Björk - Fossora (neues Album) + Björk allgemein

Was hat es eigentlich mit dieser ganzen Kostümerei auf sich? Kunst?
Homogenic ist auch mein liebstes Album. Wegen Mark Bell.
Im Ernst: sie ist ein tolles, selbständiges Gesamtkunstwerk. Das ist heute ja eher rar im Popbusiness.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: oli
[...] Björk hat wenigstens immer eine Message. [...]

Die da wäre?

Mir ist dergleichen bisher entgangen, aber vielleicht kannst Du mir da ein bißchen auf die Sprünge helfen (meine Augen sind alt und gebeugt, meine Ohren sind trüb und leer...)?

[...] Entweder man mag sie und ihre Musik oder man hatt null Zugang. [...]

Und ich sitze wieder einmal dazwischen.

Muß aber nichts heißen, geht mir mit Kate Bush genauso.

Stephen
 
Höre mir das Album gerade durch. Die klassischen und traditionellen Elemente mit Chören, Klarinette und Strings und ihrer unverkennbaren Stimme sind schon gut. Tolle Künstlerin. Songs z.T. recht düster (während Pandemie zu Hause komponiert).

Die Beats wirken aber wie aufgesetzt, teilweise chaotisch, und stören mich eher. Bei Homogenic war das viel besser gelöst, weil "gnadenlos" in-your-face. Ich hätte die Elektronik komplett weggelassen und daraus ein ruhiges Album mit kleiner Akustikbesetzung und Chor gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erster Versuch, das Album sonntags morgens am Stück zu hören, ist gescheitert. Klingt interessant, aber beim ersten Reinhören hat mich noch nichts gehalten und sperrig ist es definitiv.
 
Höre mir das Album gerade durch. Die klassischen und traditionellen Elemente mit Chören, Klarinette und Strings und ihrer unverkennbaren Stimme sind schon gut. Tolle Künstlerin. Songs z.T. recht düster (während Pandemie zu Hause komponiert).

Die Beats wirken aber wie aufgesetzt, teilweise chaotisch, und stören mich eher. Bei Homogenic war das viel besser gelöst, weil "gnadenlos" in-your-face. Ich hätte die Elektronik komplett weggelassen und daraus ein ruhiges Album mit kleiner Akustikbesetzung und Chor gemacht.
Sehe es ähnlich... die " harten" (Gabba?) Beats an der einen oder anderen Stellen klingen weit nach hinten gemischt, etwas herzlos drangeklatscht für meinen Geschmack, wirken "nicht richtig". Aber wer bin ich schon, dass ich Frau Guðmundsdóttir aka Björk auch nur ansatzweise kritisieren darf? Ein Niemand unter vielen!

Und ob man die kleine Dame aus Reykjavik und ihre Musik nun mag oder nicht: Sie ist schon ein "Gesamtkunstwerk"... zieht Ihr Ding konsequent durch und hebt sich dabei von dem mittlerweile immer dünner werdenden Einheitsbrei der so genannten Popmusik signifikant ab. Wahrscheinlich kann man Björk schon gar nicht mehr in diesem Segment verorten.
 
Und ob man die kleine Dame aus Reykjavik und ihre Musik nun mag oder nicht: Sie ist schon ein "Gesamtkunstwerk"... zieht Ihr Ding konsequent durch und hebt sich dabei von dem mittlerweile immer dünner werdenden Einheitsbrei der so genannten Popmusik signifikant ab. Wahrscheinlich kann man Björk schon gar nicht mehr in diesem Segment verorten.
Schön zusammengefasst. Bei den Sugarcubes mochte ich eigentlich nur die Stücke, die sie gesungen hat - im Konzert und auf Tonträger. Seitdem ist sie für mich eine der ganz großen.
 
Habe jetzt den Titel um "Björk allgemein" erweitert.

Bin zwischenzeitlich bei Verspertine gelandet, was immer noch sehr gut und eingängig klingt. Meiner Meinung nach fügt sich ihr Gesang in den alten Werken besser in die Produktionen ein. Für aktuell-futuristischen Pop gefallen mir die Ansätze von Sevdaliza oder Eartheater besser.
 
Ich musste nach 2 Songs auch erst mal aufhören dieses Album zu hören.
Es war dann noch viel nerviges was da aus den Boxen kam. Oder ich war niocht in der richtigen Stimmung.
Mal sehen ob und wann ich einen neuen Versuch starte... Vielleicht mal in umgekehrter Reihenfolge? ;-)
 
Aber wer bin ich schon, dass ich Frau Guðmundsdóttir aka Björk auch nur ansatzweise kritisieren darf? Ein Niemand unter vielen!
Nun ist es aber auch nicht gerade so, dass diese Dame der wiederauferstandene und nun musizierende Heiland ist, der Brot und Fische herbeisingt. Ok, in gewisser Weise vielleicht doch, nur landet das Backwerk in ihrem eigenen Magen. Gespendet von den vielen Niemanden, die es nicht wagen wollen (?) zu kritisieren.

Lassen wir mal wieder ein bisschen die Kirche im Dorf....
 
Ich fand die Musik von Björk immer schon spannend. Sicher keine Musik zum entspannen, aber zum aufwecken schon.
Jedesmal wenn ich Björk höre, komme ich ins grübeln. Was will die Künstlerin uns sagen?
Mir fällt dazu immer wieder ein: Ändere deinen Blickwinkel. Sehr motivierend.
 
[...] Was will die Künstlerin uns sagen? [...]

Die Frage kenne ich noch aus meinem Studium zu genüge: Gedichte und Sonette interpretieren (oder Schumanns Der Fröhliche Landmann) unter dieser alles erdrückenden Fragestellung.

Die Interpretationen schossen ins Kraut, und die Dichter waren auch keine Hilfe: Sie waren in der Regel schon lange tot und dementsprechend nicht sehr auskunftsfreudig. Dafür gab es dann die Klugscheißer, die mit Ludwig van und Shakespeare schon Bruderschaft gesoffen zu haben glaubten.

Gilt nicht nur für englische Literatur, gilt auch für Musikwissenschaften und Kunstgeschichte (wo ich in letzterem F(l)ach immerhin gelernt habe, daß im Laufe der Kunstgeschichte die Selbstinszenierung des Künstlers oftmals wichtiger war als sein Oeuvre und sie das Werk in der Regel in den Schatten stellte).

Man sollte sie also nicht stellen, sondern sich einfach fragen, ob einem das, was man da hört, zusagt oder eben nicht.

Ich gehöre zur letzteren Fraktion.

Stephen
 
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Man sollte sie also nicht stellen, sondern sich einfach fragen, ob einem das, was man da hört, zusagt oder eben nicht.
Vielleicht darf es dann sogar aber auch Menschen geben, die solche Werke gern interpretieren mögen? Und vielleicht müssen die Interpretationen alle zusammen nicht mal immer auf den gleichen Nenner kommen? ;-)
 

"Zurück zur Natur. Pilze findet sie entsprechend ernsthaft spannend, als Gewächse, als Lebensform, als Metapher. Sie vereinten, sagt sie, "die Themen Überleben, Tod und ökologische Meditation". Im Stück "Fungal City" (Pilzstadt) singt Björk "We walk on this forest floor / sunken mystery / trunks bursting through the moss / from our love". Der Waldboden, das Moos und von da aus direkt hinein in die Liebe, ins Herz, in den Menschen.

...

Die Klarinettisten bat sie, sich beim Spielen vorzustellen, sie hätten genau eineinhalb Gläser Rotwein getrunken, in einer nordskandinavischen Jazz-Bar im Jahr 2050.

...

Und im vergleichsweise harmonischen "Ovule", dem vielleicht schönsten Lied des Albums (Posaunen!), ist Björk am ehesten wieder an dem Punkt, wo ihre Musik klingt wie an der Küste in den Wind gesungen, majestätisch und impulsiv und wetterfest.
Der Text dazu behandelt, wie sie selbst sagt, die Idee, jeder Mensch trage in sich drei "Eier", gefüllt mit Idealen, Realitäten und Finsternis"."
 
Vielleicht darf es dann sogar aber auch Menschen geben, die solche Werke gern interpretieren mögen? Und vielleicht müssen die Interpretationen alle zusammen nicht mal immer auf den gleichen Nenner kommen? ;-)

Klar, aber man muß ja nicht immer seine Erkenntnisse als der Weisheit letzten Schluß in die Welt hinausposaunen und andere verunglimpfen, wenn sie den Gedankengängen nicht folgen wollen, und ihnen den Krieg der Überzeugungen und des Überzeugens erklären.

Stephen
 
[...] Pilze findet sie entsprechend ernsthaft spannend [...]

Ah, das macht Sinn.

Oha, die Version mit den türkisenen Schallplatten und die Version mit Buch sind bereits ausverkauft...

Gibt's zum Schnäppchenpreis von um die 200 Euro aufwärts bei Discogs.

Wenn man dann alle Versionen haben will, kann man für das Geld auch schon einen Oberheim OB-X8 kaufen. Oder so.

Stephen
 
Mir gefällt es... Schöne Woodwinds Performances...Überhaupt eine schöne Symbiose zwischen synthetischen Drums und akustischen Instrumenten...
Was ich schade finde ist tatsächlich der Gesang... Björk klingt immer gleich... In ihren Vocals gibt es null Entwicklung... Viele empfinden es als Geheule und ich könnte gar nicht widersprechen...
Es ist ein stängiges Geschleife über die Noten usw. Da ist sie einfach seit ihren ersten Arbeiten bis heute stehen geblieben und mir reicht es nicht mehr....
Hier wurden die Kostüme erwähnt und mit Lady Gaga verglichen... Sry; Björk hatte schon die verrücktesten Kostüme am Start. Da wusste noch niemand, wer Lady Gaga überhaupt sein soll...

Hier im Forum wollen doch alle nur so Elektro Techno Trance Zeug...
Ich möchte nicht wissen, was hier los wäre, wenn z.b Kraftwerk in der Restbesetzung ein Album bringen würde...
Hauptsache irgendwelche Synth Arpeggios oder Lines oder... filegen euch um die Ohren... Dann ist es gut und die Welt ist in Ordnung...
 
Zuletzt bearbeitet:
[...] Was ich schade finde ist tatsächlich der Gesang... Björk klingt immer gleich... In ihren Vocals gibt es null Entwicklung... Viele empfinden es als Geheule und ich könnte gar nicht widersprechen...
Es ist ein stängiges Geschleife über die Noten usw. Da ist sie einfach seit ihren ersten Arbeiten bis heute stehen geblieben und mir reicht es nicht mehr.... [...]

Ich erinnere mich an eine Rezension eines Sugarcubes-Albums in der Keyboards, geschrieben von Albrecht Piltz Ende der 1980er, in der es sinngemäß hieß: Oberschreihals Björk tötet einem den letzten Nerv.

Sieben oder acht Jahre später wurde ebenjener Oberschreihals über den grünen Klee gepriesen, als Debut erschienen war. Von selbigem Rezensenten übrigens.

Man könnte der Dame also einen unverwechselbaren Stil attestieren. Oder die Lisa Gerrard Nummer, welche bei mir immer unter Wounded Moose läuft -- kennt man, vor allem besser.

Dafür aber ohne Hans Zimmer.

Stephen
 
"Oder aber man reißt sich los von all solchen Kategorisierungen und versucht vorurteilslos, „Fossora“ sozusagen als L‘art pour l’art zu begreifen.

Dann hört man ein sehr interessant, stimmungsvoll und vielschichtig instrumentiertes Popmusikalbum, das sphärisch, verspielt und keinesfalls verquer, sondern ganz im Gegenteil ein wenig märchenmusicalhaft klingt, dabei aber stets großen künstlerischen Ausdruckswillen vermittelt.

Man vernimmt wabernde Klänge, breit orchestrierte Bögen, nur wenig Fragment und viel ausformulierte Komposition, in der sich die so unvereinbar klingenden Gegensätze aus klassischem Orchesterinstrumentarium und Technobasteleien zu einem verblüffend funktionierenden Ganzen fügen, bekränzt von ungemein assoziationsweckender Lyrik."


 
Es gibt übrigens eine neunteilige Podcast-Serie, in der Björk über ihre einzelnen Platten spricht.

"This 9-episode podcast explores the textures, timbres, and emotional landscapes of Björk’s music—with friends philosopher and writer Oddný Eir and musical curator Ásmundur Jónsson."

 


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