Ich meine mit Dynamik nicht die Endlautstärke, sondern ob der Rekonstruktion 65000 oder 16 Millionen Abstufungen zur Verfügung stehen. So gesehen kann man 12 Bit Rechnerisch natürlich anführen, aber es geht ja um das , was dazwischen passiert..
Ich kann eine Widergabe mit 16 Bit 44,1 und 24 Bit 44,1 sehr wohl unterscheiden, wenn auch auf einem Zugegebenermaßen eher subtilen Niveau. Und man muss schon etwas hören, was zb verschieden Entfernungen im Raum auf allen Achsen besitzt und eventuell sind es auch gleich noch mehrere Instrumente, sagen wir ein Orchester.
Ich habe jetzt nicht den Rest des Threads gelesen, aber ich denke, dass Du hier vergisst, dass unser Gehirn massivst mit Bewertungsmethoden arbeitet, die bestimmen, was von Gehörtem vernachlässigt wird. Das Ohr nimmt zwar physiologisch die Vielfalt des Schalls auf, aber das Gehirn transportiert nur einen Bruchteil des physiologisch Übermittelten ins Bewusstsein. Das ist ja genau das, was MP3 mit seinem Maskierungseffekt nutzt.
Gegenbeweis ist, das Orchester mal mit 12 Bit abzuspielen - viel Spaß bei dem Phasen Wirrwarr! Ganz tolles Erlebnis..
Da vermengst Du zwei Sachen: Die dynamisch Auflösung hat für Phasenbeziehungen nur einen sehr geringen Einfluss (ja es gibt den Einfluss, und er gilt meinethalben auch schon bei 12bit vs 16bit, aber sicher nicht mehr relevant für 16 vs 24).
Bedeutender für Phasenbeziehungen wäre die Samplingrate. Und da sind wir mit 22kHz echter Bandbreite (44.1 Samplingrate) weit über dem Notwendigen. Rechenbeispiel gefällig?:
Wir haben einen Phasenlaufzeit von einem Ohr zum anderen von grob 1ms (Schallgeschwindigkeit ~340m/s macht für 34cm 0.001s, und die 34cm sind grob genähert der Abstand Ohr<->Ohr). Wir nehmen Laufzeitdifferenzen bis ca 2kHz wahr und können Positionsunterscheidungen von ca 30 Grad machen (im 180Grad Hörfeld L<->R). Also sieben unterschiedliche Positionen. Das bedeutet für die Phasen/Laufzeitdifferenz eines 2000Hz-Signals, dass wir ein Delta von ca 0.15ms darstellen müssen; weil der Kopf ein bisschen schmaler ist, sagen wir 0.1ms. Da bedeutet, dass eine maximal wiederzugebende Frequenz von 10000Hz (!!!) bzw eine Samplingrate von 20kHz komplett ausreichend ist, um die Fähigkeiten unseres räumlichen Hörwahrnehmung zu befriedigen. Alles was mehr an maximal wiedergebbarer Frequenz
Samplingrate ist, dient dem Frequenzgang, aber nicht dem räumlichen Hören oder der vermeintlichen Aufhebung eines "Phasen Wirrwarrs".
(Wer Quellen nachlesen möchte: Fleischer, H. "Hörbarkeit von Phasenunterschieden bei verschiedenen Arten der Schalldarbietung", in Acoustica, Band 77, S.90ff)