Habe mich an der Befragung beteiligt und den aktuellen Zustand angegeben. Dafür waren die drei Optionen ausreichend. Ich möchte noch auf ein paar Punkte ergänzend eingehen (Sorry, ist etwas länger geworden
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Vinyl: Mit Vinyl hatte ich Ende der 1980er Jahre angefangen. Dann kam die CD und ich hatte meine Sammlung verkauft, um CD’s kaufen zu können. Meine Frau hatte allerdings ihre Sammlung aufbewahrt. Vergangenes Jahr haben wir einen Plattenspieler gekauft. Was soll ich sagen: Das ist die Wiederentdeckung der Langsam- und Aufmerksamkeit. Eine Schallplatte aus dem Regal zu nehmen, das große Cover zu betrachten, die Rückseite zu lesen, die Platte vorsichtig zu entnehmen und aufzulegen, das ist die Vorbereitung auf einen schönen Moment. Und dann eine Seite zu hören: Rund 20 Minuten mit Musik, die etwas zu transportieren und zu bedeuten hat. 20 Minuten, die gut zusammen gestellt sind, die die Essenz von dem darstellen, was ein Künstler auszudrücken vermochte. Für mich eine neue, alte Erfahrung, die ich nicht mehr missen möchte. Seit 2014 kaufe ich wieder Vinyl.
CD: Mit CD’s habe ich Anfang der 1990er Jahre gestartet. Die letzte CD habe ich im Juni 2013 gekauft. Zeitweise hatte ich „alte Musik“ nachgekauft (Sammlung). CD-Player (stationär und portabel) sind vorhanden. Ich rippe die gekaufte CD und höre dann aus Bequemlichkeit die Musik über mein(en) Computer bzw. Mobiltelefon. Am Computer habe ich ein hochwertiges Interface und ordentliche Monitore verfügbar. Für mich ist das eine Sache der Bequemlichkeit.
Musik-Downloads: Auf Musikdownloads habe ich bis Ende 2013 zurückgegriffen, wenn mir die CD zu teuer war. Das war der Fall, wenn diese doppelt soviel gekostet hat, wie der Download. Musikdownloads sind seit der Entdeckung des Streamings für mich nicht mehr relevant.
Streaming: Mit Musik-Streaming hatte ich 2013 gestartet. Anfangs einen bezahlten Dienst namens Simfy. Mit dem Ende von Simfy habe ich auf Spotify umgestellt. Apple Music habe ich ebenfalls getestet. Allerdings ist mir das langfristig für Musik zu teuer. Der Grund liegt in meinem Konsumverhalten: Mein Bestreben ist nicht, ständig neue Musik zu entdecken. Ich höre lieber die Musik, die mir etwas bedeutet mehrfach. Das somit die Auswahl eng begrenzt ist, ist der Kauf von Musik billiger, als der Zugriff auf einen Streaming-Dienst. Bei Filmen ist das umgekehrt: Streaming macht Sinn, weil ich mir die meisten Filme/Serien nicht mehrfach ansehe. Für die Musik reicht der kostenlose Service von Spotify. Damit kann ich alte und neue Musik „entdecken“, hören und dann kaufen, wenn sie mir wirklich gefällt.
Soundcloud: Auch mit Soundcloud habe ich 2013 gestartet. Nach anfänglicher Euphorie habe ich die Nutzung deutlich zurückgefahren. Aktuell bin ich dabei, mein „Following“ strikt zu limitieren. Die ständig neuen Tracks im Stream und die Reposts gehen mir auf den Zeiger. Um dem entgegen zu wirken, suche ich mir die Musiker, genau aus. Kriterien sind: Aussagekräftiges Profil vorhanden, eigene Tracks vorhanden, regelmäßige Veröffentlichung, konsistentes Genre, keine bzw. ausgewählte Repost-Aktivität. Wenn mir etwas richtig gut gefallt, schreibe ich auch mal einen Kommentar und „like“ den Track. Insgesamt ist Soundcloud eine schöne Sache, um Musik von Leuten zu hören, die keine professionellen Veröffentlichungen haben. Nachteil ist der hohe Suchaufwand.
Junge Leute: Die, die ich kenne, entdecken und hören Musik primär über Youtube, manchmal per Soundcloud und i. d. R. über Streaming (Spotify bzw. Apple Music). Musik kaufen, i. S. von CDs, Vinyl, usw. ist eine Ausnahme. Musik hat – im Vergleich zu den 80/90er Jahren – keine Bedeutung mehr. In der Regel werden nicht einmal ganze Musikstücke gehört, sondern nur noch Ausschnitte. Das liegt wohl daran, dass man Musik heute mit Party verbindet, die Party (nicht mit Lebensgefühl) wichtiger als die Musik ist und die DJ’s verschiedene Stücke nur noch Ausschnittsweise darbieten. Diese „Kulturtechnik“ wurde offensichtlich adaptiert. Aber um das deutlich zu sagen: Das ist nicht repräsentativ, sondern meine eng begrenzte Wahrnehmung. Ich sehe auch, dass heute deutlich mehr Alternativen zum „Musik hören“ für Jugendliche vorhanden sind. Logisch, dass sich dadurch die Wahrnehmung verschieb.
Trends: Hinzu kommen noch globale Trends, wie der Post-Materialismus, der Minimalismus und die Sharing Economy in den „hochentwickelten“ Ländern. Immer mehr Menschen stellen sich die Frage, wie viel materieller Besitz überhaupt erforderlich ist. Das hat viele Ursachen, z. T. eine ökonomische Notwendigkeit, aber auch die Suche nach Glück jenseits des Materiellen. Ein wachsendes Umweltbewusstsein spielt auch eine Rolle, z. B. i. S. von Wiederverwertung/Second Hand.
Meine eigenen Pläne: CD-Sammlung um das reduzieren, was ich nicht mehr höre. Vinyl-Sammlung mit „Schätzchen“ aufwerten. Spotify kostenlos für’s Entdecken. Soundcloud für Perlen aus dem Underground. Und ansonsten: Das was ich hören möchte selber machen ☺