Digitale Hüllkurven bei: Behringer Pro-1

Um auf´s Thema zurückzukommen.....

Behringer liefert ja eine miese Doku zu dem pro-1. Ich bin jetzt fündig geworden und hab ihm Internet die original Doku zum Sequencial Pro one aufgetrieben. Wer sie haben will, einfach per email melden.

have fun!

I<it
 
Mal einen alten Thread herauskramen. Das Problem mit den Hüllkurven gibt es bei allen Behringers mit digitaler Steuerung. Was die Kollegen dazu treibt, ist mir nicht klar, aber es sieht folgendermaßen aus: Die MCU in den Geräten hat einen 12-bit ADC verbaut. Dessen Werte werden ausgelesen, dann auf die auf die MIDI 7-bit reduziert und dann, als ob das nicht schon genug wäre, durch eine Wertetabelle gejagt, wobei dann nur noch 68 von den ursprünglich 4096 Abstufungen übrig bleiben. Das sind die groben Abstufungen, die diejenigen mit funktionierenden Ohren gehört haben.

So sehen die 3 "kleinsten" Stufen für Attack auf auf dem Oszilloskop aus (am Beispiel CRAVE):

Stufe 0 2ms:

1675930451582.png

Stufe 1 20ms:

1675930475333.png

Stufe 2 40ms:

1675930489245.png

Ein Fix ließe sich mit dem Sourcecode ganz einfach implementieren. Ich habe es mit dem CRAVE ohne Sourcen umgesetzt. Eine Heidenarbeit, funktioniert nun aber perfekt (fast wie analog).
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim CRAVE habe ich Attack und Decay auf ca. 1000 Abstufungen erhöht (per MIDI CC sind es nun immerhin 128), statt des Reverse Play habe ich Random Play implementiert und das minimum Tempo habe ich auf 2,5BPM reduziert. Hier mal ein Anwendungsbeispiel für das niedrigere Tempo und Random Play:


https://www.youtube.com/watch?v=2_d4xsz4tQA

Eine Demo für die Hüllkurven folgt noch.

Die FW lässt sich per SysEx im Prinzip auch auf andere CRAVEs einspielen (habe ich bei mir ausgiebig getestet). Allerdings betrachte ich meinen Mod als Proof-Of-Concept und sehe die Aufgabe bei Behringer, hier ein Update nachzuschieben. Es haben sich zwar nur wenige Bytes der Firmware geändert, da diese aber nur per Synthtribe geladen werden kann, bringen euch meine Änderungen wenig. Falls jemand einen direkten technischen Kontakt zu Behringer hat, sehr gerne :)
 
Beim CRAVE habe ich Attack und Decay auf ca. 1000 Abstufungen erhöht (per MIDI CC sind es nun immerhin 128), statt des Reverse Play habe ich Random Play implementiert und das minimum Tempo habe ich auf 2,5BPM reduziert. Hier mal ein Anwendungsbeispiel für das niedrigere Tempo und Random Play:


https://www.youtube.com/watch?v=2_d4xsz4tQA

Eine Demo für die Hüllkurven folgt noch.

Die FW lässt sich per SysEx im Prinzip auch auf andere CRAVEs einspielen (habe ich bei mir ausgiebig getestet). Allerdings betrachte ich meinen Mod als Proof-Of-Concept und sehe die Aufgabe bei Behringer, hier ein Update nachzuschieben. Es haben sich zwar nur wenige Bytes der Firmware geändert, da diese aber nur per Synthtribe geladen werden kann, bringen euch meine Änderungen wenig. Falls jemand einen direkten technischen Kontakt zu Behringer hat, sehr gerne :)


Das ist interessant 👍

Es hat mich im Altag zwar nicht davon abgehalten den toll zu finden und damit Musik zu machen aber dennoch :)

Was den Kontakt betrifft: hast Du einen Gearspace Account? Dort würde ich mal Jamie Munro anschreiben. Der Beta testet und mehr für Behringer, ist sehr aktiv und leitet sowas bestimmt auch weiter.

Es dort im Bro-1 oder Crave Thread zu veröffentlichen, ist evtl auch nicht verkehrt. Erzeugt noch etwas mehr öffentlichen Druck ;-)

 
Mal einen alten Thread herauskramen. Das Problem mit den Hüllkurven gibt es bei allen Behringers mit digitaler Steuerung. Was die Kollegen dazu treibt, ist mir nicht klar, aber es sieht folgendermaßen aus: Die MCU in den Geräten hat einen 12-bit ADC verbaut. Dessen Werte werden ausgelesen, dann auf die auf die MIDI 7-bit reduziert und dann, als ob das nicht schon genug wäre, durch eine Wertetabelle gejagt, wobei dann nur noch 68 von den ursprünglich 4096 Abstufungen übrig bleiben. Das sind die groben Abstufungen, die diejenigen mit funktionierenden Ohren gehört haben.

So sehen die 3 "kleinsten" Stufen für Attack auf auf dem Oszilloskop aus (am Beispiel CRAVE):

Stufe 0 2ms:

Anhang anzeigen 166605

Stufe 1 20ms:

Anhang anzeigen 166606

Stufe 2 40ms:

Anhang anzeigen 166607

Ein Fix ließe sich mit dem Sourcecode ganz einfach implementieren. Ich habe es mit dem CRAVE ohne Sourcen umgesetzt. Eine Heidenarbeit, funktioniert nun aber perfekt (fast wie analog).
Müsste Attack nicht exponential statt logarithmisch sein?
 
Hier noch eine kurze Demo (Achtung, nerviger Ton:


https://www.youtube.com/watch?v=x2f_KuQhmG4


@Crabman Danke für den Kontakt! Modwiggler und Gearspace war auch noch geplant.

@intercorni Eigentlich typischerweise log. Sieht man auch immer auf den Env Abbildungen auf den Synths. Bei Softwaresynths kann man manchmal wählen.
@fanwander Genau. Allerdings ist es beim Behringer ein digitales CV, also ist auch alles möglich.
 
@Maffez Großen Dank für Deinen Support (die Boards haben das Risiko vom Bricking extrem reduziert)!!!
 
Müsste Attack nicht exponential statt logarithmisch sein?
Nein. Ein Kondensator lädt sich erst sehr schnell, und dann immer langsamer. Exponentiell wäre, dass er immer schneller lädt.

@intercorni
In der Attack Phase, also steigenden Flanken, ist es so wie @fanwander geschrieben hat.
In der Decay- und der Release Phase, also bei fallenden Flanken, entläd der Kondensator erst sehr schnell und dann langsamer.
Das Ergebniss ist eine exponentielle Kurve (Umkehrfunktion der logarithmischen Kurve).
 
Beim Pro-1 1.3.1 zeigt das Oszi, dass bereits fein abgestuft wird. Hier ist das Problem eher, dass der untere und obere Totpunkt zu breit ausgelegt sind. Man muss also ganz schön lange drehen, bis die erste Änderung hörbar/sichtbar wird und dann ist auch noch der Gradient relativ steil und auch die erste Änderung einen hauch zu viel. Werde ich nicht angehen (ohne Sourcen zu aufwändig), aber als PO ich würde das weiter tunen wollen, um ein analog-ähnliches Verhalten zu bekommen.

Ich habe das beim CRAVE mit 2 quadratischen Übertragungsfunktionen gelöst, damit im unteren Bereich feingranular eingestellt werden kann und im oberen auch ein langer Decay möglich ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Pro 1 kommt es wohl sehr auf die Firmware Revision an. Bei der ersten Revision waren die Hüllkurven quasi-identisch mit dem CEM3310 des Sequential Pro One. Dann haben sich Kunden beschwert, dass die im schnellen Bereich zu fein abgestuft wären und es täte sich nix bis zur 12 Uhr Stellung (was beim Vorbild auch so ist, und was den Pro One/1 so perfekt für Sequenzen macht) und daraufhin wurde die Firmware geändert, mit dem Ergebnis, das Du jetzt beschreibst.

Achja: hast Du Dich mal damit beschäftigt, ob man die Ansteuerung der VCOs im duophonen Modus vertauschen könnte?
 
Reicht es denn, einfach eine alte Version einzuspielen (gibt es eine gute)? Ich dachte, das eigentliche Problem wären die stufigen Abstufungen und dann hätten die das gefixt und auch gleich den Bereich angepasst. Schaue ich mir mal an.

Mit dem douphonen habe ich mich nicht beschäftigt, prinzipiell würde ich davon ausgehen, dass sowohl Gate wie auch CV digital vom Prozessor kommen und man da in der Gestaltung frei ist. Was würdest Du tauschen wollen?
 
Also bei 1.2.8 kurz vor dem Env Update ist der Regelbereich Attack / Decay in (vermutlich) 4 Abschnitte eingeteilt. Auf dem Oszi sieht es so aus, als ob alle Abschnitte linear ausgelegt sind, die Steigung (Faktor von Position zu Zeit) aber von Abschnitt zu Abschnitt radikal steigt. Sehr unnatürlich, aber im unteren Bereich eben deutlich feiner einstellbar. Die Stufigkeit vom CRAVE ist nicht vorhanden. Gleich großer Totbereich wie bei der aktuellsten Version.

In der aktuellen Version (1.3.1) sind es auch vier Abschnitte, aber deutlich besser zusammengefügt. Ich werde beim PRO-1 aber das Gefühl nicht los, dass ich eine feine, aber spürbare Verzögerung zwischen der Drehung und der Wertänderung spüre. Falls das tatsächlich so ist, würde das auf eine ineffiziente Implementierung hindeuten. Wäre ein weiterer Grund, warum sich kein Analog-Feeling ergibt.

Meine beiden zusammengelöteten Parabeln im CRAVE scheinen da viel besser zu funktionieren (und lassen sich effizient implementieren: 1 Multiplikation und dann Shift right).
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt es eigentlich ein gutes Video zum Sequential Originalverhalten für Attack und Decay über den kompletten Range? Oder gemessene Absolutwerte (min / max). Release möglichst auch.
 
Also, jetzt habe ich es mir doch angeschaut...


Die aktuelle Version vom PRO-1 ist die obere Attack-"Kurve", unten meine Version. X-Achse sind die Werte vom Pott (0 bis 4095), Y-Achse die resultierende Zeit.

Ich habe bei den unteren beiden Abschnitten die Steigungen ca geviertelt. Das lässt sich schon mal ganz anders einstellen, macht viel mehr Spaß.

1676327064130.png
 
@gekart
Jetzt bin ich aber neugierig wie so ein Hack abläuft.
Vielleicht kannst du ja ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern und was dazu schreiben.
 
@Thomasch meinst jetzt ganz konkret die Änderung der Parameter oder den Weg zum Ziel? Falls letzteres: Es waren jetzt sicher fast 4 Wochen full-time und ich hatte vor, ein Video dazu zu machen. Wollte vorher noch mit Behringer in Kontakt treten. Wenn sich keiner Meldet, muss ich mal schauen, ob rechtlich was dagegen spricht.

Hier aber mal vorab zwei kurzweilige Videos eines "Kollegen" (anschnallen nicht vergessen):


https://www.youtube.com/watch?v=Rsi8p5gbaps


https://www.youtube.com/watch?v=q4CxE5P6RUE


Der hat auch weitere nette Videos (AirTags, Lightningkabel etc)
 
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