Sterben Tonstudios 2025 aus?

Dachte immer, Studios sind Assemblagen aus Infrastrukturen und Skillsets, welche man selbst nicht hat und gerade deshalb mietet, egal, um was es dann im konkreten Fall geht. Sowas wird schon gebraucht.

Word.

An einem Ort wo ich arbeite, steht in einem ehemaligen Abstellraum ne 2008 gebaute Tonkabine sowie das notwendigste an Budget-Studiokram. Über die Jahre wurden da mit geringsten Kosten produziert, aufgenommen, gerappt, gerockt, gebrüllt, Schlagzeuge auf 2x2-Meter gequetscht und erste Schritte der Aufnahmen gemacht.

Dann wars mal ne ganze Weile lang totgesagt, bis man es auf ne hiesige Jugendarbeit-App geklatscht hat – seither haben sich da wieder Jugendliche eingenistet und wollen die Bude gar nicht mehr verlassen.
 
Tun sie ja nicht, oder zumindest viele nicht.

Wenn ich an die frühen Platten meiner Lieblingsbands Genesis, Yes, Deep Purple oder auch Pink Floyd denke, die klangen oft dumpf und unausgewogen.
Und natürlich gilt das nicht mehr für die aufwendig remasterten Versionen, die man heutzutage hört.
Nicht umsonst gab es damals diesen Hype um Dark Side of The Moon. Weil es einfach deutlich besser klang als das meiste andere was damals produziert wurde.
Ich denke die Platten klangen zum Zeitpunkt des Erscheinens perfekt für die Masse der damals verfügbaren Abhörsysteme/Stereoanlagen.
Man brauchte keine 20khz, wenn bei den damaligen Anlagen bei 14khz Schluss war.

Parallel mit der technischen Entwicklung hat sich auch das Abmischen/Mastern und natürlich das Hörverhalten im Laufe der Jahrzehnte stark verändert.

Bei vielen Alben mag ich noch immer die Originalversionen lieber als deren Remaster, weil ich sie so kennen und lieben gelernt habe.
Gilt aber auch vice versa, wenn ich zuerst das Remaster jahrelang gehört habe und dann mal das Original aufgetrieben habe.
 
Aussterben werden die Studios nicht, aber es werden weniger und sie werden sich verändern.
Wir dürfen uns nicht wieder in unserer Elektronik-Blase einigeln.
Viele andere Musik-Blasen wie Rock, Orchester, Film, Klassik, werden weiterhin (auch) in großen Studios produziert.

Die Technik in den Studios hat sich und wird sich weiterhin verändern. Dreht sich halt weiter die Welt. ;-)
 
Ich denke die Platten klangen zum Zeitpunkt des Erscheinens

zum zeitpunkt der erscheinens von deep purple platten wurden 100% aller chart hist in tonstudios produziert und in sofern gibt es überhaupt keinen vergleich zu musik, die nicht in tonstudios produziert wurden, daher ist die klangqualität vollkommen egal für das thema.

heute, in 2024, werden immer noch 100% aller chart hits in tonstudios produziert. und genau wie 1970 - auch damals gab es ja schon kopfhörer - benutzt niemand dafür ausschließlich kopfhörer.


hab mir das gerade mal angetan: der spinner aus dem youtube video argumentiert ernsthaft, dass es ja bald keine tonstudios mehr bräuchte, weil man sich ja heute für weniger geld als irgendwann früher ein tonstudio auch zuhause einrichten kann.

hä? ja und? ist das eigene tonstudio dann kein tonstudio? das gegenteil ist doch der fall: gerade weil alles immer billiger und besser wird, gibt es letztlich immer mehr davon.

nächste woche macht der dann ein video wo er erklärt dass zwei plus zwei fünf ergibt und martin macht wieder einen thread dazu.
 
dass es ja bald keine tonstudios mehr bräuchte, weil man sich ja heute für weniger geld als irgendwann früher ein tonstudio auch zuhause einrichten kann.

In äquivalentem Bezug auf Synthesizer hat ~2003 die Keyboards(-Zeitschrift) das Aussterben selbiger propagiert.

Ohne Faktencheck gibt es heute -20 Jahre später- (zumindest gefühlt) so viele Neuangebote an Synthesizern wie noch nie.
 
ob Tonstudios aussterben - ja ist einfach nicht mehr die Zeit. warum daran festhalten...

Genauso wie ich nicht verstehe das man Galaria Kaufhof oder Karstadt festhält...konzept ist so Steinzeit...

Fiatgeld wird auch in den nächsten 100 Jahren aussterben...im Zuge der Digitalisierung wird Krypto die Zukunft sein...
 
Ich kann das rational nachvollziehen. Der große Reibach mit Musik ist vorbei. Wer investiert für ein Album noch 10.000e € in die Dienstleistung des „Tonkutschers“ und Studiomiete wenn die Chance auf Amortisation gegen Null geht?
Wenn kein Geldgeber (Plattenfirma) dahinter seht, wird es wohl nur noch wenige geben die das heute aus eigener Tasche finanzieren.

Die grossen DJs bekommen 5-Stellige Gagen pro Gig... Geld ist schon vorhanden.
Was da an Geld fliesst für Ghost Producer, Tonstudio etc. keine Ahnung,
heute sind plastische Chirurge (für weibliche DJs über 40) und jemand, der gute Bilder von einem schiesst und ev. beim Outfit und Social Media hilft fast wichtiger als ein neues Album oder EP.
 
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Ich denke die Platten klangen zum Zeitpunkt des Erscheinens perfekt für die Masse der damals verfügbaren Abhörsysteme/Stereoanlagen.
Man brauchte keine 20khz, wenn bei den damaligen Anlagen bei 14khz Schluss war.
Das ist Quatsch.

Mein Verstärker im Wohnzimmer ist ein braun regie 550, gebaut 1976-1979,
Frequenzgang:10 Hz - 35 kHz
Da kannst du sogar höhen und tiefen pro Kanal getrennt einstellen.

Mit meinem dual 604 Plattenspieler davor, selbe Bauzeit, hörst du die Flöhe Husten ( wenn deine Ohren überhaupt so gut sind) . Da musst du auch heute viel Geld ausgeben wenn du auch nur annähernd an die Qualität ran willst.

Und andere Anlagen waren nicht viel schlechter. Tatsächlich hat die tatsächliche Soundqualität in den 80ern und 90ern erst mal wieder nachgelassen zugunsten von kinkerlitzchen.
 
Es wurde in diesem Thread ja schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem. Daher formuliere ich jetzt auch noch einmal, was schon viele kluge Vorredner beigetragen haben: Ein richtiges, professionelles Tonstudio zeichnet sich vor allem durch zwei Merkmale aus:

Erstens verfügt ein solches professionelles Tonstudio über Räumlichkeiten, die für die Aufnahme akustischer Klangerzeuger optimiert sind wie Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang, Bläser, Streichquartett, Orchester etc.

Zweitens verfügt ein solches "richtiges" Tonstudio über Menschen, deren Hörfähigkeiten und deren Wissen im Bezug auf Musik und Tontechnik dem des herkömmlichen "Bedroom-Producers" so meilenweit überlegen sind, dass letzterer nicht einmal ahnt, welche Welten zwischen ihm und einem Profi liegen.

Diese Tonstudios wird es weiterhin geben. Nur die Möchtegern-Dilettanten werden sterben. Und das ist dann auch gut so.
 
Es wurde in diesem Thread ja schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem. Daher formuliere ich jetzt auch noch einmal, was schon viele kluge Vorredner beigetragen haben: Ein richtiges, professionelles Tonstudio zeichnet sich vor allem durch zwei Merkmale aus:

Erstens verfügt ein solches professionelles Tonstudio über Räumlichkeiten, die für die Aufnahme akustischer Klangerzeuger optimiert sind wie Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang, Bläser, Streichquartett, Orchester etc.

Zweitens verfügt ein solches "richtiges" Tonstudio über Menschen, deren Hörfähigkeiten und deren Wissen im Bezug auf Musik und Tontechnik dem des herkömmlichen "Bedroom-Producers" so meilenweit überlegen sind, dass letzterer nicht einmal ahnt, welche Welten zwischen ihm und einem Profi liegen.

Diese Tonstudios wird es weiterhin geben. Nur die Möchtegern-Dilettanten werden sterben. Und das ist dann auch gut so.

Ich bin mir nicht sicher, ob Qualität viel helfen wird. Was nutzt es, wenn du einmal im Jahr die beste Orchester-Aufnahme machst, das Studio aber den Rest des Jahres leer ist?
 
Ich bin mir nicht sicher, ob Qualität viel helfen wird. Was nutzt es, wenn du einmal im Jahr die beste Orchester-Aufnahme machst, das Studio aber den Rest des Jahres leer ist?
Studios, die Orchester-Aufnahmen machen, sind entweder das ganze Jahr ausgebucht oder schon lange nicht mehr existent. Wir reden hier von Profis, nicht von Amateuren.

Das Studium des "Tonmeisters" ist so ziemlich das anspruchsvollste Musikstudium, das man überhaupt studieren kann. Um dafür überhaupt angenommen zu werden, muss man erkennen können, wenn Fledermäuse ein zehngestrichenes gis 2 Cent zu tief anstimmen. Diese professionellen Typen in den richtig guten Studios sind uns Musik-Amateuren hier im Forum bezüglich ihrer Hörfähigkeit aber so etwas von überlegen - das kannst Du Dir gar nicht vorstellen.

Es wird immer Produktionen geben, in denen es genau auf diese Fachleute ankommt, und in denen man genauso auf die entsprechend ausgestatteten Studios angewiesen ist, die von dem Hobby-Kram mit Soft- oder Hardware, von dem hier einige Foren-Mitglieder träumen, Welten entfernt sind.
 
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In äquivalentem Bezug auf Synthesizer hat ~2003 die Keyboards(-Zeitschrift) das Aussterben selbiger propagiert.

Ohne Faktencheck gibt es heute -20 Jahre später- (zumindest gefühlt) so viele Neuangebote an Synthesizern wie noch nie.

oder bücher. die das internet hätte 1998 schon zerstören sollen aber damit irgendwie gescheitert ist.

oder autos. die ja praktisch verboten und verunmöglicht wurden durch die böse grüne politik. gefühlt. gefühlt und laut youtube.
hier draußen bei uns in der realität sieht es anders aus. 2024 mehr neuzulassungen wie je zuvor, 45% davon SUVs, durchschnittliche PS-zahl aktuell bei 182, die städte komplett mit fahrzeugen verstopft.
 
Ich bin mir nicht sicher, ob Qualität viel helfen wird. Was nutzt es, wenn du einmal im Jahr die beste Orchester-Aufnahme machst, das Studio aber den Rest des Jahres leer ist?

siehst du martin, genau deswegen gibt es die gewerblichen, denn wenn jeder ein eigenes hätte und alles immer nselbst mchen würde, dann wäre das dort so.
gewerbliche hingegen haben gut zu tun, wenn sie was taugen. bei den besten hast du wochenlange wartezeiten.
 
Studios, die Orchester-Aufnahmen machen, sind entweder das ganze Jahr ausgebucht oder schon lange nicht mehr existent. Wir reden hier von Profis, nicht von Amateuren.

Das Studium des "Tonmeisters" ist so ziemlich das anspruchsvollste Musikstudium, das man überhaupt studieren kann. Um dafür überhaupt angenommen zu werden, muss man erkennen können, wenn Fledermäuse ein zehngestrichenes gis 2 Cent zu tief anstimmen. Diese professionellen Typen in den richtig guten Studios sind uns Musik-Amateuren hier im Forum bezüglich ihrer Hörfähigkeit aber so etwas von überlegen - das kannst Du Dir gar nicht vorstellen.

Es wird immer Produktionen geben, in denen es genau auf diese Fachleute ankommt, und in denen man genauso auf die entsprechend ausgestatteten Studios angewiesen ist, die von dem Hobby-Kram mit Soft- oder Hardware, von dem hier einige Foren-Mitglieder träumen, Welten entfernt sind.

Es geht wahrscheinlich nicht darum, ob eine Hand voll Studios in Deutschland weiter existieren, sondern, ob die breite Masse 2025 überleben wird. Ich denke, dass es in Deutschland bestimmt mehr als 30 sehr gut Tontechniker gibt, ob es noch 30 rentable Tonstudios (Musik, nicht Synchronisation oder Hörbuch) in Deutschland 2025 geben wird?
 
Hier mal ein schöner Podcast über arbeiten mit Kopfhörern und warum das auch in LA für Hollywood reicht. Hier wird auch wieder klar, dass ein Studio heute nur noch in den Fällen für Liveaufnahmen oder eben Sachen wie 5.1 und Atomos etc. sinnvoll ist.




Für die Hardwareindustrie oder Masteringstudios ist es natürlich unheimlich wichtig, dass man immer noch Unterschiede zur ITB-Produktion hört, egal ob das Schwachsinn ist oder nicht. Durch geschickte Vergleich Marketingvideos wird der Mythos vom unerreichten Hardwaresound aufrechterhalten. Ist ja auch ok, man muss es ja schließlich schaffen, dass Leute glauben ihre 20k an HW Investition habe sich klanglich gelohnt. Und es würde niemand zugeben da ins Klo gegriffen zu haben und das Plugins mittlerweile ebenbürtig klingen.

Find mal aktuelle Hardware die so gut klingt wie die besten Plugins, da wirst du aber arm bis du klanglich in die Nähe kommst.

Aber mit Esoterik ließ sich schon immer gut verdienen.

Hätte Daftpunk nur mit Ableton und ihren Samples gearbeitet wären hätte die Leute sie genauso gefeiert.

Sich für rein Elektronische Musik irgendwas an HW oder gar ein Studio zu bauen ist doch komplett unnötig. Wenn einem HW mehr Spaß macht ist das eine andere Sache. Wenn ich mehr Freude an echten Potis als an der Maus hätte, dann würde ich auch so handeln. Mir ist das schnurz wie ich den Sound schraube, der nur der Klang ist wichtig und der Workflow.
 
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heute, in 2024, werden immer noch 100% aller chart hits in tonstudios produziert. und genau wie 1970 - auch damals gab es ja schon kopfhörer - benutzt niemand dafür ausschließlich kopfhörer.
Gibts da nicht immer mal wieder Quereinsteiger? 100% würde mich wundern oder gar unterstreichen, dass es sich um eher komerzialisiertes Gemauschel handelt, was in den Rotations landet? Geld reinstopfen damit es besser wird als die "Masse" an Releases? Wird Musik durch Geld reinstopfen wirklich "besser"? Wird Musik durch "Profis" zwangsläufig besser? Wird das dann nicht alles eher gleich, Schema "F"?
Nur ein winzig kleiner Anteil der Releases landet in den Charts. Die ich z.B. gar nicht höre, sofern ich das verhindern kann wegen der omnipresenten Zwangsberieselung. Die hochproduzierten Stücke finde ich oft "flach" produziert, also bei 1-2 maligen hören klingen sie gefällig, dannach gibt es nicht mehr viel zu entdecken, sodass ich persönlich genervt werde, weil ich schon auswendig weiß, wie es weitergeht.
Selbst bei Filmen und Serien höre ich immer wieder die gleichen "blockbuster"FX sounds, bis zum erbrechen. Ich hab so sounds aus Spaß auch mal bei mir in der Produktion genutzt. Ja toll. Den Profis fällt halt auch nichts mehr ein. Kann ich auch. Zweimal klicken, Schema F und fertig. Die sind echt gut. Wie beim Mastern, da bauen anscheinend einige eine (möglichst esoterische oder teure) voodo Chain und tweaken maximal noch 2-3 Einstellungen. Vermarktung ist dann, dass mit dem Rezept vorher Hits produziert wurden. Also machen wir das jetzt am Fließband für Geld.

Wie viele neue Releases gibt es pro Tag alleine auf Spotify?
Wie und wo das produziert wurde interessiert doch die meisten Hörer eher nicht, sondern wie das vermarktet und verglichen wird? Audio Qualität ist dabei mMn sekundär bzw. keine Erfolgsgarantie. Was Qualität bedeutet ist subjektiv. Musik ist nicht nur die Audio Qualität, sondern auch die musikalische Idee, die Komposition, ggf. Texte usw.
Für viele "Profis" ist Musik nur ein Nebenerwerb. Viele von denen haben sich anscheinend ein Heimstudio aufgebaut (kostet ja fast nichts mehr) und "brauchen" schlichtweg kein weiteres Studio um Musik zu produzieren.
Bei Bands, Orchestermusik hat sich auch einiges verändert. Virtuelles Piano, Orchester Sample Libraries für die Filmproduktion usw., dort ist die Messlatte für den Sinn echte Musiker echte Aufnahmen machen zu lassen in einem echten Tonstudio anscheinend eher höher geworden? Wurde ja immer mal wieder thematisiert bzw. extra vermarktet, wenn mal ein echtes Orchester eine Filmmusik eingespielt haben und wie teuer das dann war. Ob das insgesamt gut oder schlecht ist kann ich nicht beurteilen. Für mich heißt das, dass ich z.B. für Violinen oder einen Bläsersatz nicht auf Musiker zurückgreifen muss, sondern ich das einfach per Keyboard oder sonstige Controller einspielen kann oder mir Samples zusammenschnipsle, oder auf einer Platform jemanden beauftrage etwas einzuspielen und mir zu schicken. Das kann nun praktisch jeder relativ leicht, ohne sich viel Technik kaufen zu müssen, sodass es insgeasmt viele Releases gibt, die das so tun. Musikproduktion ist demokratisiert, jeder kann das auch mit vergleichsweise geringem Invest. Die vielen Möglichkeiten machen es jedoch nicht unbedingt leichter.
Den Profis gefällt das natürlich nicht, weil die Luft da oben dünner wird, sie noch besser sein müssen als die Hobbyisten, die ggf. auch täglich 2-3 Stunden rumwerkeln und releases in ihrer Freizeit raushauen ohne komerzielle Zwänge. Releases die ggf. nicht der Norm entsprechen und damit Nischen entstehen lassen. Konsumenten brechen weg.
 
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Das Studium des "Tonmeisters" ist so ziemlich das anspruchsvollste Musikstudium, das man überhaupt studieren kann. Um dafür überhaupt angenommen zu werden, muss man erkennen können, wenn Fledermäuse ein zehngestrichenes gis 2 Cent zu tief anstimmen. Diese professionellen Typen in den richtig guten Studios sind uns Musik-Amateuren hier im Forum bezüglich ihrer Hörfähigkeit aber so etwas von überlegen - das kannst Du Dir gar nicht vorstellen.

Wer braucht denn jemanden mit absoluten Gehör? Schön dass es sie gibt, allerdings tun sie mir leid. Sie müssen ständig die ganzen Fehler hören. Z.B. die verstimmten Oszillatoren und das ganze gequietsche hier im Forum. Muss für sie wie Folter sein.
Macht man Musik für diese Leute?
 
Geld reinstopfen damit es besser wird als die "Masse" an Releases? Wird Musik durch Geld reinstopfen wirklich "besser"?

ganz einfach: wenn jemand geräte vom sperrmüll benutzt und die in einem baumhaus mit batterien betriebt, dann ist das ein tonstudio.

Wird Musik durch "Profis" zwangsläufig besser? Wird das dann nicht alles eher gleich, Schema "F"?

und welchen chart hit kennst du, der nicht schema F ist? :)

die einzigen, die durch neuartiges aufgefallen sind, sind doch genau leute wie john lennon oder ralf hütter oder der produzent von abba oder you name it. also quasi die erfolgreichsten, bei denen geld für die produktion keine rolle spielt.

also mir ist keine LP oder CD bekannt auf der als produktionsfirma hinten "zuhause in der garage by schülerband" draufsteht.

Selbst bei Filmen und Serien höre ich immer wieder die gleichen "blockbuster"FX sounds, bis zum erbrechen.

sach nix gegen die lucas arts CDS von 1991. ohne deren bussard gepiepse und laserkanonen sounds gäbe es praktisch keine filme. :)

Wie beim Mastern, da bauen anscheinend einige eine (möglichst esoterische oder teure) voodo Chain und tweaken maximal noch 2-3 Einstellungen. Vermarktung ist dann, dass mit dem Rezept vorher Hits produziert wurden. Also machen wir das jetzt am Fließband für Geld.

ist ja streng genommen eigentlich auch die gestellte aufgabe bein mastern.

Audio Qualität ist dabei mMn sekundär bzw. keine Erfolgsgarantie.

sicher, um technische qualität geht es ja auch nicht in der diskussion.

die meisten kommerz8iellen studios produzieren auch nur schrott. aber es sind eben studios. von mir aus auch nur studios mit laptop und kopfhörer, für TV werbung ist das auch ok.

zu widersprechen ist der behauptung aus dem ausgansvideo, dass wenn man statt einem TLA kompressor einen warm audio kompressor kauft, dass das dann kein "tonstudio" mehr sei. das ist quark ins quadrat.

benutz von mir aus nur plug-ins um klassik zu mastern. aber wenn du einen dedizierten raum dafür hast, den du an 2 tagen dafür benutzt, dann ist das ein tonstudio.

Für mich heißt das, dass ich z.B. für Violinen oder einen Bläsersatz nicht auf Musiker zurückgreifen muss, sondern ich das einfach per Keyboard oder sonstige Controller einspielen kann oder mir Samples zusammenschnipsle

ja, und deswegen gibt es heute mehr tonstudios als früher, denn bis in die neunziger hast du dafür ein orchester gebraucht, heute kannst du es mit dem aldi laptop machen.

inwieweit durch mehr möglichkeiten für mehr leute weniger einrichtungen entstehen sollten erschließt sich mir bei besten willen nicht.

Musikproduktion ist demokratisiert, jeder kann das auch mit vergleichsweise geringem Invest. Die vielen Möglichkeiten machen es jedoch nicht unbedingt leichter.

ein vollausgebauter mac pro mit den top 3 der sampling libraries, guten konvertern und allem, was man sonst noch so braucht, kostet viel mehr als 99% der menschheit jemals besitzen werden - und u.u. auch mehr, wie einfach ein profi studio in der staatlich finanzierten universität dafür zu benutzen, das man ggf. auch mal kostenlos bekommt.

was passieren kann ist, dass irgendwann online-services aus entwicklungsländern zur verfügung stehen, die denen aus den USA und holland konkurrenz machen, und mischen und mastern zum halben preis bei gleicher qualität anbieten können.

dann schließen zwar unsere studios, aber auch dadurch entstehen praktisch immer nur noch mehr. :P
 
Es geht wahrscheinlich nicht darum, ob eine Hand voll Studios in Deutschland weiter existieren, sondern, ob die breite Masse 2025 überleben wird. Ich denke, dass es in Deutschland bestimmt mehr als 30 sehr gut Tontechniker gibt, ob es noch 30 rentable Tonstudios (Musik, nicht Synchronisation oder Hörbuch) in Deutschland 2025 geben wird?

aktuell sind es 2200, und mehr als 30 davon gibt es alleine in hamburg harburg oder in berlin lichtenhagen. und die sind alle genug ausgebucht um die 5 oder 10k abschreibungen im monat zu decken.

versucht doch echt mal im normalen leben reale erfahrungen zu machen anstatt sich eine meinung auf basis von gerüchten aus dem internet zu bilden. es geht nichts über reale erfahrungen.
 
die einzigen, die durch neuartiges aufgefallen sind, sind doch genau leute wie john lennon oder ralf hütter oder der produzent von abba oder you name it. also quasi die erfolgreichsten, bei denen geld für die produktion keine rolle spielt.
Wenn man das als neuartig ansieht? Mit denen hätte ich jetzt gar nicht gerechnet. Ich finde bzw. fand eher Jungle, D&B, Dubstep, IDM usw., eher underground innovativ, z.B. RDJ und Konsorten. Oft releases, bevor sie so richtig bekannt wurden. An John Lennon, Abba usw. finde ich persönlich nichts "innovatives", ich höre so etwas gar nicht, wenn ich dem irgendwie entgehen kann. Wie man das einschätzt hat vermutlich mit musikalischen Vorlieben und der Prägung zu tun. Was für den einen innovativ erscheint, ist für den anderen langweilig oder Effekthascherei. Ist ja auch gut so.
 
Viele hier im Forum haben ein Tonstudio, sieht man ja schön in den Bildern. Halt private Studios, die in keiner Statistik stehen und die das Studio meist nicht vermarkten, um mit dem Studio Geld zu verdienen. Ich würde jetzt auch nicht Fremde bei mir an mein Gear lassen. Die würden sich vermutlich das Genick brechen, wenn sie über die Kabel stoplern, die überall quer liegen, und mein System dahinter versehe vermutlich nur ich, da jemand rumzustöpseln zu lassen würde mich durcheinanderbringen.
 
Das ausdünnen der großen! Studios ist doch schon längst durch. Die 2024 noch existieren, sind doch schon das Derivat der Studios die 10 Jahre vorher schon bangten.
 
zum zeitpunkt der erscheinens von deep purple platten wurden 100% aller chart hist in tonstudios produziert und in sofern gibt es überhaupt keinen vergleich zu musik, die nicht in tonstudios produziert wurden, daher ist die klangqualität vollkommen egal für das thema.

heute, in 2024, werden immer noch 100% aller chart hits in tonstudios produziert. und genau wie 1970 - auch damals gab es ja schon kopfhörer - benutzt niemand dafür ausschließlich kopfhörer.


hab mir das gerade mal angetan: der spinner aus dem youtube video argumentiert ernsthaft, dass es ja bald keine tonstudios mehr bräuchte, weil man sich ja heute für weniger geld als irgendwann früher ein tonstudio auch zuhause einrichten kann.

hä? ja und? ist das eigene tonstudio dann kein tonstudio? das gegenteil ist doch der fall: gerade weil alles immer billiger und besser wird, gibt es letztlich immer mehr davon.

nächste woche macht der dann ein video wo er erklärt dass zwei plus zwei fünf ergibt und martin macht wieder einen thread dazu.

Es geht hier nicht um private Tonstudios, sondern um Tonstudios die ihre Leistungen Dritten anbieten. Wobei das „Tonstudiosterben“ wohl ein schleichender Prozess ist und wahrscheinlich schon immer ein Minusgeschäft, wenn man nicht unter den Top30 Studios in Deutschland ist oder irgendwelche Nischen bedient.
 
Ansonsten gab es noch nie so viel Bedarf an professioneller Postproduction durch den Wachstum in allen Medialen Bereichen. Nur braucht man dafür eben nicht mehr das klassische Studio. Schon um die 2000er rum war das Music Taxi ein Gewinn für die Postpro, weil niemand mehr in den Flieger steigen musste um irgendwo eine Aufnahme zu machen.
 
aktuell sind es 2200, und mehr als 30 davon gibt es alleine in hamburg harburg oder in berlin lichtenhagen. und die sind alle genug ausgebucht um die 5 oder 10k abschreibungen im monat zu decken.

versucht doch echt mal im normalen leben reale erfahrungen zu machen anstatt sich eine meinung auf basis von gerüchten aus dem internet zu bilden. es geht nichts über reale erfahrungen.
Dann ist ja gut, dann brauchen wir uns um die keine Sorgen machen? Die Tonmeister finden einen Job und die Charts laufen wie Bretzelbacken. Interessant wäre, wie sich das in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Vielleicht sind es ja sogar mehr buchbare professionelle Studios geworden, und nicht weniger? Anscheinend haben sich diese buchbaren Studios mehr spezialisiert?
 


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