Was versteht man unter elektronischer Musik?

hm...mechanisch verstärkt? was ist das?
Es bedeutet, dass Du eine Akustikgitarre ohne Strom in Zimmerlautstärke hören kannst, weil sie einen kastenförmigen Klangkörper hat, während Du eine E-Gitarre nur ausreichend laut hören kannst, wenn Du den durch Tonabnehmer aufgenommen Klang der Saiten elektrisch verstärkst, denn sie hat ja keinen Korpus, sondern nur ein Brett. Das ist dann ein elaktroakustischer Klangerzeuger.

Lässt du die Saiten weg und schickst direkt das Signal eines VCOs an Verstärker und Boxen, hast Du einen elektronischen Klangerzeuger.
 
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So ist es. Um sich mit der Aussage "Ich mache elektronische Musik" einen intellektuellen Anstrich geben zu wollen, muss man den Begriff erst einmal als Intellektuell und irgendwie aufwertend interpretieren. Das tun heutzutage wohl die wenigsten. Allein die Vermutung finde ich absurd.
Wenn du eine Konzertanfrage mit: „ich mache Elektronische Musik und orientiere mich stilistisch an Karlheinz Stockhausen“ beantwortest, wirst du zu 99 o% eine Absage bekommen.
 
Ersteres geht so gerade noch, das Zweite ist der Tod ... obwohl Karlheinz Stockhausen durchaus ein paar sehr interessante Dinge gemacht hat zu seiner Zeit, die damals auch relevant waren und die Musikgeschichte nachhaltig beeinflusst haben. Aber es waren halt andere Zeiten, die im Rückblick wirklich sehr lange her sind.
 
Wenn du eine Konzertanfrage mit: „ich mache Elektronische Musik und orientiere mich stilistisch an Karlheinz Stockhausen“ beantwortest, wirst du zu 99 o% eine Absage bekommen.

Zu 60% der 99%igen Absagen aber vermutlich nur, weil Stockhausen überhaupt keiner kennt.

Und wenn ich Lust auf „Ding, Peng, Boing, Trööt“ habe, gehe ich lieber auf ein Depeche Mode Konzert.
 
Ersteres geht so gerade noch, das Zweite ist der Tod ... obwohl Karlheinz Stockhausen durchaus ein paar sehr interessante Dinge gemacht hat zu seiner Zeit, die damals auch relevant waren und die Musikgeschichte nachhaltig beeinflusst haben. Aber es waren halt andere Zeiten, die im Rückblick wirklich sehr lange her sind.
Er hat einige großartige Werke geschaffen, aber auch vieles, das eher nicht so gelungen war. Ich sag mal Helikopter…
 
Er hat einige großartige Werke geschaffen, aber auch vieles, das eher nicht so gelungen war. Ich sag mal Helikopter…
Ja.

"Studie 2" und "Gesang der Jünglinge" werden immer wieder von vielen Musikern als Inspiration erwähnt. Die Beatles zum Beispiel wären ohne "Gesang der Jünglinge" nicht zu den Experimenten bei "Tomorrow Never Knows" inspiriert gewesen ... um nur mal eine Kleinigkeit herauszugreifen. Er war ein Musiker aus dem Bereich der akademischen Musik, der auch Menschen aus dem Bereich der Popular-Musik beeinflusst hat - siehe Kraftwerk oder Can bei uns in Deutschland.

Es gibt auch sehr gute Kompositionen für akustische Instrumente von ihm.

Aber es ist für mein Empfinden in Stockhausens Werk auch einiges dabei, das man sich nicht ohne Schmerzen anhören kann. "Helikopter" war damals, als ich Musik-Lehramt studiert habe, diesbezüglich sogar Gespräch an der Uni. Ich sehe heute noch meinen alten Professor Körner - Gott habe ihn selig - bei der Beschreibung des Werkes mit dem Kopf schütteln.
 
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Der Unterschied zwischen Urban dem achten und Dirk ist, dass Urban eigentlich ein Fan von Gallilei war, und dass er sich nur dem Druck seiner Kardinäle beugte. Dirk hat keinen Druck von Eimert und Karlheinz und außerdem ist er kein Fan von dem was der Rest der Welt heute Elektronische Musik nennt.
 
Der Unterschied zwischen Urban dem achten und Dirk ist, dass Urban eigentlich ein Fan von Gallilei war, und dass er sich nur dem Druck seiner Kardinäle beugte. Dirk hat keinen Druck von Eimert und Karlheinz und außerdem ist er kein Fan von dem was der Rest der Welt heute Elektronische Musik nennt.
Ich fürchte, dieser Witz ist ein wenig zu katholisch für @Dirk Matten, aber er ist gut.

Elektronische Musik scheint jedenfalls eine Glaubensfrage zu sein. :)
 
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Es bedeutet, dass Du eine Akustikgitarre ohne Strom in Zimmerlautstärke hören kannst, weil sie einen kastenförmigen Klangkörper hat,
ach so, klaro:achso: aber ich finde mechanisch verstärkt klingt in diesem Zusammenhang irgendwie unpassend. Sorry. Räumlich oder Körperlich verstärkt passt da besser finde ich. Aber egalo :cool:
 
Das liegt daran, dass die Instrumente grundlegend anderen Prinzipien der Tonerzeugung folgen.
Für mich steht das für die physikalische Akustik und für Dich für die Spieltechnik. Im Lichte der musikalischen Akustik sind die Prinzipien der Tonerzeugung eben sehr nah beieinander. Im Sinne der Spieltechnik und des musikalischen Einsatzes im Orchester natürlich nicht.
 
mechanisch verstärkt klingt in diesem Zusammenhang irgendwie unpassend
Es ist auch physikalisch gesehen falsch, weil keine Energie zugeführt wird. Aber funktional wird die Schwingung erst durch den Resonator und den Steg hörbar gemacht. Im Bereich elektronischer Klangerzeugung gibt es mit dem VCA, der nicht verstärkt, sondern dämpft, eine ebensolche inkorrekte Begrifflichkeit.
 
Es ist auch physikalisch gesehen falsch, weil keine Energie zugeführt wird. Aber funktional wird die Schwingung erst durch den Resonator und den Steg hörbar gemacht. Im Bereich elektronischer Klangerzeugung gibt es mit dem VCA, der nicht verstärkt, sondern dämpft, eine ebensolche inkorrekte Begrifflichkeit.
Einverstanden. Nur um es noch einmal zu pointieren: Unter physikalischen Aspekten folgt alle Akustik denselben Gesetzen. In der Beziehung liegen alle Klangerzeuger - akustisch oder elektronisch - sehr nahe beieinander. Prinzipien wie Frequenz, Formanten, Verstärkung, Filterung usw. kann man sowohl bei akustischen wie auch bei elektronischen Klangerzeugern beobachten und beschreiben.

Die musikalische Wissenschaft ist aber nur sehr am Rande eine Naturwissenschaft. In der Musikwissenschaft spielen soziologische, psychologische, philosophische und historische Aspekte eine Rolle ... und auch diese Musikwissenschaft ist ein wenig abgehoben von dem, was ich jetzt einmal unwissenschaftlich als "allgemeine Musiklehre für Musiker" bezeichnen würde.

Denn da, wo die eigentlichen Musikausübenden ausgebildet werden - an den Musikhochschulen - spielt "Musikwissenschaft" eine sehr untergeordnete Rolle. Hier geht es einfach um Praxis. Tonsatz. Harmonielehre. Gehörbildung. Üben. Üben. Üben. Erstinstrument. Zweitinstrument. Ganz viel Handwerk, relativ wenig Theorie.
 
Was versteht man unter Literatur und fallen sogenannte Arzt-Romane auch darunter?

ChatGPT:
„Literatur“ ist ein weiter Begriff und kann auf unterschiedliche Weise definiert werden – je nachdem, ob man ihn eher weit oder eng fasst.


1. Weite Definition von Literatur


In einem sehr allgemeinen Sinne versteht man unter Literatur alle schriftlich fixierten Texte. Das umfasst:


  • Schöne Literatur (Belletristik): Romane, Erzählungen, Gedichte, Theaterstücke usw.
  • Sachtexte: Fachbücher, Zeitungsartikel, wissenschaftliche Arbeiten.
  • Gebrauchstexte: Anleitungen, Gesetzestexte, Werbetexte usw.

Nach dieser Definition gehören Arzt-Romane definitiv zur Literatur, da sie schriftlich verfasst sind und zur Gattung der Unterhaltungsliteratur (genauer: Trivialliteratur) zählen.


2. Engere Definition von Literatur


In der Literaturwissenschaft meint „Literatur“ häufig nur die ästhetisch anspruchsvolle oder künstlerische Dichtung – also Werke, die sprachlich und inhaltlich besondere Qualität aufweisen, die gesellschaftlich relevante Themen behandeln oder stilistisch innovativ sind.


In diesem engeren Sinne würden Arzt-Romane oft nicht als „Literatur“ gelten, da sie meist nach festen Schemata aufgebaut sind, stark emotionalisieren und zur Massenunterhaltung gedacht sind – ähnlich wie Groschenromane oder Liebesheftchen. Sie fallen dann eher unter den Begriff Trivialliteratur.




Fazit:​


Ob Arzt-Romane „Literatur“ sind, hängt also davon ab, wie man Literatur definiert:


  • Im weiten Sinne: Ja, eindeutig.
  • Im engen (ästhetischen) Sinne: Eher nein – sie gelten dann als Unterhaltung oder Trivialliteratur.


Wie hätte das Marcel Reich-Ranicki gesehen?

ChatGPT:
Ah, Marcel Reich-Ranicki – der „Literaturpapst“! Wenn jemand eine pointierte Meinung über Literatur hatte, dann er. Und ja, Arzt-Romane wären bei ihm ganz sicher nicht mit Ruhm überschüttet worden. 😄


Wie hätte Reich-Ranicki Arzt-Romane gesehen?​


1. Werturteil und klare Grenzen


Reich-Ranicki hatte ein sehr klares, wertendes Literaturverständnis. Für ihn war Literatur:


  • sprachlich anspruchsvoll
  • geistig herausfordernd
  • gesellschaftlich relevant
  • emotional, aber nicht kitschig
  • das Ergebnis von künstlerischem Gestaltungswillen, nicht bloßer Unterhaltung

Nach diesen Maßstäben wären Arzt-Romane für ihn:


„Trivial, klischeehaft, uninteressant – keine Literatur, sondern Massenware.“

Er hätte sie vermutlich als „literarisches Fast Food“ bezeichnet – leicht konsumierbar, aber ohne bleibenden Wert.


2. Sein Urteil über Trivialliteratur


Reich-Ranicki äußerte sich immer wieder kritisch über sogenannte Trivialliteratur (dazu gehören Arzt-, Heimat-, Liebes- und Groschenromane). Er meinte, solche Texte:


  • seien formal einfallslos
  • bedienten simple Klischees
  • gäben dem Leser keine Denkanstöße
  • seien emotional manipulativ, aber ohne Tiefe

Ein typisches Zitat (nicht direkt über Arzt-Romane, aber sinngemäß passend):


„Man muss unterscheiden zwischen Literatur und dem, was sich dafür ausgibt.“

3. Aber: Immer klar in der Sprache, nie arrogant


Trotz seiner scharfen Urteile war Reich-Ranicki nicht überheblich – er wusste um die Bedeutung populärer Literatur für viele Menschen. Er verachtete Leser*innen nicht – aber forderte mehr von der Literatur.




Fazit:​


Reich-Ranicki hätte Arzt-Romane nicht als „echte Literatur“ gelten lassen.
Er hätte sie als bloße Unterhaltungsliteratur betrachtet – vielleicht nützlich für ein paar Stunden Ablenkung, aber ohne künstlerischen Wert.


Aber hey – das heißt nicht, dass man sie nicht lesen darf oder soll. Wie er selbst mal sagte:


„Lesen soll Freude machen – aber eben auch erschüttern, aufregen, belehren.“

Und je nachdem, was man sucht, ist vielleicht auch mal ein Arzt-Roman genau das Richtige. 😉


Wenn du willst, kann ich dir ein typisches Zitat von ihm über Literatur raussuchen oder ein bisschen "Reich-Ranicki-Style" in ein kleines Urteil über Arzt-Romane packen.

Ja, bitte.

ChatGPT:
Sehr gern – dann gebe ich dir jetzt ein kleines „Reich-Ranicki-Style“-Urteil über Arzt-Romane. Stell dir das mit seiner typischen Stimme vor – energisch, pointiert, die Hände in der Luft, ein Hauch von Ärger, ein Hauch von Theater.

**„Meine Damen und Herren, was sind Arzt-Romane? Ich will es Ihnen sagen: Es sind Texte, die vorgaukeln, Literatur zu sein – dabei sind sie nichts als sentimentaler Schund! Sie bedienen Klischees, sie sind sprachlich dürftig, sie sind vorhersehbar – und sie beleidigen die Intelligenz des Lesers! Nein, das hat mit Literatur nichts zu tun, gar nichts!


Literatur – wirkliche Literatur – das ist Thomas Mann, das ist Kafka, das ist Fontane! Diese Autoren haben uns etwas zu sagen! Sie konfrontieren uns mit dem Leben, mit der Wahrheit, mit der Tragik der Existenz. Ein Arzt-Roman hingegen? Der will nur eines: betäuben! Und zwar nicht den Schmerz, wie es ein Arzt tun sollte – sondern den Verstand!


Nein, ich sage es deutlich: Wer nur Arzt-Romane liest, der weiß nicht, was Literatur vermag!“**

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Transferleistung erbeten. Danke für die Aufmerksamkeit, liebe Forumteilnehmer. Ich mache mich jetzt an die Arbeit und sichte/korrigiere Online-Testberichte.
Hier meine letzte elektronische Komposition:
 
Zuletzt bearbeitet:
Früher hatte man Hunde/Katzen/Pferde/..., dann kam sehr lange nichts, dann Facebook und heute unterhält man sich im Alter mit ChatGPT. Werde die Tage meinem Vater zeigen wie das geht.
 
Ich nehme an, dass ChatGPT nicht automatisch angenommen hat, seine Frage bezöge sich auf einen Stand irgendwo zwischen den 50er- und 70er-Jahren. Also doch, er hat - Stand heute - gefragt, was man unter elektronischer Musik versteht. Heute. Jetzt.

ja, eben. er hätte wissen können, dass die aktuelle, allgemeine verwendung eine andere ist, wie, die er pflegt - und hat das arme computerprogramm daher bewusst auflaufen lassen.

fragt man GPT nach älteren und alternativen definitionen und verwendungen, so wie ich es oben getan habe, bekommt man die exakt richtigen antworten dazu ("50iger jahre, neue musik, kompositionstechniken" usw., als eine definition unter vielen)

seine fangfrage gegenüber GPT mit der er die allgemeinheit dumm da stehen lassen wollte entschuldigt natürlich nicht, dass es eine reihe menschlicher zeitgenossen gibt, die ihm widersprechen und nun umgekehrt darauf bestehen, dass nur ihre definition richtig ist ("is halt wo wenn man mit tischhupen rumdüdelt, von schlager bis grindcore, #weißmandoch weil ich kenn einer der wo auf tuktok das gesagt hat")
 
Hm. In meinem Umfeld wurde und wird „elektronische Musik“ eigentlich immer als irgendwie minderwertiger betrachtet als Musik mit „richtigen Instrumenten“ … Für die Verwendung elektronischer Klangerzeuger oder elektronischer Klang-Nachbearbeitung muss man sich in vielen Musikerkreisen eher rechtfertigen, als damit angeben oder sich gar einen intellektuellen Anstrich verleihen zu können - und das, obwohl es natürlich alle machen ;-)

So scheinen die 60er gewesen zu sein, da konnte man sich noch vom Proletariat abheben in dem man zB alte Kinderbadewannen vom Sperrmüll in die Ausstellung getragen hat. Das war neu, frisch und frech.
Ebenso Aneinderreihungen von Geräuschen, da konnte man sich ebenso elitär abheben, was ja auch Zugang zu teurer Technik erforderte. Der Fabrikarbeiter musste so eine Geräuschkulisse zwangsertragen, der kaufte sich sicher keine Stockhausen Platte für den Feierabend.
 
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und wie das immer so ist mit kunst, die erste badewanne ist noch ein großartiges kunstwerk, doch schon die zweite kopie von der aktion ist überhaut keine kunst mehr.
 
und wie das immer so ist mit kunst, die erste badewanne ist noch ein großartiges kunstwerk, doch schon die zweite kopie von der aktion ist überhaut keine kunst mehr.
Außer man macht die Kopie zum Stilmittel - wie Andy Warhol. Dann ist es schon wieder Kunst.

Das ist alles sehr seltsam…
 
Mein Beispiel mit der Literatur sollte klar machen, auf welchem Niveau wir hier diskutieren. Und mein Beispiel mit meiner neusten elektronischer Komposition, dass man nichts können muss, es mir jedoch viel Spaß gemacht hat. Das Ausgangsmaterial hatte ich spontal improvisiert und dann elektronisch bearbeitet.
Ich habe übrigens 1972 für 1 Jahr an einem wöchentlich stattfindenen Kurs für intuitive Musik teilgenommen, Kursleiter war Michael Vetter, der lange Zeit zum Stockhausen Ensemble gehörte und 1970 auf der Weltausstellung in Osaka die Prozesskomposition SPIRAL aufführte. https://de.wikipedia.org/wiki/Spiral_(Stockhausen)
 
Zuletzt bearbeitet:
können muss man immer was, nur nicht unbedingt das, was andere einem darüber erzählen wollen.

genaugenommen muss man sich nicht mal dessen bewusst sein, dass man und was man kann.

auch was man nicht kann, sollte einem bis zu einem gewissen grad egal sein.
 
Nicht jede Musik, die ausschließlich mit elektronischen Instrumenten gemacht wird, ist elektronische Musik. Man kann mit Synths Rockmusik machen, ganz ohne Gitarrensounds, das sehe ich dann nicht als elektronische Musik. Auch Klassik wird nicht dadurch zu elektronischen Musik, dass sie mit elektronischen Mitteln erzeugt wird. Wenn man möchte, kann man zwischen Musikrichtung und Instrumentierung unterscheiden aber auch dann ist elektronische Musik nur dann elektronisch, wenn sie für elektronische Instrumente geschrieben wurde und für diese typisch ist.
 
Darf man fragen mit welchem KI-Modell hier von ChatGPT gearbeitet wird und ist dazu mit aktuellen Daten aus dem Internet oder sogar die neue Deep Research Suche zur Verwendung gekommen?

Ich habe mal mit dem o3-mini-high Modell und DeepResearch um eine Antwort in einem Satz gebeten. Die KI hat folgenden Satz zurückgeben:

Die Quellen der KI:
Elektronische Musik ist eine Musikrichtung, bei der die Klänge mithilfe elektronischer Geräte (wie Synthesizern oder Computern) erzeugt und über Lautsprecher wiedergegeben werden

Gemini mit dem Modell 2.5pro gibt folgende Antwort:
Elektronische Musik ist ein Überbegriff für Musik, die hauptsächlich durch den Einsatz elektronischer Instrumente, digitaler Instrumente und Musiktechnologie erzeugt wird.
 
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Ausschnitt aus: Rettbehr Meier – Von "elektroakustischer" und Elektronischer Musik

Dieser technische Fortschritt ändert natürlich gar nichts an den Feststellungen, die in historischer Konsequenz zur E. M. geführt haben. E. M. entsteht nicht einfach durch das Einschalten von elektronischen Apparaten, vielmehr steht dahinter eine historische Entwicklung nebst den radikalen Folgerungen daraus:

1. E. M. ist authentisch: E. M. ist die einzige authentische Musik, da der Komponist das akustische Endergebnis in extrem weitgehender Weise selbst definiert und freigibt. Die interpretierende Musik "klassischer" Werke dagegen ist auf Vermutungen über die akustisch beabsichtigte Ausführung angewiesen, wenn der Komponist nicht zugegen ist. Dies fängt bei Tempo und Dynamik an und endet bei Eingriffen in den Notentext. Selbst wenn der Komponist zugegen ist, kann es durch die Mängel des Orchesterapparates zu anderen als den beabsichtigten Klangereignissen kommen.

2. E. M. ist autonom: E. M. braucht keinen Interpreten, sie kommt vom Klangspeicher über Lautsprecher direkt zum Hörer. Damit ist E. M. also auch autonom, nicht geschmäcklerischen Variationen durch Dirigent, Musikanten usw. unterworfen. Der Komponist der E. M. braucht nicht nach Orchestern suchen, die vielleicht bereit sind, seine Kompositionen zu spielen. Wegen der erkannten Mängel grenzt sich die E. M. radikal gegen die mechanische Instrumentalmusik und gegen die Vokalmusik ab.

3. E. M. braucht die alten Vereinbarungen nicht mehr: Das Fehlen des menschlichen Interpreten ermöglicht es auch, die auf dessen praktische Erfordernis ausgerichteten Vereinbarungen fallen zu lassen. Das alte Koordinatensystem von Harmonik, Melodik und Rhythmik als Orientierungshilfe des Interpreten ist fortan nur noch unnötige Selbstbeschränkung. Es ist sogar möglichst vollständig zu meiden, da man durch die immer vorhandene Trägheit des Geistes ohnehin ungewollt am Gewohnten kleben bleiben wird.

4. E. M. kann den Raum nutzen: Die Bühne bleibt bei E. M. leer, es findet keine Zirkusnummer mehr statt. Daher wird der gesamte Raum als Dimension der Komposition oder der Struktur nutzbar. Es ist Platz für den Raum und die Raumwirkung. Dieser Einfluß auf den Klang kann durch entsprechende mehrkanalige Lautsprecheraufstellung als kompositorisches Mittel genutzt werden. Die Zuhörer müssen nicht nach vorne ausgerichtet sitzen, sie müssen vielleicht überhaupt nicht stillsitzen. Die Bühne bleibt leer, die E. M. verlangt deshalb nach neuen Aufführungsformen.

5. E. M. ist nicht "live": Die E. M. nutzt die neuen technischen Möglichkeiten, um das Primat der Zeit zu durchbrechen. Sie ist genau deshalb nicht Echtzeitkunst. Die bildende Kunst ist die Kunst der drei Raumdimensionen. Die E. M. ist die Kunst der Zeitdimension, sie geschieht nicht in der Zeit, sondern formt mit der Zeit. Man hat Ruhe, die Dinge im Studio zu bereiten und sich entwickeln zu lassen. Dies eröffnet ganz neue Größenordnungen der Komplexität. Die E. M. wird genau deswegen im Studio vorproduziert und über Lautsprecher wiedergegeben. Die traditionelle Musikausübung ist dagegen immer in Echtzeit, abhängig von der Zeit, also "live", der Komplexitätsgrad ist damit sehr beschränkt.

6. E. M. kann den Klang nutzen: Die besondere Eigenschaft der E. M. ist es, den Klang weitestgehend zu formen, ja aus dem Nichts erschaffen zu können, daher wird der Klang gegenüber den traditionellen Strukturelementen gleichwertiges Mittel und sogar hervorgehoben. Es findet auch damit eine gewisse Annäherung an die bildende Kunst statt. Der Klang wird somit zum ersten Mal in der Geschichte zu einer Dimension kompositorischen Schaffens. Dies ist mit mechanischen Instrumenten unmöglich, wohl deshalb spielt Klang in der herkömmlichen Musikausübung eine sehr untergeordnete Rolle, es gibt noch nicht einmal Symbole dafür in der klassischen Notenschrift, Kompositionen wurden und werden ohne weiteres uminstrumentiert. "Im Gegensatz zu allen "mechanischen Musikinstrumenten" ... verfügen die elektronischen Instrumente über eine in keiner Dimensionalität ernsthaft eingeschränkte Klang- oder Geräuschpalette. Ihnen ist der volle Bereich vom realistischen Meeresrauschen und der täuschenden Imitation traditioneller Orchesterinstrumente bis zur stilisierten Sprache und den mit Worten nicht beschreibbaren Klängen einer irrationalen Sphäre zugänglich. Sinnlicher Reiz steht neben äußerster Askese und psychischer Aggressivität" [3].

7. E. M. spricht die gesamten natürlichen Fähigkeiten des Menschen an: Das menschliche Ohr kann wesentlich mehr erfassen, als Instrumentalisten jemals zu spielen im Stande sind und als das herkömmliche System zu bieten hat, wenn nicht jahrelanger Drill diese Gabe endlich ausradiert hat. Die übliche Vorgehensweise mit Musikern verlangt aus praktischen Gründen nach einem simplen System. Die Beschränkung der vorherrschenden Praxis ist insofern unmenschlich, als das sie dem Menschen als Hörer nicht gerecht wird. Diese Erkenntnis ebnet neuen Kompositionssystemen und freier Klangmalerei den Weg. Wo das alte System fehlt - z. B. in der sog. "Neuen Musik" -, muß dem Menschen als Spieler oft per Kopfhörer ein Metrum oder sonstiger Anhaltspunkt vorgegeben werden, der Instrumentalist hängt also am Tropf der Maschine. Dies ist wiederum unmenschlich.

Das wäre in sieben Artikeln eine aus der Geschichte erwachsene Definition der Elektronischen Musik, die Meyer-Eppler in den wesentlichen Zügen schon seit 1949 vehement vertreten hat. (Nebenbei: haben Sie schon bemerkt, daß Meyer-Epplers Initialen umgedreht E. M. ergeben?) Da hier einmal grundlegend nachgedacht wurde, haben die Überlegungen und deren Resultate immer noch Bestand. Es gibt also keinerlei innermusikalisches Motiv, hier grundsätzlich zu ändern. Die außermusikalischen Motive untersuche ich weiter unten.

Quelle: https://www.zem.de/hefte/25.html#von
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn hier nach einem Gattungsbegriff gefragt wird, müsste es "Elektronische Musik" heißen. Ansonsten ist das "elektronisch" nur ein Adjektiv und kann je nach Kontext alles Mögliche bedeuten.

Daher sind die Ausführungen des Threaderstellers falsch.
 
Warum hab ich jedes Mal, wenn ich KI-generiertes Zeug lese, das Gefühl ins Leere zu beißen? Das ist doch irgendwie wie Vakuum atmen. Fastfood.

Die Ästhetik der Elektronischen Musik kennzeichnet einen Automatisierungsgrad bei ihrer Erstellung und Ausführung, der elektronische Geräte bedingt. Die Unterschiede der Klangcharakteristik nahebeiliegender Töne sind, wo vorhanden, gewichtet randomisiert oder mit einer Genauigkeit mathematisch beschreibbar, die bei organisch-instrumentaler Musik nur durch viel Übung immer gleicher Bewegungsabläufe erreicht wird. Umgekehrt ist beabsichtigter, gestalteter Ausdruck auf der Ebene einzelner Töne zur Verdeutlichung einer gewünschten musikalischen Aussage mit elektronischen Mitteln nicht intuitiv umzusetzen. Ausdruck erfordert kognitiven Mehraufwand oder weitere technische Mittel zur Modulation bestimmter Klangparameter nach bestimmten Einstellungen.

Hab ich (für irgendjemand anderes) wesentliches vergessen? Hm, sicher. Aber gut, dass ich eine Definition vorweisen kann, die sich halbwegs in mein erfahrungsbasiertes Halbwissen integriert.
 


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