Sind S700 und S612 mit Multierweiterung dann 1:1 kompatibel?
Das sind unterschiedliche Konzepte.
Der S700 hat die sechsfache Speichermenge des 612, kann die aber nicht in Sample-Dauer umsetzen, sondern kann nur als sechs 612er im monomode betrachtet werden, oder als sechs presets im S-700. Du kriegst aber nie die sechsfache Sample-Dauer.
Der S612 hat mit der Multierweiterung hat weiterhin die kleine Speichermenge, kann aber diesen Speicher in sechs separate Sample unterteilen. Im Prinzip tickt also die Multisample-Funktion des 1.3er S-612 sehr ähnlich wie das Sample-Slicing für Rhythmen.
Kann man grundsaetzlich eine QD disk in beiden Geraeten verwenden und die darauf gespeicherten Patches laden?
Wenn Du die Diskette auf von einem normalen S-612 erstellst und sie in den S-700 lädst: ja der S-700 lädt die ganz normal. (Wenn Du im S700 sechs verschiedene Samples aufgenommen hast, musst Du das ja auch auf sechs Disketten abspeichern).
Bei einem Normalen S-612/ S-700 enthält die Diskette auf den erst 32767 Datenblöcken die Rohdaten des Samples und auf ca 30 Byte des 32768ten Blocks sind dann die Programmdaten (Cutoff, Looppoints etc)
Bei einem Modifizierten S-612 enthält die Diskette im ersten Datenblock die Programm-Daten der sechs einzelsamples, auf den Blöcken 2 - 32767 befinden sich dann die Audiodaten, und im Block 32768 dann nochmal Default-Programmdaten, die von einem modifizierten S-612 ignoriert werden (der nimmt ja die aus dem ersten Block), aber von einem normalen S-612 oder einem S-700 verwendet werden würden.
Tatsächlich ist in diesem Enddatenblock der Samplestart auf Block 1 (der ja die Mulitsample-Programmdaten und kein Audio enthält). Damit man diese Multisample-Diskette auf einem S-612 oder S-700 abspielen kann, muss also der Sound-Start auf Block zwei gelegt werden (was einfach ist), sonst hört man einen kurzen Knackser am Anfang. Um die einzelnen Multisamples am normalen S-612 zu nutzen, muss man dann wieder die Start und Endpunkte entsprechend setzen, sonst hört man die ganz sechs Samples hintereinander.
Das ist zwar am Gerät im Prinzip machbar, aber ich mache das alles im Editorprogramm von Harald Plontke. Da geht das super easy. In dem Programm kann man auch die sechs Einzelsamples des S-700 in einem Schwung zwischen Sampler und Rechner dumpen.