DSGVO - Folgen für Fotografen, Sites, Hintergründe

Private Webseiten sind schon einmal nicht privat, wenn jeder draufzugreifen kann, Werbung, Links, etc.... eingebunden sind. Ich kenne nicht eine private Webseite...

Die Verordnung gilt nicht rückwirkend, aber ein Bild auf einer Webseite ist wohl immer eine aktuelle Veröffentlichung.

Google liefert hierzu einige Interviews mit Anwälten, die diesbezüglich en gros der gleichen Meinung sind.
 
Nochmal Enno Park:
"Rant: Warum die DSGVO eine Datenschutz-Karikatur ist"
https://t3n.de/news/rant-dsgvo-datenschutz-karikatur-1078247/

Das gestiftete Chaos ist auch deswegen ärgerlich, weil die Datenschutzgrundverordnung tatsächlich ein paar wirklich gute Ideen enthält. Es ist gut, dass Unternehmen verpflichtet werden, in einfachen Texten zu erklären, wie sie Daten verarbeiten. Es ist gut, dass Plattformen die Daten ihrer Nutzer maschinenlesbar herausgeben müssen, damit Nutzer sie anderweitig weiterverwenden können. Es ist gut, dass eine Auskunftspflicht besteht. Es ist gut, dass das Datenschutzrecht in der EU vereinheitlicht wird. Und selbstverständlich ist Datenschutz an sich wichtig, besonders da, wo Menschen Macht über uns haben, wie etwa unsere Arbeitgeber.
...
Geradezu pervers wird das heutige Datenschutzrecht aber, wenn man auf seine Entstehungsgeschichte blickt. 1983 definierte das Bundesverfassungsgericht das Recht auf informationelle Selbstbestimmung als ein Grundrecht mit Verfassungsrang, das sich direkt aus der Menschenwürde ableitet. Hintergrund waren die Proteste gegen die damalige Volkszählung im Kontext der Notstandsgesetze von 1968 mit ihren Berufsverboten und der Rasterfahndung in den 1970er Jahren. Datenschutz als Grundrecht im Sinne der Erfinder war nicht nur, aber vor allem ein Abwehrrecht gegen den Staat, wie übrigens fast alles, was im Grundgesetz steht.

Seitdem hat der Staat sich jedoch zahllose Ausnahmen im Datenschutz gegönnt und ein Überwachungsgesetz nach dem anderen eingeführt. Neben immer neuen Anläufen zur Vorratsdatenspeicherung sind das bayerische Polizeiaufgabengesetz und die experimentelle Kameraüberwachung am Berliner Bahnhof Südkreuz die traurigen Höhepunkte. Und das alles, während einige Kommunen gerne selber in den Datenhandel einsteigen möchten. Angesichts dessen, was die Verfassungsrichter einst bezwecken wollten, ist das heutige Datenschutzrecht mit seiner für zahllose Menschen überbordenden Bürokratie eine traurige Karikatur.
 
Interessant: Ich kriege derzeit so einige E-Mails von Online Shops für Musiksoftware, wo man was umsonst bekommt, wenn man den neuen Bedingungen zustimmt würde. Heute z.B. von Loopmasters und Plugin Boutique, sind bei aus UK.
 
Kurze Zwischeninfo:
Die Homepage von der Musiker Community "Elektro-Kartell" sowie das dazugehörige Forum sind aufgrund der DS-GVO vorerst geschlossen worden.
 
Interessant: Ich kriege derzeit so einige E-Mails von Online Shops für Musiksoftware, wo man was umsonst bekommt, wenn man den neuen Bedingungen zustimmt würde
Habe gerade vorhin gelesen, dass die Conversions bei Re-Opt-Ins in der Regel unter 20% liegen sollen. Das erklärt das dann.

Da mache ich mir auch gerade so meine Gedanken, mit Re-Opt-In.... macht eigentlich weniger Sinn, wenn man so nachliest. Komisch, dass es trotzdem so viele machen...
 
Wenn Unternehmen jetzt nachträglich versuchen eine gewisse Rechtssicherheit herzustellen ist davon auszugehen, dass sie auch vorher halbwegs rechtstreu agiert haben, d.h. es wird wohl in jedem Newsletter ein Abmeldelink gewesen sein. Ist ja auch vorgeschrieben. Da stellt sich mir dann eher die Frage, wieso ihr tatsächlich noch Newsletter erhaltet, die ihr offensichtlich nicht erhalten wollt.
 
In mehr als einer Handvoll von Fällen war es jetzt bei mir so dass ich von vielen Shops/Newslettern die letzten 5 Jahre (!) keine Mails bekommen hab, bis jetzt zu diesem "We are keeping your data safe, click here to give us permission again" Quark (hab nachgeschaut in meinem Postfach-Archiv!).

Wahrscheinlich, und da bin ich mir recht sicher weil ich das eigentlich IMMER mache, hatte ich da schon mal "opt-out"`ed, d.h. Newsletter abbestellt - und jetzt ist das für die natürlich beste Gelegenheit einem doch nochmal ein Opt-In raus zu geiern...

dieselben "Bestechungsversuche" wie @darsho sie oben beschreibt hab ich nämlich auch schon von einigen Seiten bekommen ;-)
 
Wenn Unternehmen jetzt nachträglich versuchen eine gewisse Rechtssicherheit herzustellen ist davon auszugehen, dass sie auch vorher halbwegs rechtstreu agiert haben, d.h. es wird wohl in jedem Newsletter ein Abmeldelink gewesen sein. Ist ja auch vorgeschrieben. Da stellt sich mir dann eher die Frage, wieso ihr tatsächlich noch Newsletter erhaltet, die ihr offensichtlich nicht erhalten wollt.

Oft landet man unfreiwillig auf solchen Listen. Das passiert zum Beispiel gerne bei ebay Shops.
 
Oft landet man unfreiwillig auf solchen Listen. Das passiert zum Beispiel gerne bei ebay Shops.
Ja, leider. Aber das wird weiterhin passieren. Das DSGVO ändert ja nichts an § 7 Abs. 2 UWG, auf das sich die Shops wohl berufen. Es sei denn, sie ändern hier ihr Verhalten. Aber es macht ja wenig Sinn einen Newsletter-Verteiler zu betreiben ohne konkrete Einwilligung der jeweiligen Empfänger und nur unter Berufung auf § 7 Abs. 2 UWG , die Einwilligung nachträglich per Re-Opt-In einzuholen, um dann wiederum neue Kundendaten unter Berufung auf § 7 Abs. 2 UWG einzupflegen...

In mehr als einer Handvoll von Fällen war es jetzt bei mir so dass ich von vielen Shops/Newslettern die letzten 5 Jahre (!) keine Mails bekommen hab, bis jetzt zu diesem "We are keeping your data safe, click here to give us permission again" Quark (hab nachgeschaut in meinem Postfach-Archiv!).
Guter Einwand. Stimmt, den Punkt habe ich nicht berücksichtigt. :supi:
 
Mir wäre es lieber, wenn ich wüsste was meine Bank und meine Kommune mit meinen Daten macht. Die wissen nämlich Faktor 200 mehr über mich, als FB, whatsapp und sequencer.de zusammen
 
Glaubst Du? Wieso?
Bei Facebook existiert ein Profil von Dir das alles mögliche beinhalten kann. Auch wenn Du nicht bei FB bist.
Vor paar Jahren sind mal die Daten geleakt die Werbenetzwerken Online in Echtzeit zur Verfügung standen
wenn man mit Kreditkarte zahlt, (die exakten Details hab ich vergessen) da waren alle möglichen Daten drin
nicht nur die Adresse oder so sondern Einstufung der Wohngegend, Religion, wieviel Geld für Konsum zur Verfügung steht,
natürlich ob Single oder verheiratet, Nettoeinkommen, sexuelle Orientierung wenn ichs richtig erinnere, etc etc -
da diese Daten Werbenetzwerken zur Verfügung standen ist denkbar daß sie auch FB zur Verfügung stehen.


Facebook weiß aber zusätzlich daß Du bei Sequenzer und anderswo rumlungerst,
wie häufig und wie lange.
Die kennen zusätzlich alle Deine Kontakte und wie lange und oft Du mit denen kommunizierst.
Die können wahrscheinlich auch sagen ob Deine Frau fremdgeht und mit wem.
Die wissen ob und was Du wählst, mindestens laut Statistik wenn nicht noch firmer.
Für die bist Du aus Glas.

Deine Bank und Deine Kommune wissen erstmal nix von all dem.
 
Wen kann man dann denn bei Facebook mal anrufen um zu fragen mit wem die Frau fremdgeht ?
Frage für einen Freund.
 
Gute Idee! Dann muss man nicht die NSA oder BND anfragen.
FB sendet Dir das ganze Dossier mit Bildern des Ehebrecher zu. Unterschrieben von M.Z. persönlich...
 
Ich habe mir mein Gesicht und meinen Körper zertrümmert.
Da können die nix mehr mit den Daten anfangen. \o/
Krieg ich jetzt eigentlich auch ein dsgvo-konformes android für mein Handy?
Sicheres Mobile / Desktop Rechner ... wäre Android/Iphone/Windows10! :opa:
 
Ich bin ja schon ein bisschen schadenfroh das alle die mir in der Vergangenheit so ungeniert via Werbenetzwerke, Google Analytics und Facebook Button den Mittelfinger gezeigt haben nun potentiell mal uffe Fresse bekommen.
 
Jeder Staat (oder besser Land) sollte sein eigenes, abgegrenztes, nationales/landionales Internet haben.
 
Mal anders:
die Idee hinter dem Gesetz ist klar zu machen wer was genau speichert.
So entstand auch dieser Zwangssatz zu den Cookies.

Man soll irgendwo schauen können, was für Technik genutzt wird und was zwingend gespeichert wird und wie.
Das ist ok, aber die Leute haben etwas geschlafen beim Thema täglicher-Umgang und Demokratie hat halt nicht mit "nur gegen schriftliche Genehmigung" zu tun, aber es gab 1893 eben auch nicht ne Cam an jedem Handy was eben jeder besitzt. Damit einigermaßen fair umzugehen ist das wohl. In Japan muss eine Kamera übrigens laut "KLICK" machen, damit man niemanden eben so ablichtet. Aber - nunja.. Auch nicht immer zielführend im SINNE der Idee.

Der Gedanke an der Sache ist "gut gemeint" aber nicht immer gut gemacht, besonders der Abmahnteil und so weiter.
 
Das Chaos kommt vor allem daher, dass viele Geschäftemacher und Sichwichtigmacher den Leuten mit irgendwelchen herbeikonstruierten Sonderfällen Angst einjagen. Das mit den Visitenkarten oben ist völlig daneben. Warum sollte ein Vertriebsbeauftragter mich verklagen, wenn ich seine wahrscheinlich sowieso öffentlich zugänglichen Visitenkartendaten ins Outlook eintippe? Der würde doch vom Richter nur ausgelacht. Und seine Kunden werden ihn auch nicht mehr lieben.

Zum Beispiel mit der schriftlichen Genehmigung, das brauchst du weil du dann leicher beweisen kannst, dass ein Einverständnis da war. Wenn der der Vereinsvorstand ansagt, am Sonntag alle in Uniform kommen und aufstellen, wir machen ein Bild für die Webseite, dann hab ich eben mein Einverständnis erteilt wenn da mitmache, und Zeugen sind auch genug da.
 


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