Aufbau eines 90er Studios für elektronische Musik (Techno, Trance, Dance, Hardcore)

Lustiges Thema hier, werde gerade nostalgisch.
Ich war damals aktiv in den 90ern, u.a. auch mit ein paar kleineren Sachen bei le petit prince / alphabet city und kannnur sagen, die beiden waren super nett / fair, war sehr angenehm mit denen der Umgang. Ist leider nix großes draus geworden in meinem Fall (na gut, immerhin eine Trance Nation Kopplung...), aber im Vergleich zu anderen Erlebnissen mit der Major Ecke...war das echt nett. (Labelparty....glaube 96 oder so...Bowlen mit Marc et Claude, hehe grossartig ;-)

und Atari, Notator SL - was sonst?
Aber diese Idee, das midi timing seie gut, ts ts naja. Das macht mir Angst, denn ich überlege gerade welches Midi interface für meinen Wiedereinstieg in die Hardwarewelt in Frage kommt, und wenn der ST / Notator heute als „hammer tight“ gilt - oweh, heisst das etwa die neuen Dinger sind noch nicht mal auf dem Level? Kann ich mir fast nicht vorstellen.

einen Mega ST & Notator SL habe ich noch, werde ich zum Spaß hinstellen. Leider habe ich kein Export & unitor mehr. (wobeu gerade das export....timing...naja)

Mein MPC 3000 vermisse ich und auch wieder nicht. Hatte neulich kurz eines da, man, lange her - musste erst mal überlegen ;-)
Komisch was alles NICHT geht, aber irgendwie....immer noch cool.

witzig das wohl so einige Leute auf dem Retro „Studio“ trip sind.

und auch witzig was so über die alte Zeit erzählt wird bzgl. Technik und Workflow etc.
Ich habe das oft ganz anders erlebt, aber das zeigt eben nur die Verschiedenheit überall. So manch einer mutmaßt hier aber auch ganz schön, aber nix für ungut, hehe
 
ob man es braucht ist eine andere frage, aber der atari ist halt ne "hardware" und ein modernes unix hat 5 abstraction layers. und USB macht das timing auch nicht besser.
 
Vielleicht ist es auch einfach nur ne Preisfrage, die 90er Hardware wieder so populär macht. Derzeit ist es die günstigste Generation.

Könnt mir aber auch vorstellen, dass es in erster Linie Leute sind, welche die 90er selbst miterlebt haben und irgendwie einen historischen Bezug dazu haben. 'N 20-jährigen mit 90er Hardware wird man wohl nicht so leicht finden. Wenn die n HEX-Code sehen, drehen die doch durch. :)
 
Ein zwanzig jähriger macht dir mit 'n Smartphone Musik.
Die hören da auch keinen Unterschied.
Wenn die mit Mini Lautsprecher in den Parks stehen und tanzen hörste tatsächlich auch keinen.
Da kommt ein Sound raus der Ansich überhaupt nicht anders ist.
Dj legen mit USB Stick und mp3' s auf.
Alles egal so.. Hauptsache Party.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wurde nicht auch für 90er Dancefloor etc ein AtariST Falcon mit einer speziellen Cubase Version eingesetzt? Sonst ein tolles Projekt mit solch einem 90er Jahre Studio.
 
und Atari, Notator SL - was sonst?
Aber diese Idee, das midi timing seie gut, ts ts naja. Das macht mir Angst, denn ich überlege gerade welches Midi interface für meinen Wiedereinstieg in die Hardwarewelt in Frage kommt, und wenn der ST / Notator heute als „hammer tight“ gilt - oweh, heisst das etwa die neuen Dinger sind noch nicht mal auf dem Level? Kann ich mir fast nicht vorstellen.

+1
Wer das braucht kann sich das hinstellen und die unergonomische Maus umherschubsen und in den schlechten Monitor die schlechte Auflösung anschauen.

Und dann das mit den paar mickrigen MIDI Ports? Da muss man recht viel auf wenigen Ports fahren, die dann doch so belastet werden, dass man schieben muss. Je nach interface war nicht jeder Port gleich "gut" und die Informationslage recht dünn, da musste man viel selbst ausprobieren. Viele Tracks von damals waren im Vergleich zu heute auch eher einfach gestrickt, was die Modulationen im Midi Arrangement anbelangt. Es wurde Arbeit in das Design von Sounds gesteckt (analog, ggf. Sampler), modulationen im Arrangement waren aber deutlich weniger als heute, weils den Kanal verstopft und Timing versaut. Eine Filterfahrt war noch OK, wenn schön langsam und nicht zu steppy. Dazu hat man die CCs aber zum Teil erstmal im Gerät festlegen/Routen müssen, und die Anzahl der Midi Modulatoren war oft eher beschränkt (z.B. AKAI Sampler) oder SYSEX (wer macht denn sowas..., vielleicht einmal am Anfang vom Arrangement).

Heute wird so getan als war das damals supercool. Aber alle haben sich eignetlich nach MEHR gesehnt, weil es eigentlich irgendwie armselig war... und offensichtlich, dass das auch besser gehen muss.

In moderner würde ich heute Renoise auf Linux für MIDI empfehlen, da kann man gut mit https://github.com/koppi/alsa-midi-latency-test via loop-back testen, wo man timing-mäßig genau liegt, unter Last und nicht nur im idle.
 
du kannst problemlos 8 stück 10-port serial-attached opcode interfaces an einen mac/pc anschließen. wenn du immer 2 synths an einen port machst, kannst du damit 160 geräte versorgen.

sehr geil, im sinne von "besser als usb", ist auch firewire midi. ist aber sehr selten.

was viele controller angeht, die hast du zu atari zeiten schon deswegen nicht benutzt, weil du dafür das RAM gar nicht hattest. :)
 
Dazu hat man die CCs aber zum Teil erstmal im Gerät festlegen/Routen müssen, und die Anzahl der Midi Modulatoren war oft eher beschränkt (z.B. AKAI Sampler) man timing-mäßig genau liegt, unter Last und nicht nur im idle.
Wenn überhaupt via CC - oder (andere Variante):
Sample x-mal kopieren und jeweils andere Filtereinstellung pro Kopie definieren - und dann die Samples abfeuern.
Hab' zumindest ich so ca. '94 mit meinem damaligen ENSONIQ EPS 16+ so gemacht.
 
So, ich bin die letzten Jahre zwar - aus Gründen - hier nicht mehr aktiv gewesen, dieser Thread ist aber Grund genug, zurückzukehren.
Zunächst einmal, was mich dazu treibt, zu antworten, sind diese pauschalen Aussagen, die ich nicht so stehen lassen kann:

Ein zwanzig jähriger macht dir mit 'n Smartphone Musik.
Die hören da auch keinen Unterschied.
Wenn die mit Mini Lautsprecher in den Parks stehen und tanzen hörste tatsächlich auch keinen.
Da kommt ein Sound raus der Ansich überhaupt nicht anders ist.
Dj legen mit USB Stick und mp3' s auf.
Alles egal so.. Hauptsache Party.

[rant]
Vorurteile, Frust oder Verbitterung gegenüber der jüngeren Generation? Dass junge Leute keine Unterschiede heraushören, halte ich für ein Gerücht, es ist und bleibt eine Frage des individuellen Hörvermögens und kein pauschales Generationending. Einzelne persönliche Beobachtungen sind nichtssagend, da lediglich Einzelfälle ohne Bezug zum Gesamtbild.
Ein Smartphone mag zwar fürs schnelle festhalten von Ideen, aber eine vollwertige DAW wird dadurch gewiss nicht zu ersetzen sein und dies wird auch ein 20-Jähriger wissen. Nicht ohne Grund gehören FL Studio und Ableton Live zu den beliebtesten DAWs und - da bin ich mir völlig sicher - werden bestimmt nicht nur von älteren Herrschaften eingesetzt.

Dass man bei Bluetooth-Lautsprechern weniger Details hört als bei einer ordentlichen Wohnzimmer-Anlage oder gar Monitorboxen, ist klar, aber was hat es denn genau mit dem Thema zu tun? Freizeit-Musikkonsum, Feiern oder einfach nur Zeit mit Gleichaltrigen verbrigen, wo nebenbei Musik läuft hat einen anderen Anspruch als Musikproduktion, außerdem hat man im Freien mehr Störquellen und würde auch bei den besten Boxen nicht alle Details mitbekommen.

Die Sache mit DJs und MP3s, das hält sich zwar hartnäckig (ich vermute, dass es von der älteren Fraktion propagiert wird, um die jüngeren irgendwie zu diskreditieren, wenn es nicht anders geht), wird aber nicht wahrer, je öfter es wiederholt wird. MP3s, insbesondere solche niedriger Qualität (z.B. von YouTube gerippte tracks) sind in professionellen Kreisen nach wie vor verpönt und daran wird sich auch zukünftig nichts ändern (davon mal abgesehen, Turntables sind nach wie vor ein bekannter Anblick in Clubs, bei vielen jüngeren DJs und definitiv nichts aus der Zeit gefallenes).
Wenn jemand DJing aber nur für sich selbst im Schlafzimmer oder meinetwegen auch auf ner privaten Gartenparty etc. mit Freunden betreibt, sei's drum, ist immerhin seine persönliche entscheidung, aber so einen Typen wird wohl kaum jemand vor ein größeres, u.U. auch zahlendes, Publikum lassen. Im letzteren Fall sind WAVs und FLACs nach wie vor das Maß aller Dinge, wenn schon MP3s, dann nur 320er. Letztendlich kann man es auch ohne Goldene Ohren heraushören, wenn jemand qualitativ schlechte Files abspielt.

Was jetzt an Media-Playern und USB-Sticks jetzt schlecht sein sollte entzieht sich meiner Kenntnis (insbesondere wenn man Files höherer Qualität spielt, siehe oben), zumal CD/Media-Player schon seit den frühen 2000ern im DJ-Bereich eingesetzt werden, es ist ja keine neue Erscheinung. Es ist ja mehr oder weniger eine Notwendigkeit, wenn nicht alle denkbaren Releases mehr auf Vinyl herausgebracht werden, man aber auch diese Tracks vielleicht auch mal gerne im Mix spielen möchte.

"Hauptsache Party": Das ist eine Frage des persönlichen (ggf. eingeschränkten und verbohrten) Weltbildes, ich vermag darüber nicht zu kommentieren, ist ja sowieso sinnlos.

Hier wird einfach alles in einen Topf geworfen und am Ende kommt eben ein Beitrag ohne Substanz heraus, außer Bashing natürlich, gepaart mit Vorurteilen, Halbwahrwiten und Unterstellungen - hauptsache man kann auf "böse" Jugend von Heute mal ordentlich draufhauen und den eigenen Frust ablassen.
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Könnt mir aber auch vorstellen, dass es in erster Linie Leute sind, welche die 90er selbst miterlebt haben und irgendwie einen historischen Bezug dazu haben. 'N 20-jährigen mit 90er Hardware wird man wohl nicht so leicht finden. Wenn die n HEX-Code sehen, drehen die doch durch.

Wenn ich mir anschaue, was es für Acts mittlerweile gibt und was verschiedene Leute auf Youtube zum besten geben, dann würde ich mal Behaupten, dass es wohl nicht ganz so unwahrscheinlich ist, jüngere Musiker mit alter Hardware anzutreffen.

Auch hier möchte ich dem klar wiedersprechen, wobei ich wahrscheinlich eher zur kleinen Minderheit gehöre. Ich habe die Musik selbst nicht persönlich und "live" erleben können, da ich in den 90ern erst das Licht der Welt erblickte. Dennoch habe ich vor etwa 8 Jahren Rave, Trance und Techno für mich entdeckt und fand sehr großen Gefallen daran. Leider kenne ich die Musik nur dank YouTube und später auch durch sporadische Partys, wo Oldschool-Sachen gespielt wurden, was aber leider immer noch viel zu selten für mich war.

Somit habe ich keinen persönlich-historischen Bezug, das Interesse hab ich mir selbst "erarbeitet", wurde von niemandem darauf hingewiesen, es war einfach nur ein glücklicher Zufall, dass ich diese Musik entdeckte und gleichzeitig mich voll und ganz dafür begeistern konnte.
Darüberhinaus interessiere ich mich schon seit Jahren für Synthesizer Musikproduktion mit Hardware und insbesondere das Performen mit dieser, sodass es bei diesem Thema einfach perfekt passt. Aktuell kann ich mir sowas wegen meiner persönlicher Umstände zwar nicht leisten, aber der Aufbau eines größtenteils von der DAW unabhängigen Hardware-Setups bleibt nach wie vor mein aktuelles Lebensziel, dessen Realisierung nach aktuellem Stand wohl näher in der Zukunft liegen könnte als bisher gedacht.
Das heißt auch dass ich damit wohl (mittelfristig) zu den von dir als unwahrscheilich zu findenden ü20ern mit 90er Hardware gehören könnte. Einziger Unterschied:
Ich werde mir die Amigas und Ataris wohl sparen, bin nicht masochistisch veranlagt :D
 
@Partisane
Ich hab keine Vorurteile.. Verbitterung und Frustration!
Weiß ich nicht wie du darauf kommst! ;-)
Hab da nur auf dem Beitrag von Geo Teknique geantwortet.
War nur so.
Beweise habe ich natürlich auch nicht.
Vielleicht hätte ich auch schreiben sollen ein 20 jähriger macht dir wahrscheinlich mit dem Smartphone Musik.
Aber ich bin auch kein new Technik verweigerer und ablehner.
Bin ja 90er Kind und finde es trotzdem großartig was es heute an Technik gibt.
Ist doch schön wenn aus kleinen Mini Boxen der gleiche Sound rauskommt wie damals aus der großen Wohnzimmer Anlage.
Und ist doch schön wenn der ein oder andere Software vst genau den selben Sound bringt wie die alte Hardware.
Vintage am Monitor!
Warum nicht?
Höre nämlich selbst da auch keinen Unterschied!
Mp3 find ich großartig!
Besser wie ollen Tapes damals.
Wenn du deine mix tape damals deinen Kumpels vorgespielt hattest kam häufig von denen "geile Mucke aber irgendwie klingt das komisch".
Deine Antwort " ja ich weiß das tape hatt leider miese Qualität"
War bei uns Standard gespräche damals und mit mp3 ist das nun endlich nicht mehr!
Und dann das häufige Bandsalat.
Hör mir auf.
Die Kassetten recorder klangen in Wahrheit unterschiedlich fürchterlich.
Und mit Hauptsache Party meinte ich ja auch das es toll ist wenn auch mal alles scheiß egal ist welche Technik grad dafür verwendet wird.
Uns war es ja damals auch scheiß egal.
Aber irgendwie auch nicht wegen den miesen Aufnahme Qualitäten.
Davon mal ab ist ja auch klar das heute niemand mehr mit einem Kassetten recorder im Park steht.
Allen in allem hast du meinen Beitrag etwas missverstanden.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Sticki201 Naja, wenn das so ist, dann sieht die Sache gleich anders aus und ich bin wohl ein wenig übers Ziel hinausgeschossen ;-)

Ich habe es eher so verstanden, dass der Jugend quasi alles egal ist und auf Qualität etc. weniger geachtet wird: Wieso Vinyl, CD oder selbst WAV, wenn es auch mit ner MP3 geht und man eh keinen Unterschied merkt? Wieso Mit Vinyl auflegen, wenn man auch nur MP3s vom Laptop spielen kann und ggf. nur einen Controller anschließt? Man merkt doch eh keinen Unterschied, die Leute werden es doch eh nicht merken usw. Da wollte ich eben entgegentreten, dass es vielen Leuten auf jeden Fall nicht egal ist und nach wie vor Unterschiede vorhanden sind, selbst wenn es nur um die persönliche Anspruchshaltung geht.

Auch der Punkt "Hauptsache Feiern" ist einer, wo ich recht allergisch darauf reagiere, aber das liegt eher daran, dass der jungen Generation ganz oft vorgeworfen wird, sie sei gleichgültig, oberflächlich, egoistisch, würde sich nur um den eigenen Spaß kümmern, sei generell sehr hedonistisch veranlagt, möchte die (vermeintliche) Leere im Leben mit andauerndem Feiern auffüllen, alles anderes wäre ihr unwichtig.
Gerade jetzt in der Corona-Pandemie sind die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sehr oft zur Zielscheibe geworden und es wurde, insbesondere in den ersten Monaten, vor allen Dingen medial stark aufgebauscht, dass die "Jungen Leute ohne Prinzipien und Rücksicht auch in dieser Situation ihr Feierbedürfnis über dem gesundheitlichen Wohl der Gesellstaft stellen" und für die Ansteigende Zahl an Infektionsfällen, Superspreader-Events etc. verantwortlich seien. Ausgerechnet dieser Dauerbeschuss, zumal ich in die Altersgruppe gerade noch reinpasse, hat mich automatisch in einen Gegenangriff-Modus schalten lassen, sobald ich auch nur einen Hauch pauschaler Kritik oder Bashing verspüre.

Aber nun verstehe ich, es ging dir eher um die gestiegene Soundqualität, die immer weniger vom Medium abhängig ist, da vermag ich dir zuzustimmen, wenngleich immer noch mit gewissen Einschränkungen. Plugins mögen mittlerweile soundmäßig auf Höhe der Hardware sein (wenngleich ohne Rauschen, Verzerrungen und Aliasing ;-) wobei viele Menschen mittlerweile genau danach wieder dürsten), aber neben dem Sound gibt es noch andere Sachen, die dem einen oder anderen wichtiger sind. In diesem Thread geht es ja, nach meinem Vernehmen, größtenteils um den Workflow und die Einschränkungen, welche bestimmte Ergebnisse fördern. Nicht immer sind moderne Errungenschaften der richtige Weg, manchmal fühlt man sich von den unendlichen Möglichkeiten ja regelrecht überrumpelt, verliert sich darin, weiß nicht, wo man anfangen, was man damit anstellen soll und die Ergebnisse, die man erzielt, werden mit größer werdenden Möglichkeiten vielleicht nicht besser, sondern unkreativer oder nehmen einem überhaupt die Lust, überhaupt irgendwas zu unternehmen?

Gerade in dieser Situation bin ich ja selbst, beschäftige mich seit gut 10 Jahren mit DAWs und Plugins, habe bisher nur in-the-box gearbeitet, die Motivation, an neuer Musik zu arbeiten hat aber rapide abgenommen. Ich fühle mich schon seit längererzeit so ideenlos und ohne Inspiration, das Herumspielen mit Software macht schon lange keinen Spaß mehr und raubt mir regelrecht die Lust, irgendwas in dem Bereich zu machen. Da hilft auch ein guter Controller oder die Beschränkung auf wenige, aber wohlbekannte Plug-Ins kaum. Insgesamt ist es die an den Computer gebundene Arbeit, die mich so richtig ankotzt, demotivierend wirkt und sich für mich auch sehr unmusikalisch anfühlt. Dazu kommt noch, dass ich wegen meines Studiums ohnehin ständig vor dem Rechner sitze, da hat man doch keine Lust mehr, auch hobbymäßig seine Zeit davor zu verbringen, zumal man ständig von Übermüdung, geistiger Erschöpfung, Überarbeitung und Kopfschmerzen geplagt wird.

Ich habe schon seit über einem Jahr nichts neues mehr angestellt, nicht mal die DAW überhaupt angefasst, und das muss schon was heißen. Da gibt es aber noch weitere Punkte, die da eine Rolle spielen, eventuell mache demnächst einen gesonderten Thread zum Thema auf.

Ein Hobby müsste einen Ausgleich schaffen und da finde ich, dass das intuitive musizieren mit Hardware in diese Lücke eher reinpasst, da es einem nicht wie Büroarbeit, sondern wie eine tatsächliche künstlerische/musikalische Betätigung vorkäme, wo die Interaktion mit dem Musikinstrument direkter und intuitiver, natürlicher vorkommt, zumal man dann eher weniger auf den Bildschirm starrt und die Maus hin- und herschubst. Ich bilde ich mir ein, dass das Ergebnis dann, quasi als Nebeneffekt möglicherweise organischer und nicht so erzwungen vorkommen würde, weil es eben eine viel direkte Interaktion ist. Daher ist die Anschaffung von Hardware für mich ein, wenngleich kostspieliger, Weg, wieder zurück zur Inspiration und vor allem zum Spaß an der Sache zurückzukehren, welchen ich offensichtlich schon längst verloren habe.

Dabei muss ich allerdings auch anmerken, dass Hardwaresynthesizer ein langgehegter Wunschtraum von mir sind, schon seit meinen ersten Gehversuchen mit der softwaregestützten Musikproduktion, bloß war dieser über viele Jahre aufgrund der jeweiligen Umstände (zuerst Schulzeit, dann Studium, allgemein keine ausreichende finanzielle Basis) unerfüllbar und der Wandel wird wohl erst im Laufe des nächsten Jahres kommen (Studienabschluss, Einstieg ins Berufsleben, damit die Möglichkeit der Finanzierung eines ggf. kostspieligen Hobbys). Ich denke dass es keine Sache gab, die ich zu einem derart wichtigem und langfristig geplanten Lebensziel erhob, als die finanzielle Basis zu schaffen, um neben einem sorglosen Leben mir auch den Traum vom Hardware-Homestudio zu erfüllen. Hoffen wir mal, dass es klappt, denn musikalisch bin ich ja in einer Art Down/Leere/Burnout angekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja das stimmt.
Heute ist man mit unendlichen Möglichkeiten vollkommen überfordert.
Besonders wenn man Einsteigt.
Am Ende muß ebend jeder selbst da seinen Workflow finden.
Ich zb. war da immer mit weniger ist mehr eingestellt aber mit dem besten aus beiden Welten heute auch.
Habe jetzt zwei Hardware Synthesizer + Zwei Drum-Machinen und als vst den Repro 1/5 + zwei Freeware plugins.
Das war es.
Mehr soll es auch nicht sein.
Fühl ich mich damit retro wie in den 90er?
Ja!
Ansonsten macht es mir auch großen Spaß aus alten Vinyl Samples was völlig neues zu machen.
Es ist spannend was damit so alles rauskommt.
Zerschnippeln.... verfremden.... Neu zusammensetzen usw.
Da es meistens von 60er und 70er Jazz und soul Platten stammt klingen die Ergebnisse auch Organisch.
Organischer sogar wie von vielen Synthesizer.
Das sind ja auch viele Sounds die kein Synthesizer bringt.
Vocelfetzen... Staps... Brass... Guitar... Funky kram... und und und.
Ist auch 90er Vorgehensweise. ;-)
Mir da halt beides Spaß.
Mal mit Hardware und mal Experimente mit Samples von Platten.
Immer der gleiche einseitige weg ist auch langweilig.
 
Die größte Schwierigkeit heute besteht meiner Meinung darin, den Spirit mit zu übertragen.

Techno hat es ganz gut geschafft, da gab es in den letzten Jahren immer wieder Bewegungen,
von den Machern, DJs, ,Evntorgas und natürlich dem Feiervolk, aber bei so anderen Genren
der elektronischen Musik ist der "Spirit" völlig verloren gegangen.

Schlimm hat es mMn Psytrance getroffen. Aus damals sehr interessanter Synthiemucke ist
heute BigRoom-Psytrance geworden. Ebenso Trance an sich, der heute so gar nichts mehr
mit Trance aus den 90s gemein hat. Die Beatportcharts oder die ASOT liefern sich einen
Schlagabtausch zwischen BigRoom-Uplifting irgendwas, dazwischen noch Markus Schulz
Volcal-Trance Gedöhns, bis hin zu ziellos beliebigem progessive Trance.

"Entartete Musik" - Anders kann ich es nicht benennen, also Musik, die sich von der Ursprungskultur
nicht weiterentwickelt, sondern komplett losgelöst hat.

Derartige Bewegungen sieht man auch in anderen Genren. Als erstes traf es die Urmetaller.
So als Quereinsteiger habe ich das vor Jahren nicht verstanden, aber mittlerweile weiss ich
den Metal der 80er zu schätzen und kann das Gekotze der langhaarigen Kuttenträger
über den modernen Metal nachvollziehen.

Oder der HipHop. Was hat der Asi-HipHop von heute noch mit 5 Sterne Deluxe zu tun?

Das ist der lauf der Dinge. Was Gutes entsteht nicht durch Entartung, sondern durch Neuentwicklung
einer Jugendkultur und das ist etwas, was sich die Jugend heute noch selbst schuldig ist.

Und uns, damit wir uns diese Verunstaltungen unserer Jugendkultur nicht mehr anhören müssen ;-)
 
Ich denke aber, dass trotzdem nicht alles verloren ist. Im Underground ist mit Sicherheit zumindest ein kleiner Ansatz an Spirit erhalten geblieben, auch außerhalb von Techno, zumindest lautet so meine Einschätzung.

Selbst wenn ich die Neunziger feiertechnisch nicht selbst erlebt habe, damit wohl keine qualifizierte Meinung zum Vibe geben kann und erst 2015 mit dem Feiern anfing, da gab es dennoch viele kleine Veranstaltungen (ich ging bis vor Corona eigentlich nur zu kleinen, lokalen Events, massentaugliche Großveranstaltungen habe ich stets gemieden) mit einer sehr besonderen und, in Ermangelung eines besseren Begriffs, "magischen" Atmosphäre, da ging es eigentlich nur ums Feiern und die Gemeinschaft, zuvor völlig fremde Menschen sind da ganz easy zusammengekommen. Diese Erfahrungen haben mich sehr nachhaltig beeinflusst und mich zudem weniger introvertiert gemacht, was ich zuvor nie geglaubt hätte, dass sowas möglich wäre.

Dabei handelte es sich zumeist um Psytrance-Veranstaltungen (ich habe mich anfangs gar nicht für Techno interessiert, war damals ein Trance-Head durch und durch), die jetzt weniger kommerziell angelegt waren, sondern eher in Richtung Full-On, Israeli-Trance/Nitzhogoa und Darkpsy/Hi-Tech/Psycore gingen. Vor allem letzteres sagte mir sofort zu, da schnell (so 160 bis 200 BPM), hart und glitchy/experimentell, die Leute waren auch so von der Art Neohippie/Freaks/Außenseiter, wo ich mich persönlich am wohlsten fühlte, da diese Leute äußerst offen, tolerant und stets freundlich waren, egal ob druff oder nüchtern :D

Später kamen dann meine Favoriten und damit auch die Acid-Techno, Classic-Trance und insbesondere 90s-Rave-Events, welche ich locker als die prägendsten Ereignisse im Leben bezeichnen kann: zum Beispiel damals als ein Freund von mir, Partyveranstalter, es schaffte, auf einigen seiner Events mal Talla 2XLC, Jam El Mar, Mijk Van Dijk oder Dr. Motte zu booken, als der besagte Freund mal ein UK Hard House Set performte (das Set vor ihm wurde übrigens von Mijk bespielt) oder auch die Linientreu-Remember-Party im Berliner M-Bia Club vor ein paar Jahren, wo Attila Girisken alias Cocooma auftrat (das wohl prägendste Ereignis von allen).

Als Favoriten/Tips in Sachen Veranstaltungsreihen kann ich da folgendes nennen: Psychedelic Theatre (mit allen Spinn-Offs des selben Veranstalters, des besagten Freundes von mir), Return Of The Hardcore (Acid Techno, Breaks, Happy Hardcore und Gabber), Walfisch Revival (meistens im KitKat Club) oder Tekknozid (von Tanith und Wolle XDP, Früh-90er-Rave, so im Stil der 1988 - 1992 Phase), hoffentlich wird es damit nach Corona weitergehen, ich vermisse diese Zeiten...

Zurück zum Thema 90er-Musikproduktion: ich möchte hier auf ein besonderes Label aus den Niederlanden hinweisen, welches sich genau diesem Thema widmet: Altered Reality Records. Es ist ein Sublabel von Hyper Reality Records welches sich dem Hard Trance der frühen 2000er (so ca. 1998-2006) widmet, also jetzt nicht die Klassiker, sondern neue Produktionen im alten Stil.

Somit ist noch nichts verloren, da bin ich mir sicher.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe jetzt nicht alles Post`s gelesen (vlt. ist meiner daher schon doppelgemoppelt), aber "Stilecht 90s" fängt zumindest für mich, mit etwas ganz grundlegenden an (war auch meine Vorgehensweise von 1989-94) :

AAD. (Analoge Aufnahme / Analoges Abmischen / Digitales Mastern).
Hier meine ich unbedingt das erste "A" als DAS ausschlaggebende, die analoge Aufnahme.

Es macht vom stilechten Charakter her doch einen Unterschied, ob der verdichtende Charakter einer Bandmaschine und dessen mechanische Färbung wie z.B. marginalste Gleichlaufschwankungen, ein limitierter(er) Frequenzgang (Dolby Filter/PingPong), Sättigung, leichtes Rauschen usw. seinen "Senf" noch dazu gab.
Auch das Mischpult (Fostex 450/16) wie etwaiges anderes Effektequipment, insbesondere Alesis-Effekte (Quadraverb) oder DBX`s, "färbte" Senf gebend dazu.
Heute alles LoFi, aber eben die "LoFi-Geheimzutaten" für `nen echt typisch und authentischen 90er Zaubertrank.

Höre ich mir unsere alten Aufnahmen mit der damals gemachten Fostex R8 an und dann unser ziemlich gleiches Zeugs dann auf DAT Systeme recorded, empfand ich die Tracks von der Bandmaschine aus damals (und heute) irgendwelchen Gründen im Sound stets lebendiger und potenter.

Ich meine, da kann man jetzt noch alle die typischen 90er Keys&Sounds&Peri rumstehen haben wie z.B. Akai S950/1000, Emax, Roland S550, Microwave, M1, Wavestation, K4, Juno106, Alesis Effekte usw.
Wie sie aufgenommen werden-ganz zu schweigen vom eben dann gerade stilechten 90s Bandmaschinen-Workflow, ist eben nicht unwesentlich.

Die Wenigsten konnten sich gleich ganze S1000-Batterien von Akai`s leisten um komplett digital zu recorden (meistens ohnehin eher für Vocal-Sampling und nicht für ganze Songs) oder sich ADAT`s leisten zu können, weswegen die klassische Bandmaschine (oder die damals aufkommenden Tascam Midistudios u.ä.) noch immer der klassische "Recorder" war und ich befinde, dass das einen wesentlichen Unterschied zu genau jenen Soundcharakter macht, das es eben wie eine echte Aufnahme Anno 90s klingt oder über PlugIns oder selbst den originalen Synths lediglich im simulierten Stil der 90s.
Ich finde, eine echte Bandmaschine, bzw. analoge Aufnahme trägt hier einen wesentlichen, wenn nicht sogar den wesentlichsten Teil der Authentizität bei...insbesondere ja dem stilechten Workflow der 90er Jahre ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zunächst einmal, was mich dazu treibt, zu antworten, sind diese pauschalen Aussagen, die ich nicht so stehen lassen kann:

oh, kann kann man, stickis kommentare sind doch meistens wie gemacht dafür sie einfach so stehen zu lassen. :D

Die Sache mit DJs und MP3s, das hält sich zwar hartnäckig (ich vermute, dass es von der älteren Fraktion propagiert wird, um die jüngeren irgendwie zu diskreditieren, wenn es nicht anders geht)

man kann sicher darüber streiten wie weit das phänomen verbreitet ist, aber dass sich nichts geändert hätte stimmt definitiv nicht.

klar gibt es auch junge leute, die schallplatten auflegen. aber wenn das viele wären, wo bekommen die die schallplatten her? es gibt ja keine schallplattenläden mehr.

es hat auch nichts mit dem alter zu tun. von den 10 hobby DJs im alter von 50+, die ich hier in der gegend so kenne, benutzt 1 turntables - und 9 traktor.

das fängt heute schon damit an, dass viele leute, die in der großstadt wohnen, auf ein eigenes auto verzichten. spätestens da hat es sich schon ausvinylt.

dass es auch keine schallplatten und leine schallplattenspieler mehr zu kaufen gibt, ist nicht mal das ganze problem.


aber so einen Typen wird wohl kaum jemand vor ein größeres, u.U. auch zahlendes, Publikum lassen.

in der hoffung, dass das nicht falsch rüberkommt: da hast du wohl einiges nicht mitbekommen in den letzten jahren. :)


der artikel ist von 2005(!)

inzwischen haben die verwertungsgesellschaften sich die mühe gemacht neue tarife und gebühren für die gewerbliche genutze digitale kopie einzuführen.

sowas machen die nicht, wenn es dafür keinen bedarf gibt.

Hier wird einfach alles in einen Topf geworfen und am Ende kommt eben ein Beitrag ohne Substanz heraus, außer Bashing natürlich, gepaart mit Vorurteilen, Halbwahrwiten und Unterstellungen - hauptsache man kann auf "böse" Jugend von Heute mal ordentlich draufhauen und den eigenen Frust ablassen.

also wenn unser sticki eines nicht macht, dann ist es auf irgendwelche leute draufhauen.

Das heißt auch dass ich damit wohl (mittelfristig) zu den von dir als unwahrscheilich zu findenden ü20ern mit 90er Hardware gehören könnte. Einziger Unterschied:
Ich werde mir die Amigas und Ataris wohl sparen, bin nicht masochistisch veranlagt :D

fängt der masochismus nicht schon damit an, dass du für 80iger jahre geräte heute fantasiepreise bezahlen musst?

das kommt doch nur noch für kinder reicher eltern frage mit vintage hardware zu arbeiten. einige der klassiker kosten heute gebraucht das 5-fache vom damaligen preis.
 
Das waren schon aufregende Zeiten damals, vielleicht lag es auch da ran dass wir jung waren und eben sowie alles neue toll war. Ich muss gestehen dass ich großer MP3 Fan bin, da ich den Unterschied zu Wav leider gar nicht wirklich mehr war nehme. Solch ein Test hier hat es mir dann bestätigt. Ich konnte nicht wirklich sicher sofort sagen was 320er MP3 und was WAV ist, selbst bei 128MP3 habe ich mir schwer getan und musste mehrmals hören.

 
Mein Reden.
Wenn ich dran denke wie viel mix Tapes man in die Tonne geschmissen hat.
Musik war super... Aufnahmen oder überspielungs qualität miserabel.
Es war frustrierend.
Und wie man sich heute gefreut hatt das man vieles auf SoundCloud als mp3 in besserer Qualität wiederentdeckt hat.
Super.
Das vor und zurückspulen nur wenn man mal eine bestimmte Nummer zeigen wollte fand ich auch immer nervig.
Hab ja noch ca. 30 Mix Tapes aus der Zeit da.
Aber die stehen hier als Deko!
Reicht mir so als Zeit Erinnerung. ;-)
 
Und wie man sich heute gefreut hatt das man vieles auf SoundCloud als mp3 in besserer Qualität wiederentdeckt hat.

klar, wenn man ganz fest daran glaubt, dann klingen die mp3s von den tapes von damals sogar besser als die original tapes.

und dieses sinnliche gefühl erst, wenn man sich mit 20,000 kilobyte pro sekunde musik runterlädt, 400 mal schneller als man sie überhaupt anhören kann, unbeschreiblich.
 
klar, wenn man ganz fest daran glaubt, dann klingen die mp3s von den tapes von damals sogar besser als die original tapes.

und dieses sinnliche gefühl erst, wenn man sich mit 20,000 kilobyte pro sekunde musik runterlädt, 400 mal schneller als man sie überhaupt anhören kann, unbeschreiblich.
Wer bei Musik nur für das Medium und Bild fühlt anstatt einfach hören hatt damit nix erlebt.
Was kann ich dafür wenn du das nicht im Griff hast und mehr saugst wie du Brauchst.
 
ich habe nicht gesagt, dass die vinyl-mangelwirtschaft in den neunzigern nicht auch nachteile hatte. aber ich war immer gerne in plattenläden, hab dort nette menschen getroffen, durchgehört und entscheidungen getroffen. und klar gehört das anfassen und das cover irgendwie dazu.

du hast es ja leicht, du bandsalat-experte, du hörst eh nur house-scheiß. du suchst einfach auf youtube "was die anderen nicht mehr hören können" und schon bist du da wo du hinwolltest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja dj ist wieder ne andere Ecke wie das Hören zu hause oder mit Freunden.
Bei der Kassette in der Hand halten und anschauen ging mir jedenfalls keiner ab oder so. :lollo:
Dj mit Platten war ich auch mal.
Ja hatt Spaß gemacht im Plattenladen aber so dolle fand ich die Covers bei den meisten Scheiben ehrlich gesagt auch nicht.
War nix besonderes drauf oder so.
Naja und viele haben auch nicht die Kohle heute für vinyl und das alles.
Das kostet ja auch ordentlich heute was.
Damals in den 90er hatte man ja auch mehr Kohle und so.
War ne andere Zeit.
Aber vom Thema ist das jetzt auch ab hier.
Hier geht es ja eigentlich um 90er Studio aufbau.
Das war sicher auch schon damals nicht bei allen gleich und verschieden.
Regeln gab es da ja auch keine.
 
Mein Reden.
Wenn ich dran denke wie viel mix Tapes man in die Tonne geschmissen hat.
Musik war super... Aufnahmen oder überspielungs qualität miserabel.
Es war frustrierend.
Und wie man sich heute gefreut hatt das man vieles auf SoundCloud als mp3 in besserer Qualität wiederentdeckt hat.
Super.
Das vor und zurückspulen nur wenn man mal eine bestimmte Nummer zeigen wollte fand ich auch immer nervig.
Hab ja noch ca. 30 Mix Tapes aus der Zeit da.
Aber die stehen hier als Deko!
Reicht mir so als Zeit Erinnerung. ;-)
Oh, die Tapezeit. Leider lange Zeit die einzige Möglichkeit Musik zusammenzustellen. Und meist habe ich an der Qualli was zu bemängeln gehabt. Alles was man heute versucht zu simulieren fand ich früher schrecklich, Sachen wie Rauschen, Sättigungsverzerrung, Frequenzeinbußen, Bandlaufschwankungen und so weiter. Alles digital vorliegen zu haben, so wie heute auf einer Festplatte oder wo auch immer, war ein großer Traum von mir damals, den ich nun leben darf.
Heute würde ich so Tape gern wieder einsetzen, aber mit einem großen Unterschied. Ich muss es nicht nutzen weil es nichts besseres gibt, so wie früher, sondern ich kann es dann nehmen wenn ich diesen lebendigen Analogweg haben möchte. Dann macht es wieder Spaß mit Tape und Co. Tapeaufnahmen sind heute was besonderes, früher war das alles eher lästig.
 
Ich glaube die 90er waren vielseitiger.
"Voodoo Ray" von A Guy called Gerald wurde digital aufgenommen. Glaube auf digital Video recorder. Es gab auch einige die haben analog auf VHS aufgenommen.
Es gab auch DAT und digitales Multi Tracking (Teilweise schon “in the Box”), dann auch digital-Mixer - zB Yamaha ProMix wurde schon relativ früh eingesetzt, oft auch von welchen die etwas Geld damit verdienten . Überraschend fand ich auch (späte 90er), dass manche auf minidisc aufgenommen haben und das wurde auch auf Vinyl veröffentlicht.
 
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berraschend fand ich auch (späte 90er), dass manche auf minidisc aufgenommen haben

wer macht'n sowas? ??
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Ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber mein Setup/Workflow in den 90ern, von ca. 94 bis 97 war folgender (jaja, Opa erzählt vom Krieg):
- Roland TR-909 per Einzelausgänge abgenommen
- Akai S-950 Sampler anfangs, später durch einen Emu E64 ersetzt.... für diverse zusätzliche Drums/Percussions/Effekte/Vocal Samples/Loops - ebenfalls per Einzelausgang
- Ein Rompler wie zB JV1080 oder Korg M3R für alles mögliche
-Roland JD800, damals sehr günstig neu im Shop ergattert. Mein Händler meinte, keiner will das Ding haben.
- Waldorf Microwave für Bässe, Pads und spezielles
- Oberheim Matrix 1000 für Sequenzen und Pads, später ersetzt durch einen Xpander
- Roland SH101 und TB303, später kamen ein SH7 und ein Minimoog dazu
- Roland Juno 106 - damals sowas wie polyphoner 101 für mich.
- Alesis Midiverb II und Quadraverb, Korg DRV3000 und später dazu ein Lexicon PCM90
Als Monitore zuerst die unvermeidlichen Yamaha NS10 und später Genelec 1031A dazu.
Abgemischt wurde das auf einem Mackie CR1604, aber nicht lange. Habe mir dann, begünstigt durch eine sehr gute Gema Auszahlung (die damals noch leichter zu erreichen war) ein Tascam M2600MKII kaufen können - das war schon amtlicher und hatte mehr Eingänge. Dieses Pult war damals mein ganzer Stolz und den Sound hab ich geliebt.
Als Kette hinter dem Masterausgang des Pultes ein Behringer Composer, Ultrafex und Denoiser. Später dann ein TC-Finalizer dazu.
Aufgenommen auf einen Sony DTC 670 Dat Recorder und dieses Master dann zur Plattenfirma geschickt. Vorher noch zum Kumpel ins Studio und dort ne Kopie digital auf ein anderes DAT überspielt.
Im Presswerk wurde dann noch etwas korrigiert wenn nötig.
Das Ganze wurde zuerst noch mit einem Atari und Cubase gesteuert, sowie einer Midipatchbay von Kawai um die Signale zu verteilen.
Ab Ende 95 dann auf Macintosh, ebenfalls Cubase und Midiinterface von Motu gewechselt, noch später dann Logic und Unitor 8.

Speziell daran war der Workflow, der eine direkte Umsetzung von Ideen ermöglicht hat. Man war gezwungen, sich zu entscheiden und immer weiter den Track zu arrangieren, wenn man was fertigbekommen wollte.
Aufgenommen wurde grundsätzlich nur das, was am Pult als Track herauskam. Kein Gefummel und Geschiebe mit Einzelspuren. Kein Recall. Jetzt oder nie war die Devise.
Dazu konnte man fast blind zum Pult greifen und einen Fader hochziehen, weil alles an seinem festen Platz war. Ich war nie wieder so produktiv wie damals. Ein Track oder Remix pro Tag war keine Ausnahme.
Allerdings war der Anspruch auch nicht so hoch, weil es ging ja nicht besser. Der Technosound der 90er Jahre wird heute gerne verklärt, aber es kam auch schon damals viel Murks heraus, auch von mir selbst :cool:
 
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Ich war nie wieder so produktiv wie damals. Ein Track oder Remix pro Tag war keine Ausnahme.

Was man dabei natürlich nicht vergessen darf ist, dass man damals auch noch deutlich jünger war. Die höhere Produktivität wird daher wohl nicht nur am Setup gelegen haben.

Allerdings war der Anspruch auch nicht so hoch, weil es ging ja nicht besser.

Denke, das hier ist auch so ein Punkt. Eine Produktion auf Glanz zu polieren macht (einigen) wohl deutlich weniger Spaß als das eigentliche Musizieren/Bauen. Denke, dass u.a. auch deswegen Modular und/oder "Desktopkabelverhau mit kleinen, eingeschränkten Kisten" so populär geworden sind: Das könnte man nämlich auch als eine Massen-Bewegung weg von der "klassischen Produktion" und/oder sogar dem Konzept "fertigem Song" betrachten. (nicht zwingend natürlich)
 


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