serge schrieb:
Der dem Stück zugrunde liegende Jingle von Kraftwerk klänge, "als ob jemand den Begriff Expo 2000 auf einem billigen und zu langsam laufenden Anrufbeantworter aufgenommen hat und nun in einer Blechtonne abspielt", so damals die Hannoversche Allgemeine Zeitung. Der NDR, Medienpartner der Expo 2000, weigerte sich, das "Klanggewusel" zu spielen. Der Verband der Deutschen Rock- und Popmusiker sprach seinerzeit von einer "Lachnummer", und Kanzler Schröder meinte schlicht: "Dafür hätte ich nicht soviel Geld ausgegeben."
Aber dem Steuerzahler für diesen dreisekündigen Jingle 400.000 DM aus der Tasche zu ziehen, das kann man schon "perfekt" nennen. Ändert aber nichts daran, dass es weitaus bessere Stücke der Gruppe gibt.
Diese 400.000 DM, die seinerzeit Frau Breuel als EXPO-Geschäftsführerin lockergemacht hatte, sollten über einen cleveren Marketingschachzug wieder eingespielt werden: Eine auf 4.000 Exemplare limitierte Sammlerversion der EXPO-EP mit dazugehöriger CD-ROM mit audiovisuellen Schmankerln (für die Zeit), die im EXPO-Shop und exklusiv bei Karstadt für 100 DM pro Stück angeboten wurde.
Leider ging die Rechnung nicht auf, sodaß diese EPs nach dem Ende der EXPO kartonweise an Händler und Privatleute verramscht und bei eBay feilgeboten wurden -- wo sie dann zwischen 10 und 20 DM brachten. Den Lumpensammlern, nicht der EXPO.
Wer möchte, kann mein eingeschweißtes und jungfräuliches Exemplar haben für, sag mal, 100 Euro.
Stephen