erledigt Ungereimtheiten beim Analogue Solutions Leipzig SK

phonos

phonos

||
Ich habe vor Kurzem ein gebrauchtes Keyboardmodell des Leipzig SK erworben, spiele jedoch mit dem Gedanken, ihn wieder zurückzugeben. Denn ich glaube, dass mein Exemplar Macken hat.

Denn mein Modell ist auch nach 'ner Stunde Aufwärmzeit deutlich verstimmt und überhaupt nicht oktavrein. Viel ältere VCO-Synths, die ich besitze, verhalten sich diesbezüglich überdeutlich besser. Überdies nehme ich über den Kopfhörerausgang dauerhafte Oszillatorklänge und "LFO- Knacken" bzw. LFO-Bleeding über den VCA-Output wahr.

Dies alles ist mir auch aufgefallen, als ich versucht habe, die Dinge, die Marc Doty a.k.a. "Automatic Gainsay" in seinen Leipzig-Videos zeigt, zum Vergleich an meinem Modell nachzustellen. Anders als bei seinem Modell "krisselt" und kratzt es im Sound meiner beiden VCOs. Und ich kriege bei meinem Modell den Sync. nicht aktiviert, so wie er es im ersten seiner 6-teiligen Video-Reihe vorführt.

Ich weiß, dass es sich bei dem SK um einen vollanalogen (VCO-)Synth handelt und ich glaube, dass die Synths "handgefertigt" sind (?)
Aber das sind mir einfach zu viele Ungereimtheiten.

Ich habe bereits eine Rückgabe in die Wege geleitet, um die Rückgabefrist einzuhalten.

ABER: Ich könnte eigentlich auch beim Gebrauchtinstrumentenhändler meinen Gewährleistungsanspruch geltend machen. Nur: Wer soll den Synth reparieren? Doch nicht etwa Tom Carpenter? Der Leipzig ist schließlich "discontinued"...

Wie würdet Ihr in meinem Fall entscheiden? Zurückgeben? Oder Reparatur einfordern?

Grüße
phonos
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hoffe, aus meinem Eingangspost geht hervor, dass es sich um eine eher "emotionale" Frage handelt; denn die Keyboardversion des Leipzig S hatte ich schon länger auf dem Schirm. Und es kommt sehr sehr selten vor, dass mal ein SK angeboten wird - noch dazu von einem Händler und so mit Gewährleistung. Wer den British Minimoog besitzt, gibt ihn anscheinend nicht mehr her. Ich würde ihn gern behalten, halte dies jedoch in diesem Fall nicht für vernünftig. Daher meine Frage...

Wie hieß es nochmal im ZDF: "Wie würden Sie entscheiden ?" ;-)
 
Ich würde erst einmal die OSCs bzgl. der Grundstimmung und der Skalierung (Oktavspreizung) kalibrieren.

Das muss man bei allen analogen Synths mit VCOs ab und zu tun. Und es ist mit einem guten Stimmgerät oder einer entsprechenden App in der Regel auch sehr einfach.

Außerdem bitte beachten (aus dem Manual):
This tune control affects both VCOs.
Note; there are lots of ways this synth can play out of tune. Obvioulsy Master Tune and Detune must be set correctly. But also the MODULATION AMOUNT controls will affect tuning, the VCO2 MIDI PITCH switch, and also the positions of the sequencer’s VCO1/2 DESTINATION amount controls.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ich kriege bei meinem Modell den Sync. nicht aktiviert, so wie er es im ersten seiner 6-teiligen Video-Reihe vorführt.
Zumindest dazu kann ich schonmal was sagen: Es sieht mir hier so aus, als wäre da der gleiche Drehschalter verbaut wie bei meinem Telemark-K. Da waren die Schalter für Filtertyp, Sync und Mod. Source 2 kaputt.
Das ist ein Problem mit dieser Art Schalter, welches ich auch bei meinem Moog Sub Phatty schon hatte. Die sind intern ähnlich wie ein Potentiometer aufgebaut, mit einem Schleifer aus federndem Metall, der Kontakt zu Leitflächen herstellt. Dieser Schleifer wird von Plastiknieten gehalten. Das Plastik wird über die Jahre spröde und bricht. Dann hängt der Schleifer im Gehäuse irgendwo in der Gegend rum, hat keine Verbindung mehr zur Achse und es lässt sich daher nichts mehr schalten. Ich habe meine mechanisch repariert, aber ich hab ja auch nicht mehr alle Latten am Zaun. Im Regelfall würde ein Techniker die wohl (einfach) tauschen.
 
Anders als bei seinem Modell "krisselt" und kratzt es im Sound meiner beiden VCOs.
Müsste man mal hören. Kann sein, dass sich da ein Operationsverstärker oder Transistor verabschiedet hat bzw. schwächelt.
Zumindest bezüglich des Telemark wurde mir mitgeteilt, dass es wohl keine Serviceunterlagen in dem Sinne gibt. Das macht eine Fehlersuche nicht gerade einfach. Wenn der Leipzig so ähnlich aufgebaut ist wie der Telemark, dann sind es diskrete Bauelemente in THT Ausfürhung. Da kann man mit ein paar Messungen an verdächtigen Bauteilen der Sache vielleicht auf den Grund kommen.
Ob der Herr Carpenter zum Leipzig nen Schaltplan rausrücken kann oder will, vermag ich nicht zu sagen.
 
Ich würde erst einmal die OSCs bzgl. der Grundstimmung und der Skalierung (Oktavspreizung) kalibrieren. [...] Außerdem bitte beachten (aus dem Manual):
Dankesehr! Mit dem voll aufgedrehten Mastertune-Regler bleibe ich immer noch knapp unter dem Kammerton A (= 440Hz). Eine Oktave rauf oder runter gespielt klingt beim Synth überhaupt nicht nach einer Oktave. Der Synth klingt jetzt noch verstimmter denn je, nachdem ich ihn stundenlang angeschaltet gelassen habe. Die von Dir aus dem Manual zitierten Angaben hatte/habe ich berücksichtigt.

@MacroDX : Danke auch für Deine Ausführungen. Sie haben mich in meiner Entscheidung bestärkt, den SK nun auf jeden Fall zurückzugeben. Das "Gekrissel" klingt nun nach stundenlanger Inbetriebnahme noch grausamer - so als ob der Klang stark moduliert würde. Und ja, der "Sync-Regler" scheint nichts zu bewirken...
 
Dankesehr! Mit dem voll aufgedrehten Mastertune-Regler bleibe ich immer noch knapp unter dem Kammerton A (= 440Hz). Eine Oktave rauf oder runter gespielt klingt beim Synth überhaupt nicht nach einer Oktave. Der Synth klingt jetzt noch verstimmter denn je, nachdem ich ihn stundenlang angeschaltet gelassen habe. Die von Dir aus dem Manual zitierten Angaben hatte/habe ich berücksichtigt.
Dann versuche doch jetzt einmal die empfohlene Kalibrierung.

Allerdings finde ich keine Anleitung im Netz dazu. Bei Doepfer, Korg etc. ist in der Regel beschrieben, was man tun muss, um die Grundstimmung und die Oktav-Spreizung der VCOs richtig nachzujustieren. Und die entsprechenden Trim-Potis sind entweder intern oder sogar von außen zugänglich.

Seltsam. Beim Leipzig scheint das nicht der Fall zu sein. Es kann ja nicht sein, dass man einen Synth mit VCOs jedesmal zum Service einschicken muss, wenn die Oktavreinheit nicht mehr stimmt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann versuche doch jetzt einmal die empfohlene Kalibrierung.

Allerdings finde ich keine Anleitung im Netz dazu. Bei Doepfer, Korg etc. ist in der Regel beschrieben, was man tun muss, um die Grundstimmung und die Oktav-Spreizung der VCOs richtig nachzujustieren. Und die entsprechenden Trim-Potis sind entweder intern oder sogar von außen zugänglich.

Seltsam. Beim Leipzig scheint das nicht der Fall zu sein. Es kann ja nicht sein, dass man einen Synth mit VCOs jedesmal zum Service einschicken muss, wenn die Oktavreinheit nicht mehr stimmt.
Ich finde leider auf die Schnelle auch keine Anleitung dazu. Von außen zugängliche Trim-Potis habe ich ebenfalls nicht entdecken können. Öffnen werde ich den Synth auf keinen Fall. Im Moment klingt es nicht mehr ganz so verstimmt. Einige würden sogar vielleicht von analoger Wärme sprechen. Für meinen Ohren klingt es aber immer noch fast unerträglich schief.
 
@MacroDX :

Das Krisseln scheint mit dem LFO zusammenzuhängen. (Möglicherweise ein Bedienfehler meinerseits) Bei totalem Linksanschlag des LFO-Ratenreglers und nicht leuchtender LED rechts neben dem Regler verschwindet das Krisseln. Sobald diese LED aufleuchtet, erscheint dieses nach schneller Modulation klingende Krisseln wieder. Diese LED gibt den Takt der LFO-Frequenz wieder. Die drei Amount-Regler sind zugedreht. Das LFO-Bleeding aus dem VCA-Output bzw. das LFO-Knacken aus dem Kopfhörerausgang samt der dauerhaft leise klingenden Oszillatoren hatte ich ja bereits erwähnt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich würde nie, wirklich NIE meine beiden Leipzigs verkaufen. Jeden anderen Synthesizer aus meinem großen Fuhrpark ja, aber die Beiden? Nee! Da ist soviel pure Analog-Power und krasser Vibe drin, da darf es auch mal rotzig, roh und schräg sein.

IMG_3565.JPG

Die von Dir beschriebenen Probleme kann ich so nicht nachvollziehen. Wenn Du magst, kannst Du mir ja mal ein Patch-Sheet und ein Midi-file von einem Sound senden, wo Du meinst, dass das bei Dir schräg klingt. Dann baue ich das auf meinem SK mal nach und Du kannst dann vergleichen.
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben