Gut dann hört mans nicht, vielleicht meinen wir auch wieder mal unterschiedliche Dinge, da ich so fixiert auf meine Reflexionen bin ...
mir erschien es die ganze zeit so als ob du die sache mit dem laufzeitunterschied und die benutzung oder berücksichtigung von wie auch immer geartetetn reflektionen "als effekt" irgendwie durcheinanderbringst, deswegen bin ich da so energisch.
schau dir mal ein HRIR faltungssample und/oder eine HRIR transferfunktion von "schräg vorne" in einem wellenformeditor an, dann wirst du merken, dass es sich dabei nicht wirklich um ein "delay" zwischen den kanälen handelt, was man daraus nun irgendwie extrahieren könnte um die eine hälfte des effekts schon mal so zu reproduzieren. *)
Bei der Richtungsortung durch die behauptete Frequenzfilterung auch daran gedacht, dass es den Knochenschall gibt? Das heißt, wenn der Schädel auf der einen Seite Schall schluckt, bedeutet das ja nicht unbedingt, dass diese Frequenzen weg sind, sie werden nur auf anderem Wege, nämlich über den Knochen ans Leeohr* übertragen.
richtig ist, das wenn man rechts taub ist und sich das linke ohr zuhält, man von der violine im nebenzimmer links von einem immer noch was hört. aber eben nur wirklich sehr, sehr wenig.
das stichwort lautet hier also "relevanz".
bevor man über so etwas nachdenkt oder es gar in der praxis nachbaut, muss man also erst mal klären, wie gewichtig dieser faktor ist - im vergleich zu anderen faktoren.
bislang kümmert sich niemand über deine knochen frage, weil es erst mal wichtigeres gibt.
zum beispiel ist ein herkömmlicher
kunstkopf schon mal generell nicht ausreichend um sich durch faltung solchen filtern anzunähern, sondern du brauchst dazu eben auch "schultern" (jedenfalls für alles unter 180 grad) und perücken.
der nächste wichtige faktor ist die frage nach der anzahl der verschiedenen positionen, die man misst (bei dir: "verschiedene eq einstellungen)
ich persönlich nehme die nur noch linear interpolierten werte von
24 positionen vertikal, wie sie in 90% aller softare vorhanden ist, nicht mehr wahr. auch nicht bei 100 hertz modulation. kein grund also, sich mehr zu wünschen.
hingegen höre ich zwischen FIR filtern und dem soundhack FFT plug-in sofort einen unterschied (das ist dann das thema "phase gehört auch dazu")
auch die lautsprecher und wandlerqualität kann man leicht überschätzen. viel wichtiger als verzerrugunsgrad oder der frequenzgang ist es statt spikes besser
sweeps oder gleiche chirps zu verwenden. das thema rauschabstand ist dann direkt auch keines mehr.
letztlich ist ein halbwegs gut isolierter
schalltoter raum natürlich voraussetzung.
einer der größten faktoren bei dem spiel ist dann auch schon die tatsache, dass sowohl die (zur lebenszeit erlernte) wahrnehmung als auch die form der ohren sehr
individuell ist, also eh jeder die dinge wieder anders hört.
alsl logische konsequenz daraus macht man verschiedne sets von filtern mit verschiedenen köpfen, und für leute, die in der analen phase steckengeblieben sind kann man auch noch zusätzliche filter benutzen, die aus den stadnard transferfunktionen neue macht, die speziell zu deinen ohren passen.
wenn das alles individuell ist, bedeutet das, dass du beim erstellen von modellen oder bei der art und weise, wie du deinen binauralen downmix machst, eh
nichts daran ändern kannst.
im endeffekt kommst du mit diesem ganzen audio mess zeugs also meist durch testreihen viel weiter als wie mit einer verkomplizierung des modells bis hin zu philosopischen fragen der teilchenphysik einer idealen praxis näher.
ist dir natürlich nicht kompliziert genug, schon klar.
so, achtung, ***trommelwirbel***, jetzt kommt das mit dem sternchen:
*)
wenn du bei der neuerfindung des rades die herkömmlichen verfahrensweisen ablehnst und nicht benutzen willst,
wie bist du eigentlich zu deinen obigen EQ einstellungen gekommen?
die frage drängt sich geradezu auf.
ernsthaft, selbst nahmhafte hersteller wie rode müssen die filter in ihrer software drei mal nachbessern, weil sie dabei was falsch gemacht haben (wenn angelo dafür jedes mal einen euro bekommen würde...), und ihr meint das rad neu erfinden zu können ohne das zwischendurch mal gegen die sogenannten konventionen da draußen vergleichen zu wollen?
misstrauisch und mit selbstermächtigung ausgestattet bin ich ja auch. jarre hat ja recht, dass z.b. apple nur müll erzählt. aber so ganz ohne kontext, quellen und lehrer? wo soll das hinführen?