(Wieder) Einstieg: VSTi versus Analogsynth am Digi- Eingang

alba63

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Nach Jahren, in denen ich nur sporadisch mal in Ableton mit Komplete und anderen VSTi's Musik gemacht habe, juckt es mich, mal wieder etwas tiefer einzusteigen.

Dabei stellt sich mir folgende Grundfrage: Während ich in meinen Haupt- Musik- Jahren (90er) natürlich mit externen Synths & Samplern mit Analog - Mixer musiziert habe, schätze ich die Vorteile von ITB- Sequencing inzwischen durchaus: Total recall, kein Platz- Problem in der Wohnung, kein Kabel- Chaos usw.
Die VSTi- Technik ist inzwischen auch recht gut entwickelt, ich habe mir über die Jahre Soft- Synths wie Komplete 10, Sylenth, OP-X pro II, Arturia Collection und das eine oder andere weitere gekauft.

Da inzwischen gute neue Analog- Synthies wieder erhältlich sind (Minilogue, DeepMind, und bald Behringer Model D), stelle ich mir folgende Frage: Grundsätzlich mag ich analog sehr und schätze die Qualitäten im Sound, aber wieviel wird von dem Klangvorteil übrig bleiben, wenn man nicht über einen analogen Mixer mit analogen EQs mischt, sondern den Synth direkt in die Box (Rechner) leitet. Ist dann - z.B. bei den genannten neuen Analogen - überhaupt noch ein hörbares Plus an analoger "Klang- Anmutung" realistisch zu erwarten, oder machen die ADCs meiner Soundkarte (RME HDSP9632) diese Nuancen platt?

Mit Analog- Mixern und externen Fx- Geräten werde ich bis auf Weiteres nicht mehr anfangen, zu wenig Zeit & Platz.

Die Alternativen lauten für mich: Komplett ITB oder hybrid mit 1-2 analogen Synths am Digitaleingang des Audio- Interfaces und der Rest dann ITB.

Wer von Euch hat damit Erfahrungen? Würde mich freuen....

P.S.: Ich erinnere mich übrigens gerne noch an das uralte Keyboards- Forum, das war etwas verrückt, aber immer unterhaltsam und für mich stets (über einige Jahre) Lieblings- Lektüre. Nach dem Shutdown leider scheintot bis tot.
Naja, jetzt gibts halt das hier...
 
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Die ADC's werden den "analogen" Sound von Hardware nicht platt machen.

Eher besteht die Schwierigkeit darin, überhaupt erstmal einen aktuellen polyphonen Analogen zu finden, der es mit der Klangqualität von OP-X aufnehmen kann! ;-)



Die Alternativen lauten für mich: Komplett ITB oder hybrid mit 1-2 analogen Synths am Digitaleingang des Audio- Interfaces und der Rest dann ITB.

Das ist bei Zeit- und Platz-Problemen in meinen Augen die richtige Herangehensweise. Diesen Ansatz kannst du weitererfolgen!


hat.gif
 
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Danke für die Antwort, ich werde aber vermutlich warten, bis der Behringer Model D raus ist, damit kann man den Hybrid Ansatz dann ausprobieren, ohne sich finanziell zu sehr zu verausgaben :) Polyphon muss übrigens nicht sein. Hauptsache guter Sound!
 
Wobei der Minimoog ja inzwischen (soweit ich das beurteilen kann) auch sehr gut als virtuelle Emulation klingt. (Hier ein Vergleich zwischen The Legend und dem original Model D:
Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=0NBJuQVtPwA
)https://www.youtube.com/watch?v=0NBJuQVtPwA

Ich persönlich habe mich kürzlich für einen Arturia Microbrute entschieden, weil ich dadurch nicht bloß den "hands-on"-Faktor habe, sondern auch einen Klang, den es so derzeit noch nicht als VST gibt.
 
Eher besteht die Schwierigkeit darin, überhaupt erstmal einen aktuellen polyphonen Analogen zu finden, der es mit der Klangqualität von OP-X aufnehmen kann

Da gäbe es sogar zwei, nur sind die auch recht teuer: Relic-6 und Modal 008. Der Relic-6 wäre ja sogar der direkte Konkurrent, weil OB-X Nachbau in Kompakt.
 
Relic-6 ist bisher nur Vaporware. Nicht kaufbar und von den Herrschaften hat man seit der Winter NAMM 2017 nichts mehr gehört.
 
Da kann ich wirklich nur den OB6 empfehlen, ich habe und hatte eine Menge anderer analoge, aber der ist wirklich ein einziger Sweetspot Synth, man kann machen was man will, es klingt immer toll - und auch auf fertigen Mixen noch richtig analog.

Er kann unheimlich "brassy" klingen, wie eben ein OB-X, aber durch die vielen Möglichkeiten und auch durch die eingebauten, sehr guten FXe, kann man damit wirklich fantastische Sachen machen.

Ok, billig ist was anderes, aber er war es für mich allemal wert.

Als etwas günstigere, monophone Varianten, obwohl ich keinen der beiden je gespielt habe (kommen erst demnächst auf den Markt), wären der Behringer D und der Roland SE-02, nach vielen YT Videos in HD, maße ich mir an zu sagen, die klingen beide richtig gut analog.
 
Der OB6 ist geil ...ohne Frage ...aber für den behutsamen (!) Wiedereinstieg kommt ein OP-X II (der bereits vorhanden ist) plus ein Controller à la Behringer BCR (der sich preisgünstig auf dem Gebrauchtmarkt beschaffen lässt) am Ende deutlich günstiger!


Notfalls könnte man versuchen, den OP-X auf einem externen Hardware-Host zum laufen zu bringen...

...schreit förmlich danach, ein paar Videos von "virtualoberheim" nochmals herumzureichen:

:runterpfeil:












Da sieht man schon sehr gut, was die Kombination kann.

:nihao:
 
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Hey, ich muss den OP-X II noch genauer erforschen, hab ihn erst seit ca. 1 Woche. Die Sounds im Video klingen geil. Einen Midi- Controller à la Behringer 2000 werde ich mir glaub ich vorerst noch nicht holen, ich hab im Schrank noch einen Ableton Push (1), damit kann man auch schon ein paar Parameter steuern. Beim Behringer ist die Belegung - so weit ich das sehe - ja auch so, dass man sich die Belegung der Knöpfe merken muss, oder? Bzw. bei jedem Synth u.U. eine andere?
 
Ich persönlich habe mich kürzlich für einen Arturia Microbrute entschieden, weil ich dadurch nicht bloß den "hands-on"-Faktor habe, sondern auch einen Klang, den es so derzeit noch nicht als VST gibt.
Das werden vermutlich die Übersteuerungen und Verzerrungen sein die zu dem Klang führen.

Die technisch "nicht perfekten" Klänge sind tatsächlich etwas was Software nicht bieten kann, DER Grund warum ich neben Software an mein Eurorack festhalte.... :)
 
Die Alternativen lauten für mich: Komplett ITB oder hybrid mit 1-2 analogen Synths am Digitaleingang des Audio- Interfaces und der Rest dann ITB.
Wieso am Digital Eingang??

Ich habe ein analoges Modular System, dass benutze ich relativ unabhängig von meinen restlichen Sachen. Ansonsten bin ich seit Jahren von den Vorteile der Software überzeugt, erst Recht seit dem erscheinen von Reaktor 6. Habe erst kürzlich im Ausverkauf einen Analog Four erstanden, analoger Synth mit USB Anbindung und VST Integration. DAS ist für mich die Zukunft von Hardware.... :):supi:
 
Die technisch "nicht perfekten" Klänge sind tatsächlich etwas was Software nicht bieten kann


...man arbeitet bereits in grossen Schritten in diese Richtung (...wenn man nicht bereits dort angekommen ist...)

Beispiele wären z.B. die Angebote von Imperfect Samples, die zumischbaren Artefakte bei den Neo Soul Keys oder die VHS Audio Degradation Suite als Ensemble für Reaktor!
 
Ich würde nie auf die Idee kommen dafür Software zu benutzen. Da gibt es so viele Zwischennuancen an "Unklänge", die müssten erstmal ALLE vom Programmierer erfasst und dann umgesetzt werden.

Kanonen auf Spatzen, irgendwie sowas in der Richtung....
 
Nein, die müssen nicht alle erfasst und nachprogrammiert werden. Wenn man das richtige mathematische Modell hat, dann ist der Drops gelutscht. Es geht dann nur noch darum ob das in Echtzeit funktioniert.
 
Die Zwischennuancen neigen im fertigen Mix meist zum Untergehen. Ist aber bloss meine bisherige Erfahrung.
 
Die Zwischennuancen neigen im fertigen Mix meist zum Untergehen.
Und ich halte Synthesizer als Produktionsmittel grundsätzlich für überbewertet.... ;-)

Von was reden wir?? :)

Wenn man das möchte, dann kann den Zwischennuancen Raum verschaffen und Ballast einfach weglassen. Ich bin in der glücklichen Lage meinen Lebensunterhalt nicht mit Musik verdienen zu müssen, und muss deshalb auf die Gesetze der Musikindustrie keine Rücksicht nehmen....
 
Ich glaube nicht dass es hier einen gibt der die Zwischennuancen(was auch immer das ist) von The Legend oder Repro-1 zum Original raushören kann.
 
Danke, den Vergleich habe ich auch gesehen. Allerdings finde ich, dass solche 1:1 Vergleiche daran leiden, dass "anders" meist als "nicht so gut" wahrgenommen wird. Die Unterschiede sind oft auch erst in der Bearbeitung der Originalklänge zu hören. Analoge Hardware, so zumindest meine Erinnerung, hat dann am Ende oft einfach mehr Substanz und Druck.

Man kann sicher mit den meisten der bessere VSTs ans Ziel kommen, man muss halt ein paar Sounds programmieren, die man auch wirklich einsetzt, viele der Softsynths haben Hunterte Sounds, die völlig übergrammiert klingen und somit nicht einsetzbar sind, oder einfach langweilig nach 80er Analog- Synth (natürlich gibts da auch ein paar gute).
Dennoch: Wird der Behringer Model D erst mal da sein, kann ich mir schon vorstellen, den mal anzutesten - bei dem Preis kann man nicht viel falsch machen.
 
viele der Softsynths haben Hunterte Sounds


Ein Virus kann da locker mithalten! ...mit hunderten von Presets!

Ergo:
die schiere Preset-Anzahl alleine ist kein Kriterium gegen gute VSTs.



oder einfach langweilig nach 80er Analog- Synth


Gerade in der grossen klanglichen Flexibilität spielen VSTs absout ihre Stärken aus: im Software-Bereich gibt es klangliche Potentiale, welches man als Hardware noch kaum umgesetzt hat. Stellenweise muss man das in Hardware-Form erstmal richtiggehend suchen, sofern es überhaupt existiert.



Analoge Hardware, so zumindest meine Erinnerung, hat dann am Ende oft einfach mehr Substanz und Druck.


Diese Aussage ist mir zu oberflächlich.

Anstelle des Model D würde ich übrigens auch den DM Desktop in die Auswahl nehmen.
 
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Ich denke heute muss man keine klanglichen Abstriche mehr machen, wenn es um Plugin vs Hardware geht. Modular ist wohl noch etwas anderes, aber ansonsten steht eher die Entscheidung, ob man lieber an Hardware schraubt, mit MIDI-Controllern oder Maus. Für alle was da.
 
Danke, den Vergleich habe ich auch gesehen. Allerdings finde ich, dass solche 1:1 Vergleiche daran leiden, dass "anders" meist als "nicht so gut" wahrgenommen wird. Die Unterschiede sind oft auch erst in der Bearbeitung der Originalklänge zu hören. Analoge Hardware, so zumindest meine Erinnerung, hat dann am Ende oft einfach mehr Substanz und Druck.

Man kann sicher mit den meisten der bessere VSTs ans Ziel kommen, man muss halt ein paar Sounds programmieren, die man auch wirklich einsetzt, viele der Softsynths haben Hunterte Sounds, die völlig übergrammiert klingen und somit nicht einsetzbar sind, oder einfach langweilig nach 80er Analog- Synth (natürlich gibts da auch ein paar gute).
Dennoch: Wird der Behringer Model D erst mal da sein, kann ich mir schon vorstellen, den mal anzutesten - bei dem Preis kann man nicht viel falsch machen.

...und der Spirit, den Hardware nun einmal hat... Wenn Mono reicht, gäb´s schon noch ´n paar Kracher, die sich analog schon abheben dürften :

https://www.amazona.de/test-tom-oberheim-sem-neuauflage/

oder jetzt wohl verfügbar, und mal richtig was Besonderes :

http://greatsynthesizers.com/test/grp-a2-das-italienische-sahnehaeubchen/

Was Besonderes und mal kein MinimoogClone...
 
Wer schraubt denn heute noch freiwillig mit der Maus...?
Das ist nicht mehr einfach nur "oldschool", sondern im heutigen Zeitalter schlicht und ergreifend masochistisch! :lol:
 


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