endlich habe ich das mit den Gruppen und dem Multitracking begriffen! Irgendwie vermutete ich einen kapitalen Denkfehler von mir, und das war tatsächlich der Fall. Also, für diejenigen, die wie ich auf der falschen Fährte waren, die Erklärung:
will man mehrere Spuren gemeinsam bearbeiten, müssen und sollen sie nicht auf verschiedene Satin-Gruppen gelegt werden, sondern nur auf eine. Dann funktioniert das erste Plugin, das gesetzt wurde, und eine Gruppe aktiviert hatte, als Master. Alle weiteren Instanzen, die dieselbe Gruppe gewählt haben, werden von diesem Masterplugin gesteuert.
So, das ist schon alles. Ich dachte, man könne nur acht Spuren gemeinsam bearbeiten mit Satin, und jede Instanz müsse eine der acht Gruppen gewählt haben. Ein weiterer Fehler war, dass ich die Gruppennamen (eigentlich Spurnamen) schon zu Beginn eingegeben habe, als Preset speicherte, und das in die weiteren Spuren lud. Sowas dummes, da habe ich mich gleich mehrfach in die Irre geleitet.
In Wahrheit kann man soviel Spuren gemeinsam bearbeiten wie man will. Die Gruppen sind, wie der Name ja eigentlich sagt, Gruppen für bestimmte Zwecke, also eine für Drums, eine für Gesang, eine für Instrumente, etc. Jetzt, wo ich es begriffen habe, muss ich mich schon wundern, wie dämlich ich nur sein konnte. Damit ist auch das Problem mit dem Ein-Klick-Bypassen verschwunden, da der Bypassknopf (und sämtliche anderen Einstellungen) für die ganze Gruppe wirkt. Auch Presetänderungen werden von allen Gruppeninstanzen übernommen. Nur wenn man mehrere Gruppen hat, muss jeder Gruppenmaster einzeln editiert werden. Doch das ist kein Problem, ich werde wohl selten mehr als ein-zwei Gruppen haben.
Erst jetzt komme ich in den wahren Genuss von Satin, kann den Tape-Effekt gut hören! Das ist wirklich magisch, was da geschieht, wenn man ein Projekt (jede Spur eine Instanz, eine Gruppe) bearbeitet. Nur auf dem Masterbus oder nur auf einer Spur ist der Unterschied manchmal nicht so deutlich. Man wird dazu verleitet, extreme Einstellungen vorzunehmen, was ja auch nicht besonders sinnvoll ist. Das Gelbe vom Ei ist schon die Multitrackbearbeitung, da werden auch subtilere Einstellungen gut hörbar. Bleibt nur noch die Sache mit der CPU-Leistung. Da muss man vielleicht schon mal den Buffer auf 2048 oder so setzen, oder sonstwie reduzieren. Im Manual steht sehr schön, dass heutzutage viel mit EQ und Kompressoren gearbeitet wird, um der digitalen Perfektion etwas die Kanten zu schleifen. Also man kann nicht selten diese Sachen einfach rausschmeissen aus den Insertslots und Satin nehmen. Das soll natürlich nicht heissen, Satin sei ein Allzweckmittel.