Kraftwerk Filmbiografie. Möglich wäre es oder ?

Wenn ich an eine Filmbiografie von Kraftwerk denke dann existieren doch genügend öffentliche Information aus denen ein Drehbuchautor einen guten Film schreiben könnte.
Die Annahme das in so einem Film technische Hintergründe, Equipment Informationen oder andere Nerd Themen groß eine Rolle spielen könnten ist eher unwahrscheinlich.
Zumindest habe ich noch keine Filmbiografie gesehen wo so etwas groß thematisiert wurde.
Bei Bohemian Rhapsody ist mir keine Figur in Erinnerung die der Band Schlagzeug und Gitarre verkauft oder modifiziert hat.
Es ist einfach zu langweilig für einen Film.
Ein Film ist halt keine Doku.
 
Und in der Regel ist es auch so das zu Informationen oder Vorfällen "immer" mehrere Quellen existieren die das bezeugen oder bestätigen.
Kraftwerk selbst haben das was Dirk Matten erzählt nie öffentlich bestätigt, was nicht bedeutet das es nicht wahr ist.
 
Und ich erlaube mir zum Beispiel zu dem Kommentar "Conductor-Philosophy" mal meine Meinung zu sagen.
Man merkt das Dirk keine Ahnung als Musiker hat, es sind graue Theorie Gebäude die er rezitiert, deren Inhalt vereinfacht für Techno-Musiker nicht zu erwähnende Selbstverständlichkeiten darstellen wie man Musik macht.
 
Und ich erlaube mir zum Beispiel zu dem Kommentar "Conductor-Philosophy" mal meine Meinung zu sagen.
Man merkt das Dirk keine Ahnung als Musiker hat, es sind graue Theorie Gebäude die er rezitiert, deren Inhalt vereinfacht für Techno-Musiker nicht zu erwähnende Selbstverständlichkeiten darstellen wie man Musik macht.
Meine Idee, die ich Ralf Hütter und Florian Schneider vorgetragen hatte, wurde dann umgesetzt und bildete Jahre später die Grundlage für Live PA. Ich habe mich immer mehr als Erfinder und Ideengeber statt als Musiker gesehen.
 
ZITAT: Einen ersten elektromechanischen Sequenzer entwickelte Raymond Scott 1953.[1] Als historische Vorläufer können einige mechanische Musikinstrumente betrachtet werden, welche Noten eines Musikstücks mechanisch speicherten (z. B. auf einer Stiftwalze, ähnlich der Phonographenwalze) und dann an entsprechende Tonerzeuger weitergaben.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Seque...chst,durch Einzeichnen mit einer Computermaus.

Bei Dirk klingt es wie eine Szene aus 2001 als der Affe den Knochen als Werkzeug und Waffe erkannte, sorry das kommt mir alles etwas zu Groß daher. Ralf und Florian sind doch nicht durch Dirk Matten erleuchtet worden.
Das man Inspiration mit neuer Technik findet kann ich nachvollziehen aber Erleuchtung, nein.
 
Mit Sicherheit hätte sich die Musik und das Selbstverständnis anders entwickelt, wenn ich Ralf Hütter und Florian Schneider nicht vom Sequencer-Konzept, d . h. des Maschinisten, der Vorgänge steuert und kontrolliert, statt wie bisher traditionell Instrumente zu spielen, überzeugt hätte.
Das ist heftig, ohne dich hätte Kraftwerk keinen Sequencer benutzt. Wie sind andere Elektronischen Musikkünstler auf den Sequencer gekommen?
 
Meine Idee, die ich Ralf Hütter und Florian Schneider vorgetragen hatte, wurde dann umgesetzt und bildete Jahre später die Grundlage für Live PA. Ich habe mich immer mehr als Erfinder und Ideengeber statt als Musiker gesehen.
Du warst also der Keim vieler Grundlagen die Kraftwerk dann zu ihren bekannten Werken brachten?
 
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Wenn ich an eine Filmbiografie von Kraftwerk denke dann existieren doch genügend öffentliche Information aus denen ein Drehbuchautor einen guten Film schreiben könnte.
Die Annahme das in so einem Film technische Hintergründe, Equipment Informationen oder andere Nerd Themen groß eine Rolle spielen könnten ist eher unwahrscheinlich.
Zumindest habe ich noch keine Filmbiografie gesehen wo so etwas groß thematisiert wurde.
Bei Bohemian Rhapsody ist mir keine Figur in Erinnerung die der Band Schlagzeug und Gitarre verkauft oder modifiziert hat.
Es ist einfach zu langweilig für einen Film.
Ein Film ist halt keine Doku.

Die Geschichte um die DIY-Gitarre von Brian May ist ja schon legendär.
Dass diese in einem Queen-Film nicht erwähnt wurde ist ja schon grob fahrlässig ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gab schon vorher Sequencer von diversen Firmen, da wäre über viele Jahre Zeit gewesen, damit zu arbeiten und Musik zu machen, wie sie später gemacht haben.
Mir ging es nicht um Inspiration für neue Musikstücke, sondern um das Selbstverständnis eines "Maschinisten" und wenn du meine Zitate aufmerksam liest, dürfte es dir klar werden. Und ja, sie sind von mir in diesem Sinne "erleuchtet" worden, wenn du das so ausdrücken möchtest, ist aber nicht meine Wortwahl. Das hat mir Florian Schneider übrigens zitierfähig bestätigt: "Herr Matten hat uns von Sequencer-Konzept überzeugt." Mehr kann ich dazu nicht sagen, jetzt musst du selber denken.
 
Es gab schon vorher Sequencer von diversen Firmen, da wäre über viele Jahre Zeit gewesen, damit zu arbeiten und Musik zu machen, wie sie später gemacht haben.
Mir ging es nicht um Inspiration für neue Musikstücke, sondern um das Selbstverständnis eines "Maschinisten" und wenn du meine Zitate aufmerksam liest, dürfte es dir klar werden. Und ja, sie sind von mir in diesem Sinne "erleuchtet" worden, wenn du das so ausdrücken möchtest, ist aber nicht meine Wortwahl. Das hat mir Florian Schneider übrigens zitierfähig bestätigt: "Herr Matten hat uns von Sequencer-Konzept überzeugt." Mehr kann ich dazu nicht sagen, jetzt musst du selber denken.
Waldorf Music hat mich mit dem Microwave auch vom Wavetable Konzept überzeugt.
 
Waldorf Music hat mich mit dem Microwave auch vom Wavetable Konzept überzeugt.
Anthony, deine Antwort ist leider weder relevant noch zielführend. Ich habe in meinem ursprünglichen Beitrag klar gemacht, dass es nicht um „Inspiration für neue Musikstücke“ geht, sondern um das Selbstverständnis eines „Maschinisten“ im Umgang mit Technik. Du bringst hier Waldorf und den Microwave ins Spiel, was völlig am Thema vorbeigeht.

Es geht hier nicht um irgendwelche Geräte oder deren Wavetable-Konzepte, sondern um das grundsätzliche Verständnis und die Bedeutung von Sequencern als Werkzeug. Wenn du meine Zitate aufmerksam liest, wirst du erkennen, worauf ich hinauswill. Florian Schneider hat mir das übrigens persönlich bestätigt – „Herr Matten hat uns von Sequencer-Konzept überzeugt“. Ich wüsste nicht, warum ich mehr dazu sagen sollte, wenn das nicht verstanden wird.

Falls du weitere Themen hast, die du sinnvoll zur Diskussion beitragen kannst, gerne – ansonsten erübrigt sich ein weiterer Austausch.
 
Anthony, deine Antwort ist leider weder relevant noch zielführend. Ich habe in meinem ursprünglichen Beitrag klar gemacht, dass es nicht um „Inspiration für neue Musikstücke“ geht, sondern um das Selbstverständnis eines „Maschinisten“ im Umgang mit Technik. Du bringst hier Waldorf und den Microwave ins Spiel, was völlig am Thema vorbeigeht.

Es geht hier nicht um irgendwelche Geräte oder deren Wavetable-Konzepte, sondern um das grundsätzliche Verständnis und die Bedeutung von Sequencern als Werkzeug. Wenn du meine Zitate aufmerksam liest, wirst du erkennen, worauf ich hinauswill. Florian Schneider hat mir das übrigens persönlich bestätigt – „Herr Matten hat uns von Sequencer-Konzept überzeugt“. Ich wüsste nicht, warum ich mehr dazu sagen sollte, wenn das nicht verstanden wird.

Falls du weitere Themen hast, die du sinnvoll zur Diskussion beitragen kannst, gerne – ansonsten erübrigt sich ein weiterer Austausch.
Doch, denn das ist ja anscheinend das öffentliche Zitat von Kraftwerk über Dirk Matten.
 
Doch, denn das ist ja anscheinend das öffentliche Zitat von Kraftwerk über Dirk Matten.
Du setzt also das Sequencer-Konzept – als geistige Grundlage für ein völlig neues musikalisches Selbstverständnis – gleich mit deinem Gefallen an der Wavetable-Funktion eines Waldorf-Geräts?

Das ist in etwa so, als würde jemand sagen:
„Die Entdeckung des Feuers hat mich ähnlich beeindruckt wie der neue Toaster von Siemens.“

Du vermischst hier oberflächliche Produktbegeisterung mit tiefgreifender konzeptioneller Reflexion – und merkst offenbar nicht mal, dass das zwei völlig verschiedene Ebenen sind. Dein Vergleich entwertet nicht meine Aussage – er entlarvt deine.

Man kann sich über vieles austauschen. Aber wenn du weiterhin komplexe Ideen mit Prospektdenken beantwortest, sind wir wohl nicht im selben Gespräch.
 
Sequenzer-Konzept = Musik nicht selbst spielen sondern Sequenzen erstellen und abspielen (sehr vereinfacht gesagt).
Ich finde das Zitat glaubwürdig. Ich hielt Dirk Matten zu seinen Händlerzeiten durchaus für einen sehr guten Berater in Sachen Synthesizer.
Ich glaube ihm darum, dass er seinen Kunden auch Wege aufgezeigt hat. Was Kraftwerk daraus gemacht haben, ist ja was anderes.
Als ich anfing, wusste ich auch nichts über Midi und mein Musikalienhändler hat mich darauf gebracht und quasi "überzeugt".
Etwas daraus machen musste ich dann schon selber. Genau wie Kraftwerk, nur schlechter ;-)
 
Du setzt also das Sequencer-Konzept – als geistige Grundlage für ein völlig neues musikalisches Selbstverständnis – gleich mit deinem Gefallen an der Wavetable-Funktion eines Waldorf-Geräts?

Das ist in etwa so, als würde jemand sagen:
„Die Entdeckung des Feuers hat mich ähnlich beeindruckt wie der neue Toaster von Siemens.“

Du vermischst hier oberflächliche Produktbegeisterung mit tiefgreifender konzeptioneller Reflexion – und merkst offenbar nicht mal, dass das zwei völlig verschiedene Ebenen sind. Dein Vergleich entwertet nicht meine Aussage – er entlarvt deine.

Man kann sich über vieles austauschen. Aber wenn du weiterhin komplexe Ideen mit Prospektdenken beantwortest, sind wir wohl nicht im selben Gespräch.
Du bestätigst meine These über dich und Kraftwerk.
 
Du hattest mir mal erzählt, dass du nie in meinem Laden gewesen warst und der einzige Kontakt mit meiner Firma ein Telefonat war, in dem du nach dem Roland System 700 gefragt hattest und du unverschämt behandelt wurdest, dich aber nicht an der Person erinnern kannst, mit der du gesprochen hattest. Was stimmt denn nun?
Natürlich war ich dort, sowas vergisst man nicht. Und wirklich betreten hatte ich den Laden eigentlich nicht, da ich ja schon an der Eingangstür von deinem Kollegen blöd abgewedelt wurde. Wir beide hatten auch mal persönlich darüber gesprochen, bei irgendeinem Meeting, wo du dabei warst.
Aber das ist alter Käse, wen interessiert das nach über 40 Jahren denn noch?
Du wirst senil.
 
Kann man doch alles nachlesen.
Hmm, ja man kann viel nachlesen, was aber nichts über den Wahrheitsgehalt aussagt. Das ist jetzt nicht bös gemeint, aber welche Quellen dazu gibt es, die z.B. nicht auf ein Interview von dir oder ein Text von dir basiert?

Wenn man das nachlesen kann, dann erwarte ich dass das Kraftwerk in irgendeiner Form irgendwo offiziell bestätigt hat. Eben dass sie ohne Dirk Matten nie den Weg zu einem Sequencer gefunden hätten und du eben die treibende Kraft hinter den Einsatz eines solchen Gerätes warst.

Ich meine, es gibt sicher viele Elektronische Musiker rund um die Welt, die alle sich irgendwann Synths und Sequencer gekauft haben und damit ihren Weg gegangen sind ohne dabei je an ein Synthesizer Studio Bonn gedacht zu haben oder ein anderen Geräteshop.

Dass der Musikgeräteverkäufer irgendwie groß Einfluss auf ein Werk der Käufers hat ist eben schon eine steile These.
 
Sequenzer-Konzept = Musik nicht selbst spielen sondern Sequenzen erstellen und abspielen (sehr vereinfacht gesagt).
Also "Gedudels"?
Ich finde das Zitat glaubwürdig. Ich hielt Dirk Matten zu seinen Händlerzeiten durchaus für einen sehr guten Berater in Sachen Synthesizer.
Es gab wohl seinerzeit Niemand, der im Bereich Synthesizer mehr Fachkompetenz hatte, als Dirk Matten.
 
Hmm, ja man kann viel nachlesen, was aber nichts über den Wahrheitsgehalt aussagt. Das ist jetzt nicht bös gemeint, aber welche Quellen dazu gibt es, die z.B. nicht auf ein Interview von dir oder ein Text von dir basiert?

Wenn man das nachlesen kann, dann erwarte ich dass das Kraftwerk in irgendeiner Form irgendwo offiziell bestätigt hat. Eben dass sie ohne Dirk Matten nie den Weg zu einem Sequencer gefunden hätten und du eben die treibende Kraft hinter den Einsatz eines solchen Gerätes warst.

Ich meine, es gibt sicher viele Elektronische Musiker rund um die Welt, die alle sich irgendwann Synths und Sequencer gekauft haben und damit ihren Weg gegangen sind ohne dabei je an ein Synthesizer Studio Bonn gedacht zu haben oder ein anderen Geräteshop.

Dass der Musikgeräteverkäufer irgendwie groß Einfluss auf ein Werk der Käufers hat ist eben schon eine steile These.
Bei der Zurückhaltung von Ralf Hütter und Florian Schneider in solchen Dingen sollte die unabgesprochene Erwähnung auf dem Album Trans Europa Express reichen.
 
Dass der Musikgeräteverkäufer irgendwie groß Einfluss auf ein Werk der Käufers hat ist eben schon eine steile These.
Es ist dann weniger der Verkäufer in beratender Funktion, sondern eher das Produkt, über das ein Musiker spricht.
Der eine liebt eine bestimmte Gitarre, der andere hat seinen Lieblingssynth.
Okay, der Synhthanorma Sequenzer war ja ein eigenes Produkt aus dem Synthesizerstudio.
 
Es ist dann weniger der Verkäufer in beratender Funktion, sondern eher das Produkt, über das ein Musiker spricht.
Der eine liebt eine bestimmte Gitarre, der andere hat seinen Lieblingssynth.
Okay, der Synhthanorma Sequenzer war ja ein eigenes Produkt aus dem Synthesizerstudio.
Meine Idee der Conductor Philosophy hätte ich auf jeden bestehenden Sequencer übertragen können, innovativ war der Synthanorma Sequencer nun wirklich nicht.
 
Ich habe dazu auch mal ChatGPT zu Rate gezogen:

Ohne Matten kein Sequencer? Eine kritische Einordnung der Kraftwerk-These

In der Geschichte der elektronischen Musik gibt es viele Pioniere – einige, die stilprägend waren, andere, die still im Hintergrund agierten. Dirk Matten zählt sich selbstbewusst zu letzterer Kategorie. In Interviews und Rückblicken ließ er mehrfach durchblicken, dass ohne ihn Kraftwerk „nie den Einsatz eines Sequencers in Betracht gezogen“ hätte. Eine steile These, die zwar aus subjektiver Perspektive nachvollziehbar scheint – in ihrer Absolutheit aber historisch nicht haltbar ist.

Sequencer: Kein deutsches Monopol

Zunächst lohnt ein Blick auf den technischen und musikalischen Kontext der frühen 1970er Jahre. Kraftwerk experimentierten schon lange vor ihrer internationalen Durchbruchphase mit repetitiven Strukturen, Klangmodulationen und elektronischen Mitteln. Bereits auf „Ralf und Florian“ (1973) sind mechanisch wirkende Rhythmuspattern zu hören, die deutlich in Richtung Sequencing deuten – auch wenn diese noch nicht durch dedizierte Hardware, sondern durch Drum Machines, Tape-Loops oder handgespielte Repetition erzeugt wurden.

Der echte Gamechanger für viele Musiker jener Zeit – inklusive Kraftwerk – war der weltweite Aufstieg modularer Synthesizer-Systeme, insbesondere von Moog und ARP. Robert Moog selbst hatte schon Ende der 1960er Jahre Sequencer-Module im Programm, die in Studios in London, Paris, Tokio und New York zum Einsatz kamen. Wendy Carlos etwa arbeitete schon 1968 für „Switched-On Bach“ mit rudimentärem Step-Sequencing, lange vor dem kommerziellen Erfolg Kraftwerks.

Matten & Wiechers: Impulsgeber, nicht Initiatoren

Richtig ist: Dirk Matten, gemeinsam mit Ernst Wiechers Betreiber von Synthesizer Studio Bonn, war einer der ersten Händler, die EMS, Moog und ARP-Geräte in Deutschland anboten. Dass Kraftwerk bei ihnen einkauften, ist gut dokumentiert – insbesondere der Kauf des Synthanorma Sequencers, einer modifizierten Form des Moog 960 Sequencers, markiert einen Meilenstein. Aber daraus abzuleiten, dass Kraftwerk ohne Matten nie auf die Idee gekommen wären, Sequencing als musikalisches Mittel einzusetzen, ist eine Überhöhung der eigenen Rolle.

Kraftwerk war nie nur passiver Empfänger von Technik, sondern vielmehr aktiver Gestalter ihrer musikalischen Vision. Ihre Ideen waren vom Minimalismus eines Steve Reich ebenso inspiriert wie vom technologischen Futurismus des deutschen Wirtschaftswunders. Sequencing – als Ausdruck von Wiederholung, Präzision und technischer Ästhetik – lag geradezu auf der Hand.

Fazit: Eine These im Schatten des Egos

Dirk Matten hatte zweifelsohne Einfluss – als Netzwerker, Händler und Impulsgeber. Aber der Gedanke, Kraftwerk wären ohne ihn nie zum Sequencer gekommen, blendet die kreative Eigenständigkeit der Band aus. Es war ein Zusammenspiel vieler Faktoren – technischer, kultureller und ideologischer – das den einzigartigen Kraftwerk-Sound ermöglichte. Matten war ein Zahnrad in dieser Maschine, aber nicht ihr Motor.
 
Conductor-Philosophy (engl.) ist in Amerika die umgangssprachliche Bezeichnung für eine Grundeinstellung von Komponisten gegenüber elektronischen Speicher- und Steuereinheiten. Diese Grundhaltung wird von ihnen nicht wie das Verhältnis Spieler-Instrument, sondern eher als Beziehung Dirigent (engl. conductor) -Orchester verstanden: Denn Hybride Systeme, deren Konzeption mit dem Wort "C.-Ph." charakterisiert wird, können Funktionen der Speicherung ("Partitur"), deren spätere Beeinflussung ("Interpretation") und wiederum deren Speicherung ("Reproduktion") ausführen.
Max V. Mathews, der zusammen mit John R. Pierce in den Bell Telephone Laboratories praktikable "Computer Sound Synthesis Programs" (Computerprogramme zur Klangerzeugung) entwickelt hat, beschreibt seine der C.-Ph. zugrunde liegenden Vorstellungen der Arbeit mit Computern: "Der Dirigent spielt nicht persönlich jede Note einer Partitur, vielmehr beeinflusst (und kontrolliert er hoffentlich) die Art, in der die Instrumentalisten die Noten spielen. Der Computer-Ausführende sollte nicht versuchen, den gesamten Klang in Realzeit zu definieren. Vielmehr sollte der Computer eine Partitur enthalten, und der Ausführende sollte die Art beeinflussen, in welcher die Partitur gespielt wird. Seine Einflussnahme kann viel mannigfaltiger sein als jene des konventionellen Orchesterdirigenten, der in erster Linie Tempo, Lautheit und Stil kontrolliert. Er kann z.B. eine zusätzliche Stimme nach eigenem Ermessen einführen oder Bestandteile einer Stimme wie etwa deren Tonhöhen, während der Computer den Rhythmus liefert ...
Der Computer sollte mehr tun als nur dem Dirigenten folgen, er sollte sich auch aller Anweisungen des Dirigenten erinnern, so dass eine einmal erreichte gewünschte Aufführungsart repetiert werden kann. Darüber hinaus sollte er dem Dirigenten erlauben, jeden Teil seiner Interpretation oder der Partitur zu ändern".
Aus diesen Forderungen an den Computer lassen sich neue Zusammenhänge von Komposition, Interpretation, vor allem aber Improvisation entwickeln. Einige Institute in Amerika arbeiten äußerst aktiv auf diesem zukunftsträchtigen Gebiet.

toll zusammengsucht, aber der "computer" von MM ist wirklich noch mal eine andere sache als diese alten roland sequencer, die ja alle analog waren und mit denen man letztlich nur die komposition, die man schon im kopf hatte, zeitgenau abspielen konnte.

MM hat es selbst ja später genau andersherum gemacht, und die mithilfe des computers erstellten kompositionen manuell von dort ab-gespielt.

wobei es rückblickend fast ein wunder ist, dass kraftwerk niemals ein radio baton eingesetzt haben und stets nur diese strikten beat geschichten gemacht haben, sobald die technik dazu eben verfügbar war.

Meine Idee der Conductor Philosophy hätte ich auf jeden bestehenden Sequencer übertragen können, innovativ war der Synthanorma Sequencer nun wirklich nicht.

jetzt ist es schon deine, lol. du solltest wirklich alleinunterhalter werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man benötigt nicht unbedingt Zeitzeugen als Berater für eine Filmbiografie. Es ist eventuell gut darauf zurückgreifen zu können aber nötig ist es nicht, denke ich.
Ein Drehbuchautor arbeitet mit allen verfügbaren Quellen und bei berühmten Persönlichkeiten existieren in der Regel genügend öffentliche Information.
Filmbiografien über Mozart, Wagner oder Beethoven wurden ja auch ohne beratende Zeitzeugen zustande gebracht, oder?
Eine Variante kann auch sein, dass Leute die interessanten Dinge zusammenkehren, klug zusammensetzen - es muss nicht Spachtholz GbR mit drin sein oder jemand aus dem Umfeld. Das Problem bei so etwas ist dann nur, ob es auch stimmt.

Also prinzipiell kann man das tun - oder es neutral zusammensammeln. Fans würden das anders tun als kritische Journalisten oder jemand der eigentlich einen Musikfilm™ machen möchte ggü einer hart recherchierten Story.
Wenn man das dann auch als Selbstverständnis irgendwo vermerkt, kann man auch kleine Dichtungen verzeihen. Manche Legenden könnten ja auch gefallen finden und andere wenige.

Es gibt vielleicht auch Personen, die mal technisch mitgearbeitet haben…
Ja, ich bin Günni, ich hab den Arm des dritten Roboters gebaut und poliert. Das war so…
 
Sequenzer-Konzept = Musik nicht selbst spielen sondern Sequenzen erstellen und abspielen (sehr vereinfacht gesagt).
Ich finde das Zitat glaubwürdig. Ich hielt Dirk Matten zu seinen Händlerzeiten durchaus für einen sehr guten Berater in Sachen Synthesizer.
Ich glaube ihm darum, dass er seinen Kunden auch Wege aufgezeigt hat. Was Kraftwerk daraus gemacht haben, ist ja was anderes.
Als ich anfing, wusste ich auch nichts über Midi und mein Musikalienhändler hat mich darauf gebracht und quasi "überzeugt".
Etwas daraus machen musste ich dann schon selber. Genau wie Kraftwerk, nur schlechter ;-)
Vorgänge steuern und kontrollieren, vgl. Live PA, meine Idee

Habe Techno-Musik erfunden, Beweis dieses Foto aus den Jahr 1954

schweisserbrille.jpg
 


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