Wir haben momentan ein Überangebot an der Musik, die man streamen kann und vieles davon ist tatsächlich menschliches Abfallprodukt.
Ich übe mich in Vorsicht das Schaffen anderer zu verurteilen aber es natürlich sehr einfach geworden sehr generische Musik zu produzieren. Ein paar Loops aus dem Splice Abo zusammenschustern, paar One-Shots dazu und fertig ist die Laube. Ich persönlich sehe da zwei Beweggründe drin: Einige hoffen tatsächlich aufs "große Geld" weil sich das Klischee hartnäckig hält dass das mit dem Erfolg bei der Musik entweder automatisch geht oder es eine Lotterie ist und man nur "entdeckt" werden muss. Und/oder es besteht halt tatsächlich ein ernstes Interesse am Schaffen selbst, man probiert sich aus und
natürlich teilt man seine Errungenschaft mit der Welt. Da ist auch eine gewisse Dunkelziffer sichtbar geworden. Der Großteil der Menschen hat sich irgendwann mal in Musik versucht, die Auswirkungen spürten lange Zeit aber nur die Eltern, Lebenspartner, Freunde, Nachbarn. Jetzt landet halt alles irgendwo im Netz.
Die Leute sollen mal wieder öfter ihren Arsch aus dem Haus bewegen und live Musik machen
Voll dafür. Aber da liegt halt massivst was im Argen. Dafür braucht es ja eine Bühne und da stecken dann (mal abgesehen von der Hausparty mit Freunden oder Straßenmusik) fast immer kommerzielle Interessen dahinter. Unbekannte Künstler bringen ja immer ein Risiko das sie nicht "gut genug" liefern oder das der Name einfach keine Leute anzieht weil ja viele Menschen auf Titel fixiert sind.
Mehr Bars und Clubs (oder gar Restaurants) mit Live Musik statt Stream/Radio oder DJs? Count me in. Aber ich behaupte, dass Menschen die auf Konzerte gehen schon eine ehr eine verhältnismäßig kleine Gruppe sind. Und selbst da gehts IMHO nicht selten ehr ums soziale Erlebnis statt die Musik. (Grad große Sachen und Festivals)
Ich halte nicht all zu viel von der Musik, die zu Hause entsteht und online in die Welt gesetzt wird
Ich kann verstehen wenn sich manche im Studio einfach wohler fühlen und ich genieße viel "Studiomusik". Einiges davon würde ich tatsächlich gerne auch mal live hören aber dazu fehlt die Bühne, siehe oben.
Aus diesem Grund sind mir auch die ganzen Klicks und Likes und Youtuber und sonstige Onlineunterhaltungs- oder Werbewesen egal. Sind alle nicht real.
In meiner Bubble werden leider Menschen auch an den Internetgummipunkten gemessen ob sie eine Bühne bekommen. Eine Party zu veranstalten ist viel Aufwand und Risiko und viele machen es sich halt ziemlich leicht, wenn sie schon so "nett" sind nicht nur das zu buchen was sich schon irgendwie bewährt hat.
Manchmal hab ich auch das Gefühl dass das alles zu absurd ist um wahr zu sein. Wenn ich deswegen meinen Kopf auf den Tisch klatsche fühlt es sich aber sehr real an, auch wenn mein Kopf was anderes wahr haben möchte.