florian_anwander schrieb:
Die ganze "MIDI-taugt nichts" Diskussion erinnert mich immer an Leute, die gerade ihre Katze gegart haben, und sich nun beschweren, dass auf der Mikrowelle nicht draufstand, dass man keine Katzen in der Mikrowelle trocknen darf....
Das ist bissl böse, aber im Kern der Aussage nicht unwahr. Zu den Zeiten, als MIDI aufkam, wußte eigentlich jeder, der damit arbeitete, wie es funktioniert. Heute ist das nimmer so, wie ich an den Fragen allerorts im Netz sehen kann. Oder liegts nur daran, daß keiner mehr Handbücher liest bzw in denen keine detailierte Funktionsweise von MIDI drinsteht, weil es eigentlich zum (Elektro)Musiker-Allgemeinwissen gehört? Vielleicht ist es auch der Zeitgeist: Grundlagenwissen ist out, wozu hats denn Webforen ... (zieht sich eigentlich durch alle möglichen Bereiche im Netz).
MIDI an sich ist unproblematisch, es sind eher die Details in der Implementation bei den Endgeräten (sowohl Computer als auch Klangerzeuger), die einem da heutzutage den Spaß an der Anwendung verderben, wie ich an meinem Beispiel gut sehen konnte. Wenn man weiß, wo es hakt, gibts auch Lösungen.
Es gab in einem älteren Magazin (Fachblatt, Keyboards, Keys) eine Aussage (Interview?), daß wenn ein Händler es schafft, ihm zu zeigen, wie er eine Oberheim DMX, einen Sequenzer und eine bestimmte Bandmaschine synchronisiert bekommt, man ihm eine Kiste Bier spendieren wolle. Florian, Du erinnerst Dich vielleicht dran, könnte in einem Interview mit Harry Baierl oder Baierlein, dem Keyboarder gewesen sein, der die Jennifer Rush-Sachen eingespielt hat.
Für die Meisten war MIDI in dieser Hinsicht ein Segen, für manche ein neuer Fluch. So einen Dave Smith hätte es auch im Bereich Fotografie gebraucht, dann hätten jetzt alle Kameras den gleichen Objektivanschluß oder zumindest die gleiche Blitzschuh-Schnittstelle für TTL, anstatt daß da jeder sein eigenes Süppchen kocht und Kundenbindung ohne Ende betreibt ...