Aodyo Instruments | Loom - Multidimensional MPE MIDI Controller [Kickstarter.com]

Das Problem generell mit Kickstarter ist:
Das Unternehmen kümmert sich nicht um die Unterstützer. Sie verdienen Geld, indem sie eine Plattform für verschiedene Parteien bereitstellen (sie bekommen eine Prozentsatz der erzielten Summe, das heisst, je mehr Geld im Spiel ist, desto mehr verdienen sie), und behandeln die Geldgeber wie Risikokapitalgeber, die alle Risiken selbst tragen sollen.
In einem meiner gescheiterten Kampagnen ging es um über 3000 Geschädigte - Kickstarter verweigert bis heute (2 Jahre später) die Herausgabe der Identiät der Projekteinreicher, obwohl klar wurde, dass es sich von vorne bis hinten um einen Betrug gehandelt hat.
Wie man leicht recherieren kann ist das bei weitem kein Einzelfall, Kickstarter verdient bewusst oder unbewusst Millionen an solchen Scams, ohne Klagen zuzulassen (einfach mal in die Nutzungsbedingungen schauen).
Heise schrieb dazu: "Indiegogo und Kickstarter agieren im Grunde wie Wettbüros für Pferderennen, bei denen fast keine Transparenz über die Pferdebesitzer (auch Kampagnenbesitzer genannt) herrscht. Jeder Teilnehmer an solchen Szenarien trägt hohe Risiken, wobei das Wettbüro die einzige Ausnahme ist. Offensichtlich sind die Regeln zwischen den Kunden und der Crowdfunding-Plattform so definiert, dass die Bank (oder das Wettbüro) immer gewinnt."

Ich kann nur allen raten, die Finger von Kickstarter-Projekten zu lassen, die nicht den Totalverlust ihres Geldes von vorne herein einplanen.
Es mag sein, dass dadurch ehrlich gemeinte und sauber durchgeführte Projekte nicht stattfinden, aber ich kaufe lieber Dinge die es schon gibt, oder deren Firmen bereits gezeigt habe, dass sie liefern können - wie Paul Schreiber z.b.
In dem Sinne gebe ich Dir Recht, dass ich keiner mir völlig unbekannten Person Geld anvertrauen würde. Allerdings war es z.B. beim Manatee von Freds Lab so, dass Frédéric sehr bekannt ist: es gibt ein eingetragenes Unternehmen, ein Gesicht, eine Stimme, eine Person, eine Reputation. Das ist doch dann was ganz anderes als wenn von vorne herein völlige Intransparenz angestrebt wird. Wie gesagt, das wäre nix für mich und würde ich auch nicht empfehlen, bei sowas einzusteigen.
 
Es prüfe, wer sich bindet. Generell gilt, dass man sich genau überlegen sollte, mit wem man sich auf eine vertragliche Verbindung einlässt. Lässt man sich auf ein Crowdfunding-Projekt ein, gilt es Chancen und Risiken abzuwägen. Man sollte bei der ganzen Thematik auch nicht vergessen, dass es neben bekannten gescheiterten Projekten, eben auch z.T. sehr erfolgreiche Projekte gibt.

Ich habe auf die Schnelle nur Statisticen gefunden, die eine Aussage über den finanziellen Erfolg/Misserfolg einer Campagne abbilden, nicht jedoch in welchem Umfang diese auch langfristig, d.h. bis zur eigentlichen Auslieferung eines Produktes, erfolgreich sind.
 
Ist wirklich schade! Ich fand das Konzept interessant. Allerdings gab es in den letzten 20 Jahren eine Inflation von interessanten Konzepten die genau das blieben: interessant, aber nicht mehr. Die Ausnahmen wie vielleicht Osmose sind rar. Meine Vermutung ist auch, dass es ein wenig an der, in der elektronischen Musik vorherrschenden Vorstellung liegt, dass es etwas geben muss was für einen Musik macht indem man es nur irgendwie anfasst.
 
Daraus folgt dann die vermutlich genauso naive Frage, warum die die Funding-Summe (wie ich aus Deinem Beitrag erahnen kann) so niedrig angesetzt haben? Steckt da Kalkül dahinter, um Trottel wie mich in Sicherheit zu wägen und zum Mitmachen zu animieren oder wie kommt man sonst auf die Idee, viel zu knapp zu kalkulieren?

Und noch eine doofe Frage: Die über 20 Euro Versandkosten, die man schon mal zahlt, wenn man ein solches Projekt unterstützt, bekommen die dann auch direkt ausgezahlt und verbrennen sie gleich noch mit?
Dies sind zwei wichtige Fragen:

1- Finanzierungsschwelle

Kickstarter VERPFLICHTET den Ersteller, die Finanzierungsschwelle auf das absolute Minimum festzulegen, das zur Erfüllung der Projektziele erforderlich ist.

Die harte Realität ist, dass viele Erstellern dies missachten ... und das Ziel anhand von Kennzahlen festlegen (um einen Hebeleffekt zu erzielen) und um innerhalb der ersten 24 Stunden finanziert zu werden, wobei sie darauf wetten, dass das tatsächliche (nicht offengelegte) finanzielle Ziel während der Kampagnenzeit oder durch Vorbestellungen erreicht wird.

Das ist bestenfalls irreführend, schlimmstenfalls ein Betrug (für mich).

Manchmal werden Projekte aus verschiedenen Quellen finanziert, Crowdfunding ist nur ein Bruchteil davon.

2- Porto

Die Versandkosten werden einfach gleichgültig zu den Geldern hinzugerechnet, die der Ersteller erhält, und es liegt an ihm, sie richtig zu verwalten.

Ich hoffe, das verdeutlicht die Funktionsweise von Crowdfunding, zumindest auf Kickstarter.

Meine Ratschläge für Leute, die Projekte auf Crowdfunding-Plattformen unterstützen wollen:

1- Ignoriere die Marketing-PR-Stunts / bezahlten Rezensionen / Artikel und den Hype, die meisten Macher haben kaum ein funktionierendes Gerät, wenn sie anfangen, Geld zu sammeln.

2- Wenn es sich um Hardware oder etwas anderes handelt, das den Aufbau einer Massenproduktion erfordert, unterstütze NUR produktionsreife Projekte. Das bringt uns zu Punkt 3 ...

3- Verlange von den Erstellern Beweise für ihre Behauptungen, wenn sie nicht vorgelegt werden. "Wir sind bereit für die Produktion" ist Blödsinn. Stehen die Zulieferer in Kontakt, wurden Verträge aufgesetzt / unterschrieben, wurde eine Vorserie abgeschlossen? Gibt es eine GANTT-Planung mit Vorlaufzeiten?

4- Überprüfe die Identität: Haben sie ein eingetragenes Unternehmen mit einer Adresse und direkten Kontaktmöglichkeiten...

Und mehr...
 


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