"Why is Modern Music so awful?" Teilaspekt: Loudness-War, Stille und die Notwendigkeit alle wichtigen Teile in die ersten 10 Sekunden zu packen.

Ich höre hauptsächlich nur noch meine eigene Musik. Allerdings zweifle ich immer mehr an meinem Musikgeschmack.
Musik die im Radio kommt, kann ich nicht mehr anhören. Selbst ein Album das mir gut gefällt wird mir schnell langweilig. Entweder weil es immer die gleiche Gesangsstimme ist, oder der gleiche Stiel.
Das Überangebot hat bei mir wohl auch schon Schaden angerichtet, oder meine eigene Musik.

Generell frage ich mich, warum habe ich erwartet, mit meiner Musik Geld zu verdienen. Mache ich bei anderen Hobbys ja auch nicht.

Ich bin auch für was neues - anderes. Es wird nur schwer dieses dann auch zu finden. Geld verdienen wird aber keiner damit.
Musik dudelt bei den meisten wohl nur noch um den Lärm im Alltag zu überlagern. Was neues - anderes, wäre zu anstrengend ( bewusst Musik hören ).
 
vielleicht liegt es auch einfach daran, daß die heutige musik nicht für 30+ menschen gemacht wurde, sondern für jugendliche.
als wir jung waren, gab es die neue deutsche welle, U2, duran duran, depeche mode, das waren die new comer.
heutige kids kennen möglicherweise diese alten bands, aber die heutige musik ist auf die heutige jugend und deren hörverhalten zugeschnitten.

vielleicht ist es garnicht so schlecht, wenn uns "alten" diese musik nicht gefällt.
 
vielleicht liegt es auch einfach daran, daß die heutige musik nicht für 30+ menschen gemacht wurde, sondern für jugendliche.
als wir jung waren, gab es die neue deutsche welle, U2, duran duran, depeche mode, das waren die new comer.
heutige kids kennen möglicherweise diese alten bands, aber die heutige musik ist auf die heutige jugend und deren hörverhalten zugeschnitten.

vielleicht ist es garnicht so schlecht, wenn uns "alten" diese musik nicht gefällt.
Das kann ich mit Gewissheit verneinen. Wenn ich mich mit fünfzehn schon über Fließbandmusik aufgeregt habe, die noch deutlich anspruchsvoller war als die heutigen Charts, kann es nicht am Alter liegen.
 
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Es gab halt von allem weniger. Heute von allem viel (zu viel) und ein Großteil wird so junkiemäßig gepusht - egal ob Musik, Mode, socialmedia, Reisen, Aktien, Krypto.... DAS war früher definitiv anders. Wir leben nicht mehr MIT Konsum und Werbung und Statussymbolen, sondern komplett IN dieser Scheinwelt. Alles muss ständig an die Frau und an den Mann gebracht werden. Normales, natürliches (Er)Leben findet kaum noch statt.

Verrückterweise hatte Musik früher einen viel höheren Stellenwert. Kultur generell.

Ich habe in YT Fundstücke die "Sternstunde Philosophie" mit Sven Regener von Element of Crime gepostet - nicht nur ganz toll für alle, die gern Liedtexte schreiben, sondern überhaupt, weil er sich diesen Stellenwert von Musik bewahrt hat.
 
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nun, heute ist musik eine abfolge aus einer playlist eines streaming dienstes.
früher, als musik im radio präsentiert wurde, gab es ansagen, wie der song heißt und welcher interpret spielt.
man hatte eine viel direktere ansprache. als folge des radios kaufte man sich die entsprechenden platten.

durch die anonymisierung der musik, weil sie wie in einem fahrstuhl kommentarlos präsentiert wird, ist sie nur noch ein hintergrundrauschen.
damit verfällt der wert und auch die kulturelle bedeutung. musik zum füllen der stille.
aus aktivem hören und teilnehmen wird ein passives konsumieren.
 
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un d gleichzeitig oft komplett übererregt. "Der beste Tag" , "das tiefste Gefühl", "die größte Tragödie", "auf dem Mount Everest", "ans Ende der Welt"

alls immer komplett aufgeblasen wie eine superkrass Dosis MDMA .... ohne diese Dauererregung geht es heute nicht mehr, immer Alarm immer laut - und das bedeutet nicht, dass Texte nicht auch besonders sein können oder zauberhaft oder mystisch

"
I'd catch a grenade for ya (yeah, yeah, yeah)
Throw my hand on a blade for ya (yeah, yeah, yeah)
I'd jump in front of a train for ya (yeah, yeah, yeah)
You know I'd do anything for ya (yeah, yeah, yeah)
Oh, oh, I would go through all this pain
Take a bullet straight through my brain
Yes, I would die for ya, baby
But you won't do the same"

(Bruno Mars Grenade)

es besteht zwar keine direkter Zusammenhang, aber dass in den selben Generationen solche Texte auftauchen und Amoklauf en vogue ist, wundert mich nicht.
 
un d gleichzeitig oft komplett übererregt. "Der beste Tag" , "das tiefste Gefühl", "die größte Tragödie", "auf dem Mount Everest", "ans Ende der Welt"

alls immer komplett aufgeblasen wie eine superkrass Dosis MDMA .... ohne diese Dauererregung geht es heute nicht mehr, immer Alarm immer laut - und das bedeutet nicht, dass Texte nicht auch besonders sein können oder zauberhaft oder mystisch

Nicht nur das. Auch die Qualität der Rechschreibung in den Medien verfällt zusehends.

Eine bestimmte Form von Schlagzeilen, die ich seit ein paar Wochen wahrnehmen muss ( anscheinend halten mich die diversen Algoritmen schon für dement):

"Italien-Stadt überflutet".... "Chaos auf Frankreich-Autobahn" und so weiter.
Für "italienische Stadt" reichts selbst bei Clickbait nicht mehr. Seit ein paar Wochen fällt mir diese Schreibweise auf.
Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis das "richtig" wird wenn es alle machen.
Über Gendern regt sich der Durchschnittshonk auf, über sowas nicht... wäre vielleicht mal an der Zeit.
"Deutschland-Zeitung orthographisch korrupt!". So.
 
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Nicht nur das. Auch die Qualität der Rechschreibung in den Medien verfällt zusehends.

Eine bestimmte Form von Schlagzeilen, die ich seit ein paar Wochen wahrnehmen muss ( anscheinend halten mich die diversen Algoritmen schon für dement):

"Italien-Stadt überflutet".... "Chaos auf Frankreich-Autobahn" und so weiter.
Für "italienische Stadt" reichts selbst bei Clickbait nicht mehr. Seit ein paar Wochen fällt mir diese Schreibweise auf.
Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis das "richtig" wird wenn es alle machen.
Über Gendern regt sich der Durchschnittshonk auf, über sowas nicht... wäre vielleicht mal an der Zeit.
"Deutschland-Zeitung orthographisch korrupt!". So.
Das fällt Dir erst seit ein paar Wochen auf? Mich nervt das schon seit Jahren. Allerdings, hier im Forum ist auch nicht gerade die Rechtschreibelite aktiv.
 
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Allerding, hier im Forum ist auch nicht gerade die Rechtschreibelite aktiv.
...und dann gleich im eigenen Geschreibe mit fluechtigem Fehlerbeispiel vorangehen ;-)

Hat aber schon etwas Wahres, Deine Bemerkung.
Im Unterschied zu den Texten in den Medien schreibt hier aber wohl niemand seine Beitraege unter dem beruflichen Deckmantel des Medienschaffenden, nehme ich an.
 
Eigentlich sollte man mehr über die Konsumenten diskutieren.
Würden sie streamen ablehnen, würde sich das Musikgeschäft gewaltig verändern. Und wären Handys auf Konzerten (e nd l i c h ) verboten, könnten die Konsumenten evtl sogar öfter wahrnehmen, was sie gerade in welcher Qualität konsumieren.

Aber auch heute noch kann man sich mit einer Sammlung von 150 ausgesuchten Platten statt 2 Milliarden dauerverfügbaren streams begnügen.

Die Frage ist doch, wie man die Konsumenten dazu bekommt?

Die nutzen doch alle mittlerweile Streamingdienste, YT, X, selbst Soundcloud oder Bandcamp erfreuen sich eher einem Liebhaberdasein, als das es wirklich relevant ist?!

Als kleiner Mucker hat man einen sehr kurzen Arm und ist mehr denn je gezwungen bei einem Label unterzukommen, das entweder die Kontrolle oder die Kontakte zu entsp. Playlisten hat.

Vielleicht könnte man mal den populären Markt ausklammern und sich mal anschauen, wie es in interessanten Genres aussieht? Da gibt es immer noch coole und gut gemachte Musik und etliche Musiker, wo dann mal ne Nummer 500k Plays hat, was afaik um die 1700€ brutto wären.

Für kleine Brötchen kann es sich also lohnen interessante Musik zu machen.
Für ne Band vermutlich aber nicht.

Und die gibt es da draussen. Der einzige Unterschied ist, und das ist vermutlich der Grund dieses Themas, dass ein Stream, auch für Liebhaber, bei neuer Musik nicht die Begeisterung auslöst, als wenn man sich im Mediamarkt durch eine Vielzahl von Platten hört und seine Beute zuhause genießt.

Es könnte also sein, dass das Problem nicht die Musik an sich ist, sondern eher die modernen Begleitumstände.
 
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Die Frage ist doch, wie man die Konsumenten dazu bekommt?

Die nutzen doch alle mittlerweile Streamingdienste, YT, X, selbst Soundcloud oder Bandcamp erfreuen sich eher einem Liebhaberdasein, als das es wirklich relevant ist?!

Als kleiner Mucker hat man einen sehr kurzen Arm und ist mehr denn je gezwungen bei einem Label unterzukommen, das entweder die Kontrolle oder die Kontakte zu entsp. Playlisten hat.

Vielleicht könnte man mal den populären Markt ausklammern und sich mal anschauen, wie es in interessanten Genres aussieht? Da gibt es immer noch coole und gut gemachte Musik und etliche Musiker, wo dann mal ne Nummer 500k Plays hat, was afaik um die 1700€ brutto wären.

Für kleine Brötchen kann es sich also lohnen interessante Musik zu machen.

Und die gibt es da draussen. Der einzige Unterschied ist, und das ist vermutlich der Grund dieses Themas, dass ein Stream, auch für Liebhaber, bei neuer Musik nicht die Begeisterung auslöst, als wenn man sich im Mediamarkt durch eine Vielzahl von Platten hört und seine Beute zuhause genießt.

Es könnte also sein, dass das Problem nicht die Musik an sich ist, sondern eher die modernen Begleitumstände.

also jetzt mal zur Abwechslung rein aus Konsumentensicht:

Schon bei mir selbst merke ich, ich finde ein Album gut, höre mir das auf Youtube an, Höre es mir dann im Auto etc. an. Wenn das Album so richtig gut ist habe ich den Wunsch nach der zugehörigen Vinyl ( und ich habe nicht so sehr viele Platten ). Sobald ich die habe passiert etwas anderes... dann ist es MEINE Musik. Also nicht im Sinne von "die habe ich gemacht" sondern von "Die gehört jetzt mir und ist ein Teil meiner Defniition von mir selbst".
( Klingt vielleicht ein bisschen hochgestochen aber ich denke durchaus dass mich meine Musik auch als Mensch irgendwie definiert... du bist nicht undbedingt was du hörst, aber was du davon als so wichtig erachtest dass du es besitzen willst ).

Einfach nur einen Künstler oder Album auf Facebook zu liken ist nicht dasselbe. Man muss es anfassen können.
 
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Flachmusik am Fließband ist doch auch nichts neues. Vor paar Jahrzehnten waren es eben Stock Aitken Waterman. Da war mal eine Zeit, wo gefühlt alle Plätze der Top20 von denen belegt wurden.
Dabei haben sie mit den damalig angesagten Geräten die immer gleichen 5 Presets und Samples benutzt. Also austauschbares Playback, nur daß immer jemand anderes darauf geträllert hat.
 
Soviel zur Rechtschreibung. :P

Danke, korrigiert. Bandwochenende gehabt. Bin noch nicht wach :D

Flachmusik am Fließband ist doch auch nichts neues. Vor paar Jahrzehnten waren es eben Stock Aitken Waterman. Da war mal eine Zeit, wo gefühlt alle Plätze der Top20 von denen belegt wurden.
Dabei haben sie mit den damalig angesagten Geräten die immer gleichen 5 Presets und Samples benutzt. Also austauschbares Playback, nur daß immer jemand anderes darauf geträllert hat.

Da gab es noch Chinn/Chapman in den 70ern... Sweet, Smokie, Racey, Suzie Quatro, Exile, Blondie und weiss Gott was sonst noch.
 
Auch die Qualität der Rechschreibung in den Medien verfällt zusehends.
Wie wahr. ;-) ;-)

Auch bei den "Profis". Was wir in der Redaktion oft für einen Schmarrn bekommen von den "offiziellen Pressesprechern" ... unglaublich. Wenns schon die bezahlten Profis nicht mehr hinbekommen, gute Nacht.
 
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