Hi-Tech Music schrieb:
ich glaube das wenn hier die richtigen leute zusammen kommen, da jeder synth enstehen kann ob alt oder neu oder klon...
Aber hier kommen keine Leute zusammen.
Vor etwa 10 Jahren gab es hier ca. 10-15 Leute, die wirklich Ahnung hatten und so etwas hätten durchziehen können.
Und weitere 20 Leute, die gerne mitgemacht und nachgebaut hätten, bzw. ständig aktiv im DIY-Bereich mitgewirkt haben.
Heute ist dieses Forum in Bezug auf DIY doch tot.
Außer den regelmäßigen "Kondensator-wechsel-Diskussionen", "smd vs. thruhole" und "Mein-Synth-geht-nicht-an" gibt's kaum noch Themen hier, geschweige denn Projekte.
Und selbst, wenn sich hier Leute finden sollten: Wie läuft es denn ab?
Wir kennen das doch schon, ist ja nicht das erste Mal.
Ich erinnere an ein Projekt vor Jahren: Der Forum-DIY-Sequencer.
Es sollte ein simpler, nachbaubarer DIY-Sequencer werden.
Viele Leute haben sich beteiligt, Ideen dazu beigetragen, bis auf Bauteileebene wurde diskutiert.
Konkrete Arbeiten haben nur ganz wenige angeboten.
Am Ende war dann einer (der Schaltungsentwickler), der dann plötzlich gesagt hat,"ich mach das jetzt alleine", das Gerät hergestellt und kommerziell verkauft hat. (Und meines Wissens finanziell damit auf die Nase gefallen ist, weil man eben so eine Kleinserie überhaupt nicht kostengünstig anbieten kann).
Nix mit DIY. Frustrierend für viele Beteiligte.
Eine Schaltung entwickeln muss einer alleine machen, bestenfalls zwei. Und der muss richtig Ahnung haben. Der muss dann auch noch den Schaltplan zeichnen.
Vielleicht kann ein anderer das Board routen. Macht aber auch am besten der Entwickler selber, weil er die "issues" selber am besten kennt.
Bei µP kommt noch ein Programmierer dazu, der auch richtig Ahnung haben muss. Ein Hobby-Coder schafft das in angemessener Zeit gar nicht.
Gehäuse? Mechanische Ausführung?
Will ich gar nicht erst mit anfangen. Ist der größte (und teuerste) Haken bei DIY.
(Und nicht nur da: aus beruflicher Erfahrung kann das ebenso bestätigen.)
Und meiner Meinung nach gehört zu so etwas auch eine nachvollziehbare Dokumentation, sowie ein gewisser Support für Leute, die "nur" löten können.
Was nochmal (sehr) viel Arbeit bedeutet, wenn's effektiv sein soll.
Es sind also zwei, drei Leute, die richtig viel Arbeit haben, der Rest will nur labern und absahnen, bestes Beispiel: der Threadstarter "Hi-Tech Music" hat in keinster Weise erwähnt, "aktiv" - oder besser: - "produktiv" irgendeine Leistung anbieten zu können. Ich schließe daraus, daß er keinerlei Ahnung von Geräteproduktion hat.
Die meisten wollen diskutieren, ihre Vorstellungen verwirklicht sehen, und am Ende nur partizipieren.
Billiger wird das - entgegen landläufiger (dilettantischer) Meinung - sowieso nicht, an Gestehungskosten wie all die Yamahas, Korgs oder Behringers sie haben, kommt man eh nicht dran, wenn man auch nur annähernd die Qualität erreichen will.
DIY ist immer teurer.
Ich habe in mein Modularsystem ca. 10tsd € gesteckt - alles DIY. Ohne Arbeitszeit. Ich verstehe Moogs Preise beim Modularkram sehr gut.
Jeder, der da was anderes schwafelt, betrügt nur sich selber oder hat ein Milchmädchen geheiratet.
changeling schrieb:
...aber zumindest gab's nen fertigen VCO...
Ja, den gab's. Der war auch gut, klanglich.
Ohne Schaltplan und vernünftiger Dokumentation, eigentlich 'ne Qual, den nachzubauen.
Schaltplan habe ich mir selber rausgezeichnet (und gesehen, daß es mehr oder weniger ein Minimoog Clone war), ein vernünftiges Platinenlayout habe ich dann auch nochmal gemacht, weil das wirklich furchtbar war. (Fast mehr Drahtbrücken als Bauteile, keine Koppelkondensatoren ...)
changeling schrieb:
...der Polivoks Filter von serenadi fällt mir aber noch ein.
Ich habe meine Module nur für mich gebaut. Das gab's keine Forumprojekte. Ein paar nette Forumkollegen haben von mir allerdings hier und da PCBs und die Dokus bekommen. Geben und Nehmen eben.
Und ich hatte damals gedacht - wo Du das Polivoks erwähnst - da gibt's bestimmt noch Interesse, habe sogar Mengen der schwer erhältlichen Chips gekauft. Liegt nun da, es gibt hier kein Interesse mehr.
Lieben Gruß,
Bernd