Re: Arturia’s BeatStep
Trooper schrieb:
Das einzigste, was da Elektronik dran ist, ist ein Minichip der der Software sagt "hallo, ich bin ein von Apple lizensiertes Teil".
Ist es das nicht, kommen Meldungen wie "dies ist kein Apple lizensiertes Teil, es kann nicht garantiert werden. daß es keine Schäden (hahaha
) hervorruft "
Die Apple übliche Methode, sogar noch Drittanbieter abzukassieren...
Jaja, geschenkt, das übliche Halbwissen, wird durch dauerndes Wiederholen kein Stück wahrer, da hätte ich Dir schon bissl mehr zugetraut.
Da ist schon bissl mehr an Elektronik drin. Du hast 8 "Pins" und Masse, und diese sind flexibel mit Signalen belegbar. Welche Signale auf den Pins zu liegen kommen, entscheidet die Kommunikation zwischen den Chips im Kabel und dem iDevice und ist auch davon abhängig, was die Chips im Kabel anfordern. Pins, auf denen feste Signale liegen, gibt's da nicht, sondern entweder die Betriebsarten "Charge", "USB Host" (CCK), "USB Device" etc. und auch Kombinationen davon (derzeit, da geht auch mehr). Schon das normale Ladekabel kennt die Betriebsarten Charge und USB Device, das merkt eben, ob es nur am Lader steckt oder am Rechner und schaltet die Betriebsart um. Bei Charge als einzige Betriebsart werden sogar mehr Pins mit Spannung beschickt als wenn Charge+USB Device aktiv ist.
Auf diese Art und Weise ist man die nächsten Jahre flexibel genug für Erweiterungen und umgeht die Probleme mit den festen Pins, die sich im Laufe der Jahre änderten und für Erweiterungen Tricks nötig waren.
Um Hardware für iOS zu entwickeln, mußte man schon immer Lizenzen zahlen, nur war die Belegung des Dock-Konnektors irgendwann bekannt (aber lange nicht die Feinheiten) und daher gabs genug falsch gelötete Kabel aus irgendwelchen Bastelbuden auf dem Markt, die gerne auch Schäden hervorriefen. Ich war da selbst auch schon von betroffen.
iOS Hardware ist im Übrigen das Einzige, was bei Apple einen kostenpflichtigen Entwicklerzugang erfordert, von einer "üblichen Methode" also keine Spur. Es ist allerdings durchaus gängige Praxis bei diversen Herstellern, für Schnittstellen, auf denen sie die Finger draufhaben, Lizenzen zu fordern, ich denke da zB an den Bereich Foto für Objektivanschlüsse und Blitzsysteme, was da allerdings auch gerne umgangen wird.
Warum ein Hersteller sowas macht? Der gemeine Kunde, besonders der Deutsche, benutzt hier zu leichtfertig das Wort "Abzocke", vor allem weil er die Gründe dafür nicht versteht und die Sache nur aus seiner Sicht betrachtet, vor allem wenn ihm etwas zuviel kostet.
Dabei ist es ganz einfach: es gibt genug Bastelbuden, die Zubehör vor allem billig und schlampert fertigen, was dann prompt Ärger macht, auch wenn der Hersteller des Originalgerätes nicht für Schäden durch Fremdzubehör haftet, den Support kostet es trotzdem Aufwand etc. Das will man gerne vermeiden. Durch Lizenzen hat mal zudem eine gewisse Kontrolle über den Kreis der Zubehörhersteller, sprich: man kennt seine Pappenheimer.
Im Bereich Fotografie betreibt man damit allerdings noch etwas anderes: Kundenbindung. Dort will man den Kunden dazu bringen, möglichst nur die Sachen des eigenen Herstellers zu kaufen und möglichst nicht mit Konkurrenten austauschbar zu sein. Als die Kameras noch M42 Gewinde hatten, konnte man die Objektive an Kameras beliebiger Hersteller einsetzen, ebenso die Blitzgeräte, die hatten einfach einen Mittenkontakt und fertig. Neue Techniken wie die Offenblendmessung und die Synchronisation bzw TTL-Blitzmessung führten zu Bajonettanschlüssen, natürlich hatte jeder ein Eigenes (bis auf das Pentax K, welches sich durch die offene Lizenzpolitik bei mehren Herstellern verbreitete), bei den Zusatzkontakten für die Blitzgeräte das Gleiche. Hier gabs keinen Dave Smith, der sich um eine Standardisierung bemühte, und das wäre da auch garnicht gewollt gewesen. Für den Kunden ist das ärgerlich, weil er bei einem Systemwechsel alles neu kaufen muß.
War übrigens bei den Heimcomputern nicht viel anders, austauschbares Zubehör mit einheitlichen Schnittstellen gabs früher nur bei Druckern, Modems Diskettenlaufwerken und Bildschirmen, lange aber nicht so flächendeckend wie heute.
Zu den Kabeln: ich weiß wirklich nicht, was ihr da mit einem Lightning-Kabel wollt, das hat da nichts zu suchen, ist ein USB-Gerät und nicht ausschließlich fürs iPad gedacht, würde das Ding nur teurer machen und dann wäre das Geschrei wieder groß. Bei so Dingern wie den Novation Launchpads liegt sowas auch nicht bei, sind ja ebenfalls nicht speziell für iOS konzipiert, sondern nur "auch".
Was das iConnect MIDI angeht gebe ich Euch völlig Recht, da sollte der Hersteller längst die aktuelle Schnittstelle anbieten können, denn das ist nun wirklich extra fürs iPad entwickelt und benutzt gleich mehrere Betriebsarten, die nur mit einem dafür vorgesehenen Kabel gehen. Ich weiß von denen, daß die ein Kabel für Lightning in Arbeit haben, eigentlich aber sollte das längst beiliegen, die hatten nun lange genug Zeit dafür und sind nicht gerade ein Zweimannbetrieb.