Fakten CD-Verkäufe steigen wieder an – das Ende digitaler Downloads?

"Die totalen physischen Verkäufe konnten sich gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent steigern, nur an Vinyl gemessen sogar um 17 Prozent."
Wenn letztes Jahr 10.000.000.000 Streams liefen und 100 CDs verkauft wurden, und dieses Jahr 20.000.000.000 Streams laufen und 113 CDs verkauft werden, dann ist das auch eine Steigerung von 13 Prozent, aber trotzdem so irrelevant wie nur irgendwas.
Die in dem Bericht angegebenen Vergleichszahlen sind ja auch nicht wirklich vergleichbar, weil beim Stream defacto nur ein Rechteverwertung monetarisiert wird, während bei der CD die Rechteverwertung bestenfalls 5%-10% Kaufpreises / des hier als Vergleichszahl gegebenen Umsatzes ausmacht. Zumindest irgendwie unteressant wäre zB der Vergleich Urheberrechtserlöse aus CD-Verkäufen mit Urheberrechtserlösen aus Streaming.

Aber letztlich ist auch das ungenau, da der Stream ja nur eine einmalige Wiedergabe darstellt, während der Erlös der CD für beliebig viele Wiedergaben steht. Das bedeutet, man müsste eigentlich die Anzahl der Streams des gleichen Stücks durch eine Person im Lauf von 10 Jahren mit dem Erlös der CD vergleichen.
 
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"CD-Absatzzahlen USA: Der Pfeil zeigt auf die Jahre 2019, 2020 und 2021 (Quelle: RIAA)."
https://www.avguide.ch/blog/die-renaissance-der-audio-cd-wird-herbeigeredet-zu-frueh-gefreut

Hat jemand eine Grafik zu den Absatzzahlen von Pferdekutschen? In den COVID-Jahren gab es da wahrscheinlich einen Einbruch. Jetzt bessert sich das aber bestimmt. :agent: Aber Autos werden trotzdem mehr verkauft – da bin ich mir ziemlich sicher. ;-)
 
Was vorbei ist ist vorbei. Für Künstler wie Bernie auf jedenfall ein Muß, allein schon des Booklets wegen. Aber wieder die Regale mit Vinyl, CDs, Cassetten, o.ä. vollmüllen - äh nein. Ich höre viel Musik unterwegs und feiere es seit Jahren schon, nur noch zu streamen. Als Konsument unschlagbar praktisch, als Künstler kacke - ja ich weiß. Aber in Einzelfällen kaufe ich direkt beim Künstler, wenn es geht und digitalisiere im Nachhinein, wenn physischer Tonträger. Ich hatte mir noch vor 5 Jahren aus der Laune heraus eine billige 1210er Kopie gekauft, für meine paar Vinyls - aber das Geräte staubt nur ein - ich bewege mich lieber beim Joggen - mit AirPods am Ohr und Millionen von Tracks im Wald.... :huepfling:
genau. bis die Streaming Dienste mal versagen, Internet scheiße lahm ist und man grad seine Lieblingsplaylist hören will, der Akku flöten geht .. da lob ich mir das haptische, anfassen, raussuchen, ritualisiertes Einlegen der Kassette, der CD, die Nadel auf die Platte, fetter Sound über die Anlage .. mit nichts zu vergleichen. vorbei ist das nie. ich glaub mal auch, dass viele auch so ticken, einfach noch etwas in den Fingern haben zu wollen, aus welchen Gründen auch immer. z.B. kann man ja das Tape oder die CD kaufen, und bekommt meist trotzdem noch das lossless file mit dazu, und kann so jederzeit ohne das Gerät anzuwerfen einfach loshören. das hat ja auch was. ich find beides sehr wichtig, also dass ich beides habe. und je nach dem worauf ich Lust habe, nutze ich es. ich hab musikalisch auch noch viel Crap auf der HDD, müsste ich mal aussortieren, aber das richtig gute Zeug, die Special Sachen oder Liebhaberstücke oder "wichtige" Releases für mich, die hole ich immer auf physischem Format, das gibt einem auch so das Gefühl der Wertigkeit, das Besondere. die zahllosen anderen Sachen die mir nicht so wichtig sind lungern halt als mp3 auf der Platte rum. außerdem steht ja auch nirgendwo, dass man jedes einzelne Release auf Tape/12" oder CD haben muss...
 
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Wenn letztes Jahr 10.000.000.000 Streams liefen und 100 CDs verkauft wurden, und dieses Jahr 20.000.000.000 Streams laufen und 113 CDs verkauft werden, dann ist das auch eine Steigerung von 13 Prozent, aber trotzdem so irrelevant wie nur irgendwas.
13 Prozent = "Die totalen physischen Verkäufe". Ich verstehe das, inkl. Vinyl. Vinyl alleine 17 Prozent. Aber wie viel fällt dabei auf Audio-CD's? :agent: Und ja, als absolute Zahl wird das so oder so nicht sehr viel sein.
 
Aber wie viel fällt dabei auf Audio-CD's? :agent:
"Im Jahr 2023 verkauften sich im ersten halben Jahr insgesamt 16,2 Millionen CDs in den USA, dieses Jahr sind es 16,8 Millionen."

Ich glaube, das wären 3,7 % Zuwachs gemessen an den Zahlen. Das würde dann den Verkauf von Vinyl im Gesamtdurchschnitt runterziehen. Sprich, Vinyl 17 %, weil CD aber so wenig Zuwachs hat, wären es insgesamt 13 % Zuwachs. :agent:
 
Eigentlich ist nur interessant, wie die eigenen Sachen laufen,

So ist das, und ich bin durchaus zufrieden: Ich weiß nämlich auch, wie beschissen das Geschäft laufen kann.

der Rest ist egal und wild eingebettet in Szenen und riesigen Unterschieden, die man so global als Wasserstandsmeldung kaum gut oder schlecht finden kann.

Alles ist nur so wichtig, wie man es macht -- was interessiert es mich, wenn in Moskau 'ne Currywurst platzt?

Zefram Cochrane hört mit so einem Ding ALLES, was je rausgekommen ist. Schätze ich mal.

Wer?

Stephen
 
So ist das, und ich bin durchaus zufrieden: Ich weiß nämlich auch, wie beschissen das Geschäft laufen kann.
So isses.
In den letzten 3 Jahren waren meine CD Verkäufe recht konstant, bin damit zufrieden. Die Zeiten aus den 90ern werden aber kein come back erleben, das ist durch.
 
Mir ist das Format ehrlich gesagt nicht wichtig, auch wenn grade Tapes natürlich schon aus Gründen magisch sind.
Was mir viel wichtiger wäre, das wäre, wie "früher" wieder gemeinsam mit Freunden Musik anzuhören. Das war einfach fantastisch,
wenn eine neue großartige Platte rauskam und man sie zusammen angehört hat oder sich mal die ganze Nacht zusammen die Platten
einer bestimmten Gruppe querbeet reingezogen hat oä.
Das ist wirklich etwas, was ich vermisse, dieses gemeinsame Erleben.
 
Wenn letztes Jahr 10.000.000.000 Streams liefen und 100 CDs verkauft wurden, und dieses Jahr 20.000.000.000 Streams laufen und 113 CDs verkauft werden, dann ist das auch eine Steigerung von 13 Prozent, aber trotzdem so irrelevant wie nur irgendwas.
Die in dem Bericht angegebenen Vergleichszahlen sind ja auch nicht wirklich vergleichbar, weil beim Stream defacto nur ein Rechteverwertung monetarisiert wird, während bei der CD die Rechteverwertung bestenfalls 5%-10% Kaufpreises / des hier als Vergleichszahl gegebenen Umsatzes ausmacht. Zumindest irgendwie unteressant wäre zB der Vergleich Urheberrechtserlöse aus CD-Verkäufen mit Urheberrechtserlösen aus Streaming.

Aber letztlich ist auch das ungenau, da der Stream ja nur eine einmalige Wiedergabe darstellt, während der Erlös der CD für beliebig viele Wiedergaben steht. Das bedeutet, man müsste eigentlich die Anzahl der Streams des gleichen Stücks durch eine Person im Lauf von 10 Jahren mit dem Erlös der CD vergleichen.

Wenn man das bei Spotify betrachtet, dann liegt das in einem ähnlichen Bereich. Die Rechteinhaber bekommen den großen Batzen und die Urheber bekommen einen kleinen Anteil. Wie viel die Urheber von den Rechteinhabern bekommen steht auf einem anderen Blatt. Interessant ist der Aspekt, wie viel Plays einen CD-Kauf repräsentieren. Wenn Apache 100 Millionen Plays auf Spotify hat und eine CD vielleicht 100x gehört wird, dann sind wir bei 1 Millionen CDs.
 
Zwar vielleicht schade für den ein oder anderen, aber "die CD kommt zurück" ist doch höchstens ein retrohype-bedingtes Aufflammen, quasi ein Echo. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mein 11jähriger Sohn jemals einen Beziehung zur CD aufbaut. Warum sollte er?

Aus genau diesem Aspekt; einem retrohype-bedingten Aufflammen, einer "frühe-00er-Nostalgie", die bisweilen sehr seltsame Blüten treibt*.

Ich hab mit Teens auf Maloche zu tun. Die schleppen teils Discmans an, mit dem zweiten Bloc Party Album drin (2007), obwohl sie fluent Spotify beherrschen (und bezahlt kriegen, jedenfalls die meisten von ihnen, wenn sie denn wollen).

Man könnte pöbeln, den Discman können bzw. wollen die Eltern nicht abnehmen und es gäbe keine anständigen MP3-Player mehr, bzw. hätten die halt das Stigma einer Bestrafungsoption und seien deshalb keine Alternative zum Handy. Oder die sind alle neurodivergent und bräuchten eine Obsession.

Du brauchst aber keine Angst zu haben, wenn dein Elfjähriger in der bequemen Masse mitschwimmt, wird er nur Spotify und Konsorten kennen.



*neulich ein Gespräch gehabt mit einem, nennen wir es "sexuell offenen" Teenager, der einen 2001 erschienenen Jugendroman romantisiert hat, in welchem zwei verliebte Jungs am Wochenende in abgelegende Gegenden abhauen müssen, um sich gegenseitig offen lieben zu können. O-Ton: "Ich weiss dass das scheisse war im Vergleich zu heute, aber really? Das klingt irgendwie besser als von allen möglichen Seiten für total hip und cool erklärt zu werden – und wichtig sein zu müssen".
 
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Solange die CD-Verkäufe nicht um 400% steigen ist es immer noch nur marginal.
Ich kaufe tatsächlich gerne Vinyl bei Bands die das direkt am Merchandising-Stand verticken. Direkter kannst du keinen Künstler unterstützen.

CD ist bissl schwierig.
Anders als mein alter Dual 604 Plattenspieler aus den 70ern ( der damals stolze 400 Mark gekostet hat und es seit 45 Jahren tut ohne zu leiern... Erbstück... ) haben sämtliche meiner CD-Player das zeitliche gesegnet. Komplett ausgeleiert, ab der Hälfte sprang jede CD. Ich habe mal versucht das nach Anleitung zu reparieren aber ging nicht.
Ich habe tatsächlich erst dieses Frühjahr eine originale Pink Floyd - Pulse CD in der Box mit dem Blinkeding an eine Freundin verschenkt die CDs sammelt und Pink Floyd Fan ist. Die lief bei mir seit sicher 10 Jahren nicht mehr.

CDs, also damit meine ich jetzt nicht die selbstgebrannten die eh kein langes MHD haben, sondern die ordentlichen gekauften... halten ja auch nicht ewig.
Vinyl ist irgendwie Alterslos... ich habe Originalpressungen aus den End-60ern von meinem Rentner-Nachbarn, die sind wie neu.
Der hat die einmal auf Tonband gezogen und dann weggepackt. Die sind wie frisch aus dem Werk. Kein Kratzen, kein Knistern, nix.
 
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