Ausstieg aus der Eurorackwelt.

naja, der "Trick" funktioniert bei der Masse der Module aber leider nur, wenn man sehr geduldig ist, bei der Modulauswahl flexibel ist, oder halt nur sehr gängige Module sucht. Habe schon auch einiges gebraucht gekauft, aber auch viel neu.
Klar, das eine oder andere Modul habe ich auch nicht gekauft, weil es gebraucht nicht angeboten wurde und ich gemerkt habe, ich brauche es doch nicht so dringend und neu war es mir zu teuer, insofern kann einen das auch schützen.
Aber das ist kein spezifisches Eurorack-Problem, sondern generell bei Gear so.
 
modular ist ein nettes Hobby.
einfach geniessen, ohne sich nen Kopf zu machen wenn man es mal nicht wirklich nutzt. ;-)



tl;....
sich langsam "sein" System auf den Leib schneidern !
dass dabei ein ständiger, leichter Wechsel stattfindet ist doch bei der heutigen entwicklung normal.
Ist ja auch ein weiterer Vorteil, man wechselt nicht komplett alles aus, und muss auch nicht komplett alles neu lernen,
sondern man kanns schön in nem gesunden Fluss lassen.


ich selbst produziere nicht, hab den zugang nie gefunden,
entsprechend ist für mich der modular "nur" ein Hobby, was rein meinem Spass, Relaxing und Erholung dienen soll.
Käme mir nie auf die Idee mir irgend nen kopf zu machen wegen irgendwas !!
...einfach geniessen......oder einfach stehen lassen.
Hab meinen modular auch mal 2-3 jahre kaum genutzt !
und in der Zeit dafür viel Piano gespielt. Jetzt z.bsp. ists wieder eher andersrum........


alternativen zu modular gibts heute schon. hab ich für mich gefunden:
einfach nen guten VST Host nehmen und mit VSTs patchen.
wobeis da dann für mich eher ums arbeiten mit FX geht.
....d.h. der klang bzw. der synthetische Klanganteil kommt von den FX.
Das ist heute auch super mächtig. Aber auch sehr zeitaufwändig sich gute patches zu erstellen. ( mit kontroller mapping der CCs)
und ich selbst muss da dann aber komplexe patches jedesmal neu lernen wenn ich sowas wieder lade ( die hardware mappings halt)
 
Ja, PlugIns halte ich ja für noch viel "gefährlicher", ist aber so ein bisschen wie Missbrauch von Medikamenten, die Sucht, über die keiner gerne spricht...:lol:
wenn ich manchmal so lese, was Leute in ihrem PlugIn-Ordner haben und über die Jahre dafür ausgegeben haben, dann bin ich mit meinem Eurorack noch vergleichsweise harmlos unterwegs.
Und habe am Ende sogar wenigstens noch was in der Hand....

Aber, wenn mans kreativ nutzt, sicher auch eine mega potente Spielwiese....
 
Vor 1 1/2 Jahren habe ich mein erstes 2x84HP Intellijel Case befüllt.
Im Vorfeld hatte ich überlegt, was ich damit erreichen will:

- Auswahlmöglichkeiten reduzieren
- Synthese besser lernen
- neue Wege gehen
- Samples/Sequenzen generieren, die in OT oder Ableton weiterverwendet werden
- alles aber immer im Kontext eines Tracks, der dann auch fertiggestellt wird

Mir war aber von vornherein klar, das Eurorack keine Probleme lösen wird,
sondern vor allem auch neue schaffen.
An generativer Musik, einem System, das autark mit 10 Stimmen atonal vor sich hindudelt
hatte ich kein Interesse.
Von daher brauche ich auch keine 100 Module, von denen ich keines richtig beherrsche.
Nichts gegen Jägler&Sammler, aber das ist nicht mein Idee.

Nach 2-3 Monaten war es dann voll und ich hatte auf Anhieb ein homogenes System.
Vlt. erinnert sich der eine oder andere daran, ich hatte das in einem anderen Thread etwas dokumentiert.

Die VG8+/VB-Kombi habe ich nach anfänglicher Begeisterung durch einen Five12 Vector ausgetauscht.
Ansonsten habe ich seit einem Jahr an dem Case nichts verändert, weil es so für mich passt.

Das erste halbe Jahr habe ich wie wahrscheinlich jeder ziemlich viele Threads auf Muffs verfolgt, war aber
relativ schnell abgeturnt von dem immergleichen Procedere, wie das dort in Endlosschleife abläuft:

Seite 01-20: Rumours, geiern auf das neue Modul, das alle Probleme lösen soll
Seite 21-40: ewig nicht lieferbar, dann endlich erhältlich, Sendemeldungen, Unboxing etc, Gamechanger,
allgemeines Abfeiern des Moduls als "Keeper"
Seite 41-65 irgendwelche Features fehlen, Sachen gehen nicht, doch langweilig geworden, Modul XY ist angekündigt
darauf wird jetzt gegeiert und das zuvor gehypte und abgefeierte Modul wird wieder abgestossen.

Ich habe mir dann ein zweites 2x84HP Case gekauft, weil für Arbahr, Mimeophon, Verbos A&T, Natural Gate
im ersten kein Platz mehr war.
Das 2. Case ist nicht mal zur Hälfte befüllt und seit einem halben Jahr habe ich nichts neues mehr gekauft
und verspüre auch keinen Kaufdrang.

Ich habe die vorhandenen Sachen in meinen Workflow integriert und nutze Eurorack als Ideenlieferant,
wenn ich mit anderen Sachen nicht weiterkomme.
Meine Erfahrung hat gezeigt, dass ich die besten (verwertbarsten) Patches hinbekomme, wenn ich mich nur auf
ein paar Module konzentriere und versuche diese auszureizen.

Jetzt die Frage, ob es sich "gelohnt" hat:
Wenn man mal das in Aufwand/Nutzen ausplittet, sicher nicht.

Es macht halt Spaß und ich muss schon sagen, dass die Sachen, die ich im Euro gepatcht habe
und dann in der DAW weiterverwurste eine andere Qualität und Wert (für mich) haben als
irgendeins von 40.000 Omnisphere Presets.
Von daher schon Mission erfüllt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Erfahrung hat gezeigt, dass ich die besten (verwertbarsten) Patches hinbekomme, wenn ich mich nur auf
ein paar Module konzentriere und versuche diese auszureizen.

das halte ich für den zentralen punkt in wirklichkeit! (zumindest bei mir & vielen anderen modularist*innen mit denen ich mich ausgetauscht habe... ich widme mich zur zeit etwa nur dem synchrodyne & benjolin in kombination - eine lebensaufgabe ;-))
 
...b) kann Schneidersladen dicht machen
Glaub ich nicht, bzw. hängt dies davon ab:
Für die 0815-Module VCO/VCF/VCA mag dies gelten. Selbst ohne Behringer ist
der Markt geradezu überschwemmt.
Aber Eurorack wird (zumindest für mich) gerade durch die exotischeren Module interessant
(Physical Modelling, Wavetable, Grafik-VCO etc.).
Solange es hier noch Neu-/Weiterentwicklungen im preislichen Rahmen gibt, dürfte die Show weitergehen.

Wer weiß: vielleicht füttert ausgerechnet Behringer die neue Eurorack-Generation an?
 
Zuletzt bearbeitet:
(m. E. dank des etwas anderen Modulangebotes; moderner)

Ja, vermutlich. Aber ich bin da eher konservativ (reaktionär?): praktisch keine digitalen Module in meinem vollen 3x84 Koffer. Ich habe immer wieder z.B. in Richtung Plaits geschielt, aber in Anbetracht meiner Nutzung von Eurorack genügt mir da jetzt der klangliche Output eines Arturia MicroFreak. Daher dürfte der Bau meines Racks derzeit abgeschlossen sein.
 
Sorry, aber der Trick ist einfach: Module nur gebraucht kaufen. Der Wiederverkaufswert von gebrauchten Eurorackmodulen ist ausnehmend gut. Seit Jahren sind die Neupreise ziemlich stabil und der Gebrauchtpreis liegt konstant bei besagten 2/3tel des Neupreises.

Ich hab mal durchgezählt, ich hab nur fünf Module neu gekauft, und bis auf eines (das 4ms-Filter) kommen die bei mir auch ständig zu Einsatz.
Die Meisten sind ja so geil drauf und können nicht mal 6 Wochen abwarten.
 
Es ist unterschiedlich, manchmal gibt es B-Stock zu einem Preis, der manchen Kleinanzeigen Verkäufern als Gebrauchtpreis vorschwebt.
Ich wende bei Kauf und Verkauf von gebrauchten Modulen auch grundsätzlich diese 2/3 Regel an, sofern der Zustand top ist,
habe also auch schon viele Sachen ohne Verlust wieder verkauft. Die 65-70 bezogen sich auf die Sachen die tatsächlich neu waren.
Geduld bei seltenen Sachen braucht man dann schon, klar, das schnelle Haben bezahlt man eben teuer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann ich mich nur anschließen. 70% des Neupreises ist auch mein Richtwert beim Gebrauchtkauf. Neue Module kaufe ich nur, wenn ich lange drüber nach gedacht habe. Ist bis jetzt auch nur 2-3 mal vorgekommen. Die besitze ich jetzt auch noch. Zudem gibts Suchfunktionen mit Benachrichtigung bei Kleinanzeigen und modulargrid... bis jetzt gab es fast nichts was man nicht innerhalb der ersten paar Wochen nach release auch gebraucht bekommen hätte. Wunder mich immer wer sowas dann direkt wieder verkauft - ich brauch Monate um ein Modul wirklich einschätzen zu können...
Und solange man nicht immer den neuesten Kram will ist das sogar recht wirtschaftlich - ausser man fängt an ein Case nach dem anderen zu befüllen :D

Aber zum Thema Ausstieg (der Thread hat sich sehr zur Selbsthilfegruppe der anonymen Eurocrack abhängigen entwickelt).
Gerade bei fast 1200HP kannst du locker langsam anfangen dich zu verkleinern. Muss ja nicht von jetzt auf gleich passieren. Beschränkung auf das Wesentliche ist was Gutes... mein "bestes" Zeug habe ich meistens aus Setups mit 2-3 Geräten (incl. FX etc...) max. gebaut, tendenziell eher weniger. Sobald ich das verinnerlicht hatte, hab ich ganz anders angefangen über mein Setup nachzudenken...
 
warum ist es so schwer, davon loszukommen? Verdammt.....
Eigentlich bin ich schon länger clean, kaufe nur noch ganz wenig, aber mein System ist viel zu groß, viele Module nutze ich nur selten, das Gepatche geht mir auch ziemlich auf den Senkel....
Habe aus Platzgründen nur noch Euro, keine anderen Synth, außer dem Kodamo, den ich vor kurzem erworben habe (und diverse 303 Clone, die zählen aber nicht....)
Irgendwie habe ich wieder Lust auf "echte" Synthesizer, zB nen Iridium oder so.
Aber was macht man mit nem großen System? Verkaufen ist sehr mühsam und wirklich los wird man nur die guten Module, am Ende hat man wahrscheinlich ein Case voller Multiples, Mixern und anderen Helferlein und Module, die wirklich keiner haben will.... :lol:
Klar, ein paar teure Module verkaufen geht immer, das reißt ein paar Lücken, macht es aber nicht besser....
Ich habe in den letzten Jahren locker 20000,- EURO in EuroCrack gesteckt, bei Verkaufspreisen um ca. 60% vom Neupreis (bei den guten Modulen) tut das schon ordentlich weh.
Die Teile einmotten ist irgendwie auch keine Lösung, weil, am Ende holt man sie doch nie wieder raus.....
Ein Teufelskreis!!

Evtl gibt es hier ja noch andere trockene Euroholiker, die ihre Erfahrungen teilen wollen.
Hat den Ausstieg überhaupt schon wirklich jemand geschafft?¿


Verschenken an junge, arme Talente!
 
Ich produziere ausschliesslich mit Geräten die fast direkt vor meiner Nase stehen. Also habe ich stark reduziert. Aber auch viel neues dazugekauft.

Es muss auf dem Tisch Platz haben. Bei mir haben 5 Behringer 104 Einheiten auf dem Tisch Platz, davon kann ich 3 Reihen perfekt bedienen. Mehr darfs nicht mehr werden, denn mehr würde ich nicht anfassen.

Also ist es für mich gut die Sache aus der Ergonomischen Perspektive zu lösen. Ich bin nämlich nicht bereit mit dem Stuhl rumzufahren. Es muss alles zentral und gut erreichbar sein.

Quantum habe ich auch. Aber für Leads und FX und Bässe klingt nichts besser als mein Eurorack und ab und zu Erebus).

Eine Reihe macht bei mir nur FX. Diese muss ich nicht soo oft anfassen. Aber VCOs, Filter/Hüllkurven, VCAs fasse ich die ganze Zeit an. Es macht null Sinn wenn mein System grösser wärey denn aufstehen oder rumrollen kommt nicht in Frage.
Ich habe zwar nur den Neutron, den man nur als semimodular bezeichnen kann. Und neuerdings ein Presonus Interface mit DC-coupled Outs. Werde demnächst mal ein paar Ausgänge in den Neutron patchen. Dann wars das aber auch. Habe 5 Volcas, ne alte 309, den Neutron und nen Virus C Desktop. Mein Schreibtisch ist voll. Aber auch alles voll erreichbar. Der ergonomische Ansatz funktioniert auch bei mir bestens. Wenn ich ab jetzt etwas neues will, dann muss altes gehen. So einfach ist das...
 
naja, die Phase hatte ich so Ende der 1990er/Anfang 2000er, aber nur sehr kurz
Ich kenne die Plugins aus der Zeit auch recht gut. Die kann man allerdings nicht mit den heutigen vergleichen. Da ist die Entwicklung rasant vorangeschritten.
Zu jener Zeit hatte ich auch lieber Hardware-aber heute lieber Software. Mittlerweile machen sowieso die meisten ihre Songs mit Plugins. Die Profis sowieso.
 
Verschenken ist toll, aber so dicke habe ich es dann auch nicht.
Geht bestimmt bei DIY Sachen und kleinen Tools, einen DPO würde ich jetzt eher nicht verschenken..
 
Wenn ich genug Zaster hätte, dann würde ich mir ein Zimmer voll mit Modulen stellen. Hab ich nicht, also muss ich aus so wenig so viel machen wie ich kann und mich sehr intensiv mit meinen Möglichkeiten auseinander setzen.

das dilemma ist ja eher, dass man eben nicht unbedingt unbegrenzte möglichkeiten hat, nur weil man viele module hat.

ich sage immer "das ist nur ein synth unter vielen".
 
Ich habe noch einen ganz anderen Grund warum ich bei Eurorack bleibe.

Es gibt keinen analogen Nichtmodularsynth mit zwei komplexen VCOs die auch nur annähernd an den Klang/ analoge Möglichkeiten eines Instruo CSL oder Rossum Trident kommen (hier sinds 3). Und es gibt keinen Synthesizer der einen Filter hat der mit dem Klang eines Funkstill Filterthreek mithalten kann (Geschmackssache).

Normalerweise kann ein Standalone Synth nicht mal lineare FM. Ganz wenige haben Folder (Arturia aber aber gestrickt).

Was ich sagen will. Ich stelle mir einfach "meine" perfekte Synthstimme zusammen. Meine Patches sind meistens simpel, klingen aber Hammer.
 
passend zur aktuellen Diskussion: Richard Devine Modular Setup

ich selber hab 2018 mit 1x 88HP angefangen, das Case verkauft und mittlerweile auf 2x84HP "ReiseJamKoffer", 6U Rackbrute und Waldorf KB37 "aufgerüstet".

Warum das Ganze? G.A.S., Sammlerwahn, Musikalisches Musthave??? Oder einfach nur Spass und Freunde an der Droge Modular. Nach einem stressigen 50h+ Job kann ich Abends beim Patchen ohne Bildschirm abschalten, neue gleichgesinnte Kennenlernen und zum Jammen treffen. 2 Live Gigs in einen kleinen Club (mit dem ReiseJamKoffer) kamen 2020 noch obendrauf.

Fazit: Für mich persönlich ein tolles Hobby, man sollte sein Budget und Grenzen im Auge behalten. Synths können auch viel, eine gesunde Mischung aus Analogsynth, Digitalem und Modular ist wohl das richtige Studiosetup.
 
Wer kauft schon Module, um damit Musik zu machen?
Die meisten Eurorack User sind doch mehr die Sammler und GASometer!

Ich kaufe sowieso in erster Linie nach Optik, je mehr LEds, umso besser. Pose damit hauptsächlich in einschlägigen sozialen Medien und hier natürlich.
Hatte auch schon überlegt, Blindplatten mit Potis und blinkenden LEDs zu bestücken und damit Lücken zu füllen, oder ein komplettes Case damit zu bauen.
Im Gegensatz zu dir mag ich es aber bunt, möglichst viele kryptische Symbole usw, damit keiner kapiert, das ich selbst nicht weiß, was ich da eigentlich mache.
Meistens läuft parallel ein Loop ausm Rechner, Modulargefurze geht mir auch total auf den Sack....
 
Jetzt in der kommenden Vorweihnachtszeit auch das dekorative Moment nicht unterschätzen: wie es festlich glitzert und leuchtet. Noch etwas Tannenduft aufs Rack sprühen - fertig!
 
@Bernie

naja, bei dir steht ja noch so einiges mehr rum
und dein Outputt ist deutleich höher.

... und ich bin ja auch nicht BERNiE
sondern nur ein kleiner "quaterbernie" ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das kenn ich auch gut.... zwar nicht mit Eurorack, aber mit Synths und Gear im Allgemeinen. Ich habe dann vor ein paar Jahren fast alles an Hardware verkauft und mir dann aber doch nach und nach wieder ein paar ausgewählte Sachen zugelegt. Eurorack wurde auch irgendwann interessant. Um nicht wieder in die gleiche Falle zu laufen, habe ich mir ein Arturia Rackbute 6U zugelegt und mir auferlegt, nie mehr Module gleichzeitig zu haben, als dort reinpassen und ansonsten erst durch Verkauf Platz zu schaffen, wenn ich ein neues Modul haben möchte. Bisher fahre ich damit zwar ganz gut, aber noch ist es nicht voll ... :D
 


Zurück
Oben