Was ist los mit Musik?

Ich habe gar kein Interesse mehr neue Sachen kennenzulernem so wie ich das vor Jahrzehnten gemacht habe.
Ist wahrscheinlich auch ne Frage des Alters. Bin nun in den End füffzigern. Boah... Alter Sack. Kenne inzwischen einfach zu viel, Sättigung erreicht.
So wie ich in den 80ern, 90ern und 00ern neue Sachen aufgesogen habe, das ist vorbei.
und klar, je mehr man kennt, desto ähnlicher klingt Neueres, weil's einem an etwas anderes erinnert.
Außerdem, je mehr es gibt über die Jahrzehnte, desto schwieriger wird es etwas Neues zu kreieren.
Und was höre ich inzwischen seit mehreren Jahren am liebsten? 90s DnB Jungle Mixe auf youtube, eher die chillige und manchmal jazzige Variante.
 
Das Eingangspost hat da sehr viele Äusserungen drin die viele ganz unterschiedliche Punkte und Aspekte ansprechen.
Das könnte man auch alles nochmals einzeln angucken.
Im grossen und ganzen kann ich dem voll zustimmen. Geht mir genau gleich.
 
Es gibt da viele Aspekte. In loser Reihenfolge ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

- Je älter man wird, desto mehr Musik kennt man zum Vergleich, dadurch hat es "neue" Musik zunehmend schwer.

- Falco: „Beim Komponieren von wirklich moderner, neuer Musik müssen Sie drei Dinge beachten: Ist es Musik? Ist es neu? Ist es wirklich Neue Musik?“

- Heute sind "Bands" aus der Mode gekommen. Musik wird zunehmend von Bedroom-Producern im stillen Kämmerlein gemacht, wodurch der kreative Input zahlreicher beteiligter Personen entfällt.

- Der Prozess des Musizierens ist zu beliebig geworden.

- Der Prozess des Musizierens ist zu einfach geworden.

- Es gibt trotzdem noch alles Gute - in allen Bereichen - es erreicht nur keine Öffentlichkeit mehr, da es keine redaktionelle Kontrolle mehr gibt. Gutes und Schlechtes wird heute nicht mehr vorgefiltert durch Experten in Redaktionen, sondern durch Laien in "sozialen" Netzwerken ... keine gute Idee.
 
Zuletzt bearbeitet:
Musik war früher nicht besser, nur anders. Same mit Büchern, Filmen und Serien,...

Bei Musik hat man sich im Laufe der Jahre ein Arsenal aufgebaut das man dauerhaft hören kann
und vergleicht bewusst oder unbewusst neues immer mit den im Hirn abgespeicherten
Bands/Alben/Produktionen/Emotionen.

Bei Musik muss ich nicht immer was neues entdecken, weil ich schon soviel an Platten,
Tapes, digital habe das ich die ganze Zeit hören kann.
Ich denke so geht es vielen.

Aber ich freue mich immer wieder neue Künstler oder Genres zu entdecken,
weil ich einfach neugierig bin was aktuell abgeht.

Anders bei Serien/Filmen. Ich sehe mir selten Filme oder Serien mehr als einmal an.
Da bin ich "gezwungen" mich ständig auf neues einzulassen und entdecke so viele coole Serien.

Warum soll das bei neuer Musik anders sein, nur weil wir uns jahrelang kalibriert haben? ;-)
 
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- Es gibt trotzdem noch alles Gute - in allen Bereichen - es erreicht nur keine Öffentlichkeit mehr, da es keine redaktionelle Kontrolle mehr gibt. Gutes und Schlechtes wird heute nicht mehr vorgefiltert durch Experten in Redaktionen, sondern durch Laien in "sozialen" Netzwerken ... keine gute Idee.
Das halte ich tatsächlich auch (in vielen Bereichen) für einen wesentlichen Punkt. ...so schön die Demokratisierung der Gestaltungsmöglichkeiten auch ist.
 
- Es gibt trotzdem noch alles Gute - in allen Bereichen - es erreicht nur keine Öffentlichkeit mehr, da es keine redaktionelle Kontrolle mehr gibt. Gutes und Schlechtes wird heute nicht mehr vorgefiltert durch Experten in Redaktionen, sondern durch Laien in "sozialen" Netzwerken ... keine gute Idee.

Für die die es brauchen gibt es noch die ganzen Musikmags mit Plattenempfehlungen:
Laut.de, Rolling Stones, Metal Hammer usw..
Und daneben gibt es eben auch Blogger, Podcasts, Youtuber, Reddit,...

oder Empfehlungen via Bandcamp, Playlists,...

Dazu kommen noch die ganzen Kunden-Rezensionen sei es bei Amazon oder auf speziellen Seiten wie z.B. für Progrock (aber auch Berliner Schule)

Ich lese z.B. lieber Laien-Rezensionen von Musikliebhabern auf Amazon oder Reddit als so manches Geschwurbel von "professionellen" Redakteuren. Aber das ist wohl Geschmacksache.

Man hat halt mehr Auswahl heute - von allem. Ich begrüsse das!
 


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