stuartm
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Ich bin nun endlich dazu gekommen, meinen Midibox Sequencer fertigzubauen.
Da hier im Forum immmer wieder Fragen dazu aufkommen, hier ein kurzer Erfahrungsbericht.
- Grundsätzlich
Zunächst mal die eindeutige "Warnung": die Midibox ist keine billige und schnelle Alternative!
Der Bau braucht einige Zeit und die Komponenten sind in der Summe schon ein ganz schöner Haufen Geld.
Für meine Box würde ich ca. 350 - 400 EUR an Kosten zusammenrechnen.
Dabei schlagen vor allem die blauen LCDs (Stil ist alles ) und die Encoder rein.
- Komponenten
Die Platinen hab ich mir als Bausätze aus Mike's Midishop bestellt. Lief alles sehr reibungslos.
Die weiteren Bauteile (Taster, LCDs, Encoder) sind mittlerweile komplett bei Reichelt verfügbar.
(andere QUellen auch mlglich, teilw. sicher etwas günstiger, aber ich stand unter Zeitdruck).
- Voraussetzungen
Um das Midibox-System zu verstehen kein Elektronikexperte sein. Ich selbst habe nur geringe Erfahrung, ein gewisses Grundverständnis sollte aber schon vorhanden sein. Man muss sich eine ganze Menge einlesen, bis man den Aufbau des System verstanden hat. Dabei hilft jedoch die saubere Dokumentation von TK sowie das Wiki. Für den eigentlichen Bau sollte man schon mal etwas Löterfahrung haben (oben Griff, unten heiss), auch ein Satz ordentliche Werkzeuge hilft ungemein. Eine dicke Tüte Zeit sollte man auch mitbringen. An meiner Box habe ich ca. 60-70 Stunden gearbeitet, davon aber mindestens die Hälfte Fehlersuche und Planung. Letztere ist besonders wichtig, da ihr ja "eure" Box baut.
- Bau
Die Modul-Bausätze von Mike waren anhand der Platinenlayouts (Eagle) recht schnell zusammengebaut. Als Elektronik-Fremder war ich überrachst, das ich das Core-Modul auf Anhieb richtig gebaut hatte
Die eigentliche Fleißarbeit ist die Verkabelung. Ich hab meine Interface auf Rasterplatinen aufgebaut, im Nachhinein würde ich wahrscheinlich lieber den Aufwand für einen geätzte Platine auf mich nehmen. Es ergibt sich nämlich ein enormer Kabelsalat, bei dem man auch ständig die spätere Anordnung in der Box im Hinterkopf haben sollte. Die Kabel habe ich direkt an die Schalter gelötet, am Modulende habe ich Pfostenstecker verwendet. Vorteil ist, das man einzelne Schalter schnell vom Modul trennen kann - für die spätere Fehlersuche und den Zusammenbau äußerst hilfreich. Leider sind aber die Stecker wieder eine weitere Fehlerquelle, die mich leider auch einige Studen wegen misslungener Kabelquetschungen gekostet hat. Die Module sind übrigens genauso verkabelt.
Die Displays zu verkabeln ist eine kleine Herausforderung, aber mit wohlüberlegter und -geplanter Herangehensweise auch problemlos.
- Test und Fehlersuche
Der nervigste Teil der ganzen Aktion. Nach und nach hab ich alle Module sowie Schalter- / Encodergruppen angeschlossen und alles getestet. Dabei machten mir vor allem vergessene / schlechte Lötstelle auf den Platinen, gerissene Kabel und die erwähnten Pfostenstecker Probleme. Hier braucht es auch einiges an Systemverständnis, um den gerade gefundenen Fehler zu finden. Mit den steckbaren Anschlüssen jedoch sehr komfortabel. Nur mit den LEDs klappts bei mir noch nicht so ganz ...
Das Aufspielen des MIOS-Programms per Midi-Bootloader (PIC vorprogrammiert bestellt) ging reibungslos. Auch hier eine ordentliche Doku!
- Gehäuse
Ich hab mir zunächst einen Holz-Prototyp gebaut, reicht um das Ding in Ruhe kennenzulernen, wenn Zeit und Geld da sind, gibt wohl auch ein vernünftige Metallgehäuse. Ich habs erstmal als Tischgehäuse gebaut, theoretische könnte man aber Rackohren dranschrauben.
- Sequencer !
Schon beim Durchtesten der erste Erfolg: eine 4/4-Bassdrum klopft fröhlich vor sich hin. Nachdem die Kiste auf dem Tisch steht gehts ans Entdecken. Der Midibox Seq (V3.2) ist ein recht komplexes Ding, die ersten paar Schritte laufen noch recht intuitiv, jedoch verlässt einen der "Electribe"-Effekt recht schnell. Also wieder die Doku, bzw. das Manual angeschaut. Nach und nach kapiert man auch dieses System. Und ich bin mehr und mehr überrachst, welche Tricks diese kleine Kiste zustandebringt.
Die oft gefragte, wichtigste Eigenschaft: Patterns können im laufenden Betrieb verändert und auch aufgenommen werden (Realtime und Step).
Nachdem ich das Bedienungskonzept gelernt hatte (die Menüstruktur ist sehr flach) geht auch die Arbeit recht flott von der Hand. Und wenn die Kreativität versagt, gibt ja noch den RandomGenerator
Mein Lieblings-"Killerfeature" ist gerade der "Mixer", eine Art eingebauter Midi-Controller (eigene Menü-Seite), mit dem man bequem ProgramChanges, Volume und zwei andere CC-Daten an seine Synthies senden kann, während der Sequencer läuft. Sehr cool!
- Summa summarum
Der Midibox Sequencer macht ein ordenliches Stück Arbeit, kostet einiges Geld und sieht am Ende so schön aus, wie man sich Mühe gegeben hat.
Der Aufwand lohnt sich meiner Meinung nach aber allemal, wenn man elektronische, loopbasierte Musik favorisiert und gerne an Hardware arbeitet.
Ein tolles System und eine Menge Arbeit, die dahintersteckt. Dank und Respekt an Torsten Klose!
- Bilder
Interface:
Seitenansicht:
Innereien:
Kabelsalat:
Da hier im Forum immmer wieder Fragen dazu aufkommen, hier ein kurzer Erfahrungsbericht.
- Grundsätzlich
Zunächst mal die eindeutige "Warnung": die Midibox ist keine billige und schnelle Alternative!
Der Bau braucht einige Zeit und die Komponenten sind in der Summe schon ein ganz schöner Haufen Geld.
Für meine Box würde ich ca. 350 - 400 EUR an Kosten zusammenrechnen.
Dabei schlagen vor allem die blauen LCDs (Stil ist alles ) und die Encoder rein.
- Komponenten
Die Platinen hab ich mir als Bausätze aus Mike's Midishop bestellt. Lief alles sehr reibungslos.
Die weiteren Bauteile (Taster, LCDs, Encoder) sind mittlerweile komplett bei Reichelt verfügbar.
(andere QUellen auch mlglich, teilw. sicher etwas günstiger, aber ich stand unter Zeitdruck).
- Voraussetzungen
Um das Midibox-System zu verstehen kein Elektronikexperte sein. Ich selbst habe nur geringe Erfahrung, ein gewisses Grundverständnis sollte aber schon vorhanden sein. Man muss sich eine ganze Menge einlesen, bis man den Aufbau des System verstanden hat. Dabei hilft jedoch die saubere Dokumentation von TK sowie das Wiki. Für den eigentlichen Bau sollte man schon mal etwas Löterfahrung haben (oben Griff, unten heiss), auch ein Satz ordentliche Werkzeuge hilft ungemein. Eine dicke Tüte Zeit sollte man auch mitbringen. An meiner Box habe ich ca. 60-70 Stunden gearbeitet, davon aber mindestens die Hälfte Fehlersuche und Planung. Letztere ist besonders wichtig, da ihr ja "eure" Box baut.
- Bau
Die Modul-Bausätze von Mike waren anhand der Platinenlayouts (Eagle) recht schnell zusammengebaut. Als Elektronik-Fremder war ich überrachst, das ich das Core-Modul auf Anhieb richtig gebaut hatte
Die eigentliche Fleißarbeit ist die Verkabelung. Ich hab meine Interface auf Rasterplatinen aufgebaut, im Nachhinein würde ich wahrscheinlich lieber den Aufwand für einen geätzte Platine auf mich nehmen. Es ergibt sich nämlich ein enormer Kabelsalat, bei dem man auch ständig die spätere Anordnung in der Box im Hinterkopf haben sollte. Die Kabel habe ich direkt an die Schalter gelötet, am Modulende habe ich Pfostenstecker verwendet. Vorteil ist, das man einzelne Schalter schnell vom Modul trennen kann - für die spätere Fehlersuche und den Zusammenbau äußerst hilfreich. Leider sind aber die Stecker wieder eine weitere Fehlerquelle, die mich leider auch einige Studen wegen misslungener Kabelquetschungen gekostet hat. Die Module sind übrigens genauso verkabelt.
Die Displays zu verkabeln ist eine kleine Herausforderung, aber mit wohlüberlegter und -geplanter Herangehensweise auch problemlos.
- Test und Fehlersuche
Der nervigste Teil der ganzen Aktion. Nach und nach hab ich alle Module sowie Schalter- / Encodergruppen angeschlossen und alles getestet. Dabei machten mir vor allem vergessene / schlechte Lötstelle auf den Platinen, gerissene Kabel und die erwähnten Pfostenstecker Probleme. Hier braucht es auch einiges an Systemverständnis, um den gerade gefundenen Fehler zu finden. Mit den steckbaren Anschlüssen jedoch sehr komfortabel. Nur mit den LEDs klappts bei mir noch nicht so ganz ...
Das Aufspielen des MIOS-Programms per Midi-Bootloader (PIC vorprogrammiert bestellt) ging reibungslos. Auch hier eine ordentliche Doku!
- Gehäuse
Ich hab mir zunächst einen Holz-Prototyp gebaut, reicht um das Ding in Ruhe kennenzulernen, wenn Zeit und Geld da sind, gibt wohl auch ein vernünftige Metallgehäuse. Ich habs erstmal als Tischgehäuse gebaut, theoretische könnte man aber Rackohren dranschrauben.
- Sequencer !
Schon beim Durchtesten der erste Erfolg: eine 4/4-Bassdrum klopft fröhlich vor sich hin. Nachdem die Kiste auf dem Tisch steht gehts ans Entdecken. Der Midibox Seq (V3.2) ist ein recht komplexes Ding, die ersten paar Schritte laufen noch recht intuitiv, jedoch verlässt einen der "Electribe"-Effekt recht schnell. Also wieder die Doku, bzw. das Manual angeschaut. Nach und nach kapiert man auch dieses System. Und ich bin mehr und mehr überrachst, welche Tricks diese kleine Kiste zustandebringt.
Die oft gefragte, wichtigste Eigenschaft: Patterns können im laufenden Betrieb verändert und auch aufgenommen werden (Realtime und Step).
Nachdem ich das Bedienungskonzept gelernt hatte (die Menüstruktur ist sehr flach) geht auch die Arbeit recht flott von der Hand. Und wenn die Kreativität versagt, gibt ja noch den RandomGenerator
Mein Lieblings-"Killerfeature" ist gerade der "Mixer", eine Art eingebauter Midi-Controller (eigene Menü-Seite), mit dem man bequem ProgramChanges, Volume und zwei andere CC-Daten an seine Synthies senden kann, während der Sequencer läuft. Sehr cool!
- Summa summarum
Der Midibox Sequencer macht ein ordenliches Stück Arbeit, kostet einiges Geld und sieht am Ende so schön aus, wie man sich Mühe gegeben hat.
Der Aufwand lohnt sich meiner Meinung nach aber allemal, wenn man elektronische, loopbasierte Musik favorisiert und gerne an Hardware arbeitet.
Ein tolles System und eine Menge Arbeit, die dahintersteckt. Dank und Respekt an Torsten Klose!
- Bilder
Interface:
Seitenansicht:
Innereien:
Kabelsalat: