Re: Masteringbattle, aus "Druckverlust beim Abmischen in Cub
Ja eben - da wäre es doch blöd, Material zu nehmen, was diese Anfänger-Fehler gar nicht zulässt!
Wo bleibt denn da sonst die Lernkurve!
Außerdem sind die Pegel das wichtigste am Mix. Zumindest war er das mal, als noch Hardware-Mischpulte von Profis für Profis gebaut wurden. Oder warum ist die "Fader-Abteilung" da sonst so groß?
Damals sollen ja auch Leute beim Mixdown an dem Reglern gesessen haben und diese *bewegt* haben, während die 2-Spur-Bandmaschine am Mixer-Ausgang das Master-Tape aufgezeichnet hat.
(In der DAW macht man das heute mit Automation, die Maus gibt live-Fader-Fahrten nicht her. )
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Wenn man das ganze nicht so sehr als Schwanzlängenvergleich, sondern mehr als Workshop aufbaut, kann man den Mix ja auch in Zusammenarbeit minimieren:
Ich habe den Eindruck, dass oft sehr viel "fast überflüssige" Sachen im Mix gemacht werden, die man nicht oder kaum hört. Wenn man diskutiert, was jeder Eingriff soll und welche klangliche Wirkung er (am echten Hör-Beispiel!) hat - und ob das wirklich besser klingt als "ohne", dann minimiert man den Mix auf die wesentlichen Elemente. Und das ist doch etwas, wovon alle sehr profitieren können.
Die Schwierigkeit beim mischen ist ja oft genug, zu hören, was wirklich besser ist. Vor allem, wenn man einmal drüber weg ist, lauter Plugins auf die Spur zu werfen, die alle nur deshalb besser klingen, weil sie den Pegel anheben.
Zumindest in den Diskussionen hier fällt mir auch immer wieder auf, dass da regelmäßig deutliche Klangeinflüsse (z.B. der Sound einer VA-Engine) mit völlig irrelevanten (z.B. Wandlerklang mit Chips aus diesem Jahrtausend) gemeinsam diskutiert werden, weil die Leute da offensichtlich extrem früh anfangen deutliche Placebo-Effekte zu hören. Da kann man gar nicht früh genug dran arbeiten, das zu vermeiden, das verbessert den Lernerfolg enorm.
M.E. gibt es zwei echte Zeit- und Klangfresser: Placebo und Pegel hören. Wenn man lernt die zu vermeiden, dann wird das lernen viel einfacher und schneller. Der Nachteil sei nicht verschwiegen: man kann bei den ganzen Goldohr-Diskussionen nicht mehr mitreden. (Ohne Placebo kein Wandlerklang, Kabelklang wird total langweilig (Störgeräusche, defekt, verschobene Filterresonanz beim Katzendarm ), nicht mal Endstufen klingen noch verschieden... )
Und die Menge von Plugins, die in irgendwelchen Mixen die Spur nicht verbessern, sondern nur ein paar zehntel dB lauter machen, dürfte Legion sein. Im Gegensatz zum Placebo, dass objektiv wenigstens nur Zeit kostet, aber keinen Klang, wird man hier oft genug eigentlich eine Verschlechterung eingebaut haben.