Breiter Flächensound

Ab ca min 1:32 kommt so ein sehr breiter Flächensound. Ich habe hier schon rumprobiert (sone Art Streichersound mit Ensemble- und Phasereffekt), kriege den aber nicht so ganz hin. Hat jemand Tipps?



Der Sound kommt angeblich von einem Roland VP-330?
 
na ja...klingt nach solinastring....mehr kann ich dir nicht sagen, da diese geräte ja keine synths im konvetnionellen sinn sind. und diese geräte haben einfach diese klangästhetik.

es gibt aber schon synths die so nen klang ähnlich hinkriegen...der hall macht natürlich auch was aus!!! ;-)
 
In der Beschreibung zum Video steht, dass es gesampelte String-Loops aus dem Original Soundtrack sind.
Wenn du allerdings wissen willst, wie man sich so einen Sound selber 'synthetisiert' das wüsste ich auch gern.
Ich befürchte aber, dass das fast nur mit 'richtigen' Streichern geht :dunno:
Da braucht man dann wohl ne Orchester Library.
 
Die wichtigsten Komponenten sind Fingerspitzengefühl und der richtige Sound.

Ha ha, dann ist's ja einfach.

Nein, ist es nicht. Dieser String Ensemble Sound als Backing ist raffiniert gemacht und gespielt, das geht nicht mal eben so. Machen kann man die Fläche mit einem der vielen Stringer-Samples, es ist relativ egal ob Crumar Performer oder Solina oder Hohner String Melody II, wenn man so einen Stringer nicht besitzt. Oder mit Physical Model Stringer VSTs, gibt's auch. Es ist ein oktaviertes Layer, also z.B. 8' und 4' schön gemischt, dazu der Ensemble Effekt. Der ist etwas komplex, denn es sind mehrere LFOs, deren Speed und Intensitiy sich andauern ändern, wodurch dieser verwaschene Effekt zustande kommt. Das kriegt man mit Chorus nicht hin, es müssten dann mehrere sein, und es fehlt dann immer noch die Speed Ramp. Reverb dann auch noch, aber das ist eher unwesentlich. Bei den Chords ist es in dieser "Vangelis" Abteilung wichtig, klare Dur Farben und wenig Septimen zu nehmen, sondern on top ist gerne nochmal der Grundton, was zu einem schlüssigen Strahlen führt. Vollgriffig also, und wenn man das macht, dann steht diese einzelne Horn Sololinie ziemlich genial im Raum und kann sich entsprechend entfalten, sofern es sich um eine betörende Line handelt, die ohne einen Hauch des Zweifels auch richtig berührt.
 
ich sags nochmal....solina-strings oder von mir aus auch hohner strings...nix orchester.

such mal im internet nach solina string samples...dann weisst du's

siehe post von "kpr"
 
was auch stets gut funktioniert, ist ein (String-) Synthesizer auf ganz links und ein Delay davon auf ganz rechts. Hat Jean-Michel Jarre auch gemacht auf Oxygène.
 
Der Solina-Ensemble-Effekt sind drei Delay-Lines, die von einem LFO mit drei um 120° versetzten Kurven-Ausgängen moduliert werden.
(Andere Ensemble-Effekte werden da ähnlich arbeiten, ein simpler Chorus klingt anders. Zwei mit einem Dreieck-LFO gegenphasig modulierte Delay-Lines sind übrigens ein Unisono-Effekt. (Original + 2 erzeugte Stimmen) )
 
Fetz schrieb:
Der Solina-Ensemble-Effekt sind drei Delay-Lines, die von einem LFO mit drei um 120° versetzten Kurven-Ausgängen moduliert werden.
(Andere Ensemble-Effekte werden da ähnlich arbeiten, ein simpler Chorus klingt anders. Zwei mit einem Dreieck-LFO gegenphasig modulierte Delay-Lines sind übrigens ein Unisono-Effekt. (Original + 2 erzeugte Stimmen) )

Ja, und obendrein haben die LFOs Rampen, die als Random funktionieren und Speed variieren. Ich hab mal die Patentschrift von Hohner gesehen und daraus geschlossen, dass ursächlich wohl nach einem Rotary Speaker Effekt gesucht wurde und die Anlauf- und Abbremseffekte beim Geschwindigkeitswechsel von Fast to Slow und umgekehrt das Ziel waren. Bei Eminent war man hinter der gleichen Sache her. Wenn der Entwickler rumgespielt hat, dann hat er sicher bemerkt, dass sich mittels S&H Schaltung eine lustige Mischung ergibt, wenn man mehrere LFOs kombiniert und jeder Ramp einen anderen Startpunkt verpasst. Heraus kam der wahrscheinlich genialste Ensemble Effekt, wie wir ihn heute so mögen. Leider so gut wie nicht als External Device erhältlich, jedenfalls kenne ich keins, das den Dingern das Wasser reichen kann.
 
Der Jürgen Haible hat das Solina-Ensemble ja als Platine aufgelegt (steht hier fast fertig rum), da ist eine ganz gute Analyse bei, was das Ding (wirklich) macht:
http://www.jhaible.de/triple_chorus/triple_chorus.html

Wenn du Bock hast kannst du das (natürlich in ganz fertig) haben, hier steht eh viel mehr Hardware rum, als ich Talent habe...
 
Im BladeRunner Soundtrack hat Vangelis den Roland VP-330 für sämtliche Strings benutzt, hier im BR Opening auch. Der Sound ist ganz typisch für den VP-330. Vangelis experimentierte auch sehr viel mit Hall und Delay.
 
Hi kpr,

Deine Beschreibung des Voicings ist zwar interessant, wirft aber ein paar Fragen auf, die vielleicht auch an meiner mangelnden Erfahrung mit Fußlagen liegen: ;-)

Es ist ein oktaviertes Layer, also z.B. 8' und 4' schön gemischt, [...]
Bei den Chords ist es in dieser "Vangelis" Abteilung wichtig, klare Dur Farben und wenig Septimen zu nehmen, sondern on top ist gerne nochmal der Grundton, was zu einem schlüssigen Strahlen führt. Vollgriffig [...]

Meinst Du mit "oktaviert 8' und 4'" also den Grundton des Akkords, im Oktav-Abstand, etwa C3 und C4? Oder mehr Töne dazu?
"Klare Dur-Farben" und "vollgriffig" würde ja bedeuten, da sind Quint/Terz dabei, was aber dann nicht mehr "Grundton oktaviert" ist, sondern eher "weite Lage"? Vielleicht hast Du ein paar konkrete Beispiele. :)

Gruß,
Rallef
 
Erst mal ein großes Dankeschön an alle für die vielen Ausführungen zum Thema. Das gibt Futter fürs Experimentieren. Ich habe mir schon sowas ähnliches gedacht. String-Maschine oder so. Diesen Sound habe ich jedenfalls noch nicht aus einem "normalen" Synth gehört. Ich werde mal versuchen, den Sound im Radias zu basteln. Bisher habe ich da eher so einen JMJ Phasersound hinbekommen. Zwar auch nicht schlecht, klingt aber völlig anders.
 
Rallef schrieb:
Hi kpr,

Deine Beschreibung des Voicings ist zwar interessant, wirft aber ein paar Fragen auf, die vielleicht auch an meiner mangelnden Erfahrung mit Fußlagen liegen: ;-)

Es ist ein oktaviertes Layer, also z.B. 8' und 4' schön gemischt, [...]
Bei den Chords ist es in dieser "Vangelis" Abteilung wichtig, klare Dur Farben und wenig Septimen zu nehmen, sondern on top ist gerne nochmal der Grundton, was zu einem schlüssigen Strahlen führt. Vollgriffig [...]

Meinst Du mit "oktaviert 8' und 4'" also den Grundton des Akkords, im Oktav-Abstand, etwa C3 und C4? Oder mehr Töne dazu?
"Klare Dur-Farben" und "vollgriffig" würde ja bedeuten, da sind Quint/Terz dabei, was aber dann nicht mehr "Grundton oktaviert" ist, sondern eher "weite Lage"? Vielleicht hast Du ein paar konkrete Beispiele. :)

Gruß,
Rallef


Auch wenn ich es gerne hier tun würde in aller gwünschten Ausführlichkeit, es geht leider nicht mehr so wie ich das die vergangenen Jahre gemacht habe. Wenn ich hier also gelegentlich einen Eintrag mache, dann muss man mit dem Text genau so wie er ist zurechtkommen.
 
Fetz schrieb:
Zwei mit einem Dreieck-LFO gegenphasig modulierte Delay-Lines sind übrigens ein Unisono-Effekt. (Original + 2 erzeugte Stimmen) )
Genau. Nur so nebenbei: So macht der NordLead3 seinen Unisono-Effekt. Eine Delay-Linie mit 4 Taps und ein eigener LFO pro Stimme (damit die Phasen der Schwebungen pro Stimme variieren). Zwei der erzeugten Stimmen rechts, die anderen links, das Original in der Mitte. Also nix da mit 120 Stimmen gleichzeitig. :lol:
 
Rallef schrieb:
Meinst Du mit "oktaviert 8' und 4'" also den Grundton des Akkords

Ich hab gestern mal rumprobiert - er meint wohl die Register vom Solina. (Kenne die Kiste nicht wirklich)
Und mit 8+4 hast du im Sound weniger Grundton. Bei den Omnisphere Presets die so in die Richtung gehen, waren es sogar 16+8+4 (3 fach Unisono mit +/- 1Oktave Verstimmung), den Sound hatte ich dann 1 Oktave höher benutzt.
Das dünnt den Grundtonbereich ziemlich aus. Dünner, strahlender, brillanter und "elektronischer".
Und m.E. ist das hier schon einer der Tricks um von einem "generischen String-Sound" auf diesen speziellen hin zu arbeiten.

Die Oktaven muss man natürlich nicht im Sound unterbringen, man kann die auch greifen, solange einem die Finger nicht ausgehen.
 


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