Zolo schrieb:
MMh du hattest mir ehrlich gesagt auch ein bischen den Eindruck gemacht, als ob du dich ein bischen selbstüberschätzt. War schon vieles solides dabei was du geschrieben hast. Aber wir können da ja mal auf Tuchfühlung gehen und ein bischen diskutieren
Das Thema war ein ganz anderes und ich wollte hier zum Einstieg nicht mit irgendeiner Bibel daherkommen.
Zolo schrieb:
Ich behaupte es ist nicht unüblich (auch im professionellem Bereich) in die Masterkompression reinzumischen.
Natürlich ist das nicht unüblich. Das machen alle. Mich eingeschlossen. Ich frag mich aber auch, was ich jemandem raten möchte, der vielleicht noch nicht im Blindflug weiß, was er da tut.
Zolo schrieb:
Du räts davon ab. Argument:
1. Probleme "sollte man pro Kanal lösen"
Ok, mein Ansatz ist: Mischen und Mastering sind zwei unterschiedliche Dinge. Wobei ein paar Effekte auf den Master packen natürlich noch kein Mastering ist. Hat folgenden Hintergrund: Auf meiner Festplatte liegen so viele geile, alte Tracks von mir, die ich nach bestem Wissen und Gewissen mit stümperhafter Unwissenheit kaputt gemacht habe, dass ich tunlichst jeden davon abhalten möchte denselben Fehler zu begehen: im Master-Channel Bums kreieren, passt schon. Dann kommt dir das Projekt abhanden und du sitzt auf nem .wav wo du dich einige Zeit später fragst: "war ich besoffen?". Ne, war ich nicht. Aus ner Soundblaster kommt nur kein geiler Sound. Multipliziert mit Bäh-Monitoren in 'nem akustisch behinderten Raum hab ich alles gemacht, damit es für die Verhältnisse okay klingt.
Wie sich herausgestellt hat: keine gute Idee.
Zolo schrieb:
2. Zitat "Vor allem die Transienten"
Das richtet sich jetzt nicht an dich, Zolo. Sondern mehr an einen Großteil der Leute, die heute anfangen Musik zu machen und im Netz nach Produktionstipps suchen. An jeder Ecke schallt's "KOMPRESSION!, LIMITING!". Und es gab ne Zeit, da hab ich auch versucht irgendwie möglichst alles mit Dynamikprozessoren zu fixen. Ich fands geil, wenn die Sounds richtig crisp sind. Ergo hatte ich am Ende viel zu viele Transienten im Mix, die irgendwie unangenehm zu hören waren. Was hab ich gemacht? Klar: Limiter drauf und wegbügeln. Leider klangen die Tracks im Club undefiniert und lasch. Also hab ich meine Bassdrums noch derber komprimiert. Und noch mehr am Masterchannel rumgefrickelt. Alles kontraproduktiv. Deswegen...
Zolo schrieb:
3. "Master-Limiter im schlechtesten Fall Mix-Probleme verschleiert und dabei Dynamik frisst bzw Artefakte erzeugt."
... Habe ich mich darauf konzentriert meine Mixe ohne Master-Limiter fett und rund zu bekommen. Und ganz schnell festgestellt, dass ich ganz viele kleine Spikes in meinen Spuren hatte.
Zolo schrieb:
1. Welche Probleme löst ein Limiter auf dem Master, die man besser im Mix lösen sollte. Und vorallem wie löst man die dann im Kanal ?
Naja, so einfach es geht LAUT machen?
Zolo schrieb:
2. Und wie löst du denn Probleme mit Transienten im Kanal ?
Ich achte vor allem darauf, dass nichts klippen kann. Arbeite beim Mischen mit erstmal bei ca -6db. Ich traue keinem Plugin, was ich nicht selbst mitentwickelt habe
Ansonsten ordentliches Gain-Staging. Kompression sehr bedacht einsetzen (es sei denn zum Färben von Sounds). Lautheit durch Saturation erzeugen, nicht Dynamikprozessoren.
Zolo schrieb:
3. Kannst du mir ein beispiel von einem Mix-Problem nennen, wo ein Limiter Artefakte erzeugt ? Und welche Artefakte sind dass dann ?
Wenn dir irgendein Plugin Spikes in dein Material zwirbelt, und das kann passieren, dann sieht man die meistens nicht. Man hört sie auch nur kaum. Geht sowas über den Threshold vom Master-Limiter, geht der kurz ins Limiting und potenziert das Problem.