Glücklicher(?)weise habe ich mich bisher noch nicht vom Eurorack-Virus infizieren lassen (der regelmäßige Blick ins entsprechende Unterforum erzeugt bei mir meist eine Mischung aus Faszination, Ekel und Mitgefühl
), aber ich schließe nicht aus, dass er mich irgendwann erwischt. Bisher bin ich mit ein paar semimodularen Synths zufrieden, die sich bei Bedarf gegenseitig erweitern.
Möchte aber ein paar Gedanken dazu dennoch gerne loswerden:
Ich produziere ausschliesslich mit Geräten die fast direkt vor meiner Nase stehen.
das habe ich auch bemerkt. Die Geräte, die weiter weg stehen, werden eher vernachlässigt. Das führt bei mir dann tendentiell zum Keyboardburgenbau um den zentralen Arbeitsplatz ... aber irgendwann ist halt immer Schluss mit Platz.
Wenn ich genug Zaster hätte, dann würde ich mir ein Zimmer voll mit Modulen stellen.
Wenn ich genug Zaster (und Platz) hätte, würde es bei mir aussehen wie hier:
https://www.smemmusic.ch/de/ueber-uns
Uns geht es (zu) gut und viele wissen nicht, wohin mit Zeit und Geld
Hm, das bekommt man seit Jahren immer wieder bei allen möglichen Themen zu hören, und es wirkt wie eine Art Totschlagargument.
So oder so muss man differenzieren, und der Anteil der Leute, die nicht wohin wissen mit Geld
und Zeit dürfte in der Praxis verschwindend gering sein.
oder sind ausgebrannt, völlig verblödet, gehirngewaschen usw.....
Da mag ich wiederum nicht widersprechen, aber wird durch ein Modularsystem die Lage nun schlimmer oder besser ...?
in nicht so ferner Zukunft häufen sich hier wahrscheinlich u User, die jeden Behringer haben, evtl sogar mehrmals, weil der Kram ist zu allem Überfluss auch noch scheißbillig....
Möglicherweise. Auch auch hierzulande wird es noch genügend Leute geben, die sich nichtmal einen neuen Behringer (oder nur einen oder zwei) leisten können, und trotzdem elektronische Musik mit Hardware machen möchten.
Die Diskussion, ob dieses Geschäftsmodell nun gut oder schlecht ist, ist in den entspr. Behringer-Threads besser aufgehoben.
(btw.: persönlich habe ich aktuell 5 Behringers hier, und mehrere der angekündigten interessieren mich. Aber doppelt würde ich keinen davon anschaffen (beim Crave hatte ich kurz mal drüber nachgedacht, aber der resultierende Poly hätte zu viel Platz verbraucht.
)
Man kauft eher 3 Module für 500,- , als 3 große Synth, obwohl man da für den vielleicht 3-fachen Preis das vielfache an Funktion bekommt....
Das mag im Modularbereich so sein - und teilweise auch im "Komplettsynth"-Bereich; allerdings habe ich mehrmals vor der Alternative gestanden, und weiß die Vorteile beider Überlegungen zu schätzen: Manchmal hat mal mit drei 500 € Synths mindestens genauso viel Spaß und Flexibilität wie mit einem größeren. (Klar, das sagt sich natürlich leichter, wenn man zu den 3+5 Desktopsynths auch noch ein paar große Polys rumstehen hat
)
Im Wort "Sucht" steckt ja schon das Wort Suche drin.
Wenn ich jedesmal einen Euro bekommen hätte, wo jemand diesen Satz schreibt, könnte ich mir jetzt vermutlich den Schmidt
und den Colossus leisten.
Sucht kommt von Siechtum, Schönreden bringt nix. ?
ich selbst produziere nicht, hab den zugang nie gefunden,
entsprechend ist für mich der modular "nur" ein Hobby, was rein meinem Spass, Relaxing und Erholung dienen soll.
Käme mir nie auf die Idee mir irgend nen kopf zu machen wegen irgendwas !!
Das ist die einzige Einstellung, mit der ich mir ein Modularsystem anschaffen könnte. Zielgerichtet produzieren könnte bzw. würde ich damit eher nicht, aber wenn man in dem Hobby ansich aufgeht, warum nicnt?
Momentan wäre es aber nicht mein Ding; ich habe inzwischen ein Setup aus diversen Hardwaresynths, mit dem ich gefühlt sehr kreativ und zielgerichtet arbeiten kann. 3 Stunden Strippen ziehen, damit es "Piep" macht, würde mich da nicht weiterbringen - da schraube ich mir lieber schnell den gewünschten Klang am Model D, NYXII oder Summit zusammen und spiele weiter ...
Ja, PlugIns halte ich ja für noch viel "gefährlicher", ist aber so ein bisschen wie Missbrauch von Medikamenten, die Sucht, über die keiner gerne spricht...
Zumindest die Sucht, die keiner sieht, wenn er das Homestudio betritt.
Die Gesichter diverser Verwandten beim Betreten des Raumes waren teilweise schon Gold wert (abgesehen von Kommentaren wie "du spinnst ja!").
In der DAW nutze ich auch nur Effekte und Editoren, Klangerzeuger habe ich lieber zum direkten Bespielen - ist vermutlich eine psychologische Sache, aber jedem Tierchen sein Pläsierchen ...
DAWless wäre aber auch nichts für mich - HD-Recording ist (preislich gesehen) der Behringer unter den 24-Spur Bandmaschinen, und auch bei Sequencern gebe ich dem Arrangerfenster mit Pianogrid jederzeit den Vorzug gegenüber den ganzen Hardware-Sequencern da draußen ...
Daher habe ich mein Eurorack angeworfen und in ca. 10 Minuten den gewünschten Sound zusammengebaut. War am Ende nur ein resonierendes Korg-Filter, 2xADSR und ein LFO. Aufgenommen, ein paar FX drauf. Fertig!
Nettes Happy End, daber das wäre mir mit dem DW8000 oder dem MS20mini dann sicher auch gelungen. Ich warte immer noch auf das Killerargument, warum mich ein Modularrack jetzt produktionstechnisch weiterbringen sollte (oder vielmehr hoffe ich wahrscheinlich, dass das Killerargument nicht kommt, damit ich nicht angefixt werde).