Augmented Creativity

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Wäre alles nur auf Konditionierung zurückführen, würde keine Entwicklung in Kunst und Musik stattfinden. Kreativität und schöpferische Tätigkeit gehen über das Abspulen, generiert aus puren Konditionierungsmustern, hinaus.
 
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Wäre alles nur auf Konditionierung zurückführen, würde keine Entwicklung in Kunst und Musik stattfinden. Kreativität und schöpferische Tätigkeit gehen über das Abspulen, generiert aus puren Konditionierungsmustern, hinaus.

In dem man diese anpasst und miteinander verbindet, also ist die Basis immer noch die Konditionierung.

Kein musikalisches Genie ist es aus dem Stehgreif entstanden, sondern immer ein Produkt seiner Konditionierung und der
Fähigkeit diese miteinander zu verbinden und kreativ zu abstrahieren.
 
In dem man diese anpasst und miteinander verbindet, also ist die Basis immer noch die Konditionierung.

Kein musikalisches Genie ist es aus dem Stehgreif entstanden, sondern immer ein Produkt seiner Konditionierung und der
Fähigkeit diese miteinander zu verbinden und kreativ zu abstrahieren.
Ist ja kein Widerspruch, zu dem, was ich da schrieb. Würde auch nicht so inflationär mit dem Begriff Genie umgehen. Konditionierung ist ein Teil, aber die Verbindungen und Verknüpfungen und weitere Einflüsse auf das Werk sind individuell. Durchsetzt mit eigenem Wille und Ansprüchen an das eigene Tun. Würden wir nur anhand vom Status Quo definieren, baut sich nichts neues auf. Der Künstler handelt als Individuum, mit eigenen Prägungen aber auch eigenen Visionen. Abstraktionsvermögen geht über reine Konditionierung hinaus.
 
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Hier mal eine Kostprobe von dessen was im menschlichen Koerper so alles passiert, wenn man sich etwas ambitionierter einem klassischen Musikinstrument widmet.

Was diese neuronalen Prozesse mit KI zu tun hat muss jeder fuer sich selber abstrahieren, hochinteressant ist der folgende Text allemal.


TEIL 1

Hallo an alle Gitarristen!

Angeregt von sehr guten Ratschlägen von Bernd, JoCa, Christian W. und Aläx zum Thema „Schnelle Passage üben“ wollte ich, als Arzt von Beruf, das Thema „Üben“ von der Seite der normalen Physiologie darstellen, vereinfacht ausgedrückt – wie lernt der Mensch das Musizieren und die Spieltechnik? Was geht in unserem Gehirn vor? Wie werden die Muskeln gesteuert? Welche Störfaktoren „spielen mit“ usw…Wie „funktioniert“ das Lampenfieber? Und vor allem die Frage im Raum stellen – kann die medizinische Wissenschaft zur „Musikleistung“ etwas beitragen, was zum Beispiel in der Sportmedizin längst der Fall ist? Ich versuche dann zu jedem Abschnitt des Themas ansatzweise die schon in der Medizin bekannte Einfluss-Möglichkeiten anzusprechen.
Mein Beitrag richtet sich nicht an Profi-Gitarristen, die viele Probleme schon hinter sich haben, sondern an Hobby-Gitarristen, die evtl. die Gitarre im Selbstunterricht sich selbst beibringen. Ob der Beitrag auch für Gitarrenlehrer interessant wird, kann ich nicht beurteilen.

1. Wie funktioniert eine kontrollierte Bewegung?

Aus der Sicht der Physiologie ist das Musizieren (nur spieltechnisch gesehen!) nichts anderes, als kontrollierte und gut koordinierte Bewegungsabläufe in verschiedenen Muskelgruppen und Gelenken (in diesem Fall Hände) mit dem Ziel - auf einem Musikinstrument mit dosierter Kraft eine Tonfolge zu erzeugen. Im Gegensatz zu anderen Bewegungsmustern (z.B. Laufen) ist das nicht von der Natur genetisch angelegt und muss erlernt werden.
Jede bewusste Bewegung wird von dem oberstem Schicht des Gehirns kontrolliert – Großhirnrinde – die höchst entwickelte biologische Gewebe der Natur. Wenn man die Großhirnrinde als Landkarte vorstellt – dann ist für jede Muskelgruppe ein bestimmtes Areal „zuständig“ wobei die Größe dieses Areals und dem entsprechend die Nervenzellen-Menge nicht von Muskelmasse, sondern mit der Komplexität des Bewegungsmusters. Für den Daumen z.B. sind mehr Nervenzellen „zuständig“ als für die komplette Beinmuskulatur.
Ich versuche jetzt eine Muskelbewegung sehr vereinfacht zu beschreiben.
Der bewusste Impuls zur Bewegung wird in der „zuständigen“ Grauzellen der Großhirnrinde ausgelöst. Dieses biochemisch erzeugter elektrischer Strom (im 1/1000000000 Volt-Bereich) wird weiter „tiefer“ ins Mittelhirn geleitet, dessen Funktionen wir nicht direkt wahrnehmen können (Unterbewusstsein). Hier werden die Impulsen gespeichert, verstärkt und über die entsprechende „Nervenleitungen“ weiter tiefer durch den Hirnbasis und schließlich zum Rückenmark geleitet, das schon außerhalb des Schädels liegt. Übrigens, die Nervenleitungen kreuzen sich im Hirnbasis, so dass für die rechtsseitige Muskulatur die linke Hirnhälfte zuständig ist und umgekehrt. Also, beim Tremolo-Üben immer nur die linke Hirnhälfte benutzen Wink.
Das Rückenmark hat sehr „primitive“ Funktion, die Nervenimpulse über die peripheren Nerven weiter zu leiten. Die Armnerven verlassen das Rückenmark im Halswirbersäule-Bereich als Nervengeflecht (Plexus) und verzweigen dann immer mehr in der Arm- und Handmuskulatur bis zum kleinsten Muskelfasern und letztendlich kommt der Impuls zu der kleinste Muskeleinheit – Muskelzelle, wo der Impuls eine energiebedürftige Kontraktion der Zelle auslöst. Hier sehr vereinfacht dargestellt, laufen die Impulse über Millionen von Zellen, Zellen-Verbindungen (Schaltungen) und millimykron-dünne Nerverfasern. Die Nerven, die Muskelbewegung auslösen, sind sog. „motorische“ Nerven. Die Muskeln, Gelenke und Sehnen haben ihrerseits Nervenendungen (Rezeptoren) die die Information über Druck, Spannung, Beugestand des Gelenkes usw. über die anderen „sensorische“ Nervenfasern in der Gegenrichtung, wieder über Rückenmark, zum Gehirn senden. Nur in diesem „Feedback-Verfahren“ eine koordinierte Bewegung möglich.

2. Wie funktioniert das Üben?

Wird eine kontrollierte Bewegung mehrmals wiederholt (Üben) egal ob Handwerk, Sport oder
Musik, schaltet die Natur seine wunderbare Eigenschaft ein – die Anpassungsfähigkeit. Der Körper nimmt irgendwann an, dass diese Bewegungen wieder kommen werden und will darauf vorbereitet sein. Der Bewegungsablauf mit allen dazu gehörenden „Kommandos“ für motorische Nerven wird gespeichert. Das geschieht in unter der Hirnrinde liegenden Bereichen des Gehirns. Die Funktionsweise des Speicherns (Gedächtnis) ist äußerst komplex und nicht komplett erforscht, vermutlich wird das über bestimmte biochemische Sequenzen gespeichert.
Da die Natur immer sparsam mit der Energie umgeht, werden die Bewegungen immer differenzierter und nur mit minimal erforderlichem Einsatz der Muskelmasse bewältigt. Die Bewegung wird präziser und fehlt uns subjektiv leichter.
Wird die gleiche Bewegung über Generationen wiederholt und das über Tausenden von Jahren, wird das auch irgendwann genetisch festgelegt und weitergegeben. Also mit Kindern und Enkelkindern Gitarre üben und die sollen das weitergeben..Wink

Ist die Bewegung gespeichert, muss man die nur bewusst abrufen (von der Großhirnrinde aus) - die wird automatisch ausgelöst, evtl. fast reflexartig, fast unbewusst..
Da die kleinste „Nerven-Muskel-Einheiten“ nur sehr einfache Bewegungen ausführen können, werden mit neu geübten Bewegungen immer mehr Nervenzellen darauf spezialisieren müssen – die Masse von Nervenzellen die für die Handfinger zuständig sind, wird größer.
Jede kleinste Bewegung auch jede Kombination oder Reihefolge muss extra gespeichert werden. Also die Anschläge „i-m“ und „m-i“ haben, vom Gehirn aus betrachtet, nicht miteinander zu tun! Wir können dann kontrolliert die alle denkbare Kombinationen und Bewegungssequenzen auslösen. Der Vorschlag, die Musikstücke im Rückgang zu lernen ist damit auch berechtigt – dem Mittelhirn ist das völlig egal, in welche Reihenfolge die Bewegungen gespeichert werden, es kennt keine Logik, in welcher Reihenfolge dies abgerufen wird – das soll dann die Hirngroßrinde entscheiden ….
Was nicht gespeichert ist, kann man auch nicht abrufen, ist die Bewegung neu, muss die zuerst kontrolliert und sehr konzentriert eingeübt werden – es muss also dafür noch einige Nervenzellen (Tausenden oder Millionen) zuständig gemacht werden.

Bleibt der Speicher über längere Zeit „unbenutzt“ passt die Natur wieder auf – wird nicht benutzt, also wird wahrscheinlich nicht mehr gebraucht - das kostet ja alles wieder Energie! – die Nervenzellen und Verbindungen werden nach und nach stillgelegt – wohl sehr bekannter
Leistungsabfall nach längeren Pausen.

Mir ist ein seltener Fall bekannt, wo ein Gitarrist nach einer Kontusion (bei Explosion) sich sehr schnell erholt hat, aber das Gitarrenspiel schlagartig vergessen hat. Der war sonst völlig gesund, konnte die Noten lesen, wusste, dass er Gitarre gespielt hat, wusste aber jetzt nicht, wie das geht. Das ganze motorische Gedächtnis war einfach weg….Danach brauchte er 5 Jahre, um das wiederherzustellen.

3. Die Konzentration

Das wichtigste beim Üben ist die Konzentration, es wird immer wieder betont. Was ist eine Konzentration aus physiologischer Sicht? Das ist nichts anderes, als ein gezielter, kontrollierter, intensiver und sehr eingeschränkter „Einsatz“ nur von bestimmten Hirnzellen, die in diesem Fall nur mit dem Gitarrenspiel beschäftigen. Jeder zusätzlicher Reiz von jedem Organ, der unmittelbar zum Üben gehört wird das Speichern erleichtern – Ton vom Gehör, die Händestellung, Fingerbewegung, Notentext vom Sehen, Druck-Kraftgefühl von Fingern, Spannung- Entspannungs-Gefühl von Muskel usw. Jeder Reiz, der mit dem Spiel nichts zu tun hat ist kontraproduktiv. Die Konzentration bedeutet fürs Gehirn die höchste Anstrengung, vergleichbar mit schwerer körperlicher Arbeit für die Muskulatur – es werden mehr Zellen „eingesetzt“ in denen der Stoffwechsel auf „Vollgas“ läuft, also mit großem Energieverbrauch.
Die Konzentration zu behalten ist sehr „schwierig“ ganz einfach deswegen, weil in der Natur (woher wir alle kamen, bevor die Gitarre existierte) gerade das Gegenteil von Konzentration überlebenswichtig ist – nämlich die höchste Wachsamkeit, also möglichst viele Reize von Umwelt gleichzeitig aufnehmen, bearbeiten um die Umwelt zu erkunden und rechtzeitig die Gefahren oder Vorteilen zu erkennen. So haben wir das auch geerbt.
Noch schwieriger ist es den Moment, wo die Konzentration nachlässt, zu merken (genauso z.B. können wir der Zeitpunkt des Einschlafens nicht wahrnehmen). Man übt ganz konzentriert und auf einmal ertappt man sich, das man beim Spielen noch an was anderes denkt…Das ist vollkommen normal, da die Konzentration „unnatürlich“ ist! Konzentriert üben heißt - die Konzentration immer wieder „zurückholen“. Das Konzentrieren selbst muss geübt werden. Wenn die „Abweichungen“ immer länger werden und das „Behalten“ immer kürzer und schwieriger – heißt das nichts anderes, als das Gehirn nicht mehr kann – so dass wir in „anaeroben“ Zone nicht mehr laufen können. Immer mehr Zellen fahren mit dem Stoffwechsel runter und „sabotieren“ das Gitarrenspiel. Dafür werden die anderen Hirnrindezonen aktiver, die von „Gitarren-Zuständigen-Zellen“ elektrisch etwas in Hintergrund verdrängt waren. Und wenn wir nicht schlafen, können wir auch unsere Gedanken nicht einfach abschalten – so fast unbemerkt denken wir an war anderes…Die Konzentration lässt nach und wir werden müde...
Ab diesem Moment kann man nichts Neues speichern und nichts dazu lernen! Es wird in diesem Moment nur das abgerufen, was gespeichert ist (was wenig Energie kostet) und was man ohnehin schon kann, die neuen Aufgaben fürs Gehirn bleiben aus…Mit Gewalt (Willenskraft) kann man nichts erreichen. Mit dem produktiven Üben ist vorbei. Eine Pause muss unbedingt her. Wie lange man ohne Pause üben kann, ist natürlich sehr individuell, man muss aber unbedingt versuchen für sich selbst diese Zeit rauszukriegen. Fast jeder kann täglich 500 m joggen, nicht jeder kann aber einmal im Monat 15 km joggen... Dem Gehirn geht es genauso, also die Übungen regelmäßig verteilen.
Es muss betont werden, dass hier nur ums „motorisches Üben“ geht, d.h. etwas „Zum-Ersten-Mal“ machen, auch wenn das nur z.B. die gleiche Stelle etwas lauter oder schneller (aber zum ersten Mal!) gespielt wird. Mit dem Musizieren hat das Üben fürs Gehirn nichts zu tun, genauso mit dem „Warm Up“. Hierzu braucht man keine enorme Konzentration, was eingeübt ist, läuft fast automatisch ab. Also während des Übens die klare Grenzen zwischen „Üben“ und „Spielen“ ziehen um den Zustand der Konzentration beurteilen zu können – übe ich noch oder spiele schon so vor sich hin…(was nicht unbedingt verkehrt ist, ist aber halt kein Üben mehr). Ist das neu, was ich jetzt grade mache oder wiederhole dies schon zum x-mal? Hatte ich das geplant und gewollt? Oder spiele ich lieber mit dem Spaß schon was gelerntes, muss mir aber klar sein, dass ich nicht mehr übe…Ein konkreter Übungsplan wird auch immer empfohlen.
Es existieren verschiedene allgemeine Konzentrationsübungen (denkt an Joga, autogenes Training, fernöstliche Meditationstechniken usw.), man muss die aber gezielt fürs Gitarrenspiel adaptieren. Wann und wie schnell sich erholt hat – das muss auch jeder für sich erfahrungsgemäß rausbekommen. Wenn man die totale Relaxation beherrscht und für 10-15 Min. einschlafen kann – das wäre ideal…(kann ich leider auch nicht).




4. Warum passieren Fehler beim Spielen?

a) Eingeübte Fehler z.B. die falsche Handstellung ist bekanntlich sehr schwer wieder gut zu machen und das ist jetzt ganz leicht nachvollziehbar. Ein z. B. etwas anderer Winkel im rechten Handgelenk ist zwar für uns nur „minimal“ anders, fürs Gehirn aber bedeutet das, dass die Feedback-Informationen aus dem Muskeln, Sehnen, Hand- und Fingergelenken beim Anschlagen der Saite sich komplett von der unterscheidet, die schon bei der Fehlstellung eingeübt und gespeichert war. Was für uns logischerweise nur „ein wenig anders“ ist – ist fürs Gehirn komplett neu, und es versucht immer wieder „rational“ auf die „eingefahrenen“ Wege auszuweichen, statt die neue Nervenzellen einzusetzen und die neuen Informationen mit dem Energie-Aufwand zu speichern.

b) Fehler beim Spielen (jetzt abgesehen vom Lampenfieber) passieren zuerst wenn die Abläufe nicht fest genug gespeichert sind und noch viel Kontrolle (Konzentration) brauchen.
Dabei ist das wichtig zu wissen, dass die immer wiederholte fehlerhafte Abläufe werden auch gespeichert, weil das Gehirn kann das nicht auseinander halten, alles was sich wiederholt, wird von dem sorgfältig gespeichert. Wenn man dann während des Spielens Angst hat, das Fehler zu machen, was man schon kennt, also daran denkt, dann wird der fehlerhafter Ablauf zu dem „richtigen“ Zeit, an „richtigen“ Stelle von Gehirn als Abruf verstanden und auch gut gemeint zur Verfügung gestellt…Kommt doch bekannt vor, oder?
Deswegen ist das so wichtig, die Fehler überhaupt nicht aufkommen zu lassen oder so wenig wie nur möglich die gleichen Fehler zu wiederholen. Deswegen ist der bekannte Ratschlag zuerst langsam, aber fehlerfrei zu üben sehr verständlich.

c) Die Fehler bei anscheint sicher eingeübten Stellen passieren dann, wenn man versucht, während des Spielens noch „besser“ zu machen, als gespeichert ist (z.B. schneller oder lauter). Das bedeutet in diesem Moment noch mehr Kontrolle von der Großhirnrinde, statt sich auf die emotionslose, aber motorisch sichere „Automatik“ zu verlassen. Das geht dann auch immer schief – was nicht geübt und nicht gespeichert ist, kann man auch nicht abrufen!
Daher kommt auch bekannter Tipp – zu Hause etwas schneller zu spielen, um die Sicherheitsreserve zu haben.
 
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TEIL 2

5. Mentales Training

Hab schon irgendwo über mentales Training bei Musikern gelesen, weiß nicht, ob die konkrete mentale Techniken für Gitarrenunterricht gibt…
Die gespeicherten motorischen Abläufe (schwierige Stellen) kann man auch „mental“ durchgehen, so wie wir ein Gedicht üben können, ohne das motorisch umzusetzen (ohne zu sprechen). Vereinfacht dargestellt wird der motorische Speicher wiederholt erfrischt und „gesichert“ mit dem einzigen Unterschied, das die motorische Impulse nicht weiter geleitet werden, was theoretisch gesehen in diesem Moment nicht wichtig ist, vorausgesetzt, war schon alles „real“ gespielt. Das kann man auch im Zug sitzend (nicht im Auto!) machen oder vom Schlafengehen, erfordern aber die höchste Konzentration und methodisch konkrete mentale Techniken.

6. Die Verkrampfung

Es sind mehrere physiologische Abläufe für Verkrampfung der Muskulatur verantwortlich.

a) Die z. B. für die einzelnen Muskeln einer Hand zuständige Nervenareale liegen auch topographisch im Gehirn sehr kompakt nebeneinander. Die Erregung der Zellen bei gewünschtem Impuls zu einem Finger hat die Tendenz sich auszuweiten und somit werden immer mehr Muskel unkontrolliert und unerwünscht kontrahiert (bis zum Schulterbereich) und das schlimmste – ist der kontrollierte Bewegung beendet, bleibt die unerwünschte Spannung in anderen Muskelgruppen unbemerkt erhalten und wird auch dummerweise „mitgespeichert“, weil das Gehirn „meint“ – das gehört zu diesem Bewegungsmuster! Die benachbarte Muskelspannung bremst den aktiven Finger aus, die über „aktiven“ Bereich ausgeweitete Muskelspannung überlagert die Kontrollbereiche, alle Abläufe bekommen „Sand in Getriebe“…

b) Ist eine kontrollierte Bewegung beendet, entspannt sich der entsprechende Muskel, zumindest der bewegt sich nicht mehr. Ob der Muskel sich komplett entspannt hat, wissen wir
nicht. Da nur die Bewegung eine Handlung darstellt und für den Körper „relevant“ ist, hat uns die Natur auch nicht mir einer Kontrolle über die Entspannung ausgestattet. Das muss extra gelernt werden und das ist sehr schwierig, weil im Gegensatz zu Kraftausübung, wo wir die Information über Druck und Spannung von Rezeptoren über die sensorische Nerven wahrnehmen können, fehlt dies hier fast komplett…Aber gerade das schnelles und gezieltes Wechsel „Spannungs-Entspannung“ ist für die feinste Motorik und Virtuosität „verantwortlich“.

c) Was noch zu beachten ist, dass gerade die Flexoren (Unterarmmuskeln, die Finger beugen) wieder schon von Natur aus zu Spastik und Verkrampfung neigen. Das liegt in einem uralten, eingeborenen sog. „Klammer-Reflex“, mit dem der Säugling an Mutter klammert (überlebenswichtig). Dazu kommt das sich immer weiter entwickelte Hand, die vor allem zum Greifen und Halten sich spezialisiert hat. Wer man sich an seine alle ersten Gitarrenübungen erinnern kann, weißt wie die linke Hand den Griffbrett nicht loslassen will…
Es muss gelernt werden, die entspannte Muskulatur wahrzunehmen. In modernen Gitarrenschulen wird das immer wieder angesprochen und die entsprechenden Übungen angeboten. Es gibt auch allgemeine Entspannungstechniken, die für verschiedene Muskelgruppen einsetzen kann. Zum Beispiel, mit dem Training nach Jakobson kann man wirklich nichts falsch machen…

7. Das Lampenfieber

Eine „gesunde“ Aufregung kann man als positiver Stress bezeichnen. Es werden zwar einige
Stresshormone ausgeschüttet, ein Unterschied zum „richtigen“ Stress und Angst besteht, dass
man die volle Kontrolle über die Situation hat, die Denkvorgänge sind klar, alle Bewegungen
sind gut koordiniert, die höchste Konzentration, Mobilisation, Motivation, Selbstsicherheit, leichte Euphorie und Erwartung des Erfolgserlebnisses – sind die besten Voraussetzungen, um für den Musiker nur auf „künstlerische“ konzentrieren zu müssen. Dieser Zustand kommt natürlich in anderen Berufen genau so vor.

8. Was ist Stress?

Das ist ein uraltes überlebenswichtiger Mechanismus, was auch in der Tierwelt (dazu auch wir gehören) bekannt ist. Das ist die Reaktion des Lebewesens auf eine Gefahr und ist ursprünglich als Vorbereitung nur für zwei Handlungen ausgelegt – Angriff oder Flucht.
Es werden die Stresshormone ausgeschüttet (Adrenalin, Dopamin u.a.) die folgendes bewirken: der Herzfrequenz und Blutdruck steigen um die Muskulatur mit mehr Sauerstoff zu versorgen. Die allgemeine Muskelspannung steigt (Zittern), der Stoffwechsel wird beschleunigt, alle Bewegungen vollziehen sich schneller, deswegen überschlagen sich die „feine“ Bewegungen. Der Kreislauf verteilt das Blut zugunsten den wichtigen Organen (Herz, Lunge, Gehirn, große Muskel) sog. Zentralisation, die Blutgefäße der Peripherie gehen zu (kalte Hände und Füße). Schweißausbruch, Mundtrockenheit kommen dazu. Ist die Stressreaktion komplett entfaltet, ist das unmöglich die sofort unter Kontrolle zu bringen, weil diese Reaktion jetzt über sog. vegetatives Nervensystem gesteuert wird, was die Großhirnrinde nicht kontrollieren kann.
Ist die Stressreaktion so ausgeprägt wie oben geschrieben, sind für den Gitarristen nur eine von der Natur angelegte Handlung möglich – die Flucht. Dazu kommen vielleicht noch zwei rein „menschliche“ Handlungen: 1. Sich vor dem Publikum entschuldigen 2. Die Gitarre einpacken (mit zitternden Händen).
Mehr bekannt sind aber die kleineren Abstufungen von der Stressreaktion. Die Erregbarkeit der Muskeln ist erhöht, das führt dazu, dass die Impulsen unbewusst „überdosiert“ werden, die Bewegungen werden zappelig, die Koordination wird gestört, was zwangsläufig zu technischen Fehlern führt.
Oder man merkt, dass man ungewollt immer schneller spielt, so schnell, wie es nicht geübt war und wartet nun hoffnungslos, bis die erste Fehler auftreten…Dazu kommt oft Gefäßspastik und Schwitzen. Feuchte, kalte und hektische Hände – was will man mehr? Kommt doch alles bekannt vor, oder?

9. Was ist Angst?

K. Ragossnig beschreibt kurz das Lampenfieber und listet einige „Ängste“ auf: von nicht laut, nicht schnell genug spielen zu können usw. Man muss hier klar zwischen Furcht und Angst unterscheiden. Der Furcht ist immer konkret, man weiß immer was man fürchtet (oder wovon
man Schrecken kriegt). Die Angst dagegen ist ein diffuses, beklemmendes Unsicherheitsgefühl, eine innerliche Unruhe, was man nicht richtig beschreiben und definitiv zuordnen kann. Man weiß nie wovon man konkret Angst hat! Die Angst gehört zur unsere normale Psyche und ist von der Natur als allgemeine „Alarmbereitschaft“ für möglichen Gefahren gedacht.
Auf Gitarrenspiel bezogen ist das momentan die Angst von einer schnellen Passage, nach eine Minute – von kaltem Raum, Minute später die Angst von „die Angst nicht unter Kontrolle zu haben“ usw.….Die Angst ist oft auch mehr oder weniger mit o.g. Stressreaktionen begleitet.
Was man nicht konkret definieren kann, kann man auch nicht wegargumentieren! Von daher die allgemeine Aufmunterung „ Du schaffst das schon“ bringen uns nicht weiter.
Weil im Angstzustand immer wechselnde Gedanken durch den Kopf gehen (kleine Gewitter in der Großhirnrinde) beeinträchtigt die Angst enorm die Konzentration.

Das beste und radikale Mittel gegen Lampenfieber ist eine virtuose Spieltechnik Wink…
Weil die Psyche extrem individuell ist, gibt es keinen allgemeinen Ratschlägen. Jeder erfindet intuitiv seine eigene Tricks, die Psyche muss auch eingeübt werden, deswegen jede Möglichkeit nutzen um aufzutreten (zuerst vor Laien Wink).
Vorsicht mit Beruhigungs-Medikamenten. Baldrian ist harmlos, man muss aber fest glauben, dass er wirkt Wink, Von alle anderen Psychopharmaka ist dringend abzuraten – die beeinträchtigen Koordination und Konzentration und können zur Abhängigkeit führen.
Die erlernte Psychotechniken (z.B. autogenes Training mit individuell abgeschnittenen Formeln) oder im extremen Fall die Hypnose sind denkbar.




10. Das Werkzeug – Muskeln, Gelenken, Sehnen

Was sehen wir auf dem Titelbild „Pumping Nylon“ von Scott Tenannt? Richtig – ein muskulöser Arm und Gitarre. Jetzt überlegen wir: jeder Bodybuilder kenn seine einzelne Muskeln, weiß auch genau, wie man die anspricht und trainiert. Weiß jeder Gitarrist, dass nur im Unterarm 19 Muskeln für die Bewegung der Finger zuständig sind? Und viele andere im Oberarm, Schulter, Rücken die für die Haltung der Gitarre, Gleichgewicht usw. usf…
Das sind auch die Muskel, die trainiert werden müssen, die Sehnen die elastischer werden müssen usw. Das ist doch unfair, oder? Natürlich ginge das immer auch ohne Mediziner, mit Erfahrungen über Generationen von Gitarristen. Aber braucht aus anatomischer Sicht jeder die gleichen Übungen, oder müssen die Übungen individueller gestaltet werden? Kann ich die einzelne Muskel, die bei mir persönlich besonders schwach sind extra trainieren? Auch ohne Gitarre, mit einem speziellen Gerät, so zwischendurch? Bevor ich auf dem Griffbrett bis zum Schmerzen quäle, kann ich vielleicht zusätzlich spezielle Stretchübungen machen, für meine Sehnen und Gelenken?
Und was ist mit Massage, was im Sport- und Fitnessbereich eine Selbstverständlichkeit ist?
Die Massage fördert die Durchblutung der Muskulatur, die Rezeptoren von Muskel. und Sehnen werden wachgerüttelt – es fließen viel mehr Impulsen zur entsprechende Arealen in Großhirnrinde, die Muskel werden besser wahrgenommen, die befürchtete Verkrampfung ist weg, die Muskelentspannung ist ideal und man kann üben die Entspannung wahrzunehmen und später während des Spielens die zu kontrollieren. Die Muskel werden viel leichter ansprechbar….usw. Kennen die Gitarristen eine vernünftige Massagetechnik z.B. für Unterarmflexoren oder Hand? Ist doch wieder unfair, oder?
.
11. Wenn das Spielen weh tut

Der Schmerz ist von der Natur als Warnung für geschehene oder drohende Verletzung gemeint und ist immer ernst zu nehmen. Erklären, wie der Schmerz entsteht wäre etwas langweilig, wichtig zu wissen ist aber, dass der Schmerzquelle zwar in Muskeln oder Gelenken entsteht, als unangenehmes Gefühl wird der aber im Gehirn wahrgenommen. Wird der Schmerz immer wieder erlebt, hat er Tendenz sich zu verselbstständigen. Der Schmerz wird chronisch, es entsteht im Gehirn ein Herd (Schmerzgedächtnis) was zur Folge hat, dass die Schmerzen auch dann empfunden werden, wenn die eigentliche Schmerzquelle schon behoben ist. Aus der sinnvollen Warnung von Verletzung oder Krankheit wird jetzt eine selbstständige Krankheit. Ein bekanntes Beispiel dafür – sog. Phantom-Schmerz in dem amputierten (fehlenden) Bein oder Fuß. Deswegen nie lange mit dem Schmerzen üben mit der Hoffnung das mit der Zeit zu überwinden, das kann zum Verhängnis werden!

Wenn ein Sportler Schmerzen hat, kann der sich darauf spezialisierter Arzt (Arzt für Sportmedizin) sehr schnell feststellen, woher das kommt, welche Verletzung oder nur Überspannung vorliegt und was man dagegen machen kann. Und die Profisportler kennen sich auch aus.
Wenn ein Gitarrist Handschmerzen beim Üben hat, wie kann er genau feststellen, wo das Schmerz entsteht und warum? Ist das Gelenk, Sehne oder Muskel? Was macht er falsch? Was kann er dagegen machen, bevor er zur ernsten Dauerfolgen kommt? Wenn er zum Arzt geht und sagt, das er beim Gitarrenspiel hier oder da Schmerzen hat, zur Zeit der Untersuchung aber kein Schmerz empfindet (hoffentlich es ist nicht so weit) – kommt der Arzt nicht unbedingt sofort dahinter. Wenn der Gitarrist sagt, dass er nur bei bestimmten Übungen Schmerzen hat, kann der Arzt damit gar nicht anfangen, weil er keine Ahnung hat, wie diese Übung abläuft und welche Muskel, Sehnen und Gelenken dabei beansprucht werden. Da die Medizin zum großen Teil auch auf die Erfahrungen basiert und die Trauma-Verletzung-Krankheiten Mechanismen schon lange bekannt sind (Sportmedizin, Traumatologie, Orthopädie, Handchirurgie) sind mit dem Musizieren verbundene Beschwerden gar nicht der Fall. Jeder kennt den Begriff „Tennis-Arm“, aber die „Gitarren-Hand“ gibt es nicht. Auch die Nachfrage spielt eine große Rolle – die Sportmedizin ist ein Beispiel. Was selten vorkommt (ist auch gut so!) kann auch nicht systematisch erforscht werden.

Schlusswort

Ich kann die aufkommende Skepsis von Profi-Gitarristen gut nachvollziehen. Irgendwie ging das mit dem Üben auch ohne Mediziner und es gibt doch keinen Grund sich damit zu beschäftigen. Stimmt nur teilweise. Was mich besonders fasziniert, ist die Tatsache, dass die Genialität, Leidenschaft, scharfe Selbstbeobachtung und jahrelange pädagogische Erfahrungen Generationen von Gitarristen intuitiv und empirisch dazu geführt hat, dass die Musiker selbst dahinter kommen, bewusst oder unbewusst… Ich weiß nicht, wie die Gitarre unterrichtet wird (leider keinen Unterricht gehabt) was ich aber darüber lesen konnte, überzeugt mich in meiner Meinung. Vergleichen wie chronologisch einige Gitarrenschulen, dann fällt dies besonders auf. Die alten Schulen sind mehr „musikalisch“ ausgelegt, auch die Übungen, in modernen Schulen werden immer genauer die Anschlagtechnik beschrieben, es tauchen Begriffe wie Aufmerksamkeit (Konzentration), strikte Trennung zwischen Üben und Musizieren usw. Später wird die Bedeutung von Entspannung erkannt („leichte Finger“) und die negative Wirkung von Verspannung im Schulterbereich. Auch rein motorische Übungen werden entwickelt. Bei Carcassi sind das „Rondos“, bei Scott Tenannt „Spider“ – dissonant, unmusikalisch, aber rational auf eine ganz bestimmte Motorik gerichtet. Es wird immer öfter auf die Wahrnehmung von Feedback-Informationen von Finger oder Muskel hingewiesen – „Feeling“ wird immer wichtiger. Mentales Training habe ich schon erwähnt. Scott Tenannt erwähnt den „Carpaltunnel“, Tarrega wusste bestimmt nicht, das er existierte…Usw., usf..
Von daher ist mir bewusst, dass mein Beitrag keine „Offenbarung“ ist…

Die Musik ist ein wunderschönes Produkt des menschlichen Geistes, das Musizieren aber ist ohne „Körpereinsatz“ nicht möglich und ich denke, dass die Erfahrungen aus der Medizinbereichen (Neurophysiologie, Psychotherapie, Physiotherapie, Krankengymnastik, Sportmedizin u.a.) einiges dazu beitragen könnten, das „Training“ für Gitarristen optimaler zu gestalten. Wird es irgendwann ein Buch „Fitness für Gitarristen“ geben“?

Leider liegen zwischen dem „Wissen“ und dem „Wissen-Nutzen“ oft die Welten…

Mann oh Mann, hat es gedauert..so viel wollte ich gar nicht schreiben…
Hätte ich doch lieber die Gitarre geübt…so ganz konventionell? Oder was meint Ihr?

Liebe Grüße
Johannes
 
bis die software des genossen sternling fertig ist würde ich mich zur verfügung stellen.

als erste natürliche künstliche intelligenz.

ihr spielt immer so 4-5 noten und ich antworte darauf jeweils mit einem dümmlichen spruch im sequencer forum - und wir nennen es "kunst" und werden reich damit.
 
Da hast Du irgendwas nicht mitgeschnitten: die Software ist schon fertig.

Gibt mehr als 10 kommerzielle Anbieter für AI Musicsoftware, und mehr an Studienprojekten.
 
Die hast Du alle schon evaluiert? Welche Projekte wären denn am geeignsten für mich?
 
Keine bestimmte, ich suche noch. Ich will ja mit meinen eigenen Daten arbeiten, das bietet keiner an
dh ich müsste die Firmen und Researcher direkt kontaktieren.
Dazu muss ich erstmal ne Bewerbung vorbereiten und mehr recherchieren.

Ich hatte gehofft daß der Thread mehr zu Tage fördert - ebentuell sogar jemand der sowas aus open source stricken kann.

Hier gabs mal jemand der das mit image style transfer gemacht hatte glaube ich.
 
dein sympatisches endziel war eine software zu haben, die nach deinem tod für dich weiterkomponiert.

ich denke, dass du um eine eigene entwicklung nicht herumkommen wirst und nur solche höheren ziele werden von der einseinsnull foundation überhaupt unterstützt.

ich bin mit meinen sehr mittelmäßigen voraussetzungen (mit max/msp, 20 TB massenspeicher und 12 GB RAM in einem apple xserve 8-core) schon sehr schnell an meine grenzen gestoßen, als ich nur mal versucht habe ein paar hundert audiodateien in ein eigenformat mit mehreren 100 spuren zu zerlegen um damit ein paar verhältnismäßig "einfache" meta analysen durchzuführen, die der sortierung und gruppierung der dateien oder dem zwecke des treffens von aussagen über die sammlung als ganzes dienen sollten.

für einfachste aufgaben hat das system schon 4 wochen lang herumgerechnet und somit u.a. für 50 euro strom verbraucht.
 
für dinge, die in einem echten gehirn wie automatisch im nanosekundentakt vonstatten gehen und zu einem ergebnis bzw einer entscheidung führen, muss in einer software unter umständen schon für das grundgerüst ein ganzes array aus 5 dutzend 7th order markov mengen mit 3 oder 4 dimensionen bestehen, das design so eines datensalats bekommt man schon im kopf kaum klar, geschweige denn, die teile dann auch noch sinnvoll miteinander zu verbinden.

man bräuchte dazu erst mal eine anwendersoftware, die man nur kaufen muss, und die einen umfang der heute größten bestehenden big data mining systeme haben. (an deren entwicklung viele hundert leute gearbeitet haben - stell dir sowas wie die google suchmaschine vor oder von mir aus irgendwas, was nur ein zehntel so umfangreich ist.)
 
Yo. Laberst wieder ganz schön rum. Ich denke Deine Posts könnte man schon heute ganz gut mit ner Laber AI ersetzen.

Da darf schon mal ne Woche gerechnet werden, allerdings ist das in meinem Fall evtl gar nicht nötig weil es gar nicht sooo viele Trainingsdaten gibt. Vielleicht 100 Tracks mit 2-5 Spuren. Da sehe ich eher das Problem, daß nicht genug Daten da sind.
 
auf die gefahr hin dass ich mich wiederhole: so lange du dir selbst nicht über dein ziel bist - derzeit wechselt es noch mit jedem post - wird schon die auswahl des richtigen werkzeugs nicht einfach werden.

für eine kompositionssofware brauchst du nicht zwingend audiodateien zu analysieren, das ist kompletter overkill. alleine schon zur übung würde ich das erst mal mit ein paar notenereignissen ausprobieren wie man sowas designen kann.

viele leute machen sowas heute ja in python. aber papier und bleistift sind auch nicht zu unterschätzen.
 
@Nowo Ich glaube das ist keine AI in dem Sinne, mit machine learning, sondern regelbasiert -?
 
auf die gefahr hin dass ich mich wiederhole: so lange du dir selbst nicht über dein ziel bist - derzeit wechselt es noch mit jedem post - wird schon die auswahl des richtigen werkzeugs nicht einfach werden.

für eine kompositionssofware brauchst du nicht zwingend audiodateien zu analysieren, das ist kompletter overkill.

alleine schon zur übung würde ich das erst mal mit ein paar notenereignissen ausprobieren wie man sowas designen kann.

viele leute machen sowas heute ja in python. aber papier und bleistift sind auch nicht zu unterschätzen.
Eulen nach Athen tragen nennt man das wohl.
 
ist vermutlich ne frage von dem, was sie "genre" nennen.

für einen zufalls-technorytmus langt dir mit "note on" zu arbeiten, für saxophon improvisation wird man hingegen um eine audioanalyse der marke melodyne mit zehntausenden von beispielphrasen als futter für die netze, in denen man die daten und muster für intonationslinien und envelopes und das ganze gedöns speichern kann, nicht herumkommen.

und vermutlich auch nicht um deep learning und selbstlernprozesse mit ensprechend großen datenbanken - weil ein menschlicher zuhörer einfach verdammt gut darin ist, vorgefertigte muster und strukturen sofort zu erkennen, wenn er sie hört.

sowas wie captain melody würde mir persönlich nach 20 minuten langweilig, weil ich die algos dahinter durchschaue. ich würde von einem tool eher erwarten, dass ich die algos alle selbst kontrollieren und modifizieren kann. (das ist deswegen auch das, was ich konkret seit je her mache)
 
Zuletzt bearbeitet:
Für meine Anwendung reichen selbstverständlich MIDI Daten.
Wenn es mit Bach geht, kann das erforderliche Traingsset ja nicht soooooo groß sein.
Also nicht zig tausend MIDI Spuren, sondern ein paar hundert vielleicht.

Auch das Netz muss dementsprechend wahrscheinlich nicht so riesig sein, weil das jetzt nicht so irre große Vektoren sind.
Bei mir sinds eh eher Phrasen, mal vier Takte oder so.
 
tja. deswegen stehe ich auch bei "bach" und "techno". weils damit relativ leicht geht.

es wäre aber doch geil, wenn man das auch für "jazz impro auf dem saxophon" hinbekäme, oder nicht? :)
 
Weitere intelligente EQs:



Der Gullfoss erzielt auf der Summe erstaunliche Ergebnisse, der Smart:EQ eher interessant auf Einzelspuren.

Beide würde ich genauso wie Izotopes Ozone/Neutron so bewerten, dass man auch selbst ähnlcihe Ergebnisse
erreichen würde. Mit mehr Erfahrung sogar bessere.
 
Bei denen steht

So it’s worth mentioning that Gullfoss is not using artificial intelligence (AI), neural networks, Fletcher-Munson curves, traditional DSP methods, or machine learning algorithms. Instead, Gullfoss is the first in a line of products that employ our computational auditory perception technology.


Was immer das bedeuten soll. (Einfache Gehörmodelle sind auch kein Hexenwerk, aber schwer zu sgane was die machen bei dem schwammigen Aussagen.)
 
Vllt. habe ich es überlesen, aber was willst Du denn konkret machen? Also praktisch, nicht theoretisch...
 
Ich will verschiedene Machine Learning Algorithmen mit meinem Output trainieren,
konkret mit MIDI aus meinen Tracks, und das dann zum Komponieren nutzen, indem das Modell Noten die ich eingebe vervollständigt
(also weiter schreibt) oder ergänzt (also eine zweite Stimme dazu macht).

Auch konkret will ich ein System das "Bilder träumt", und das soll fortlaufend mit Bildern aus einem tumblr blog trainiert werden.
Der Output darf abstrakt sein. Was es genau macht ist noch unklar, irgendwie muss
das System ja angeregt werden, ein Bild zu generieren. Also Input haben, auf den es antwortet.
Das könnte random sein aber ich denke da eventuell an einen Kamerainput.

Oder den letzten Output als Input nehmen. So ne Art Kaleidoskop, aber neurale Bildverarbeitung und -generation.
 
Mir ist es zu hoch um mich selber da einzuarbeiten habe ich nach einem kurzen Überblick festgestellt.
Ich dachte zuerst an Tensorflow und Ecma/Java Skript, aber die Lernkurve ist für mich zu steil und zu hoch.

Dh ich suche jetzt nach Lösungen die "fertig" sind, bzw überlege deren Hersteller zu kontaktieren.

(Aber alles was ich bisher gefunden habe nutzt vortrainiertes (natürlich) um mehr oder weniger generischen Output zu erzeugen.
Also nicht was mich direkt weiter bringt.)
Dazu muss ich erstmal ne Art Bewerbung aufsetzen, und für die wiederum wollte ich ein aktuelles Projekt
abwarten weil das ne gute zusätzliche Referenz werden könnte.
Das ganze kann erstmal etwas unkomfortabel sein, ich muss erstmal ausprobieren was da für Output rauskommen kann.

Ach so, und Textvervollständigung soll auch noch dazu kommen.
Da weiß ich aber nicht womit ich das trainieren will, sicher nicht mit meinen Forumsposts und Emails.
 


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