Wenn wegen der GEMA auf dem Volksfest keine Musik läuft

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Wie ist das eigentlich zu werten wenn man mit seiner "Boombox", womöglich auch unfreiwillig, die Umgebung beschallt? Ab wann dürfte die Gema auch da aktiv werden? ;-)
 
Zum Teil zehnmal so hohe Kosten wie früher: Zahlreiche Kommunen sollen plötzlich für die Musikbeschallung von Volksfesten oder Weihnachtsmärkten Unsummen an die Gema zahlen. Weil viele sich das nicht leisten können und die „Angemessenheitsprüfung“ aufwendig ist, droht vielerorts Musikverzicht.

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/wenn-wegen-der-gema-auf-dem-volksfest-keine-musik-läuft/ar-AA1gdqz7

Die haben ja einen an der Waffel
 
Naja, es soll ja nicht kostenlos sein, die Gema hat lediglich das Berechnungsmodell geändert:

Der massive Anstieg der Gebührenforderungen resultiert aus einem anderen Berechnungsmodell, das die Gema neuerdings verfolgt. Jürgen Block, Geschäftsführer der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland, erklärt, dass nicht länger der „beschallte Raum“ als Grundlage für die Berechnung der Lizenzhöhe genutzt werde, wie es früher einmal üblich gewesen sei, sondern die gesamte Veranstaltungsfläche. Das Prinzip „Von Hauswand zu Hauswand, vom ersten Stand bis letztem Stand“ gebe es schon länger, sei von der Gema bisher aber nicht konsequent angewendet worden.

Da ist es schon doof, wenn so eine Blaskapelle ein Zelt beschallt, die Gema aber für die ganze Kirmes kassiert...
 
Die Gema ist halt einfach nur ein sturer Kackverein, so aus meiner Erfahrung.
Oft gibt es nur Ärger mit denen, wenn man z.B. Veranstalter ist.
Die denken, dass überall Geld in großen Mengen fliesst.
Aber dem ist halt nicht in allen Kontexten so, gerade in eher experimentelleren, kleineren Kontexten.
Leben und leben lassen wäre sinniger.
 
Zum Teil zehnmal so hohe Kosten wie früher: Zahlreiche Kommunen sollen plötzlich für die Musikbeschallung von Volksfesten oder Weihnachtsmärkten Unsummen an die Gema zahlen. Weil viele sich das nicht leisten können und die „Angemessenheitsprüfung“ aufwendig ist, droht vielerorts Musikverzicht.

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/wenn-wegen-der-gema-auf-dem-volksfest-keine-musik-läuft/ar-AA1gdqz7

So plötzlich ist das nicht -- die Nummer mit der Weihachtsmarktbeschallung hat der GEMA schon vor gut zehn Jahren ziemliche Schelte eingebracht.

Da der Verein teflonbeschichtet ist, perlt das an denen ab.

Die GVL verlangt mittlerweile auch ohne vorherige Ankündigung bzw. Möglichkeit der Einspruchnahme, daß alle Mitglieder sich die Software zur Erzeugung von ISRC-Codes zu 250 Euro Einstiegspreis nebst Lizenzgebühren zu lizensieren hätten, damit weiterhin Ausschüttungen für das Repertoire vorgenommen werden können. In Höhe von Centbeträgen, wohlgemerkt.

Rechnet sich.

Für die GVL. Oder -- wie in obigem Beispiel -- für die GEMA.

Und ich dachte, bei der GEMA hängen nur coole Socken rum, wie dereinst auf meiner Lieblingswebsite AMAZONA kolportiert...


Stephen
 
Die denken, dass überall Geld in großen Mengen fliesst.
Aber dem ist halt nicht in allen Kontexten so, gerade in eher experimentelleren, kleineren Kontexten.

Der kleinere Kontext könnte sonst ja auch gemafreie Musik aufführen oder soll das subventioniert werden, weil es sich nicht rechnet? Woher kommt der Anspruch das Musik billig sein muss?
 
Die Besucher solcher Volksfeste sind gerne bereit Unsummen für Alkohol, schlechtes Essen und Fahrgeschäfte auszugeben. Von daher wärs am einfachsten einen Zaun um das Festgelände zu stellen
und Eintritt zur Gema-Finanzierung zu verlangen.
Wer sich das nicht leisten kann hat doch eh nicht den kulturellen Hintergrund, wer will schon Pfleger, Erzieher oder gar Musiker mit ihren verzogenen Bratzen in der Öffentlichkeit sehen?
 
Ich frage mich, ob dass dann tatsächlich auch so auf die Künstler umgelegt wird.
Die Ausschüttung erfolgt traditionell nach Präsenz vor potenziellen Publika. Es dürfte also nen Unterschied machen, ob deine Musik bundesweit empfangbare Radiosender spielen, sie im ÖR-Fernsehen vertreten ist, oder nur auf dem Volksfest eines kleinen Ortes.

Seitdem ich weiß, dass unter den Mitgliedern ein Zwei-Kasten-System herrscht – ordentliche und außerordentliche – stimmt mich skeptisch, dass die selbstgestalteten Bestimmungen über die Ausschüttungen 100e Seiten umfassen. Könnte es nicht gut sein, dass die Gremienmitglieder die außerordentlichen hierdurch übervorteilen?
Aber bring mal ne dutzend-dimensionale Matrix auf nem Bierdeckel unter.
 
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Klar soll für Musik bezahlt werden. Und wenn der Künstler eine Verwertungsgesellschaft hintergeschaltet hat, darf und soll die auch kassieren.
Dass man für Veranstaltungen proaktiv nachweisen muss, dass man Gema-freie Musik spielt, dass die Gema kassiert, wenn elektronische Geräte oder Speichermedien, die zur Vervielfältigung von Gema-geschützten Werken genutzt werden könnten, empfinde ich als zutiefst verachtenswert. Die haben mir nachzuweisen, dass ich Werke, die von denen geschützt werden konsumiert habe. Die jetzige Handhabe kann ich nur parasitär nennen.

P.S.: Tut mir leid für leichtes Off-Topic. Solche Handhabungen (Gema, GEZ) treiben mich immer auf die Palme.
Zum Thema: Tatsächlich spielt hier schon seit Jahren keine Musik mehr auf den Weihnachtsmärkten dank der Gema (was mir bei Weihnachstmusik eigentlich nur zugute kommt :xenwink:) . Auch höre ich von örtlichen DJs und Partyveranstaltern, dass die vor ein paar Jahren geänderte Abrechnung gerade kleine Veranstaltungen nicht mehr finanzierbar macht. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es im Sinne der Künstler ist, dass Musik aus dem öffentlichen Raum verschwindet. Für Unterhaltungsmusiker ist gerade das ein großer Einschnitt. Da muss auch und gerade im Sinne der Künstler ein anderer Weg gefunden werden.
 
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(was mir bei Weihnachstmusik eigentlich nur zugute kommt
kann ich verstehen seit ich mal direkt über einem kleinen Marktplatz und damit dem Aufstellort eines Kinderkarussels zur Weihnachtszeit gewohnt habe - nach dem 30. Mal "In der Weihnachtsbäckerei" ists dann doch vorbei mit jeglicher Konzentration oder gar Inspiration ...
 
Die Gema ist halt einfach nur ein sturer Kackverein, so aus meiner Erfahrung.
Oft gibt es nur Ärger mit denen, wenn man z.B. Veranstalter ist.
Die denken, dass überall Geld in großen Mengen fliesst.
Aber dem ist halt nicht in allen Kontexten so, gerade in eher experimentelleren, kleineren Kontexten.
Leben und leben lassen wäre sinniger.
wieviel Geld würde denn noch fließen, wenn es keine Musik mehr von Gema Künstlern gäbe?
 
Klar soll für Musik bezahlt werden. Und wenn der Künstler eine Verwertungsgesellschaft hintergeschaltet hat, darf und soll die auch kassieren.
Dass man für Veranstaltungen proaktiv nachweisen muss, dass man Gema-freie Musik spielt, dass die Gema kassiert, wenn elektronische Geräte oder Speichermedien, die zur Vervielfältigung von Gema-geschützten Werken genutzt werden könnten, empfinde ich als zutiefst verachtenswert. Die haben mir nachzuweisen, dass ich Werke, die von denen geschützt werden konsumiert habe. Die jetzige Handhabe kann ich nur parasitär nennen.

P.S.: Tut mir leid für leichtes Off-Topic. Solche Handhabungen (Gema, GEZ) treiben mich immer auf die Palme.
Zum Thema: Tatsächlich spielt hier schon seit Jahren keine Musik mehr auf den Weihnachtsmärkten dank der Gema (was mir bei Weihnachstmusik eigentlich nur zugute kommt :xenwink:) . Auch höre ich von örtlichen DJs und Partyveranstaltern, dass die vor ein paar Jahren geänderte Abrechnung gerade kleine Veranstaltungen nicht mehr finanzierbar macht. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es im Sinne der Künstler ist, dass Musik aus dem öffentlichen Raum verschwindet. Für Unterhaltungsmusiker ist gerade das ein großer Einschnitt. Da muss auch und gerade im Sinne der Künstler ein anderer Weg gefunden werden.
du bist also der Meinung, das die Gema jede Lokation, jede Musikkneipe und jedes Volksfest kontrollieren soll.
Klar, kann man machen, wird aber nur viel teurer.
 
Die will nur keiner hören.
Das wäre aber vieleicht mal eine Alternative zum Dauerkommerz. Irgendwie alles ziemlich starr. Zudem wird diese neue Masche der Gema vieleicht zu einem Kontra führen von dem
unbekannte Bands profitieren könnten auch mit Liveauftritten. Ich finde daß diese Gier nach einer Konsequenz geradezu schreit.

wenn dort nicht ständig Musik laufen würde und viele davon haben noch nie einen Cent Gema bezahlt.
soweit ich weiß kommen die da gar nicht drum herum.
 
Zuletzt bearbeitet:
du bist also der Meinung, das die Gema jede Lokation, jede Musikkneipe und jedes Volksfest kontrollieren soll.
Klar, kann man machen, wird aber nur viel teurer.
In dem Fall will ich nichts von der Gema, die will etwas von mir. Ich sehe nicht, dass ich tätig werden muss.
Dass das so nicht machbar ist, dass die überall kontrollieren ist klar. Aber das ist, solange ich nichts von denen in Anspruch nehme, nicht mein Problem.
Dazu kommt, dass die in Kauf nehmen, für Werke zu kassieren, für die sie keine Berechtigung haben. Schaut man auf die Gema-Seite unter dem Punkt "Wann ist Musik GEMA frei?" steht dort lediglich, dass Musik GEMA-frei ist, wenn der Urheber seit mindestens 70 Jahren verstorben ist (siehe https://www.gema.de/de/musiknutzer/veranstaltungen).
Ich verstehe deinen Punkt. Verwertungsgesellschaften müssen sein, damit der Künstler überhaupt die Möglichkeit hat, eine Vergütung für Aufführungen zu bekommen. Das finde ich absolut valide, die Umsetzung der GEMA nicht.
 
Ich frage mich, ob dass dann tatsächlich auch so auf die Künstler umgelegt wird.

Auf ein paar schon.

Udo Lindenberg, Klaus Doldinger, irgendwelche Schlagerfuzzis, Mitglieder des GEMA-Vorstandes (die früher auch mal Musiker waren, bevor sie lukrativere Einnahmemöglichkeiten für sich entdeckten)...

Klar. Dieter Bohlen, Helene Fischer ...

Die natürlich auch.

Hubert Kemmler, Stefan Waggershausen.

Wieso glaubt eigentlich Jeder, das die ganze Musik immer kostenlos ist?

Weil sie immer verfügbar ist. Das war schon in Zeiten vor Internet und Smartphone so, ist dann aber seither in die zehnte Potenz gesteigert worden..

Weil sie immer da ist, egal, wohin man geht.

Weil sie allenfalls ornamentalen oder dekorativen Charakter hat und von der Leere im eigenen Kopf ablenkt.

Weil Musik bzw. Musikmachen von der ungebildeten Masse nicht als Arbeit, sondern als Freizeitbeschäftigung und lustiger Zeitvertreib wahrgenommen wird. Leute, die ganz offensichtlich nichts können, gießen noch Wasser auf die Mühlen derer.

Weil man irgendwelchen Leuten, die nichts Gescheites gelernt haben, nicht auch noch ihren Lebenswandel finanzieren will. Eine sehr deutsche Haltung.

Das ist das, was mir so einfällt.

Stephen
 
Das wäre aber vieleicht mal eine Alternative zum Dauerkommerz. Irgendwie alles ziemlich starr. Zudem wird diese neue Masche der Gema vieleicht zu einem Kontra führen von dem
unbekannte Bands profitieren könnten auch mit Liveauftritten. Ich finde daß diese Gier nach einer Konsequenz geradezu schreit.


soweit ich weiß kommen die da gar nicht drum herum.
Das ist dann das Geschäftsmodell: "Ich bereichere mich an der Arbeit Anderer".
Ja, das kann man so machen.
 
Das ist dann das Geschäftsmodell: "Ich bereichere mich an der Arbeit Anderer".

Das nennt man landläufig Kapitalismus.

Ja, das kann man so machen.

Das ist gängige Praxis -- so funktioniert unser Wirtschaftssystem. Für einige wenige sehr gut, für ein paar so lala, und für die meisten so wenig, daß sie merken, daß da irgendwo irgendwas nicht ganz rund läuft.

Man darf nur nicht neidisch werden, daß andere skrupelloser, unverschämter oder einfach mächtiger sind und aus dem System für sich Nutzen ziehen.

Der langen Rede kurzer Sinn: Ich spiele schon seit drei, vier Jahren mit dem Gedanken, aus der GEMA auszutreten. Es lohnt sich einfach nicht mehr für mich und das Spartengenre, das ich bediene, und für 8 Cent einen Kontoauszug geschickt zu bekommen, halte ich für demütigend -- für die GEMA, nicht für mich.

Stephen
 
Ich verstehe deinen Punkt. Verwertungsgesellschaften müssen sein, damit der Künstler überhaupt die Möglichkeit hat, eine Vergütung für Aufführungen zu bekommen. Das finde ich absolut valide, die Umsetzung der GEMA nicht.
Ja, aber eine andere Lösung für die Umsetzung hätte ich jetzt nicht.
Es würde aber wahrscheinlich darauf hinauslaufen, das niemand mehr Gema meldet und bezahlt und es darauf anlegt, irgendwann erwischt zu werden.
 
Das ist dann das Geschäftsmodell: "Ich bereichere mich an der Arbeit Anderer".
Ja, das kann man so machen.
Da haste mich falsch verstanden. Ich rede davon daß man vieleicht auf den Kommerzschrott verzichtet und einfach Bands die Möglichkeit gibt hier und da zu musizieren.
Die Stadt könnte kleine Pa's aufbauen mit dem Geld was sie spart für die Gema. Vieleicht würden dann sogar wieder mehr Bands entstehen und mehr Vielfalt.
 


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