Uli Behringer Interview

Den Großteil seiner Antworten in dem Video findet man schon sehr ähnlich in früheren Interviews. Mich hätten eher Ausblicke interessiert, an was sie in den nächsten Jahren arbeiten wollen. Aber gut, da redet das Social Media Team nicht drüber und Uli Behringer auch nicht. Immerhin wissen wir jetzt, dass die Synthi-Reise bei ihnen auch noch die nächsten Jahre weitergehen dürfte.
 
Vielen Dank für's Posten des Videos. Sehr interessant. Typisch amerikanisch weichgespühlt, allerdings hätte ich in dem Setting auch keine wirklich kritischen Stimmen erwartet, was dem ganzen aber gut getan hätte. Da hat man sich auf sehr sicherem Terrain bewegt.

UB kannte ich bislang nur aus Erzählungen und Berichten, hat auch mich aber einen sehr sympatischen und bodenständigen Eindruck gemacht. Jetzt kann ich meine Behringer mit einem noch besseren Gefühl spielen :xenwink: .
 
Ja, das ist natürlich ein Werbe-Video, vielleicht nicht zuletzt wegen der Trump-Zölle, aber zumindest in dem kurzen Abschnitt, in dem er über seine Mutter sprach, war ihm anzusehen, dass er seine Emotionen kontrollieren musste.
 
Vielen Dank für's Posten des Videos. Sehr interessant. Typisch amerikanisch weichgespühlt, allerdings hätte ich in dem Setting auch keine wirklich kritischen Stimmen erwartet, was dem ganzen aber gut getan hätte. Da hat man sich auf sehr sicherem Terrain bewegt.
Sweetwater ist ein Händler und wollen die Produkte verkaufen. Kritische Fragen können eher Leute stellen, die in keinerlei gegenseitiger Abhängigkeit stehen.


UB kannte ich bislang nur aus Erzählungen und Berichten, hat auch mich aber einen sehr sympatischen und bodenständigen Eindruck gemacht. Jetzt kann ich meine Behringer mit einem noch besseren Gefühl spielen :xenwink: .
So kam er auch in anderen Interviews rüber. Er hat auch mehrfach betont, dass ihn Geld oder Statussymbole nicht interessieren. Wobei das jemanden in meinen Augen nicht automatisch zu einem besseren Menschen macht. Und ehrlicherweise gehe ich davon aus, dass man eine Firma in der Größe mit einer Fabrikation in China nur aufbauen kann, wenn man eine gewisse Härte und Durchsetzungsvermögen mitbringt. Es wird immer Menschen geben, die versuchen einen abzuzocken.
 
Ich hätte den Uli neugierig gefragt, ob er schon eine Vision hat, mit welcher Technik sich der Sound der Zukunft (aber bitte ohne satanische KI) gestalten lassen könnte, als Alternative zu additiver, subtraktiver und was weiß ich Synthese. Etwas, was sich dann - zumindest in Teilen - stark oder gänzlich davon unterscheidet.

Als nächstes hätte ich ihn gefragt, ob er schon eine Idee hat, wie man auch angebliche "Nischenprodukte' kostengünstig produzieren lassen kann, so dass es sich auch in solchen Fällen lohnt, weil die vollständige Robotertechnik es ermöglicht. Und hier sähe ich allerdings auch den einzigen Kritikpunkt (Arbeitsplätze und KI), wenn ich denn moralisieren wollte, ohne die Dinge ganzheitlich zu erfassen. Aber dann dürfte man auch kein System wählen, das die Digitalisierung der Welt ideologisch unterstützt und Menschen zu Maschinenmenschen, Cyborgs degeneriert. Selbstständiges Denken wird ja zunehmend durch die KI abgeschafft.

Und weil 'We hear you": wann er mal den Korg 800 DV, Roland RS-505 und den Logan Vocalist nachbaut.

Das Leben ist hart, und da allgemein nichts 100%ig gut oder schlecht sein kann (denkt an Yin und Yang), steckt in jedem Positiven natürlich auch immer etwas Negatives. Nennt man auch Leben, Realität oder Wirklichkeit. Wer den ganzen Tag in Foren abhängt, der soll, was Kritik betrifft, doch erstmal selber eine Firma aufbauen, es besser machen und dann auch nicht mit zweierlei Maß messen.

Ulis einschneidendes Erlebnis als junger Mensch, der wegen Geldmangels aus dem Laden hinauskomplimentiert wurde, und er daraus eine idealistische Mission gemacht hat, die zu seinem erfüllenden Lebenswerk geworden ist, finde ich authentisch und löblich.

Aber sein Musikgeschmack... ähm... :guckstdu: Da müssen wir aber noch dran arbeiten, der Herr :sowhat:
 
Ich hätte den Uli neugierig gefragt, ob er schon eine Vision hat, mit welcher Technik sich der Sound der Zukunft (aber bitte ohne satanische KI) gestalten lassen könnte, als Alternative zu additiver, subtraktiver und was weiß ich Synthese. Etwas, was sich dann - zumindest in Teilen - stark oder gänzlich davon unterscheidet.
Ich weiß gar nicht, ob ihn das so wirklich interessiert. Es gab mal Facebook-Messages in der Vergangenheit nach dem Motto: wir stellen die Werkzeuge her, Musik damit machen müsst ihr schon selber. Die Geräte aus den 70er und 80er Jahren sind noch nicht ausgereizt, da geht noch was. Das ist eher die Botschaft. Und ich kann es verstehen. Vermutlich ist keine andere Gruppe von Musikern so technikgeil und macht ihre eigene Kreativität so davon abhängig, dass der Markt ständig neue Produkte liefert wie im Synthesizerbereich. Verlangen Gitarristen auch ständig quasi die Neuerfindung der Gitarre? Wohl eher nicht.


Als nächstes hätte ich ihn gefragt, ob er schon eine Idee hat, wie man auch angebliche "Nischenprodukte' kostengünstig produzieren lassen kann, so dass es sich auch in solchen Fällen lohnt, weil die vollständige Robotertechnik es ermöglicht. Und hier sähe ich allerdings auch den einzigen Kritikpunkt (Arbeitsplätze und KI), wenn ich denn moralisieren wollte, ohne die Dinge ganzheitlich zu erfassen. Aber dann dürfte man auch kein System wählen, das die Digitalisierung der Welt ideologisch unterstützt und Menschen zu Maschinenmenschen, Cyborgs degeneriert. Selbstständiges Denken wird ja zunehmend durch die KI abgeschafft.
Produzieren ist die eine Sache, aber die Sachen müssen ja erstmal entwickelt und getestet werden. Das macht bei den Geräten von Behringer den Großteil der Zeit aus, da müssen auch Mitarbeiter beschäftigt und bezahlt werden. Auch ein Nischenprodukt muss so entwickelt werden, dass es industriell hergestellt werden kann. Für die Produktion haben sie gerade ihre Fabrik umgebaut, so das auch kleinere Baureihen hergestellt werden können. Sie denken sogar darüber nach, für andere Brands zu produzieren. Mal gucken, was da kommt und ob das alles so optimal läuft.


Und weil 'We hear you": wann er mal den Korg 800 DV, Roland RS-505 und den Logan Vocalist nachbaut.
Wahrscheinlich hätte er nur ausweichend geantwortet, dass sie an vielen Geräten arbeiten und man abwarten soll, was die Zukunft bringt. Bei eBay sind übrigens gerade zwei Korg 800 DV drin.
 
Nein, da ist der Drops ja auch schon gelutscht, genauso wie beim Akkordeon oder wie bei der Triangel..
Bei Gitarren wäre ich mir da nicht so sicher. Das Instrument hat eine lange Geschichte und es gab immer wieder Veränderungen. Durchaus möglich, dass es in Zukunft doch mal wieder zu Änderungen kommt. Aber darum ging es mir nicht. Im Vergleich zu anderen Instrumenten ist der Synthesizer ein extrem junges Instrument, was aber schon sehr viel kann. Dennoch hört man immer wieder von Musikern, dass Neues her muss, man unbedingt neue Synthese-Verfahren bräuchte, usw. Und da frage ich mich, ob da nicht eine selbstgewählte Technikabhängigkeit die Kreativität tötet.
 
Sweetwater ist ein Händler und wollen die Produkte verkaufen. Kritische Fragen können eher Leute stellen, die in keinerlei gegenseitiger Abhängigkeit stehen.



So kam er auch in anderen Interviews rüber. Er hat auch mehrfach betont, dass ihn Geld oder Statussymbole nicht interessieren. Wobei das jemanden in meinen Augen nicht automatisch zu einem besseren Menschen macht. Und ehrlicherweise gehe ich davon aus, dass man eine Firma in der Größe mit einer Fabrikation in China nur aufbauen kann, wenn man eine gewisse Härte und Durchsetzungsvermögen mitbringt. Es wird immer Menschen geben, die versuchen einen abzuzocken.

Dem geht es ausschließlich ums Geld und nichts anderes, sonst würde er nicht in China produzieren.
 
Natürlich geht es ums Geld.
Braucht er auch in Massen um seine „China Town“ aufrecht zu halten.

Wir könnten ewig über gut, böse, Robin Hood oder nur Heuchelei diskutieren.

Am Ende des Tages macht er aber mit seinen Produkten wohl mehr Menschen glücklich als unglücklich.

Von daher, Chapeau!
 
Nur mal als fachliche Frage: Auf Amazna gab es mal einen ausführlichen Bericht mit Peter Gandl, dass der Deep Mind auf Basis einer Amazona User Umfrage gestaltet wurde. Habe ich mir das erträumt oder verlässt mich mein Gedächnis?
 
Nur mal als fachliche Frage: Auf Amazna gab es mal einen ausführlichen Bericht mit Peter Gandl, dass der Deep Mind auf Basis einer Amazona User Umfrage gestaltet wurde. Habe ich mir das erträumt oder verlässt mich mein Gedächnis?

Die kleinste Wurzel kann man imho schon dort verorten.
 
Naja, es geht ums Verkaufen, was gibt es da den schöneres für das Marketing, als die Uli Story zu erzählen?

Der kleine Uli der sich nichts leisten konnte und aus dem Musikgeschäft geschmissen wurde weil er nie was kaufte. Der dann aus der Not heraus selbst einen Synth gebaut hat. Und jetzt baut er für andere Arme günstige Synths, der selbstlose Uli Theresa.

Das „Kapitel“ wo er erzählt, dass die Kunden sagen was gebaut werden soll, trifft es dann wieder im Ursprung.

Also nicht wirklich gelogen, nur etwas umarrangiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke auch, dass die Story natürlich etwas — wie soll man sagen — auf Wohlklang hin erzählt wird. Jedes Versatzstück seiner Lebensgeschichte hat er ja auch früher bereits zum Besten gegeben.

Und ich sage damit überhaupt nicht, dass das unwahrhaftig ist was er sagt. Ich nehme ihm ausdrücklich ab, dass Geld für ihn nicht der primäre Antrieb ist. Ist halt sicher auch ein komplexer Charakter, der Uli Behringer. Jeder Mensch sieht sich aber auch gern in einem bestimmten Licht, und das gilt mit Sicherheit auch für ihn.

<KÜCHENPSYCHOLGIE MODE=OFF>
 
Bitte nicht falsch verstehen, ich bin nahezu ein Behringer Fanboy, aber die Deepmind- Äußerungen fand ich seltsam.😳
Meinst Du deswegen (von Amazona)?
"Das einzige, woran ich mich auf dieser Reise erinnern kann, war seine fixe Idee, einen Roland Juno-60 zu klonen – und zwar ohne Kompromisse dabei zu machen. Irgendwo auf dem Wasser (war es ein Meer oder ein See … ich erinnere mich nicht), erreichte er einen europäischen Mitarbeiter und bat ihn, sich einen Juno-60 zu besorgen und zu analysieren."

Weiter unten steht aber auch:
"Allerdings gab es von Uli auch den unmissverständlichen Hinweis, dass er auf absehbare Zeit nicht vorhatte, Synthesizer zu bauen. So sehr er auch Lust darauf hatte, so wenig vertraute er zu diesem Zeitpunkt noch dem Markt."

Insofern ist es doch kein Widerspruch, falls besagter europäischer Mitarbeiter ihm mit dem besagten Juno-60 als Vorlage einen Prototypen des Deepmind als Überraschungsgeschenk gebaut haben sollte.
 
Das Feedback via den Amazona Leser Reaktionen, dann die Leute bei damals Gearsluts und weitere Communities waren dann wohl nur „das Zünglein an der Waage“.
 
Ich will mir seine Selbstbeweihräucherung nicht anhören, aber geht auch diesmal wieder darum, dass er als kleiner Junge aus dem Musikgeschäft geworfen wurde weil er nicht genug Geld hatte und so seine Robin Hood Mission begann?

So eine rührende Geschichte.
 
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Genau. Neben Vaters Pfeifenorgel und dem Bau von Kompressoren für die Studienfreunde an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf.

Seine Mutter hat allerdings auch noch einen Auftritt. Ich glaube zumindest dieser Teil war bisher noch nicht weitläufig bekannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klasse Interview. Auch ich wurde damals (als heranwachsendes Kind) mehrfach durch das Verkaufspersonal in Synth-Läden (oder Unterabteilungen anderer) hingewiesen, das ständige Spielen an den Vorführgeräten zu unterlassen, oder endlich mal was zu kaufen. Ich erinnere mich u.a. an den DX7, M1 sowie einige analoge, die damals (Mitte/Ende der 80er) noch als Neuware ausgestellt waren. Ein Kauf solcher Instrumente war aus finanzieller Sicht unmöglich für mich damals gewesen. Und so kann ich das schon sehr nachvollziehen, was Uli aus seiner Vergangenheit so erzählt.

Es ist bemerkenswert und bewundernswert, dass Uli selbst (mit Unterstützung seiner Familie) an der Verwirklichung seines Unternehmens glaubte - und letztendlich durch harte Arbeit und viel Lebensenergie das angestrebte Ziel auch verwirklichen konnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der kleine Uli der sich nichts leisten konnte und aus dem Musikgeschäft geschmissen wurde weil er nie was kaufte. Der dann aus der Not heraus selbst einen Synth gebaut hat.

Ich hätte vermutet, dass ein Schweizer Nuklearphysiker seinem Sohn einen Synthesizer hätte kaufen können...

Aber vielleicht hat auch sein elektrisches Orgelprojekt mit den 1200 Pfeifen zuviele Geldressourcen gebunden, wer weiß?
 


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