Diskussion über die Gründe warum Hardware-Synths in der Steinzeit stehen geblieben sind

Es gibt auch Konzepte, die schlicht deshalb über die Zeit erfolgreich bleiben, weil sie so wie sie sind, in der Masse sehr gut funktionieren. Z.B. die Computer-Maus und -Tastatur.
Vollkommen richtig. Genau deswegen werden Fahrräder noch immer noch nach dem Gleichen Prinzip gebaut, wie vor 100 Jahren. Es hat sich eigentlich kaum was verändert. Das Konzept muss sich also irgendwie bewährt haben, obwohl es voll langsam ist, meist nur einer mit fahren kann, man dem Wetter ausgesetzt ist und man Opfer des Windspiels ist. Ja na nichtmal die Art der Fahrbahn stellt dem Konzept Grenzen entgegen.

Easy ist Trumpf
 
Ein Synthesizer ist als Musikinstrument gedacht und nicht als Elektronikleistungsschau. Wenn es gut klingt dann reicht das!

So sollte es sein, ist es aber nicht -- irgendeiner nölt immer.

Daher die allg. Präferenz zu älteren Geräten. Alles andere hat nichts mit Musik zu tun.

Womit?

Wo kämen wir denn da hin?

Und jetzt bitte Ring frei zur nächsten Runde: Wer heute noch mit Hardware arbeitet, ist doof, weil Plug-Ins doch viel besser sind.

Ich nehme Wetten an.

Stephen
 
Ein Synthesizer ist als Musikinstrument gedacht und nicht als Elektronikleistungsschau. Wenn es gut klingt dann reicht das! Daher die allg. Präferenz zu älteren Geräten. Alles andere hat nichts mit Musik zu tun.

Das kann ich so nicht stehen lassen. Es reicht mir nicht, dass es gut klingt, ich will ein Gerät auch vernünftig bedienen wollen.

Was bringt es mir, wenn eine 2000€ Kiste toll klingt aber kein Display für die Presets besitzt, ein anderer Synth zwar eigentlich Hands-On ist aber man das Filter nur in den Tiefen des Menüs wechseln kann und generell bei so gut wie jedem Synth immer alle Regler falsch stehen? Oder sowas wie 6 Wellenformen die man auswählen kann, es gibt aber keinen Schalter zum direkten Auswählen sondern nur einen Knopf zum durchsteppen, was einfach total nervig ist. Und dann ist es ja fast immer so, dass die Geräte durch Updates Funktionen nachgeliefert bekommen, die von Anfang an hätten dabei sein sollen aber es nicht sind und dann muss man dafür kryptische Kombinationen lernen oder ins Menü abtauchen. Von so unsinnigen Beschränkungen wie zu wenig Ram in einem Sampler, zu wenig Presetspeicher usw rede ich gar nicht erst. Und für die Presetverwaltung braucht man dann ehh wieder einen Editor am Rechner. Falls der Hersteller das überhaupt hinbekommt und nicht eine 3rd Party das machen muss.

Für mich gibt es einfach keine Hardware, die in Sachen Bedienung auch nur annähernd an gute Plugins herankommt.
 
Die Programmierer sind stehen geblieben

Besser gesagt die großen Firmen, sie müssen nicht:)

Und ich finde eine komplettlösung gibt es auch, ein komplettstudio 😉
 
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Ich spiele z.Z. gern mit alten VA Synths rum. Hier der uQ und der Alesis Micron. Wenn ich sehe was die alles an Synthese und darüber hinaus drauf haben, stinkt mein Matrixbrute dagegen echt ab.

Sicher die Zugänglichkeit ist überhaupt nicht vergleichbar, trotzdem frag ich mich warum die Konzepte nicht weiterentwickelt worden. Warum kann ich nicht beliebig viele LFO's haben oder beliebig viele Envelopes, Heute werden Synth gebaut die haben noch nicht einmal Hoch- und Bandpass Filter neben dem Tiefpassfilter. Sample und Hold ist meist fälschlicherweise nur eine Random Variante, Multitmbralität bestenfalls zum Layern oder einen Keyboardsplit ... mir fällt bestimmt noch mehr ein wenn ich drüber nachdenke.

Aber während ich das mache schieb sich so langsam die Einsicht ins Blickfeld und fragt mich: "Schonmal von Modular oder DAW gehört?" - Natürlich, aber beides will ich nicht, aus (persönlichen) Gründen.

Also bleib ich einfach der Vergangehit verhaftet und mach mein Ding, ganz allein bin ich damit nicht und ja hin und wieder kommen auch neue Sachen! So ist es eben wenn man sich in der Nische der Nische der Nische wohlfühlt.
 
...

Begrenzte Speicherplätze, ...

Besonders dieser Punkt leuchtet mir einfach nicht ein und ich wüsste wirklich gern mal aus fachkundiger Quelle (z.B. direkt die Hardware-Synth Hersteller selbst), warum man im Jahr 2020+ noch Synthesizer auf den Markt bringt, die nur so wenig Speicherplätze haben. Nervt mich besonders bei denen total, die nur lächerliche 64 Speicherplätze haben - ich aber 10 Bänke mit 64 Presets habe, die ich gern immer verfügbar hätte im Synth.
Ich meine, was ist das Problem, nicht einfach immer 127 Bänke mit 127 Presets zu implementieren?
 
Man hätte die Frage anders stellen müssen: "Sind Hardware-Synths in der Steinzeit stehen geblieben?"
Und die Antwort müsste dann "nein" lauten.

Erstens gab es in der Steinzeit noch keine Synthesizer, zweitens gibt es heute Instrumente wie zum Beispiel den Novation Summit oder den Waldorf Quantum, die zwar beide nur 2 Timbres und 16 Stimmen haben, sicherlich aber ausgefeilter und weiter entwickelt sind als nahezu alles, was vor ihnen kam.
 
Genau deswegen werden Fahrräder noch immer noch nach dem Gleichen Prinzip gebaut, wie vor 100 Jahren. Es hat sich eigentlich kaum was verändert.

mit ausahme von stoßdämpfern, schlauchlosen reifen, led beleuchtung, 28 gang schaltung, scheibenbremsen, GPS tracker, chassis aus aluminium oder keramik, optionalem elektromotor und 15 weiteren system updates, die das produkt auf ein neues level heben.

ernsthaft: bergauf im schlamm vor 200 jahren? vergiss es. :)

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vor allem gibt es ja auch weiterentwicklungen, so ist es ja nicht.

der nordlead hat mal mit 2 oder 3 filtertypen angefangen und der nord lead 4 hat jetzt 28 oder sowas in dem dreh. da ist eine weiterentwicklung erkennbar: mehr rechenleistung = mehr features.

andere haben immer noch nur einen, weil angeblich niemand einen hochpass braucht? dann braucht man auch keinen neuen kaufen sondern holt sich einen 20 jahre alten.
 
Du hast die Klingel vergessen...

ich interessiere mich nicht für musikinstrumente. :)

man beachte das bild von 1818: keine bremsen und keine kette! wie ein synthesizer von 1953.

die rückwärtsgewandten würden immer noch so herumfahren.


aber die guten räder haben ja heute elektrische hupen der marke LKW, anders wirst du in der stadt nicht mehr wahrgenommen.
 
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Mögliche Ursachen aus meiner Sicht:
Recycling & Features weglassen: Entwicklungskosten sparen
Extrem hohes unternehmerisches Risiko, ganz neue Synthesen zu „erfinden“ und damit rauszugehen
Sättigung auf dem Markt (man „kann jetzt schon alles“ mit dem, was verfügbar ist)
Recyclingtendenz in der Musik selbst, folglich keine „neuen“ Sounds nötig oder gar erwünscht in der breiten Masse
 
MOD: Wir haben über solche Threads gesprochen wo irrsinnig viel "Noise" und co entstehen und überlegen uns einfach alles, was nur "mööh" oder nicht hilfreich ist zu entfernen - hingegen kann ein Ersteller in seiner Intention bei starker Polarisierungim BETREFF wie hier natürlich mit ein paar Meinungen rechnen - nur nicht von der Sorte "langweilig" ohne inhaltlich etwas zu sagen, so sparen wir uns lange Threads über nichts und Metablabla ohne Fachliches - mich langweilt das eher. Gut gemachte Argumente im Thema sind möglich. Aber die meisten werden bei so einer Vorlage natürlich nicht angeregt sich Mühe zu geben. Soviel zur ordnungsgemäßen MOD Hinweise-Pflicht.

Senkt damit jemand den Forendurchschnitt, ist nicht unser Interesse. Ich hab nichts gegen einen Subbereich wo sowas geht, dies können wir Wohnzimmer nennen und da geht dann so Klamauk auch gern. Aber wenn das nicht gewünscht war oder ist - dann FORMULIERE es wenigstens im TITEL etwas ernsthafter. Spaß haben wir alle gern und die Berufszyniker kann man hier leicht triggern, so ab 2V geht das schon los.


[Umfrage] Software vs Hardware https://www.sequencer.de/synthesize...tware-vs-hardware.170464/page-14#post-2768645
Dort sind auch 20% reiner Noise und Aufregung um nichts, weil hier bekanntlich eh alle sind, von Soft bis Hard und die meisten mischen natürlich.
Daher sind solche Fragen eher fern von Praxis. Also bitte überlegt wenn ihr sowas launcht und wie es wirklich gemeint ist, wenn ihr ANSTÄNDIGE Antworten haben wollt.

Bin auch gewillt die Beweislast umzukehren - alle Threads sind ernst gemeint außer sie sind entsprechend gekennzeichnet. Damit man als Leser auch weiss, ob sich das lohnt -
EEK - WHAT HAVE I JUST READ?
 
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Extrem hohes unternehmerisches Risiko, ganz neue Synthesen zu „erfinden“ und damit rauszugehen
In Osnabrück gab es in den 90er Jahren alle zwei Jahre die "KlangArt", eine ca. einwöchige Veranstaltung zur elektronisch erzeugten Musik mit Konzerten, Vorträgen, Performances und Fachmesse.
Hier hörte ich damals einen Vortrag über das "Variophon" von Realton, ein Instrument, das unter anderem genau an diesem unternehmerischen Risiko gescheitert ist - und doch war es synthesetechnisch bahnbrechend.

Eine weitere Anekdote, die aber vielleicht erhellend wirken könnte:
Den Begriff "Granularsysnthese", der seit ein paar Jahren der heiße Scheiß ist, habe ich anlässlich eines Vortrags auf derselben (glaube ich zumindest) "KlangArt" zum ersten Mal gehört.
Damals dauerte es mindestens ein paar Stunden, sekundenlange Schnipsel mit wenigen Grains zu berechnen, heutzutage geht das Berechnen ganzer Wagenladungen voller herumpurzelnder Grains mehrstimmig in Echtzeit.
Es hat also von der Idee bis zum fertigen Instrument fast 30 Jahre gedauert.
Möglicherweise gibt es ja noch mehr solcher unerschlossener Syntheseschätze, die einfach derzeit an der Machbarkeit aufgrund mangelnder Rechenleistung scheitern.
In einem anderen Thread wird über künftige AI-Synthesizer diskutiert - ja, auch das könnte was werden.
Ich bin aber mal gespannt, ob sich der Kollege Plasmajet diesbezüglich noch mal meldet.

Schöne Grüße
Bert (der sich hart am Riemen reißen muss, nicht für 16 Euro ein Turbospoke-Set auf Ebay zu kaufen)
 
Unnötige Begrenzung der Speicherplätze nervt wirklich. Natürlich ist man MIDImäßig auf 128 mal 128 (16384) Speicherplätze begrenzt. Beim Fusion hat man das umgangen, indem es pro Bank 200 Speicherplätze gibt (macht insgesamt 25600), von denen man die ab 129 nicht per MIDI aufrufen kann. Wurde die Bankgröße in MIDI 2.0 eigentlich geändert? Beim Wavestate kann man lt. Korg zehntausende Sounds im Gerät speichern, muss sich aber für den direkten Zugriff auf eine Bank von 64 Sounds beschränken. Warum die Hersteller nicht einfach alle 128 Bänke mit den je 128 Sounds erlauben, ist mir ein Rätsel. Speicher ist nun wirklich nicht so teuer und die Verwaltung von sieben mal sieben Bit ist nun sicherlich nicht (viel) aufwändiger als die von z. B. zwei mal sechs Bit.
 
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Der Markt ist 1) extrem vielfältig, dass da wirklich jedes Bedürfnis bedient wird und 2) orientiert sich dieser meist daran, was die Leute kaufen wollen oder was sich verkaufen lässt.

Für jedes deiner Argumente gibt es mindestens 1 Gegenbeispiel, aber keines, was für alle Angebote zutrifft.
Und es ist auch ne Preisfrage. Die Leute können nur billig 😂
Der Hardware Markt ist aus meiner Sicht komplett langweilig, da waren selbst Ende der 90er und zum Teil auch Anfang der 00er spannendere Klangerzeuger zu finden und damit meine ich nicht div. VAs, wenn auch vielleicht nicht so toll direkt am Gerät zu programmieren.
Klar, gibt es auch heute noch ein paar Schlachtschiffe, die wirklich geil sind und viel können. Aber selbst dort fragt man sich warum nicht mehr?
Hardware ist gerade bei digitalen Synths - dazu zähle ich auch welche mit angeklebtem analog Filter, mittlerweile eher sowas wie ein Kopierschutz. Der verdienst ist in dem Zusammenhang natürlich höher wenn die Hardware preiswerter ist, von daher lässt man am ehesten oder zum Teil ganz bewusst Funktionen weg, die Kunden dazu bewegen könnte kein weiteres Gerät mehr nötig zu haben.
 
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Der Hardware Markt ist aus meiner Sicht komplett langweilig, da waren selbst Ende der 90er und zum Teil auch Anfang der 00er spannendere Klangerzeuger zu finden und damit meiner ich nicht div. VAs, wenn auch vielleicht nicht so toll direkt am Gerät zu programmieren.

Das kann ja jeder fühlen, wie er will, aber dennoch ist der Synthesizermarkt noch nie so vielfältig gewesen als heute.
 
Das kann ja jeder fühlen, wie er will, aber dennoch ist der Synthesizermarkt noch nie so vielfältig gewesen als heute.
Die Vielfalt wird benötigt, weil es keine universellen Synths mehr sind, sondern überwiegend Spezialisten für Leute die sich in ihre Synths und Synthese nicht mehr einarbeiten wollen. Fastfood Synths... ;-)
 
Und wieder ein absichtlich zerlaberter Thread.
Danke an immer dieselben Störer...

Schöne Grüße
Bert

Was hätte denn Deiner Meinung nach bei dieser Ausgangslage hier herumkommen sollen?

Irgendein Erkenntnisgewinn?

Ich bitte Dich...

[...] Ich bin aber mal gespannt, ob sich der Kollege Plasmajet diesbezüglich noch mal meldet. [...]

Warum sollte er?

Erstens hat er hier für genügend Unruhe und Zwietracht gesorgt, und zweitens glaube ich angesichts der Fragestellung nicht, daß es um Erkenntnisgewinn oder konstruktiver Beitrag ging.

Stephen
 
Ich seh das Noise Problem hier auch nicht. Der Thread Ersteller hat seine Meinung gepostet und wir alle haben darauf geantwortet. Nenn ich Dialog. Man muss das auch nicht 100% ernsthaft sehen. Warum auch. Im Kern sehe ich ja die Kritik. Warum ein synth nicht 10.000e Speicherplätze haben kann verschließt sich mir auch. Aber Sound ist wichtiger. Viele moderne Geräte haben Plastiksound und manch Software klingt besser.

Ein DX7 hat keinen Plastiksound. Digitaler gehts eigentlich nicht. Warum klingt er besser?
 
Ein DX7 hat keinen Plastiksound. Digitaler gehts eigentlich nicht. Warum klingt er besser?

Also mein opsix klingt nicht so geil, obwohl ganz schön durch analoge Wege eiert. Im Gegenteil... Manchmal denke ich mir auch, dass das auch Software kann.

Bis ich probehören gehe und meine Meinung ändere 😜
 


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