Wie mit Musik Geld verdienen? Labels? Demos? Selbstvermarktung? Oder einfach sein lassen und gut is?

Eine optimistische Annahme beim Grundeinkommen ist es ja, dass nicht nur Geld Leute antreibt, sondern auch der Wunsch, etwas sinnvolles zu tun und sich einzubringen.
Es gibt Studien zu dem Thema. Ab einem gewissen Punkt (ich glaube, es sind so 2.000 Euro netto) ist Geld keine Motivation mehr im Job. Und wenn die Musik losgekoppelt ist von dem Anspruch damit Geld zu verdienen, dann musiziert es sich ja doch etwas freier.

Wenn man dann trotzdem unglücklich ist, dann hat man in dem Fall ja auch Möglichkeiten sich damit auseinanderzusetzen. Und eben auch die Zeit, die sonst von einem Job aufgefressen wird, den man vielleicht gar nicht ausüben mag.
 
Wenn man dann trotzdem unglücklich ist, dann hat man in dem Fall ja auch Möglichkeiten sich damit auseinanderzusetzen. Und eben auch die Zeit, die sonst von einem Job aufgefressen wird, den man vielleicht gar nicht ausüben mag.
Das stimmt, ich bin auch eher Befürworter des BGE.
Ich würde nur dem Gegenargument eine gewisse Berechtigung einräumen, dass finanzieller Druck auch in manchen Fällen hilfreich oder notwendig sein kann.
Es gibt sicher einige, die dem Musikerjob hinterherträumen und irgendwie nicht richtig Fuß fassen, vielleicht auch nicht genug Disziplin und Willenskraft und Ausdauer haben. Das ist etwas ambivalent, auch ein unliebsamer "Nebenjob" zum Geld verdienen kann in so einem Fall Struktur, soziales Umfeld und persönliche Entwicklung mit sich bringen. Aber das ist vielleicht auch nur ein kleiner Anteil und den gibt es jetzt ja auch schon über Hartz4 letztlich.
Um zu sehen, wie sich die Dynamik am Ende entfaltet müsste man es eben einfach mal machen, das mit dem BGE :)

Das sollte auch gar nicht pro oder gegen BGE sein, ist ja ein eigenes Thema.
Mir ging nur durch den Kopf, dass es kein rein finanzielles Problem ist, kein Geld mit der Musik zu verdienen.
Geld ist ja auch eine Form von Würdigung und Wertschätzung, nur oft in unproportionaler und verzerrter Form.
 
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Was müsste man deiner Meinung nach denn zum Beispiel an Bandcamp ändern, damit es deinem Ideal entspricht?

Ich finde die Idee ja auch interessant, kann mir aber gerade auch keine Ideallösung vorstellen. Letztlich sind es die Massen an Musik, die dafür sorgen, dass für die Hörer eine Vorauswahl getroffen wird. Die wollen ja auch auf keine Seite, wo sie nur Schrott angeboten bekommen.
Gar nicht so einfach - zumal "mein" Ideal sowieso noch was anderes ist als erst einmal etwas gemeinsam zu finden, was ideal wäre.
Was ich sagte ist erst einmal nur ein Arbeitspapier, da ich nicht glaube, dass man nur machen muss und es ist alles super. Es wird wohl auch die Probleme mit einfangen.

Nun - das erste - das Ding muss mehr oder weniger möglichst alles enthalten, es muss allen zugänglich sein und nicht nur einigen Informierten. Es würde damit leider auch bedeuten, dass es nicht viele andere solche Teile gäbe oder aber diese hätten auch alles - meinetwegen aufgeteilt in Nationen oder sowas.

Das zweite ist, dass es eben keine Firma sondern ein Gemeinwohl-Team sein sollte und die Regeln und Optionen optimiert auf User und Musiker ist - also keine Bremsen um irgendein Premium-Ding durchzuboxen oder irgendeine Vorteilsnahme und so weiter aber dennoch helfen Musik zu finden und so weiter.
Das ist eine sehr große Aufgabe, die ich selbst nicht genau kenne und auch viele Leute zu "nicht bekannten" Sachen führen können sollte, so sie auch gut sind .. Suche über Stil, Ähnliche Musik und so weiter .. klar - kann helfen.

Bandcamp ist nicht "schlimm" - mir auch eher sympathisch - aber ich weiss nicht mal ob und wie viel sie für sich nehmen und was Gewinn ist und was sie damit machen. Wenn es Idealisten sind würde ich das auch erstmal gut finden, aber irgendwann drehen die alle mal durch oder lassen sich kaufen und dann ist das Ding plötzlich ein Werkzeug eines Konzerts - diese Gefahr ist groß.

Und und und..
Das siehst du auch an diesem Forum selbst - ich gebe mir da auch Mühe aber es gehört ja nicht mal dem Allgemeinwesen. Ich mache es also nicht einmal vor. Ich glaube sogar, dass sowas auch unter gehen könnte.

Stell dir vor, du könntest jede Musik anhören und das zentral und technisch einfach.
Und es wäre wirklich gleich und dennoch findest du alles, was du suchst.
Das wäre Ziel - und wie man das macht? Ich denke, bei Betriebssystemen und anderen tragenden Sachen wie eben auch Musik wäre das gut, aber Bandcamp hat nicht alles. Wären sie also das perfekte Portal würde man da suchen und finden, alles finden und es wäre sehr fair mit den Musikern. Ist das so? Ich zB darf da nicht zu schnell hochladen, hab keinen Premium Account - das war vorher besser - Ist schon klar - man muss das Geld irgendwo her holen - das holt man sich dann wohl bei den Musikern aber es gibt auch diesen "Free Friday" und so weiter. Also keine Sorge - das ist schon cool - ich kaufe da am meisten gegenüber anderen Portalen.
Aber als Ideal sehe ich es noch nicht. Das mit den Hörern und so können die auch nicht gut selbst steuern - also so, dass einfach alle da sind und jede Musik - das wünsche ich mir quasi ja auch.

Hoffe das ist eine Grundlage mit dem was ich schon schrieb.
Aber erstmal müssten wir was finden, was garantiert, dass es klappt und alle gut klar kommen - nicht nur ein paar Nerds ..
Ich find es auch nicht doof, wenn Leute ganz normaler Art, die fast nur Radiomusik hören auch da ihre Musik bezögen.

Einfach, damit das alles auch verteilt ist, muss es mehr geben als eins - mit gleichen Möglichkeiten.
Ich traue diesen Oligopolen einfach nicht - Siehe Macos und Windows und Linux. Das soll es gewesen sein?
So ist es auch bei Musik - aber es ist insgesamt wohl auch ein anderes Problem..
Aber noch werden Musiker und so und die Massen eben da verteilt wo Konzerne mit drin sind. Und das ist vermutlich sogar noch der kleinste Hammer - es gibt ja auch genug Musik, die wenig gehört wird ohne das ein Konzern schuld sein muss etc. - will also nicht generell alles schlecht reden, nur weil es so sei.

Also ich würde sagen - da geht noch mehr.
Und vieles davon wird nie eintreten, schon weil es irgendwie nicht so klappt, dass Leute alle irgendwie so in eine für alle nützliche Richtung gehen - das ist an so vielen Stellen so. Deshalb bin ich da etwas hilflos. Wer da was weiss und so - gern posten.
 
PayPal liegt doch unter 3% oder nimmt Bandcamp mehr dafür?
Nein, PayPal kann bis 5,5% gehen, das hängt davon ab, aus welcher Region die Zahlung kommt. Außerdem liegt die „fixed fee“ schon bei 0,35 €. Die Währungsumrechnung liegt im besten Fall beim Bezahlenden.
 
Ganz einfach: Kulturgut, Bildung und Gesundheit sollten aus dem Staatstopf finanziert werden, ohne Gewinnabsichten. Dafür könnte man an anderen Stellen ruhig sparen.
Es wird nicht funktionieren, weil keiner daran etwas verdienen wird.
Krankenhäuser sind gewinnorientierte Unternehmen.
Ob da Patienten oder verfaulte Bananen in den Betten liegen ist dem Aktionär egal, solange die Kohle fließt.
 
Denke, es ist naiv anzunehmen, dass die Welt so funktioniert. Wenn man sich die Herausforderungen anschaut, spielen Künstler/Musiker keine wesentliche Rolle. Wenn Covid etwas lehrt: nicht Systemrelevant!
Genau diesen Eindruck habe ich auch.
Der Staat tut zwar gerne so und stellt ein großzügiges Budget zur Verfügung, aber an die Gelder tatsächlich heranzukommen, ist in der Praxis für den Künstler wegen der bürokratischen Hürden kaum möglich.
Das Show Business ist ein Business. Es geht um Gel und nicht um Gemeinwohl. Bedingungsloses Grundeinkommen ist eine Utopie. Utopien sind ok.
Keine Sau interessiert sich für die vielen tausend kleineren Künstler, die aktuell gerade alles verlieren.
Wenn etwas gefördert wird, dann sind das immer nur die gleichen bekannten Stars und Sternchen, denen es finanziell sowieso schon relativ gut geht.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: CBS
Es wird nicht funktionieren, weil keiner daran etwas verdienen wird.
Das behauptest du jetzt einfach mal so und fertig? LOL.

Meinen Gedanken liegt ein einziger, simpler Grundgedanke zugrunde: Warum hat der Kommunismus/Sozialismus u.a. nicht funktioniert? Zu wenig Anreize für den Einzelnen, zu viel "Planwirtschaft". Warum funktioniert der Kapitalismus nicht? Konzentration (des Kapitals etc.) und Gewinn als der Heilige Gral. Konzentration ist IMHO zu 80% eh nicht gut. Siehe die aktuellen Diskussionen um alle Megakonzerne, Monopole etc. Also ist es doch naheliegend Beides miteinander zu verknüpfen?

EDIT: Ausserdem bezahlt derzeit für Musik sowieso niemand Geld, war das nicht bereits mehrfach deine Aussage hier? ;-) Also hast du eh keine Gewinne ...
 
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"Gewinn" wird in zukunft durch "Gemeinwohl" ersetzt - behaupte ich jetzt auch einfach mal :)
Warum? Weil gewinn nur für wenige wirklich funktioniert (Natürlich wird so getan, als wenn das nicht stimmen würde :)

Ich empfehle die beschäfftigung mit Prof Bernd Senf und diesem österreicher aus dem 19.jahrhundert:
Der hatte ein geldsystem entworfen mit verfallsdatum - am ende des monats musste jeder sein geld ausgegeben haben, sonst wurde es wertlos!

Ergebnis: Die ganze region hat davon profitiert und alle waren glücklich...

Bis das den banken zu bund wurde - diese haben dann ihren einfluss geltend gemacht und ein schmutzkampagne eröffnet.
Bis das experiment durch staatsgewalt abgebrochen wurde!
 
Meinst du sowas https://www.youtube.com/results?search_query=unterguggenberger+
Der Herr heißt Unterguggenberger

Das war eine Microstaaten-Eigenwährung - sie zeigte, dass ein System zur Motivation alle Leute in Action brachte - nicht unbedingt, dass es besser ist und auf Dauer funktioniert. Aber im Wesentlichen in der Hoffnung auf Dinge gab es Arbeit am Gemeinwohl wie Marktplatz schön machen etc.

Ob und wie sowas mit Servern und Musik machbar und übertragbar ist, dass es von Dauer ist würde ich dann doch erst einmal in Frage stellen und sehen, was geht und wie gut das läuft. Für Musik, einem nicht notwendigen Gut sondern was nur Kultur ist und Geschmackssache - das ist dann obendrauf noch so eine Sorge..
So positiv ich die Idee fände, da etwas zu schaffen so vorsichtig bin ich auch was den Nutzen betrifft und die Möglichkeit sich zu behaupten gegenüber den großen - ich behaupte zudem, dass die Plattformen das idR nicht als Haupteinnahme verwenden sondern mehr oder weniger sich bezahlen lassen das Portal für alles mit Musik zu sein und Bezahlstation und damit Label, Plattenladen und Radio in einem sein möchte. Das klassische Stöbern und finden und suchen ist da noch ein großes Ding, was man noch nicht irgendwo perfekt umsetzen konnte - also hätte man keine Freunde und kein echtes Leben - wie könnte man nur mit so einem Gemeinwohlshop-Verteiler dieses Problem lösen? Es muss ja besser sein als die kommerziellen - sonst werden die Leute nicht im großen Stil wechseln. Siehe Soziale Netzwerke oder Betriebssysteme - dort ist die Hürde natürlich noch eine wichtige Sache und daher noch schwerer zu überwinden. Meiner Ansicht ist es auch leichter Nerds und Interessierte zu begeistern als die große Masse - das sind nämlich die, die die Mehrheit darstellen auf FB und Co. Und so ist es wohl auch mit der Musik, der Plattform und so weiter. Und die Hürde diese Dinge bei einzelnen Leuten zu erwerben mit nicht perfekten Shops oder per Email sind sehr klein - sowas machen nur wenige und suchen auch wenig danach.
 
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Warum sollte man sich unbedingt überhaupt gegen die Großen behaupten müssen? IMHO ist es politisch (GLOBAL!) längst überfällig, die Großen nicht zu groß werden zu lassen (ob das jetzt noch geht? Hmmm), d. h. da als Staat(en) lenkend einzugreifen, notfalls Gewinne abzuschöpfen aber auch verkleinern (dafür waren Anti-Monopol-Gesetze mal gedacht). Ohne die Großen ginge es evtl. auch nicht ganz, also sollte man vielleicht zielgerichtet die Großen kleiner machen und an andere Stellen umverteilen (siehe z.B. auch aktueller Wohnungsmarkt), alles nur Gedanken und Ideen. Klar ist nur, ein so weiter gibt es nicht, dann fahren wir voll Karacho gegen die Wand.

EDIT: Ich hasse meine Blutooth-Tastatur, die immer wieder Zeichen verschluckt.
 
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Meinst du sowas https://www.youtube.com/results?search_query=unterguggenberger+
Der Herr heißt Unterguggenberger

Das war eine Microstaaten-Eigenwährung - sie zeigte, dass ein System zur Motivation alle Leute in Action brachte - nicht unbedingt, dass es besser ist und auf Dauer funktioniert. Aber im Wesentlichen in der Hoffnung auf Dinge gab es Arbeit am Gemeinwohl wie Marktplatz schön machen etc.

Ob und wie sowas mit Servern und Musik machbar und übertragbar ist, dass es von Dauer ist würde ich dann doch erst einmal in Frage stellen und sehen, was geht und wie gut das läuft. Für Musik, einem nicht notwendigen Gut sondern was nur Kultur ist und Geschmackssache - das ist dann obendrauf noch so eine Sorge..
So positiv ich die Idee fände, da etwas zu schaffen so vorsichtig bin ich auch was den Nutzen betrifft und die Möglichkeit sich zu behaupten gegenüber den großen - ich behaupte zudem, dass die Plattformen das idR nicht als Haupteinnahme verwenden sondern mehr oder weniger sich bezahlen lassen das Portal für alles mit Musik zu sein und Bezahlstation und damit Label, Plattenladen und Radio in einem sein möchte. Das klassische Stöbern und finden und suchen ist da noch ein großes Ding, was man noch nicht irgendwo perfekt umsetzen konnte - also hätte man keine Freunde und kein echtes Leben - wie könnte man nur mit so einem Gemeinwohlshop-Verteiler dieses Problem lösen? Es muss ja besser sein als die kommerziellen - sonst werden die Leute nicht im großen Stil wechseln. Siehe Soziale Netzwerke oder Betriebssysteme - dort ist die Hürde natürlich noch eine wichtige Sache und daher noch schwerer zu überwinden. Meiner Ansicht ist es auch leichter Nerds und Interessierte zu begeistern als die große Masse - das sind nämlich die, die die Mehrheit darstellen auf FB und Co. Und so ist es wohl auch mit der Musik, der Plattform und so weiter. Und die Hürde diese Dinge bei einzelnen Leuten zu erwerben mit nicht perfekten Shops oder per Email sind sehr klein - sowas machen nur wenige und suchen auch wenig danach.
Ja, der auch. Aber er meinte den Erfinder Silvio Gsell in Argentinien.
Keynes hat ihn übrigens mal sehr gelobt, und gesagt, daß seine Ideen weit aus besser als die von Marx waren. Leider hat man auf Keynes nucht gehört.
 
Das war eine Microstaaten-Eigenwährung - sie zeigte, dass ein System zur Motivation alle Leute in Action brachte - nicht unbedingt, dass es besser ist und auf Dauer funktioniert.
Das ist blödsinn - und stimmt nicht!
Es hat funktioniert - siehe Bernd Senf - aber die banken waren draussen und die haben die (staats)macht!
Der mann der das system erfunden hat hiess Silivo Gesell.

aber wir kommen vom thema ab!
 
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Unser wirtscgaftsssystem beruht auf mangel und schuld und das kann man effektiv ändern.
Nur es ist nicht gewollt - solange in den eliteschulen sich die denke nicht ändert, wird sich da auch nichts tun.
Siehe Davos

Das wirtschafts- bzw das geldsystem ist der schlüssel zu allem!

Sich mit dem geldsystem auseinanderzusetzen ist besser als sich mit kunst zu beschäfftigen - es ist mindblowing!
 
Das behauptest du jetzt einfach mal so und fertig? LOL.
Unsere Gesellschaft hat sich in eine Richtung entwickelt, wo nur noch materielle Dinge und das Ego zählen. Jeder will mehr haben und mehr sein, als der Andere.

Meinen Gedanken liegt ein einziger, simpler Grundgedanke zugrunde: Warum hat der Kommunismus/Sozialismus u.a. nicht funktioniert? Zu wenig Anreize für den Einzelnen, zu viel "Planwirtschaft".
Genau. Warum soll ich Leistung bringen, wenn mein Nachbar nix macht? Also machen irgendwann alle nix, das Ergebnis ist bekannt.
Ich erinnere mich noch gut an die Worte meines Onkels, der bei Wartburg arbeitete, wie er immer so stolz war, das sie manchmal 4 Wochen nur Karten gespielt haben, weil Teile fehlten und das wir Wessis ja alle blöd sind, weil wir uns "für die da oben" abrackern.

Warum funktioniert der Kapitalismus nicht? Konzentration (des Kapitals etc.) und Gewinn als der Heilige Gral. Konzentration ist IMHO zu 80% eh nicht gut. Siehe die aktuellen Diskussionen um alle Megakonzerne, Monopole etc. Also ist es doch naheliegend Beides miteinander zu verknüpfen?
Unser enormer Geiz macht die Großen noch größer. Weil zu viele Menschen alles möglichst billig haben wollen, werden Konzerne noch mächtiger, wir fördern das doch. Wo wäre denn Nestle, wenn Niemand mehr deren Produkte kaufen würde?
EDIT: Ausserdem bezahlt derzeit für Musik sowieso niemand Geld, war das nicht bereits mehrfach deine Aussage hier? ;-) Also hast du eh keine Gewinne ...
Die Bereitschaft, für Musik Geld auszugeben, sinkt ganz allgemein, was aber nicht bedeutet, das es Niemand mehr macht. Ich kann immer noch von der Musik leben, wenn es durch Corona auch schwieriger geworden ist.
Aber an dieser Situation sind die Musiker selber Schuld.
Wer seine aufwändig produzierte Musik im Internet großzügig verschenkt, der sollte nicht darüber jammern, das er damit kein Geld verdient.
Es gibt keinen Grund, für etwas zu bezahlen, wenn es das nebenan auch völlig kostenlos gibt.
 
Es gibt keinen Grund, für etwas zu bezahlen, wenn es das nebenan auch völlig kostenlos gibt.
Der Vergleich hinkt! Heutzutage lädt sich kaum jemand noch mp3s runter, weil das einfach nervig ist. Die Leute benutzen Spotify, auch wenn es Geld kostet, aber es ist bequem. Das gleiche Phänomen sehen wir bei Netflix.

Ich hab mir sonst auch immer den Kram so runtergeladen aber seitdem die Qualität der Dienste gestiegen ist, habe ich daran einfach kein Interesse mehr.

Letztlich ist ein System wie Spotify schon eine gute Idee. Die Benutzer würden bei mir auch eine Grundgebühr zahlen und damit haben sie dann Zugriff auf alles.

Die Benutzer wählen dann aus wieviel Prozent ihrer Gebühr sie welchem Musiker zukommen lassen wollen.

Dann kommt es nicht mehr auf die Streams oder auch die Werbung an, sondern tatsächlich welche Musiker die Hörer unterstützen wollen. Man könnte die Anteile der Gebühren auch geheim halten, quasi als Abbild einer demokratischen Wahl.
 
Die Benutzer wählen dann aus wieviel Prozent ihrer Gebühr sie welchem Musiker zukommen lassen wollen.
Oh wie gütig bist du, der du Musiker Xy 5% zukommen lässt, ob du ihn hörst oder nicht und auch n Sch. drauf, ob neben ihm noch viele andere beteiligt sind an der Produktion eines bestimmten Song oder nicht. Haben die an so einem Programm teilnehmenden Musiker ihren Selbstwert an der Garderobe abgegeben?

Kann froh sein, dass ich musikalisch Greenhorn ohne große Ambitionen bin. Muss ich nicht auf die Almosen von meinen Hörern angewiesen sein. Kein Bäcker gibt sein Brot aus und sagt: Wenn es schmeckt, lass mir bitte ein Anteilchen von deinem Einkommen da. Kein Fahrgeschäftbetreiber auf dem Jahrmarkt wird dich erst mitfahren lassen, und dir dann ne Tüte reichen, gespannt ob er Geld oder Kotze wiederkriegt.

Geld - nicht gemeint Mitleidsgroschen - für eure Musik gibts erst, wenn fair zahlende Hörer gegenüber Schwarzhörern und Spotify-Abonnenten einen Vorteil haben. So einfach. Bindet ihre Namen in Songtexte ein oder so. Obwohl, wenn dann Hinz und Kunz Namenslisten rauf und runter hyper-hypert, dürfte ich auch wieder ein Problem damit haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Letztlich ist ein System wie Spotify schon eine gute Idee. Die Benutzer würden bei mir auch eine Grundgebühr zahlen und damit haben sie dann Zugriff auf alles.

Die Benutzer wählen dann aus wieviel Prozent ihrer Gebühr sie welchem Musiker zukommen lassen wollen.

Dann kommt es nicht mehr auf die Streams oder auch die Werbung an, sondern tatsächlich welche Musiker die Hörer unterstützen wollen. Man könnte die Anteile der Gebühren auch geheim halten, quasi als Abbild einer demokratischen Wahl.
Eine Super gute Idee!
Du gehst täglich 8-10 Stunden zur Arbeit und am Ende des Monats geht der Hut in der Firma rum und Jeder, auch dein Chef, wirft dir dort etwas hinein.
Und über Spotify füllst du mit den Früchten deiner Arbeit den Kühlschrank, zahlst Strom, Wasser, Klopapier und Miete.

Ich denke das Hartzen und Flaschensammeln dann wohl die bessere Option ist, dann bekommt man seine Leistung direkt bezahlt und ist nicht auf die Almosen der Hörer angewiesen.
Bin echt froh, das ich das noch nicht nötig habe.
 
Also- meine Erfahrung als Profi:

Ich hatte ein paar Dance-Track-Kollaborationen auf verschiedenen Samplern und Alben, und es war immer höchst lächerlich, was da nach
50.000 verkauften Platten bei mir ankam -also mal 53,17€ und mal 12,78€...

12,78 euro ist dafür schon ein denkwürdiges ergebnis.

zum einen gibt es für einzelne titel aus samplern bei der gema mehr oder weniger feste sätze, und die liegen definitiv nicht bei 2,5 cents.

auch würde das bedeuten, dass selbst superstars probleme hätten ihre miete zu bezahlen, von daher könnte man eignetlich schon beim schreiben merken, dass das so irgendwie nicht sein kann.

zum anderen ist es bei tonträgern eigentlich so üblich, den rechteinhabern für die bandübernahme eine beteiligung zu bezahlen - unabhängig von komposition und gema gedöns.

das könnten z.b. 60% von 50% vom händlerabgabepreis sein o.ä.

z.b. 12 euro nettopreis, einer von 15 titel, der vertrieb zahlt 60% an den publisher/plattenfirma, davon bekommst du dann die hälfte (was wenig wäre), das sind dann 24 cents, bei 50,000 tonträgern ergibt das dann 12.000 euro für dich, umsatzsteuer ist schon weg.

wenn du da gar nichts dafür bekommst außer 12,78 von der GEMA, dann hast du dich da vermutlich einfach nur verarschen lassen, denn normalerweise konnte man sich nach so einer VÖ erst mal ein neues auto kaufen.


Desweiteren kippt in absehbarer Zeit die GEMA-Vermutung.

bist du dir denn sicher, dass du verstanden hast was die gema vermutung ist?

denn erstens gilt die auch für die tonträgerherstellung und die verbreitung und zweitens gilt sie grundsätzlich auch für potentielle alternative verwertungsgesellschaften - dazu muss man nur ein wort im gesetz ändern.

irgendjemand hat immer eine wahrnehmungsbefugnis. notfalls der komponist. aber die mehrheit wird sich auch weiter irgendwo organisieren.:)

im öffentlichen und privaten Senderbereich auch immer öfter davon ausgehen, das die gespielten Stücke nicht Teil des GEMA Repertoires sind

das ist kein argument etwas zu ändern. es sind bereits heute nur 5% des tatsächlichen weltrepertoires bei VGs registriert und trotzdem musst du alles freistellen lassen wenn du was damit vor hast.

und tatsächlich haben die meisten verbreiter gar keine lust darauf, nicht-gema-material zu senden, weil sie dann nicht wissen, wie und mit wem sie das abrechnen sollen.


und dass E musik gegenüber U musik übervorteilt sei ist wohl auch ein märchen. der vorstand der gema ist seit jahren frei von klassikern und es wird auch immer schwerer aufführungen oder airplay überhaupt noch als E anerkannt zu bekommen, obwohl das stück es theoretisch ist.

es ist die U-musik, die mit ihren massenbotanfragen ihrer 3:01 minuten "komposition" bei spotify das system leersaugt, ohne eine nennenswerte leistung zu erbringen.
 
Eine Super gute Idee!
Du gehst täglich 8-10 Stunden zur Arbeit und am Ende des Monats geht der Hut in der Firma rum und Jeder, auch dein Chef, wirft dir dort etwas hinein.

die aktuelle situation ist ja eher die:

um überhaupt arbeit zu bekommen, braucht der mensch eine wohnung und ein auto.

eine wohnung und ein auto kosten 1500 euro.

also sagen die unternehmen, "na, wer will für uns arbeiten?"

gerne, sagt da der klaus, für 4000 euro mache ich das.

der kapitalist bietet ihm an, dass er für 3500 anfangen kann, und weist darauf hin, dass es der inder sonst für 3600 macht.

dann arbeitet der klaus 8 wochen lang jeden tag 12 stunden, obwohl 10 vereinbart waren, und muss hinterher vorm arbeitsgericht auf seinen lohn klagen, der ihm bislang vorenthalten wurde.

da sagt sich der klaus dann, na gut, wenn arbeiten scheiße ist, und kapitalismus und sozialimus beide nicht funktionieren, dann hat das ja alles keine perspektive, dann werd ich eben künstler.

also happy end quasi.
 
Es müsste für solche Zwecke eine spezielle Plattform geben auf der solche Unterhalter ihre Dienste anbieten können. Kann mir gut vorstellen daß so etwas
Schule macht. Gibt genug Leute mit Kohle ,Häusern und Platz. Wenn jemand gut mit seinem Equipment umgehen kann und ne gute Liveshow im Wohnzimmer oder
Garten für Leute die den Platz und die Kohle für so etwas haben wäre das doch ne gute Sachen für Leute deren Leidenschaft es ist und die gut vorstellen können
vor fremden Leuten ihr Können zu zeigen. Es müsste halt ne Agentur geben die solche Kleinkünstler professionell vermittelt und der Allgemeinheit die gerne Homeparties
veranstaltet solche Dienste Schmackhaft macht.
Dort kann man Solomusiker buchen:

Wie das genau abläuft, weiß ich noch nicht und die Elektroleute scheinen nicht dolle präsent zu sein.. Weswegen auch immer.
 
Es gibt mehrere ähnliche Portale. Die Anfragen sind dann aber eher für Hochzeit, Firmenjubiläen oder so.
Das sind ja auch Veranstaltungen, bei denen man am häufigsten Musiker bucht. "Gartenkonzerte" o.ä. müsste man dort selbst versuchen zu vermarkten. Mit Bildern, Videos..
 
Das sind ja auch Veranstaltungen, bei denen man am häufigsten Musiker bucht. "Gartenkonzerte" o.ä. müsste man dort selbst versuchen zu vermarkten. Mit Bildern, Videos..
Probieren kann man das, manch einer sucht ja auch Partymucke.
Ich bekam immer nur Anfragen für so Alleinunterhalterzeugs und Stimmungsmucke.
Die geilste Anfrage war mal: "Wir haben alles in weiß dekoriert. Verfügen Sie über eine weiße Orgel und das passende Outfit?"
 
Hättest du antworten sollen:"Nein, aber ich habe weiße Haare und kann einen Sägezahn recht gut imitieren."
 
Die geilste Anfrage war mal: "Wir haben alles in weiß dekoriert. Verfügen Sie über eine weiße Orgel und das passende Outfit?"
Da hätte ich vermutlich sofort geantwortet: "Ja klar, so bunt wie ich auftreten werde, passt das wunderbar als Kontrast zu Ihrem langweiligen Weiß." :)
 
Du scheinst immer noch nicht gemerkt zu haben daß wir hier alles keine Saxophonisten oder Big Band Member sind.
Mir ist nur aufgefallen, dass Synth Performer (um nicht elektronische Musiker zu sagen) auf der Seite nicht vertreten sind. Sind sich wohl zu schade..
 
Der Vergleich hinkt! Heutzutage lädt sich kaum jemand noch mp3s runter, weil das einfach nervig ist. Die Leute benutzen Spotify, auch wenn es Geld kostet, aber es ist bequem. Das gleiche Phänomen sehen wir bei Netflix.

Ich hab mir sonst auch immer den Kram so runtergeladen aber seitdem die Qualität der Dienste gestiegen ist, habe ich daran einfach kein Interesse mehr.

Letztlich ist ein System wie Spotify schon eine gute Idee. Die Benutzer würden bei mir auch eine Grundgebühr zahlen und damit haben sie dann Zugriff auf alles.

Die Benutzer wählen dann aus wieviel Prozent ihrer Gebühr sie welchem Musiker zukommen lassen wollen.

Dann kommt es nicht mehr auf die Streams oder auch die Werbung an, sondern tatsächlich welche Musiker die Hörer unterstützen wollen. Man könnte die Anteile der Gebühren auch geheim halten, quasi als Abbild einer demokratischen Wahl.
Ich bin mal jetzt grundehrlich: :)

Ich würde am liebsten überhaupt nichts bezahlen wollen für Musik. Klingt für manche vielleicht verstörend, aber das ist die Realität, ich vermute mal, nicht nur von mir. In den letzten 20 Jahren hab ich vielleicht 3-4 Tonträger gekauft. Downloads hab ich noch nie gekauft. Wenn ich was gekauft habe, dann, weil es das nicht frei im Netz gibt ich aber unbedingt haben wollte. Warum soll ich für was bezahlen, was es kostenlos gibt (Youtube, ...)?! Aus Solidarität? Damüsste die Musik aber schon verdammt gut sein, dass ich so solidarisch wär. Bisher war das nur einmal der Fall - bei Jeff Mills.

Wenn ich mit dieser Einstellung in die eigene Selbstreflektion der wirtschaftlichen Chancen der Amateur-Musikproduktion gehe, wie soll ich da den Anspruch formulieren, dass mir jemand den Aufwand bezahlt? Fragt sich, wer dann eigentlich noch Musik machen soll, wenn keiner dafür bezahlen will? Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Derjenige, der sich vom Geiste her dazu berufen fühlt. Ihm wird es egal sein, ob da was bei rumkommt oder nicht, wenn es eine Passion ist, ist das nachrangig. Und genau das wäre dann für mich der Punkt zu sagen, OK, das hat eine Entlohnung verdient.

Vergleichen wir das mal mit dem Kunstmarkt. Sagen wir mal, ein Bild ist wirtschaftlich genauso erfolgreich wie ein Titel (50 Mio € weltweiter Umsatz). Aber das Bild kann immer nur Einer haben, den Titel alle. Es macht irgendwie keinen Sinn in immaterielle Werte zu investieren - denn sie sind faktisch keine. Das Bild kann ich später sogar gewinnbringend weiterverkaufen - schonmal ne CD teurer als im Einkauf verkauft (oder gar ein Download)? Da stellt sich irgendwo die Frage, wie 'wertvoll' eigentlich bestimmte 'Werte' (physisch/immateriell) in unserer Gesellschaft sind - und ob Geld eigentlich die richtige Währung ist, Kultur zu bezahlen.
 
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