Streichersounds - wie macht ihr das?

nordcore schrieb:
Elektrokamerad schrieb:
Es ist klar, daß ein Komponist Elektronischer Musik nicht danach streben sollte, Klangfarben des traditionellen Instrumentariums oder bekannter Klänge und Geräusche zu imitieren.
Karlheinz Stockhausen, Oktober 1958
Texte zur Musik, Band 1

Nö, das ist überhaupt nicht klar, das ist lediglich Stockhausens subjektives Herangehen.
Zudem war Stockhausen 1958 handwerklich absolut nicht in der Lage, auch nur in die Nähe einer plausiblem Imitation zu kommen. Er hatte diese Wahl also nur theoretisch.

Eben! Mit der Verbreitung von Synthesizern sind Instrumente zur elektronischen Klangerzeugung eigentlich allen zugänglich. So muss man sich auch nicht wundern, dass es mehr als nur Avandgardisten sind die sie benutzen. Warum sollte man nicht den Schneewalzer oder eine ultraschmalzige volkstümelnde Weise auch elektronisch intonieren. In den Studios ist das seit langem Standard!
Wer also Streicher haben will, hat viele Möglichkeiten, das hängt vom Geldbeutel, dem Anspruch und dem Geschmack ab. Eine Empfehlung kann man kaum geben weil es "die besten Streicher" nicht gibt. Selbst wenn man einen Haufen Geld anfasst und mal eben ein paar Töne von einem richtigen Orchester einspielen lässt, auch da gibt es Unterschiede ;-)
Tomita soll angeblich 1 Solovioline synthetisiert haben und dann diese mit leicht veränderten Einstellungen auf 80 Tracks aufgenommen haben um sich ein "Orchester" zusammenzumischen. In den 70ern hatte man gerne spezielle Instrumente benutzt. Da es meist eben nicht auf die Echtheit ankommt sondern die typisch synthetischen Streicher gesucht werden die mit dem Original nichts gemein haben, können praktisch alle polyphonen Kisten in Frage kommen. Wenn ich sowas brauchen würde, ich würde Samples von meinem ESI benutzen
 
Es ist immer ein Problem, wenn jemand Regeln aufstellt ob das gut oder schlecht ist. Ist aber dann doch mehr eine Frage der Sinnhaftigkeit.
 
Moogulator schrieb:
Es ist immer ein Problem, wenn jemand Regeln aufstellt ob das gut oder schlecht ist. Ist aber dann doch mehr eine Frage der Sinnhaftigkeit.

Apropos Sinnhaftigkeit: Ohne brauchbare Zitate stehen viele Postings im Raum und man darf raten, was gemaint war.
 
Elektrokamerad schrieb:
Es ist klar, daß ein Komponist Elektronischer Musik nicht danach streben sollte, Klangfarben des traditionellen Instrumentariums oder bekannter Klänge und Geräusche zu imitieren. Benötigt man ausnahmsweise einmal einen derartigen Klang, so wäre es unfunktionell, ihn synthetisch zu erzeugen: man nimmt ihn dort auf, wo er sich am leichtesten finden läßt. Will man einen sprachähnlichen Klang verwenden, so ist es besser, Sprache aufzunehmen, statt sie synthetisch zu erzeugen.
Nein, es ist nicht klar!
Da muß ich deinem Obergott Stocki wiedersprechen.
Oft ist doch die Einbindung von Imitationen von Sprache und Naturgeräuschen der ganz besondere Reiz an der Musik. Ob ich Naturgeräusche dann verfremde, z. B. mit Vocodern oder Bandmaschinen oder sie gleich komplett künstlich produzieren möchte, sollte doch alleine Sache des Künstlers sein.
Beides ist erlaubt und beides ist funktionell.
 


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