Das Risiko, dass eine teure Entwicklung für eine kleine Zielgruppe "daneben" geht, ist ja nicht gering. Ich kenne die Erwartungen der Entwickler nicht, aber ich wäre davon ausgegangen, dass der Vermona '14 binnen Tagen ausverkauft gewesen wäre. Ich war echt nervös, ob meine Bestellung erfüllt wird. Und nun - so lange wie die wir auf das gute Stück seit der ersten Ankündigung gewartet haben, so lange ist er nun schon fast zu haben.
Machen wir uns nichts vor: Der Markt der Hardwarekäufer ist sehr klein. 99% der Menschen ist die Existenz dieser wundervollen Spezies wahrscheinlich nicht einmal bekannt. Und wenn doch Bedarf besteht: "gibts 'ne App dafür."
Es ist für kleine Hersteller auch sicher extrem schwer, "die ganze Welt" zu beliefern. Alleine die gesetzlichen Bestimmungen in den einzelnen Ländern zu kennen und zu beachten dürfte eine 1-Mann-Bude mit noch so brillanten Produkten überfordern.
Bei den Massenherstellern von Instrumenten ist es wiederum wohl ähnlich wie bei denen von Monitoren: Nicht möglichst lange Nutzung und Reparaturfähigkeit, sondern neue Trends und Nachkauf ist das Ziel. "Du musst kaufen, weil die Knöpfe jetzt rot statt grün sind!" - "Klavierlack ist der Trend - ist auf der Bühne auch hübscher!" - "Analog war gestern - heute ist digital." - "Digital ist kalt - analoge Technik ist der Trend!"
Wenn man sich Preise von "Home-Keyboards" ansieht und schaut, was die alles können, haben wir ja die Billig-Hardwareschiene gefunden. Da gibt es die xle44, slske45, hsleh45564, IIIxlel, .... Modelle von einem Hersteller und in drei Monaten kommen die Nachfolger. Unüberschaubar und wohl für die meisten von uns schon im Laden eher Spielzeug. Da werden 1000 und mehr Funktionen reingepackt.
Nachdenken über die Struktur eines Synthesizers ist sicher ein wichtiger Teil der Wertschöpfung. Und der wird nach wie vor von Experten erledigt. Reinpacken was geht ist sicher nicht die Option. Und wenn es dann in der Produktion etwas teuer wird, werden wir es gerne bezahlen. Es ist eben doch schöner ein richtiges Instrument zu kaufen als ein Teil das aus Baustein x7, s8, e9, etc. zusammen geklatscht wurde, weil es die Produktionskosten senkt.