Laboraufbau/ Minimalausstattung

B

Benjamin Poddig

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Hallo Fricklergemeinde,
ich hab im nächsten Semester die Möglichkeit, ein kleineres Projekt zu realisieren. Zur Festlegung der Schnittstellen kann ich auf ein konkretes Studienobjekt hier nicht verzichten. Dabei müsste ich mich erstmal generell über den modularen Aufbau informieren und danach dann die entsprechenden gängigen Spannungspegel ausmessen. Das ist also sowas wie mein erster Kontakt mit der Materie. Natürlich rechne ich auch nebenbei mit einer Menge Spaß beim "Forschen"...

Ich habe mir ein System mit 2-4 einfachen Modulen überlegt:
- ein Oszillator
- eine Hüllkurve
- ein Filter und ein Rauschgenerator (optional für Demonstrationszwecke, und Spaß ::) )

Ich möchte kein System entwickeln, dass diese Module ersetzt, sondern eines, um diese Module Hardware/Software-gestützt anzusteuern. Daher muss ich erstmal erforschen, was die Teilchen so für Steuersignale verlangen.. :)

Zu meiner Frage:
Ich kenne mich am Markt nicht aus und mein Budget ist leider auch sehr begrenzt. Das ist vielleicht eine dämliche Frage: Welche Systeme sind denn so offen, dass sie einfache Messungen mit Oszilloskop erlauben? Die herausgeführten Leitungen müssten ja genügen, oder? und mit welchen Modulen fahre ich am günstigsten?
meine Anforderungen an das Studienobjekt:
- Offenheit (Ich möchte Steuersignale, wie Tonhöheninformationen, Gate- und günstige Modulationspegel herausfinden)
- günstiger Preis (Ich bin halt Student)
- möglichst Selbstbetrieb möglich (was benötige ich zusätzlich mindestens, um dieses System "in Betrieb" zu setzen? Bisher hätte ich nur ein Midikeyboard, um Steuersignale selbst zu erzeugen. Also Midi/CV-Interface? Versorgung der Module?)
- es soll möglichst gut zu bedienen zu sein (für den Spaß :)
- Mobilität

Das gehört vielleicht mehr in die DIY-Ecke:
Gibt es irgendwelche bevorzugten Standards, die ich mit einbeziehen kann? Das würde die Studien sehr vorantreiben..


Grüße
 
Wenn ihr irgendwelche guten Quellen zum Hineinlesen habt, immer raus damit... :)
lieben Dank
 
Fühle mich durch die Anrede jetzt keinesfalls angesprochen, möchte aber trotzdem antworten.

Erst einmal finde ich die ganze Frage etwas unklar. Verstehe nicht so ganz, was Du erforschen willst. Eigentlich ist alles fest definiert und Beschreibungen/Dokumentationen öffentlich zugänglich.

Am besten, Du gehst erst einmal auf die Döpfer Seite. Dort gibt es jede Menge Infos. Schau im DYI Bereich nach. Da wird alles genau beschrieben. Desweiteren steht in der Doku zu jedem einzelnen Modul jeder Spannungs-/Wertebereich genau drin. Da muß man dann nichts erforschen.

Zu Deinem Setup: mir ist nicht gans klar, was Du damit machen willst. Sollte es Musik sein, so bräuchtest Du noch einen VCS sowie einen Midi2CV Konverter (EDIT: ein LFO wäre auch nciht schlecht). Sicherlich kann man auch einen einzigen VCO direkt an seine Stereoanlage anschließen, nur was soll das werden?

Ansonsten kann ich nur dagen, daß es all das, was Du vorhast schon gibt.
Evtl. kannst Du nochmal ein klein wenig konkreter werden.
 
Mr. Roboto schrieb:
Eigentlich ist alles fest definiert und Beschreibungen/Dokumentationen öffentlich zugänglich.
Das wollte ich unter anderem Wissen. Und wo? Welche Formate sind bevorzugt?

Mr. Roboto schrieb:
Desweiteren steht in der Doku zu jedem einzelnen Modul jeder Spannungs-/Wertebereich genau drin.
Das beantwortet meine Frage auch. Thx..
 
Mit dem Grundsetup wollte ich erforschen, wie Eingaben und Ausgaben zusammenhängen. Zur Schnittstellendefinition..
Auf dieser Basis wollte ich mir dann nen kleines Sequenzerchen entwickeln. Nichts großartiges.. ;-)

Um die Profs zu beeindrucken und den Sequenzer dem Prüfer näher zu bringen, soll dann auch irgendwann Musik rauskommen
 
Wo?: Auf den Seiten des jeweiligen Herstellers.
Geh mal auf die Seite von Schneiderladen.de und auf der linken Seite siehst Du eine umfangreiche Liste der diversen Hersteller. Primär Eurorack, weniger 5HE.

Schau auch mal bei muffwiggler.com vorbei.

Was den Sequenzer angeht: gibt es doch alles schon zigmal. Sowohl in Hard- als auch Software. Recht beliebt ist zur Zeit das Sytem von Expert Sleepers.
 
Mr. Roboto schrieb:
Was den Sequenzer angeht: gibt es doch alles schon zigmal.
Sind die auch so offen dokumentiert, das man sie einfach reverse-engineeren oder gar re-engineeren kann? Ich meine Schaltpläne, Quellcode,..
Es geht ja auch darum, dass das Projekt bewertet wird. Wie innovativ das ist, ist egal. Rudimentäres MIDI soll er nebenbei auch noch ausgeben, aber da habe ich schon mal reingeschnuppert..

Die Dokumentation und Planung ist bei meinem Projekt das eigentlich Wichtige.. Zur info:es geht um das Fach CAE(Computer Aided Engineering)

Ach ja.. Und wegen des Budgets..
Ich wollte noch wissen, mit welchem System ich dabei am günstigsten wegkomme, damit ich mir ein praktisches Bild von einem Grundsystem machen kann. Ich schau mich auf jeden Fall auf den Seiten um.
Viele Grüße und Danke
 
Rampensau schrieb:
Mr. Roboto schrieb:
Was den Sequenzer angeht: gibt es doch alles schon zigmal.
Sind die auch so offen dokumentiert, das man sie einfach reverse-engineeren oder gar re-engineeren kann? Ich meine Schaltpläne, Quellcode,..
Es geht ja auch darum, dass das Projekt bewertet wird. Wie innovativ das ist, ist egal. Rudimentäres MIDI soll er nebenbei auch noch ausgeben, aber da habe ich schon mal reingeschnuppert..

Die Dokumentation und Planung ist bei meinem Projekt das eigentlich Wichtige.. Zur info:es geht um das Fach CAE(Computer Aided Engineering)

Ach ja.. Und wegen des Budgets..
Ich wollte noch wissen, mit welchem System ich dabei am günstigsten wegkomme, damit ich mir ein praktisches Bild von einem Grundsystem machen kann. Ich schau mich auf jeden Fall auf den Seiten um.
Viele Grüße und Danke

Reverse engenineeren brauchst Du da nix. Es gibt so viele Projekte, die ganz offen dokumentiert sind. Z.b. einer der geilsten Sequenzer der Welt: der Klee Sequenzer!
 
Hi,

ein kleines, transportables System, güntig, sowohl musikalisch als auch zu Meß-und Demonstrationszwecken nutzbar, da fällt mir spontan der MFB Kraftzwerg ein. Der erfüllt alle oben angegebenen Kriterien...

Gruß
Greg
 
Der Kraftzwerg ist sicherlich interessant.
Was Offenheit und Dokumentation angeht, finde ich, dass man fast nicht an Doepfer vorbei kommt. Bei Fragen hilft Dieter Doepfer sicherlich auch weiter.
Ich habe da bei meinem eigenen DIY-Projekt sehr gute Erfahrungen gemacht.
 
der mfb ist toll, aber in sich zu sehr abgeschlossen. ich bin von doepfer hingegen schon ziemlich angetan. ich hab mir auch schon ein kleines Minimalsystem zusammengestellt.
A-110 VCO
A-131 VCA
A-140 ADSR
A-190-2 MIDI-CV/Gate Interface
Das Ganze soll dann erstmal in ein Mini-Case

Ist das ein sinnvolles Starter-Set, also kann man dem schon Töne entlocken (auch wenn sie erstmal nicht spektakulär sein werden), oder habe ich was übersehen? (Patch-Kabel, hehe)
Kann ich mir die Module als User mit elektrotechnischen Grundkenntnissen selber in das Case basteln? (ich werde mir die nicht alle auf einmal fertig montiert leisten können)
Lohnt sich das Beauty-Case bei dem Mini-Gehäuse? :)
 
Damit kannst Du zwar "Töne" entlocken - viel mehr aber auch nicht - also als maximal minimalistisches System - okay :D

Allerdings würde ich zu den absolut wichtigen Basics noch nen Modulator zählen - z.B. Dual LFO von MFB und n Filter ist sicherlich auch kein Fehler…

Anstatt Mini-Case einfach 2 Schienen - entweder mit z-Winkel oder einfach auf 2 selbszurechtgebastelte Holzteile schrauben und halt n Netzteil mit Adapter (für mehr Anschlüsse) dazu…

Was auch immer Du erforschen möchtest - MusikHard- und Software steht i.d.R. in einem musikalischen Zusammenhang - also sollte Dein System zumindest ein kleiner, kompltter Synth sein ;-)
 
Klirrfaktor schrieb:
Allerdings würde ich zu den absolut wichtigen Basics noch nen Modulator zählen - z.B. Dual LFO von MFB und n Filter ist sicherlich auch kein Fehler…

Damit muss ich leider erstmal leben. Mein Budget erlaubt das nicht. :sad:

Klirrfaktor schrieb:
Anstatt Mini-Case einfach 2 Schienen - entweder mit z-Winkel oder einfach auf 2 selbszurechtgebastelte Holzteile schrauben und halt n Netzteil mit Adapter (für mehr Anschlüsse) dazu

Super Idee. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Und wie genau realisiere ich dann den Systembus? Mal noobish nachgehakt.. Der ist beim Doepfer-Minicase ja schon vorhanden, oder? Ich bin ja auch kein Fachmann...

Grüße

edit: Die größte Angst, die mich beim Kontakt mit Modularen überkommt, ist immer die vor der Montage der Module an das Versorgungsgerät. Ist das nicht gefährlich?
 
Bekommst alles bei Schneiders -also Netzteil und so'n Zusatzkabel.

Ansonsten - günstiger Filter verm. so 60 Tacken und der LFO ist auch im Rahmen (ein völlig uterschätztes Teil).

So oder so wüßte ich mit dem von Dir beschrieben System nichts wirklich sinnvolles anzufangen…

Da mir Deine Intention allerdings unklar ist nur soviel: Um mit einem Modular Spaß zu haben, ist ein gewisser Grundinvest notwendig (danach wirds zur Sucht) - wenn Du den nicht tätigen kannst, ist es unter sehr wahrscheinlichen Umständen rausgeschmissenes Geld…
 
Betreff: Laboraufbau/ Minimalausstattung

Rampensau schrieb:
Die größte Angst, die mich beim Kontakt mit Modularen überkommt, ist immer die vor der Montage der Module an das Versorgungsgerät. Ist das nicht gefährlich?
Nö.

Die Zahl der Todesfälle unter Modularsynthesizer-Anhängern ist zwar seit einigen Jahren ansteigend, aber - überwiegend auf alterbedingte Faktoren zurückzuführen.

Tipps für dich:

Downloade dir die Demo des Nord Modular G2X, und spiele damit ausgiebig herum. Tutorials für Modularsynthesizer und spezielle Webangebote dafür gibt es zuhauf - dir fehlen imho, pardon, da noch so allerhand Grundbegriffe. Taste dich also erst einmal an die Thematik heran. Mit der Modular-Demo wird dir die Bedeutung und Funktion verschiedener Module schon einmal deutlich klarer. Wenn du in Sachen Selbstbau unterwegs sein möchtest, dann wäre der Doepfer DIY eine Idee für dich, eine Abwandlung bzw. vollständige Umbastelung der verschiedenen Korg Monotrons, und nicht zuletzt dies hier.

Zwei Fragen an dich:

1. Im wievielten Semester studierst du?
2. Wie gut sind deine Grundkenntnisse in Sachen "Löten" und E-Technik?
 
Klirrfaktor schrieb:
Bekommst alles bei Schneiders -also Netzteil und so'n Zusatzkabel.

Ansonsten - günstiger Filter verm. so 60 Tacken und der LFO ist auch im Rahmen (ein völlig uterschätztes Teil).
Okay, der Besuch bei Schneider steht noch aus. Ich denke, ich schau morgen direkt vorbei. Über die Preise muss ich mich speziell noch besser informieren.

Klirrfaktor schrieb:
So oder so wüßte ich mit dem von Dir beschrieben System nichts wirklich sinnvolles anzufangen…

Da mir Deine Intention allerdings unklar ist nur soviel: Um mit einem Modular Spaß zu haben, ist ein gewisser Grundinvest notwendig (danach wirds zur Sucht) - wenn Du den nicht tätigen kannst, ist es unter sehr wahrscheinlichen Umständen rausgeschmissenes Geld…
Ich habe mich das selber auch schon gefragt. Aber ich werde mir das System eben nur häppchenweise ausstatten können. Ich rechne jetzt schon mit einer Vielzahl an Filtern und Modulationsquellen und Klangquellen, die ich in mein Rack schraube. ;-)

Aber in nächster Zeit geht es rein darum, dass ich mein eigenes Projekt, den (Hybrid-)Sequenzer, an einem konkreten Objekt, dem Modular, testen kann. Die Version 1.0 soll vielleicht erst einmal nur eine kleine Melodie abspielen, also dazu die entsprechenden CVs und Gates für den Modular aus dem Programmspeicher lesen. Die genaue Spezifikation steht bisher nicht fest.

Lothar Lammfromm schrieb:
Rampensau schrieb:
Die größte Angst, die mich beim Kontakt mit Modularen überkommt, ist immer die vor der Montage der Module an das Versorgungsgerät. Ist das nicht gefährlich?

Nö.

Die Zahl der Todesfälle unter Modularsynthesizer-Anhängern ist zwar seit einigen Jahren ansteigend, aber - überwiegend auf alterbedingte Faktoren zurückzuführen

Hihi. Auf der Doepfer-Page steht halt was von Lebensgefahr, wenn die Montage nicht vom Fachmann durchgeführt wird. Dann bin ich froh, junges Blut mit in die Modular-Gemeinde zu bringen. :D

Zu der Nord Modular Demo: Ich bin seit Jahren begeisterter Reaktor-User. Das lässt sich jetzt nicht direkt vergleichen, ich bin da auch viel mehr auf der DSP-Ebene, also Core, unterwegs. Ich meine aber, das Zusammenwirken, zumindest der Basismodule zu verstehen. Zunächst müssen in meinem Modular auch nicht viel mehr Komponenten zusammenwirken. Das hält die Menge der Begrifflichkeiten und möglichen Ansätze im Rahmen. Das kommt meinem Budget und meiner Einarbeitungszeit entgegen. Die Zeit ist ein weiterer wichtiger Faktor bei diesem Projekt. Ich habe auch andere zeitlastige Fächer. Eine größere Experimentierphase ist auch nicht nötig. Wenn mir eine Thematik Spaß macht, lerne ich sehr schnell.
Für die Zeit nach dem Projekt werde ich intensiver mit dem Modular an sich und mit der Arbeit und dem Spaß mit Modularen (damit ich wirklich mitreden kann) befassen können und nicht nur mit seinen grundlegenden Schnittstellen.

Lothar Lammfromm schrieb:
1. Im wievielten Semester studierst du?
im 5.
Lothar Lammfromm schrieb:
2. Wie gut sind deine Grundkenntnisse in Sachen "Löten" und E-Technik?
Grundsätzlich: Was auf dem Breadboard funzt, hat auch nach dem Zusammenlöten noch funktioniert. Und auf dem Breadboard hab ich im Zuge des Studiums schon eine Menge aufgebaut. 4-Bit-Rechner (aus diversen Logikgattern), (passive) Filter, Schaltungen mit Transistoren als Schalter oder Verstärker, Ich hab Zeitmultiplxverfahren für die Ansteuerung von Segmentanzeigen realisiert, teilweise schon Treiber für kleinere LCDs geschrieben...
Mein letztes Projekt war das hier:
viewtopic.php?f=13&t=69499
Einfache Schaltpläne und (passive )Übertragungsglieder kann ich gut durch Wechselstromrechnung analysieren und auf der Basis Pol-/Nullstellen- oder Bodediagramme zeichnen. Systemantworten kann ich auch berechnen. Grundlegende Begriffe und Methode des Filterentwurfs (analog/ digital). Das kann ich aber nur für LTI-Systeme. Nichtlineare Systeme sind schwieriger per Hand ;-) zu lösen. Aber mit dem Computer ist das auch nicht mehr das Problem.
Nur bei aktiven Übertragungsgliedern komm ich durcheinander. Also wenn ich nen Komparator sehe, dann "schau ich meistens weg" beim Zusammenstecken. Ich hoffe, das beantwortet die Frage...

Aber: Um den Aufwand für das Projekt in Grenzen zu halten, wollte ich ersteinmal möglichst auf eine fertige Lösung zurückgreifen. Die A100-Philosophie erscheint mir da zur Zeit als bester Kompromiss.
 


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