Wie reinige ich die Oberfläche eines Waldorf Pulse Plus?

Erfahrungsgemäß hält das auch nicht ewig..
Heute gibt es rein überhaupt nichts mehr, was so gebaut ist, daß es lange hält oder sich reparieren läßt. Insofern ist es scheißegal, was du kaufst. Wenn ich den teuersten Synth aufschraube, finde ich auch etwas, das mechanisch kaputt gehen muß.

Betrifft nicht nur Synths. Ist doch genau so bei Laptop, Staubsauger, Auto, ...

Schau mal in den Oberheim OB X8 rein, da ist eine hochintegrierte Winzplatine drin. Wenn du in 20 Jahren einen Defekt hast, ist das vermutlich ein Fall für den Elektroschrott.
 
Erfahrungsgemäß hält das auch nicht ewig..
Was ich unterschlagen habe, bei allen meinen Synths zwischen Baujahren 1988-2000 habe ich mittlerweile die Displays austauschen müssen weil finster, Elkos getauscht weil trocken, und alle Tasterkontakte ausgetauscht weil teilweise kaputt. Von kaputten Aftertouch will ich gar nicht anfangen.
 
Nein.
Noch nie erlebt.
Habe vor bestimmt 25 Jahren ein hochwertiges Luftgewehr notfallmäßig mit Olivenöl schmieren müssen.
Läuft heute noch!
Es ist völlig unerheblich was du meinst oder welche Erfahrungen du gemacht hast. Fakt ist das Olivenöl Ranzig wird. Alle Speiseöle werden durch Sauerstoffaufnahme Ranzig.es gibt allerdings trocknende und nicht trocknende öle.
 
Ich hatte mal einen Pulse bei Virtual Music zum Service. Eigentlich ging es gar nicht um die Frontplatte. Ich bekam das Gerät mit einer behandelten Oberfläche zurück und konnte mein Glück kaum fassen. Es gibt also einen effektiven Weg. Sind die Kollegen aus Wien nicht auch hier im Forum, vielleicht verraten die ja ihr Geheimnis...
 
Was theoretisch funktionieren müsste (ACHTUNG! Ich hab das nicht selbst probiert), wäre einweichen in warmen Wasser. Dazu müsste die Frontplatte aber erst mal deinstalliert werden.
Warmes Wasser mit Spüli und dann einlegen und einwirken lassen. Nicht rubbeln oder reiben oder Bürste nehmen, sonst wird das Nextel fleckig und speckig glänzend, nur mit weichem Tuch tupfen zur Unterstützung.
Gegebenenfalls wiederholen und sehen ob es besser wird. An der Luft trocknen lassen.
Keinen Alkohol oder ähnliches oder Putzmittel mit starken Tensiden verwenden, weil man will da die Beschriftung nicht entfernen.

Ich würde mich auch schon fast trauen, so eine Frontplatte in die Spülmaschine (ohne Tabs!) bei 30 oder 40°C zu stecken.
 
So, Guys. Danke für die Inspirationen. Hier mal meine Doku und Vorgehensweise samt Ergebnissen.

Waldorf Pulse - Refurbished Surface - Oberflächen-Erneuerung

(1) Schmutz & Staub mit Pinsel entfernen
(2) Spülmittel (in meinem Falle „fit“, @Villabacho: ist völlig egal, welches!) pur mit einem frischen Tempo auf die gesamte Fläche tupfend aufgetragen
(3) 5min stehen gelassen
(4) Mit sehr feuchtem Tempo-reißfest sanft-kreisend „einmassiert“, schäumt ein klein wenig, fühlt sich bissle wie Sandpapierarbeit an
(5) Furz-trockenes Tempo-Taschentuch: draufgelegt, nicht gerieben, mit Handfläche angedrückt zum Abnehmen der feuchten Spülmittelschicht.
(6) Oberfläche komplett trocknen lassen (sah dann schon deutlich besser aus)
(7) neuerliches Tempo mit Leinöl getränkt, tupfend das Öl aufgetragen, sodass die gesamte Oberfläche gut geölt ist - 5min. ziehen lassen
(8) Letzter Schritt: Wieder mit neuem Tempo - analog der Abnahme des Wasser/Spüli-Gemischs - das Öl abnehmen (auflegen, anpressen, abziehen)

- Voilá!

Den Unterschied seht ihr in den Vorher-Nachher-Bilder.

Ich werde in einiger Zeit noch einmal ein Foto senden. Vielleicht ist’s ja nur ein Pseudo-Erfolg.

Grüße,
HoW ✌🏼IMG_3274.jpegIMG_3277.jpeg
 
Spülmittel trocknet die Haut sehr aus. Nachdem Du es nicht komplett entfernst, könnten Rückstände die Weichmacher lösen.

Zum Glück ist die Pulse Beschichtung etwas anders als der heutige Beschichtete Müll, der sich dann in ein Klebezeugs verwandelt.

Ein gutes Spülmittel, wo Gummi, speziell Türgummis am Auto, sehr weich werden nach der Reinigung, ist, war das von Frosch, das grüne.

War, weil sie die Formel verändert haben vor einigen Jahren.
Aber kann man versuchen.

Aber wenn Du das ab und an machst, wird auch mit Spüli vielleicht nichts passieren.


Das Problem ist evtl. das Leinöl.
Es ist ein Öl das aushärtet.

Auch gibt es Öle die Gummi und das ist diese Beschichung ja irgendwie, aufquellen lässt.

Diese Dinge solltest Du Dir einmal genauer anschauen.


Glycerin, soll Verdünnt mit Wasser, vielleicht Destiliert, wegen Rückstände, eine sehr gute Gummipflege sein.

Vielleicht ist das eine Möglichkeit.
 
@binary tubes : Ja. Lieben Dank. Ich hab jetzt in meiner Euphorie mich an den Seitenteilen des Moog Sub Phatty versucht - Ergebnis: Völliges Versagen meiner Vorgehensweise. Das Zeug bröselt sogar schon allein beim Schritt mit dem Spülmittel. Richtig kleine „gummiartige Spänchen“. Und klebrig bleibt es wie „Sau“. Widerlich!

Und ja: Das Aushärten des Leinöls war Kalkül. Die Hoffnung, dass die Oberfläche dadurch resistenter bleibt. Also wie bei Holz. Könnte aber auchvöllig naiv gewesen sein. Bin leider im Bereich „Chemie“ nahezu komplett ahnungsbefreit und interessenlos.
 
….interessanter Ansatz. Sag doch bitte mal nach ein paar Monate Bescheid, ob es Veränderungen gab. Aktuell sieht es super aus!
 
Ich würde es mit Ballistol versuchen. Das ist für (fast) alles gut und gehört in jeden Haushalt, wie WD40 und Gaffa.
 
Nextel mag keinen Alkohol. Viele nehmen Glasreiniger, wie Sidolin und das macht die Oberfläche kaputt.
Mein Q und XT wurden immer nur trocken abgepnselt und alle paar Jahre mit einem feuchten Zewa angetupft mit gaaaanz wenig Spüli dran. Das hat wunderbar die ganzen Jahre gehalten.
 
Öle würde ich meiden, weil man nicht sicher weiß, was auf Dauer passiert (chemische Reaktion, Verharzung, Geruch). Auch kann es nicht restlos vom Nextel wieder entfernt werden, weil es sich ansaugt. Man hat dadurch kleine Mengen / Rückstände immer wieder bei der Bedienung an den Fingern. Es kann dadurch auch auf andere Geräteoberflächen übertragen werden. Diese kleinen Mengen können Flecken auch auf glatten Oberflächen erzeugen, die man nie wieder weg bekommt. Die ständige Aufnahme auch von kleinsten Mengen über die Haut möchte ich auch nicht unbedingt, wenn es sich vermeiden lässt.
 
Olivenöl funktioniert bei mir schon seid ein paar Jahren… Von daher

Spülmittel zum reinigen und dann Öl drauf, läuft. Mehrere Maschinen so wieder ansehnlich bekommen
 
Ich bin auch kein Chemiker, hab aber viel Erfahrung mit vielen Dingen. Und man kann auch vieles recherchieren. Du sammelst ja jetzt auch Erfahrung.

Mit so einen Klebe Rotz hab ich viel experimentiert um das von Geräten los zu werden. Das es da keine Sammelklagen gegen die Hersteller gibt.

Ich habe Teile Monate lang in echtes Terpentin usw. eingelegt oder Waschbenzin und vieles mehr. Nutzlos. Nicht alle dieser Beschichtungen lassen sich auch mit dem gleichen lösen.

Für mich ist hier die Lösung "Ethanol vergällt". Das Problem ist scheinbar, das in jedem "Ethanol vergällt" eine andere Kombination von Vergällungsmittel drin ist, was die eigentliche Lösung des Problems ist. Das Vergällungsmittel.

Also die Schicht wird endgültig gelöst, entfernt. Der Alkohol oder das Ethanol selbst 99%, bewirkt nichts. Und Brennspiritus ist eben nicht Ethanol vergällt. Auch wenn überall Spiritus zu lesen ist. Kann klappen aber viele haben nichts getan.

Leider steht bei meinem Ethanol vergällt keine Info drauf was drin ist. Ich kann euch nur die Bezugsquelle in Wien, eine Großdrogerie nennen. Vielleicht können die auch Auskünfte. geben.

Ich kann nicht sagen wie es sich verhält beim Pluse, das Leinöl. Aber Öle und Ölsäuren lösen halt Dinge. Die sind halt auch zum reinigen nützlich oder um Verharzungen aufzulösen oder andere Dinge. Es könnte eben die Weichmacher rauslösen.

Für Gummi nahm ich immer 1z Gummipflege, jetzt scheinbar Nextzett (ehem. Einszett) oder das Glycerin.

Ob das dort gut ist? Keine Ahnung. Aber viele Autopflege Mittel vom Oldtimer Bereich speziell, sind nützlich für Synth und Geräte Pflege, z. B Lackpflege, Oldtimer, Wachse mit Carnauba.
 
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