Ganz normal, ja?
Ihr seid jämmerlich, dass ihr euren Dialog mittelbar über eine fremdkontrollierte Maschine abwickelt, und meint, das wär witzig. Verratet den letzten Rest eurer Kreativität, eigener Schaffenskraft, bereitwillig, um euch die Illusion zu verschaffen, das sei cool, flöße mir Respekt ein. Aber Respekt ist es nicht. Eher Mitleid und Fremdscham.
Als körperlich Behinderter war es mir in der Kindheit zunehmend ein Graus, mir helfen zu lassen mit dem impliziten Duktus, das – was im Einzelfall auch immer – könne ich nicht. Wie sollte ich es auch lernen, wenn mir ständig Hilfe angeboten wird, Dinge für mich erledigt werden? Klar, wir Gehenden waren auch mal aus Spaß in Rollstühlen durch die Schulflure gepest, insgeheim froh, dass wir freiwillig daraus aufstehen konnten ...
Aber jeder Spaß hat einmal ein Ende.
Lasst euch nun bereitwillig auf den schleichenden Verlust eurer Fähigkeit ein, selber zu reden, selber Musik zu machen. Setzt euch aus Spaß in Rollstühle und denkt womöglich – oder soll ich mich irren? – bald gar nicht mehr daran, je wieder daraus aufzustehen, ist ja alles so komfortabel und leicht. Bis ihr euch nicht mehr dagegen wehren könnt, wenn ihr, zu Maschinen geworden, abgeschaltet werdet, weil der knappere Strom für wichtigere Ressourcen benötigt wird ("Fusionsreaktor ist ausgefallen, sorry, halt -p
.")
Ich bin raus. Um Mensch zu bleiben. Humanist als Gegenpol zum Transhumanist, die menschenverachtendsten Geschäftsidee des 21. Jahrhunderts.