ROM-Player mit Schwerpunkt Orchestrals sind eine ganz andere Baustelle als spezialisierte Sample Libraries bzw. entsprechende Player für Computer. Sie bieten auf Knopfdruck pragmatischen Stoff, ohne große Umstände und auch mit vergleichsweise wenig Features hinsichtlich Feinheiten in Artikulation usw., überzeugen aber immerhin in der Regel durch klangliche Konsistenz quer durchs Instrumentarium, ein nicht zu unterschätzender Vorzug.
Kommt also sehr drauf an, was man will.
Monozelles Tipp ist ziemlich angemessen, und wenn man bedenkt, dass geniale Leute wie Chris Stone die Library dafür gemacht haben und genau wussten, wie sie die Sache auf den Punkt bringen und keinen Speicherplatz verschwenden (durften), dann sind die Resultate sicherlich brauchbar. Wenn man einen gewissen orchestralen Flavour braucht und ansonsten sowieso hauptsächlich in irgendeiner beliebigen Popularmusik unterwegs ist.
Eine ganz andere Geschichte sind anspruchsvolle Orchesterarrangements, die, ähnlich wie bei der täglichen Arbeit in Hollywood, die horrenden Kosten echter Orchester irgendwie mildern müssen. Dann sind diese o.g. Libs oder Player angemessen. Allerdings, der Content ist so speziell und auf Ansprüche von gelernten Arrangeuren zugeschnitten, und muss vom Musiker entsprechend beherrscht werden. Ergänzt wird das mit Sample Libs kompletter Orchesterphrasen, die den Raum und den Orchesterkörper als Ganzes einfangen. Clevere Leute mischen sich das gefakte Zeug zusammen, damit das Resultat einfach überzeugend klingt. Dazu gehören auch Kenntnisse der DAW und Orchesterdynamik, denn das alles muss dan gekonnt simuliert werden. Hört sich nach viel "Muss" an, und ist auch so. Die Samples sind teils so derb und trocken und haben, selbst in teuren Libs hier und dort "kleine Problemchen", das sind dann Zusatzhürden, die genommen werden wollen. Es gibt noch Zwischendinger, also mittelgroße Libs, die eine Art Kompromiss darstellen, wenn man sich weder für Teuerkram noch ROM-Player begeistern kann. Die haben dann oft den Vorzug mit wenig Rechnerpower klarzukommen, was nämlich auch ein Aspekt sein kann.
Die billigste Lösung ist ein alter Sampler der Baureihe EMU IV oder Akai S6000 mit maximalem Speicherausbau und sich die Samples per CD-ROM zusammengesucht. Wenn die dann im Soundkontext mal nicht so richtig zusammenpassen wollen, dann bügelt man mit einem Teuerhall einen eleganten Raum drüber, und zwar für die ganze Summe - alter Hollywoodtrick
Was den Aspekt Statik der Samples betrifft: Trick 17 von James Newton Howard anwenden. DAW einsetzen und die Volumes der einzelnen Spuren feinsäuberlich zeichnen. Ich für meinen Teil möchte ergänzen, dass mit cleveren Controller Assignments für Volume und Filter das heutzutage sehr komfortabel und vor allem nach Gefühl gemacht werden kann. Im Resultat erreicht man damit eine erstaunliche Dynamik, die so ansprechend wirkt, dass der Hörer es sich einfach so gefallen lässt.