Brainstorm Einfluss von Behringers Nachbauten auf moderne Musik

Wilde Suche nach Themen, Ideen …
So viel Schrottmucke wie heute gab es früher noch nie. Man erkennt gute Songs übrigens daran, dass sie kopiert werden - oder zumindest Teile daraus. Wer macht das denn bei heutigen Produktionen?
Das liegt vielleicht daran, das viele das Musikmachen einfach mal bisschen ausprobieren möchten.
Die aber ohne viel Brimborium, so mit Noten lernen, etc., zum Ziel kommen möchten. Die jungen Menschen haben noch 10 andere Hobbys gleichzeitig, denen sie auch nachgehen möchten.
Wir hatten ja früher neben der Musik nix anderes, nur Sex und Drogen.
Das ist natürlich reine Spekulation von mir.
 
So viel Schrottmucke wie heute gab es früher noch nie. Man erkennt gute Songs übrigens daran, dass sie kopiert werden - oder zumindest Teile daraus. Wer macht das denn bei heutigen Produktionen?
Es war noch nie so einfach "eine Platte zu veröffentlichen". Es gibt keine Schwelle mehr, die das filtert. Es geht halt gleich zu Spotify oder sonstwohin in Selbstvermarktung. Gleichzeitig scheint die Demut oder Schamgrenze für den eigenen Kram, der schlicht nicht gut ist - gesunken. Um nicht zu sagen schrecklich schlecht. Selbst übelster Kram wird veröffentlicht und für einsfuffzich zum Download angeboten. Kann man machen. Ist ja nicht verboten.
Wir ertrinken in einem Ozean aus Mittelmäßigkeit. Es ist sehr schwierig da die Diamanten zu finden.
Musikschaffende die wirklich wissen was sie tun, und wie sie es tun müssen damit es gut wird, brauchen kein Behringer. Die machen das gut mit oder ohne.
Behringer hat evtl. die Anzahl der Produktionen erhöht, die analoge Hardwaresynth enthalten. Besser wurde es glaube ich nicht damit. Nur mehr.
Insofern kann ich mir schon vorstellen daß die Firma damit was beeinflusst hat. Es ist so günstig, dass man sich das auch kauft wenn man es gar nicht braucht. Auch das Kaufverhalten von elektronischen Instrumenten hat Berhringer damit beeinflusst.
Ich unterstelle, dass Menschen, die wirklich professionell mit solchen Geräten arbeiten, sich nur bedingt auf Behringer Hardware verlassen. Ich kann mir vorstellen Peripheriegeräte vielleicht sogar öfter als Synth. Bei den Synth werden schon einige einen Minimoogclone von B haben, ganz einfach weil er ein guter Simulant ist und der Preis vom Original eine Unverschämtheit. Aber so schrecklich viel nutzt einem so ein Ding alleine halt nicht. Vielleicht probieren sie auch mal mit einem Teil mit Tastatur herum, aber das macht nicht das Rückrad der Werkzeuge aus. Die Leute haben "ihre" hochwertigen Sachen, wenn sie überhaupt Hardware benutzen. Man braucht doch nur die Bilderserien von professionell ausgestatteten Tonstudios durchschauen. Nicht die der Hobbyprodduzenten, die gerne teuer aussehen wollen.
Da geht es nicht drum wie viel da drin steht, sondern genau das was die Leute wollen. Oft ist das recht spärlich. Und bei einigen alten Säcken richtig teuer. Aber das ist ja auch oft genug über ein Leben lang erarbeitet worden. Und es hat Gründe warum das da steht.
Ich habe letztes Jahr einen Produzenten in Mannheim besucht. Der hat Kram verkauft, weil er den Laden zugemacht hat. Hatte vorher Die Söhne Mannheims produziert. Und anderes. Da hat man richtig gemerkt dass er eigentlich kein Interesse mehr an den Geräten hat. Das waren einfach nur Tools, die er jetzt nicht mehr braucht. Aber teure, echte. Kein Behringersynth dabei.

Wenn man mit solchen Leuten spricht, wird die Idee - überhaupt grundsätzlich die Idee, dass eine Firma mit ihren Produkten das Musikgeschehen signifikant beeinflussen kann - zu einem Gedanken mit sehr wenig Bedeutung.
Menschen machen Musik. Nicht die Produkte einer Firma. Und mittlerweile auch KI´s.
 
Es war noch nie so einfach "eine Platte zu veröffentlichen". Es gibt keine Schwelle mehr, die das filtert. Es geht halt gleich zu Spotify oder sonstwohin in Selbstvermarktung. Gleichzeitig scheint die Demut oder Schamgrenze für den eigenen Kram, der schlicht nicht gut ist - gesunken. Um nicht zu sagen schrecklich schlecht. Selbst übelster Kram wird veröffentlicht und für einsfuffzich zum Download angeboten. Kann man machen. Ist ja nicht verboten.
Wir ertrinken in einem Ozean aus Mittelmäßigkeit. Es ist sehr schwierig da die Diamanten zu finden.
Musikschaffende die wirklich wissen was sie tun, und wie sie es tun müssen damit es gut wird, brauchen kein Behringer. Die machen das gut mit oder ohne.
Behringer hat evtl. die Anzahl der Produktionen erhöht, die analoge Hardwaresynth enthalten. Besser wurde es glaube ich nicht damit. Nur mehr.
Insofern kann ich mir schon vorstellen daß die Firma damit was beeinflusst hat. Es ist so günstig, dass man sich das auch kauft wenn man es gar nicht braucht. Auch das Kaufverhalten von elektronischen Instrumenten hat Berhringer damit beeinflusst.
Ich unterstelle, dass Menschen, die wirklich professionell mit solchen Geräten arbeiten, sich nur bedingt auf Behringer Hardware verlassen. Ich kann mir vorstellen Peripheriegeräte vielleicht sogar öfter als Synth. Bei den Synth werden schon einige einen Minimoogclone von B haben, ganz einfach weil er ein guter Simulant ist und der Preis vom Original eine Unverschämtheit. Aber so schrecklich viel nutzt einem so ein Ding alleine halt nicht. Vielleicht probieren sie auch mal mit einem Teil mit Tastatur herum, aber das macht nicht das Rückrad der Werkzeuge aus. Die Leute haben "ihre" hochwertigen Sachen, wenn sie überhaupt Hardware benutzen. Man braucht doch nur die Bilderserien von professionell ausgestatteten Tonstudios durchschauen. Nicht die der Hobbyprodduzenten, die gerne teuer aussehen wollen.
Da geht es nicht drum wie viel da drin steht, sondern genau das was die Leute wollen. Oft ist das recht spärlich. Und bei einigen alten Säcken richtig teuer. Aber das ist ja auch oft genug über ein Leben lang erarbeitet worden. Und es hat Gründe warum das da steht.
Ich habe letztes Jahr einen Produzenten in Mannheim besucht. Der hat Kram verkauft, weil er den Laden zugemacht hat. Hatte vorher Die Söhne Mannheims produziert. Und anderes. Da hat man richtig gemerkt dass er eigentlich kein Interesse mehr an den Geräten hat. Das waren einfach nur Tools, die er jetzt nicht mehr braucht. Aber teure, echte. Kein Behringersynth dabei.

Wenn man mit solchen Leuten spricht, wird die Idee - überhaupt grundsätzlich die Idee, dass eine Firma mit ihren Produkten das Musikgeschehen signifikant beeinflussen kann - zu einem Gedanken mit sehr wenig Bedeutung.
Menschen machen Musik. Nicht die Produkte einer Firma. Und mittlerweile auch KI´s.
Oder kurz ausgedrückt: Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Mit dem Aufkommen der Digitalisierung ist alles einfacher geworden, was sich auch im musikalischen Bereich ausdrückt, in dem sich heute jeder be(s)tätigen kann. Oft wünscht man sich, dass ein gewisser Teil der Musik-Schaffenden seine Werke nur im kleinen Kreis veröffentlicht, aber da steht oft der Wunsch nach Ruhm und Kohle im Raum...
Genau, die Veröffentlichung eines Werkes war noch nie so einfach wie heute. Früher war es die so oft gescholtene Musik-Industrie, die noch gefiltert hat. Aber da konnte man sich auch noch sicher sein, dass man dafür in vielen (oder den meisten?) Fällen Qualität bekommt, während heute eben von vielen Unbegabten der Weg direkt nach Spotify und Co. führt.
Ich weiß jetzt nicht, ob das repräsentativ ist, aber wenn ich in mein Fitness-Center gehe, höre ich ständig Musik mit Fragmenten (meist Vocal-Phrasen) aus den 90ern und 2000ern. Spontan kann ich mich an einen ständig wiederholten Loop von Inner City's "Good Life" erinnern. Häufig aufgefallen ist mir eine schier penetrante Wiederholung immer gleicher Vocals, die im Kontext eines anderen Beats verwurstet wurden - das fand und finde ich ziemlich einfallslos.
"Ozean aus Mittelmäßigkeit" - das ist eine gute Beschreibung für das sich darstellende Dilemma der Musiklandschaft. Ich habe vor längerer Zeit bereits einen Thread angestoßen und behauptet, dass die Charts-Musik früher sehr viel besser war als heute und das auch schlüssig dargelegt. Als Antwort erhielt ich, dass es auch heute noch gute Musik gäbe - was sicherlich korrekt ist, nur ist der Aufwand viel größer, weil man diese erst (mit etwas oder auch viel Glück) finden muss, während es früher schon ausreichte, die Charts anzuhören, um auf das ein oder andere gute Stück zu stoßen. Wie viele Songs von früher werden denn heute noch (gern) gespielt, und wie viele Songs von heute werden wohl noch in der Zukunft gespielt?
Zu Behringer kann ich gar nicht so viel sagen, aber ich finde es gut, dass die Möglichkeit besteht, an preiswerte Instrumente zu kommen, die hoffentlich auch gut klingen - ansonsten wäre es natürlich rausgeschmissenes Geld.
Professionell ausgestattete Tonstudios... da fällt mir spontan Michael Cretu ein.
Kunst kommt von können. Und das Können muss man sich erarbeiten. Auch wenn es heute viele Hilfestellungen gibt, die einem die Arbeit erleichtern, muss man sich mit der Materie befassen und sich reinfuchsen, um irgendwann (vielleicht) zu einem Profi zu werden, der sein Handwerk versteht. Und dann muss man natürlich auch noch Musik im Blut haben, ein Gefühl für Rhythmus, denn wo keine Leidenschaft ist, kann auch nichts Leidenschaftliches erwachsen.
 
Das liegt vielleicht daran, das viele das Musikmachen einfach mal bisschen ausprobieren möchten.
Die aber ohne viel Brimborium, so mit Noten lernen, etc., zum Ziel kommen möchten. Die jungen Menschen haben noch 10 andere Hobbys gleichzeitig, denen sie auch nachgehen möchten.
Wir hatten ja früher neben der Musik nix anderes, nur Sex und Drogen.
Das ist natürlich reine Spekulation von mir.
Das ist garantiert so mit dem Ausprobieren. Ich will das aber auch gar nicht verallgemeinern und behaupten, dass jemand ohne Notenkenntnisse keine Musik machen könnte (Dieter Bohlen kann auch keine Noten lesen) - da sind andere Dinge wohl wichtiger.
 
Ich sage es mal so: theoretisch wäre es natürlich möglich, dass ein junger Mensch mit wenig Geld irgendetwas Neues erfindet und das nur möglich war, weil er sich ein Gerät günstig kaufen konnte. Das muss aber kein Synthesizer von Behringer sein, es gibt ja auch noch andere Hersteller, die günstige Geräte herstellen. Durchaus möglich, warum nicht? Ist so ein wenig der Traum von der Wiederholung der Acid-Erfindung mit der TB-303. Ist aber eine rein spekulative Diskussion, kann passieren, muss aber nicht.
 
Eben. Ob ein neuer Behringer oder ein gebrauchter Roland/Arturia/Sequential ... der Unterschied dürfte eher marginal sein.
Allerdings: Mit den Behringer Clones hat man halt die Möglichkeit, sich die Bude mit halbwegs neuen Geräten voll zu klatschen. Ich bezweifle aber auch hier, dass das großen Einfluss auf den musikalischen Output hat. Vor allen in Zeiten, in denen man komplette Produktionen ITB fahren kann. Da sind (analoge) Hardwaresynths doch eher unnötiger Luxus.
Ich kann mir allerdings vorstellen, das so ein Behringer (vor allem, wenn er (semi)modular ist), wieder mehr jungen Leuten Lust ab Patchen bzw. haptischen Herumspielen macht - und somit einen begrüßenswerten Gegenentwurf zum allgegenwärtigen Touchscreen darstellt.
 
Zuerst mal Kreativität haben, dann Synthies kaufen.
Viele Synthies kaufen, egal welcher Marke, bringt u. U. ein, zwei Ideen,
aber Kreativität wird nicht unbedingt mitgeliefert.

"Smoke on the Water" könnte mit einer orig. Fender/Gibson/Gretsch genauso
langweilig klingen, wie mit einer Harley Benton, oder einer J&D...
 
wie ist es denn umgekehrt.

haben denn neue technologien und neue musikstile music tribe verändert? oder behringerprodukte im speziellen herbeigezaubert?

ist es der wunsch danach wieder live spielen zu wollen, dass man hunderttausende 303 nachbauten verkaufen kann?

oder ist eine zunehmende anzahl von anfängern und fortgeschrittenen - oder auch profis - mit dem virtuellen computerkram einfach überfordert oder überreizt?
 
Ohne den Thread vollständig gelesen zu haben, meine Gedanken zu dem Thema: Die Musikgenres haben sich in den letzten 30 Jahren massiv ausgeweitet. Es gibt inzwischen unzählige Subgenres und Nischen. Behringer macht bei dieser Entwicklung aktuell nicht den großen Unterschied.

Behringer ist Teil einer Demokratisierung im musiktechnischen Bereich. Die Technik ist heute für viele Leute verfügbar. Es gibt kostenlose oder günstige DAWs, Plugins. Die Investments für Mischpulte, Interfaces Controller usw. sind nicht mehr der einstigen Musikindustrie vorbehalten.

Dazu kommt durch das Internet eine flache Barriere zur Selbstvermarktung, Selbstdarstellung. Jeder kann seine Kreationen produzieren und der Welt zur Verfügung stellen.
Das ist die eigentliche Veränderung.
 
Behringer ist Teil einer Demokratisierung im musiktechnischen Bereich. Die Technik ist heute für viele Leute verfügbar. Es gibt kostenlose oder günstige DAWs, Plugins. Die Investments für Mischpulte, Interfaces Controller usw. sind nicht mehr der einstigen Musikindustrie vorbehalten.
Früher war der Kauf eines Instrumentes ein längerer Prozess, man musste manchmal über ein Jahr auf ein Instrument hinsparen.
Alle anderen Interessen komplett zurückzufahren hat man nicht "mal eben" aus einer Laune heraus gemacht, sondern man wollte das wirklich.
Dazu gehörte die intensive Beschäftigung mit der Technik einerseits aber auch fleißiges Üben mit Unterricht auf der anderen Seite.
Schließlich wollte man auch mit anderen Menschen in einer Band zusammen musizieren und das klappt nicht gut ohne jegliches Grundwissen.

Dazu kommt durch das Internet eine flache Barriere zur Selbstvermarktung, Selbstdarstellung. Jeder kann seine Kreationen produzieren und der Welt zur Verfügung stellen.
Das ist die eigentliche Veränderung.
Stimmt.
Früher hat man sich dreimal überlegt, ob die Musik für eine Veröffentlichung wirklich gut genug ist, so das sie auch gekauft wird.
Nicht jedes Label hat die kompletten Kosten übernommen und einen Teil (Mix, Mastering, etc.) auf den Künstler abgewälzt oder eine finanzielle Beteiligung verlangt.
Für meine erste VÖ musste ich dem Label DM 900 dazugeben, das waren dann 1000 Compactcassetten.
Geld für meine Musik gab es erst, als die gesamten Produktionskosten wieder eingenommen waren und das war dann auch nicht besonders viel.
Das vorgelegte Geld musste also wieder hereinkommen.
 
Ich kann mir allerdings vorstellen, das so ein Behringer (vor allem, wenn er (semi)modular ist), wieder mehr jungen Leuten Lust ab Patchen bzw. haptischen Herumspielen macht - und somit einen begrüßenswerten Gegenentwurf zum allgegenwärtigen Touchscreen darstellt.

Natürlich. Gibt ganze Subreddits, die damit ihren stream-of-usconscious-fartnoiseness rechtfertigen, genauso wie anderswo die Leute ihre Vinylsammlung an der Wand, während sie die mitgelieferten Downloads hören.

Ist ja auch überhaupt nix verwerfliches dran. Ein paar dieser Subjekte schafft es dann in werbefinanzierte Kanäle wie Telekom Beats und können da ihr rumgenerde als Fortschritt zu den Mausklickern verkaufen, was wiederum den Status-Wert der Geräte und des out-of-the-Box in den sozialen Medien hochschraubt. Win-Win-Win Kapitalismu für alle.

Dass das auch heute noch vor allem Leute sind, die finanziell eher auf Rosen denn auf Dornen gebettet sind, fällt dank Behringer halt weniger ins Gewicht. Modelleisenbahn für alle, selbst wenn der Grossteil mit dem gecrackten Fruityloops noch vor zehn Jahren viel mehr viel schneller erreicht hat! Man konnte es halt weniger gut auf Instagram posten und das hat heute einen ähnlich hohen Wert.
 
in einer welt, in der es uns als "demokratisierung" verkauft wird wenn westliche konzerne in östlichen diktaturen produzieren lassen hilft eh nur noch das nächste UFO in eine andere welt.
 
Ohne den Thread vollständig gelesen zu haben, meine Gedanken zu dem Thema: Die Musikgenres haben sich in den letzten 30 Jahren massiv ausgeweitet. Es gibt inzwischen unzählige Subgenres und Nischen. Behringer macht bei dieser Entwicklung aktuell nicht den großen Unterschied.
Sie sind ein Gerätehersteller, mehr erstmal nicht. Natürlich beeinflussen die verfügbaren Geräte (und damit Klänge) sicherlich schon in gewisser Weise die Musik. Allerdings ist vieles Neue in der Vergangenheit eher durch Beschränkung und weniger durch Überfluß entstanden.


Behringer ist Teil einer Demokratisierung im musiktechnischen Bereich. Die Technik ist heute für viele Leute verfügbar. Es gibt kostenlose oder günstige DAWs, Plugins. Die Investments für Mischpulte, Interfaces Controller usw. sind nicht mehr der einstigen Musikindustrie vorbehalten.
Na ja, die Mittel stehen jetzt vielleicht mehr Menschen zur Verfügung. Ob deshalb "bessere" Musik auf den Markt kommt, wage ich aber zu bezweifeln.


Dazu kommt durch das Internet eine flache Barriere zur Selbstvermarktung, Selbstdarstellung. Jeder kann seine Kreationen produzieren und der Welt zur Verfügung stellen.
Das ist die eigentliche Veränderung.
Ob Du anderen Nutzern vorgeschlagen wirst, das entscheiden immer noch die Parameter und Algorithmen, die fest in der Hand von Firmen wie Spotify sind. Im übrigen: Selbstvermarktung und Selbstdarstellung kostet auch Zeit und Geld, die dann wieder für das Musikschaffen fehlt. Und nicht jeder ist ein guter Selbstvermarkter.
 
ich bin mir auch nicht so sicher ob es überhaupt stimmt, das mit der besseren verfügbarkeit.

klar, beim thema "303" ist das leicht zu beantworten. :) aber so im allgemeinen?

der durchschnittsmensch hat zwar nominal betrachtet zugang zu mehr produktionsmitteln als vor 40 jahren, aber heißt das, dass man als anfänger oder gründer gegenüber der industrie oder gegenüber wohlhabenden konkurrenten irgendwie aufgeholt hat?

mal angenommen es stimmt (aber das kann man natürlich auch hinterfragen), dass man als profi immer das neueste und beste haben muss und jeden trend mitmachen muss, dann kosten doch die spitzenmaschinen von apple, eventide und symbolicsound zusammengenommen immer noch 1-2 jahresgehälter eines arbeiters, genau wie vor 40 jahren.

was, sie haben noch die vorletze version von protools/pyramix? dann können sie mit unserem sender leider nicht zusammenarbeiten. ach sie benutzen mikrophone von behringer? dann haben wir uns glaube ich gerade für einen mitbewerber entschieden. ach so, sie liefern 100 stück pro woche, naja, wir machen hier zur zeit 800, weil wir eine eigene KI renderfarm dafür haben. aber sie können es ja als hobby weiterführen.

es gab auch 1985 keyboards für 199 euro, die sich fast jeder leisten konnte. das übersieht man nur sehr leicht, wenn man selbst einen PPG und einen oscar hatte.
 
ich bin mir auch nicht so sicher ob es überhaupt stimmt, das mit der besseren verfügbarkeit.

klar, beim thema "303" ist das leicht zu beantworten. :) aber so im allgemeinen?

der durchschnittsmensch hat zwar nominal betrachtet zugang zu mehr produktionsmitteln als vor 40 jahren, aber heißt das, dass man als anfänger oder gründer gegenüber der industrie oder gegenüber wohlhabenden konkurrenten irgendwie aufgeholt hat?

mal angenommen es stimmt (aber das kann man natürlich auch hinterfragen), dass man als profi immer das neueste und beste haben muss und jeden trend mitmachen muss, dann kosten doch die spitzenmaschinen von apple, eventide und symbolicsound zusammengenommen immer noch 1-2 jahresgehälter eines arbeiters, genau wie vor 40 jahren.

was, sie haben noch die vorletze version von protools/pyramix? dann können sie mit unserem sender leider nicht zusammenarbeiten. ach sie benutzen mikrophone von behringer? dann haben wir uns glaube ich gerade für einen mitbewerber entschieden. ach so, sie liefern 100 stück pro woche, naja, wir machen hier zur zeit 800, weil wir eine eigene KI renderfarm dafür haben. aber sie können es ja als hobby weiterführen.

es gab auch 1985 keyboards für 199 euro, die sich fast jeder leisten konnte. das übersieht man nur sehr leicht, wenn man selbst einen PPG und einen oscar hatte.
Na ja, das stimmt nur bedingt. Die erste Fairlight Generation kostete damals mit allen Extras 1 Mio. Dollar und auch wenn die nächsten Generationen günstiger waren, hatten sie immer noch den Gegenwert eines Hauses bzw. eines sehr guten Autos. Wer will, kann heute einen Fairlight Emulator kostenlos aus dem Netz ziehen und auf einem alten Rechner quasi zum Nulltarif laufen lassen und man kann damit auch die gleichen Ergebnisse erzielen wie die Musiker damals. Touchbildschirme gibt es gebraucht auf eBay.

Mit einem halbwegs vernünftigen Rechner mit DAW hat man heute mehr Möglichkeiten als ein Musiker vor 40 Jahren, der für vergleichbares Equipment einen großen Sack voll Geld hätte ausgeben müssen. Plus Studiogebühren. Was aber eben nicht bedeutet, dass man deshalb auch automatisch kreativer ist. Und ich glaube, dass ist eigentlich das Problem an der ganzen Diskussion - die ganze Diskussion dreht sich um die Technik. Technik alleine macht aber nicht unbedingt kreativ. Ich glaube, das verwechseln viele Leute.
 
ich meine halt nur, dass wenn man schon in märkten, preisen und betriebswirtschaftlichen größen denken will, ein kostenloses fairlight einfach nichts wert ist, weil es ja alle anderen dann auch haben.

die unerschwinglichen von damals düften sich weitesgehend rentiert haben.

man kann trotzdem noch positiv bewerten, dass sich jetzt jeder ein kostenloses fairlight leisten kann. aber leider spielst du halt 2024 mit dem damit produzierten techno scheiß keine 30k im monat ein (so wie früher, als alles besser war™) sondern nur noch 13,75.
ein putzlappen und ein eimer wasser sind also die bessere investition.

und es gibt ja auch immer noch geräte, die 50k -100k kosten, wenn auch vielleicht keine millionen mehr. der abstand ist also immer noch vorhanden.


behringer wing hier, behringer wing da. billig billig billig. wolle mischer kaufen?
und dann schauen wir uns mal die mischer von presonus an, die in genau der gleichen preisklasse liegen, und vergleichen die features. ;-)
 
Mit einem halbwegs vernünftigen Rechner mit DAW hat man heute mehr Möglichkeiten als ein Musiker vor 40 Jahren, der für vergleichbares Equipment einen großen Sack voll Geld hätte ausgeben müssen. Plus Studiogebühren. Was aber eben nicht bedeutet, dass man deshalb auch automatisch kreativer ist. Und ich glaube, dass ist eigentlich das Problem an der ganzen Diskussion - die ganze Diskussion dreht sich um die Technik. Technik alleine macht aber nicht unbedingt kreativ. Ich glaube, das verwechseln viele Leute.
yap, als ob es mit behringer synths einfacher wäre , einen guten, stimmigen track zu bauen.


neenee,
das ist ( zum glück NOCH ) genau so abhängig von der kreativität desjenigen , der davor sitzt.
 
ich meine halt nur, dass wenn man schon in märkten, preisen und betriebswirtschaftlichen größen denken will, ein kostenloses fairlight einfach nichts wert ist, weil es ja alle anderen dann auch haben.
Verstehe ich nicht. Den Konsumenten interessiert doch überhaupt nicht, ob Du den Track auf einem Behringer Mixer oder einer SSL Konsole gemacht hast. Das ist eine rein theoretische Forendiskussion zwischen Freaks, die aber nun mal gar keine Marktrelevanz hat. Klar, auf einer SSL Konsole kann jemand, der was davon versteht, natürlich einen brillianteren Klang rausholen. Aber das entscheidet nicht, ob eine grundsätzliche Idee bei einem Song funktioniert.


man kann trotzdem noch positiv bewerten, dass sich jetzt jeder ein kostenloses fairlight leisten kann. aber leider spielst du halt 2024 mit dem damit produzierten techno scheiß keine 30k im monat ein (so wie früher, als alles besser war™) sondern nur noch 13,75.
Aber das ist doch ein Problem vom Techno und nicht, ob Du den mit einem Fairlight machst oder auf einem Schmidt Synthesizer oder sonstwas.


und es gibt ja auch immer noch geräte, die 50k -100k kosten, wenn auch vielleicht keine millionen mehr. der abstand ist also immer noch vorhanden.
Und? Meinst Du, die Geräte für 50K machen dann aus einem langweiligen Track den Millionenseller?


behringer wing hier, behringer wing da. billig billig billig. wolle mischer kaufen?
und dann schauen wir uns mal die mischer von presonus an, die in genau der gleichen preisklasse liegen, und vergleichen die features. ;-)
Ich verstehe nicht, worauf Du hinaus willst. Teures Equipment macht nicht automatisch aus einem schlechten Song einen guten Song. Es setzt einem guten Song das i-Tüpfelchen auf und macht den Klang noch brillianter. Aber wenn die ursprüngliche Idee schon nichts taugt, dann nützt Dir auch das High-End-Equipment nichts.
 
abgesehen davon, daß ich auf den DS-80 lauere, wird künftige musik eher von KI verwandelt und nicht von historischen synth-nachbauten.
ja, das denke ich auch. ich bin gespannt, wie Behringer die KI-Welle überleben will. Wirtschaftlich sah es lange so aus, als hätten sie vieles richtig gemacht (in Hinblick auf den Weg zur Marktführerschaft). Aber im Zuge der jüngsten Entwicklungen stellt sich die Frage, ob sie nicht doch ein wenig zu spät losgelegt haben, um Dominanz auf dem Musikmarkt zu erlangen. Wir stehen möglicherweise kurz vor dem zweiten "Tot" der Analogsynthesizer und KI ist jetzt quasi das neue digital. Die geclonten 303s und 909s gibt es dann bald wie damals die Originale auf dem Grabbeltisch beim An- und Verkauf.
 
Zuletzt bearbeitet:
yap, als ob es mit behringer synths einfacher wäre , einen guten, stimmigen track zu bauen.
Warum sollte es das? Es ist sicherlich günstiger für das Portemonnaie, sie nehmen an vielen Stelle nicht so viel Platz weg wie ihre Vorbilder und ein Vorteil ist sicherlich auch, dass MIDI mit an Bord haben, was bei den meisten alten Originalen nicht dabei war. Dagegen kann man aber auch halten, dass kleine Geräte nicht ein so gutes haptisches Erlebnis ermöglichen.

Wie auch immer: ich sehe nicht, warum günstige Geräte ganz allgemein die Erstellung von guten Tracks vereinfachen sollten. Oder anders: ich denke nicht, dass wenn es in den 1970er Jahren bereits mehr günstige Synthesizer gegeben hätte, wir heute 5 Jarres oder 5 Vangelis oder 5 Tangerine Dream oder oder hätten. Oder 8 Bands vom Kaliber von Depeche Mode.
 
Verstehe ich nicht. Den Konsumenten interessiert doch überhaupt nicht, ob Du den Track auf einem Behringer Mixer oder einer SSL Konsole gemacht hast. Das ist eine rein theoretische Forendiskussion zwischen Freaks, die aber nun mal gar keine Marktrelevanz hat. Klar, auf einer SSL Konsole kann jemand, der was davon versteht, natürlich einen brillianteren Klang rausholen. Aber das entscheidet nicht, ob eine grundsätzliche Idee bei einem Song funktioniert.

der brilliantere klang von besserem equipment ist es nicht, teilweise arbeitest du aber einfach anders damit.

bezüglich der frage der kreativität/songidee widerspreche ich nicht, das bleibt davon unberührt. dafür braucht man eh nicht viel.

Aber das ist doch ein Problem vom Techno

du meinst weil man mit jazz schon immer nichts verdient hat? :)

Und? Meinst Du, die Geräte für 50K machen dann aus einem langweiligen Track den Millionenseller?

es ist doch ganz einfach. der pöbel der unsere platten kauft, hat dafür ein bestimmtes budget.

wenn jetzt nicht mehr nur jeder zehnte 16 jährige sondern alle sich ein mischpult, einen PC und ein interface leisten können, und die kombination aus aldi laptop und apollo-interface im endeffekt nich tnur billiger sondern sogar besser ist als eine fostex 12-track bandmaschine, und der markt sich dadurch abgeblich demokratisiert, dann verdient der einzelne rechteinhaber weniger.

das beidetet also, wenn hänschen denkt, dass das fpür IHN gut sein, wenn jetzt alles billiger ist als früher, dann stimmt nur, wenn hänshcen zuföällig begabt ist, kontakte usw. und was man sonst noch so alles braucht.

und das war früher genauso.

Ich verstehe nicht, worauf Du hinaus willst.

sorry for beeing cryptic. ich wollte sagen: behringer ist nicht unbedingt "billiger". eher ist alles billiger geworden.

was behringer macht - und im hinblick auf das thema des thread relevant ist - ist klassiker nachzubauen.

und da sehe ich keinerlei großartige veränderungen gegenüber früher. es gibt echte PPGs mit alle ihren fehlern und defiziten, es gibt software emultionen mit all ihren fehler und defiziten, und demnächst gibt es dann auch noch einen von behringer.

der mag zwar billiger sein als das original, aber er bleibt teuer als die software. und ein musikstil-revival wird er auch nicht auslösen, weil es schon keinen musikstil gibt, der auf dem PPG basiert.
 


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