Dirk Matten - Herr Matten holt Ihnen einen runter
Kapitel 7: Jürgen
Die beste Geschichte ist aber die von Jürgen Dönges (Koch bei der Bundeswehr), der 1980 zu mir kam und mir mitteilte, er wolle seinen GTI verkaufen und nun mit Hilfe von Synthesizern eine Musik machen, die zwischen "Jean-Michel Jarre und Kreuzberger Nächte" läge. Das fand ich irgendwie komisch.
GTI verkauft, dem Dirki die Kohle (18.000 DM) gegeben (Sind so kleine Händchen), Geräte mitgenommen und gesagt, dass er in einem Jahr 'ne Platte hätte. Nach einem Jahr kam er tatsächlich mit seiner ersten Single "Ich bin ein deutsches Kindchen" an, die er bei Conny Plank aufgenommen hatte. Conny fand ihn wohl sehr außergewöhnlich. Der Titel wurde dann auch von einer bekannten Kölner Mundart-Gruppe eingespielt - das gab Geld.
Abb.: Jürgen Dönges
Jürgen hatte aber noch mehr vor. Er hat mir immer "Verlieben, verloren, vergessen, verzeih'n, verdammt bin ich einsam ..." vorgesungen und gefragt, wie ich das fände. Fand ich überragend und habe ihn an Helmuth Rüssmann in Hennef vermittelt. Jürgen hat dann den riesengroßen Hit "Irgendwann, irgendwo, irgendwie (seh'n wir uns wieder)" geschrieben, mit dem Jürgen Drews sein Comeback erlebte - aufgenommen bei Rüssmann natürlich. Dann hat sich Jürgen einen Künstlernamen verpasst: Jean-Pierre Valance - und unter diesem Pseudonym hat er nahezu alle Wolfgang-Petry-Hits geschrieben. "Irgendwann, irgendwo, irgendwie (seh'n wir uns wieder)" hat Wolfgang Petry dann gesungen.
Jürgen ist sehr, sehr reich.
Moral: Wer zuletzt lacht ...