Auf der Beliebtheitstreppe in diesem Forum werde ich mit diesem Posting möglicherweise mehrere Stufen nach unten poltern. Trotzdem:
Ich habe aktuell den Roland Juno-60 eines verstorbenen lokalen Musikers (mit Können und Expertise auf hohem Niveau) zur Inspektion und Wartung da. Gerade eben habe ich ihn mal angeschlossen und ausprobiert.
Es war mir im Vorhinein klar, dass die Möglichkeiten eines Juno-60 sehr überschaubar sind. Es ist ein einfach aufgebauter Synthesizer mit einem übersichtlichen Angebot an Funktionen. Trotzdem werden der Synthesizer und der eingebaute Chorus ja allerorts über den Grünen Klee gelobt. Da ich ihn bisher noch nie unter den Fingern hatte, bin ich also mit sehr hohen Erwartungen ans Ausprobieren gegangen.
Und nun sitze ich hier und überlege, wie ich es galant formulieren soll, was ich da zu hören bekam.
@Jörg hatte das
hier schon mal vor Jahren ganz ähnlich beschrieben, wie ich über das Instrument denke. Der Juno-60 lässt mich durch und durch unbeeindruckt zurück.
Nun gut, das mir vorliegende Instrument hätte bereits vor mindestens zehn Jahren mal in die Werkstatt oder zu mir zur Pflege gehen müssen. Die Fader sind verbogen, alles kratzt und knistert bei Bewegung und die Tastenkontakte haben auch schon mal bessere Zeiten gesehen. Trotzdem kann ich den oft so hervorgehobenen "organischen" Klang nicht fühlen. Das Filter ist für mich zu zahm. Es wird ja oft gesagt, der Juno-60 sei ein reiner
sweet spot. Das mag ja sein. Aber begeistern tut mich das ganz und gar nicht. Wenn ich meinen KORG Trident mit einem analogen Chorus dahinter spiele, klingt das für mich deutlich organischer als dieser Roland.
So, und jetzt kommt ihr mit den Tomaten und Eiern.