Sound / Musik mit Kontaktmikrofonen

Zotterl schrieb:
Da wird Fieldrecording (ist ja an und für sich noch keine Musik) interessant: wenn man prozessiert! ;-)

Für Field Recordings wie für Musik mit herkömmlichen Mitteln läßt sich verallgemeinernd sagen, daß Musik erst dann entsteht, wenn man das akustische Ausgangsmaterial zusammensetzt (komponiert) und ihm eine klar definierte Form verleiht.

Ich denke, das Kapitel "Field Recordings" werde ich in absehbarer Zeit mal wieder öffnen und weiterschreiben.

Stephen
 
ppg360 schrieb:
...wenn man das akustische Ausgangsmaterial zusammensetzt (komponiert) und ihm eine klar definierte Form verleiht.
Ich verwende gerne den Begriff Architektur; womit aber das Gleiche gemeint ist.
Ich denke, das Kapitel "Field Recordings" werde ich in absehbarer Zeit mal wieder öffnen und weiterschreiben.
Kann nicht schaden. Es erweitert auf jeden Fall den klanglichen Input - muß nicht immer Synth sein.
 
Das klingt ganz hervorragend. Klar, da ist einen Menge Processing im Spiel, aber ich denke, das Ausgangsmaterial an sich gibt schon eine Menge her.

Stephen

Das stimmt, ich habe mich ein bischen durch die Webseite durchgehört, geiles Zeug. Macht Lust auf eigene Sachen. :supi:
 
Hat schonmal jemand Unterwasseraufnahmen gemacht? Und wenn, wie? Ich meine, Hydrophone sind ja schon nicht ganz preisgünstig, gibts da 'zum Herumspielen' auch günstigere Alternativen? Ich denke da an Kapsel in Hülse oder sowas...
 
raziel28 schrieb:
Hat schonmal jemand Unterwasseraufnahmen gemacht? Und wenn, wie? Ich meine, Hydrophone sind ja schon nicht ganz preisgünstig, gibts da 'zum Herumspielen' auch günstigere Alternativen? Ich denke da an Kapsel in Hülse oder sowas...
Ich würde probieren, eine Elektretkapsel in ein Schlauchende bündig einzukleben und das andere Schlauchende ins Wasser zu halten. Wenn das zu wenig Pegel bringt, eine akustische Impedanztransformation bauen: Das "Wasser-Ende" mit einer Dose abschließen, deren eine Wand durch eine Membrane ersetzt wurde (Plastikfolie oder so), die größer als der Schlauchdurchmesser ist.
 
Raze schrieb:
raziel, kein plan was du unter preiskünstig / nicht günstig verstehst.

Ohh, haste recht, hätte ich mal ein bisgen was zu schreiben können. Also, ich hatte Hydrophone für ca 500€ aufwärts gesehen, das ist mir für ein bischen Herumspielen dann doch zu dekadent.

aber mir ist dabei eingefallen, das ich noch folgende seite in meinem lesezeichen drinne habe:

http://hydrophones.blogspot.de/2009/04/ ... y-jrf.html

Na das kommt doch schon viel eher in Frage, dank' Dir für den Tip!
 
da mir gerade langweilig ist, habe ich dein frühstücksbrett drone - kontakt-mic - dingens mal runtergeladen. schnell mal kurz bearbeitet und jetze in mein granular synthese tool das ich meist nutze, gehauen. klingt gut! vorher nen mono signal daraus gemacht, damit nen viel hilft viel reverb es nicht zu breit macht, eine oktaver tiefer, bisschen high cut.
habe mal für ne minute auf record gedrückt:
https://instaud.io/enU
 
Raze schrieb:
da mir gerade langweilig ist, habe ich dein frühstücksbrett drone - kontakt-mic - dingens mal runtergeladen. schnell mal kurz bearbeitet und jetze in mein granular synthese tool das ich meist nutze, gehauen. klingt gut! vorher nen mono signal daraus gemacht, damit nen viel hilft viel reverb es nicht zu breit macht, eine oktaver tiefer, bisschen high cut.
habe mal für ne minute auf record gedrückt:
https://instaud.io/enU
:supi: :supi: :supi:
 
Raze schrieb:
raziel28 schrieb:
Ups! Hab ich eben erst gesehen.
Mei, klingt das geil düster!! Gut gemacht!

kann ja morgen nen ganzes stück daraus machen, wenn du magst... ;-)
ich habe zur zeit nicht viel zu tun...

Kannst du machen ;-)
Wenn du mir 2-3 Tage Zeit lässt, kann ich Dir auch mal die uneffektierten Rohspuren zukommen lassen, komme ich aber wohl erst nach dem WE dazu, diese rauslaufen zu lassen.
 
Raze schrieb:
http://hydrophones.blogspot.de/2009/04/hydrophones-by-jrf.html

so ein standardmodel von JrF habe ich. vielleicht finde ich am wochenende ein paar aufnahmen, die ich damit gemacht habe. der trick bei hydrophonen ist:
das sind auch nur kontaktmikrofone. die nehmen schall nur auf, wenn er mechanisch auf die grenzfläche wirkt. nun mag man denken, dass dies bei schallübertragung im wasser immer der fall ist. ist es auch. nur leider gibt's unter wasser herzlich wenige schallquellen, denn die aller meisten tiere unter wasser erzeugen keine geräusche. es ist bei hydrophonen also um so wichtiger, einen wirklich guten platz zu finden, wo etwas passiert. und dann geduld.

ich habe übrigens auch ein kontaktmikrofon aus der basic serie von JrF. das klingt durchaus etwas besser (linearer oder zumindest breiterer frequenzgang) als z. b. so ein thomann anklippding. aber der schritt nach vorne in der klangqualität wird ziemlich teuer erkauft. ich bin nicht unzufrieden und benutze es rege, aber ich weiß nicht, ob ich es noch einmal kaufen würde.

ein kommentar:
field recording und die arbeit mit kontaktmikrofonen wird hier oft in engem zusammenhang gesehen. das ist natürlich toll, aber dann verpasst ihr die hälfte: ein kontaktmikrofon kann auch in der studioarbeit oder auf der bühne sehr sinnvoll sein. ich nehme meine melodica mit einem kontaktmikrofon ab - viel weniger probleme mit feedback auf der bühne, und der frequenzbereich der melodica deckt sich ziemlich gut mit dem frequenzbereich des kontaktmikrofons.

ein weiterer tipp:
viele akustikgitarren nutzen ja einen piezo tonabnehmer unter dem steg. das ist ja auch nur ein kontaktmikrofon, ein einer stabförmigen bauform. die gibt's günstig bei ebay mit 9V preamp, EQ etc. als einbauset für eine gitarre. aber zweckentfremden ist durchaus erlaubt, und für manche anwendungen mag die stabform ja praktischer sein, als eine scheibe!

last but not least, weil letzte woche auch das thema grenzfläche angeschnitten wurde:
ein grenzflächen mikrofon ist erst mal nichts weiter, als ein mikrofon mit der ungewöhnlichen richtcharakteristik "halbkugel". das dient nicht primär dazu, schwingungen einer fläche aufzunehmen, sondern möglichst genau den schall an dieser fläche, also zum beispiel ohne reflexionen des schalls an dieser fläche. deswegen findet man das auch sehr häufig als mikrofon für telekonferenzen, wobei es dann einfach auf einen tisch gelegt wird.
 
[quote="raziel28"
Kannst du machen ;-)
Wenn du mir 2-3 Tage Zeit lässt, kann ich Dir auch mal die uneffektierten Rohspuren zukommen lassen, komme ich aber wohl erst nach dem WE dazu, diese rauslaufen zu lassen.[/quote]

brauchszte nicht. habe ebend mal bisschen aufgenommen. 35 minuten isses jetzt lang...
 
haesslich, aka ab-arts aka fva.

das mit dem hydrophone / kontaktmic unterschied, bzw. kaum unterschied habe ich erst vor kurzem mitbekommen, das dass so ist.
audiotalaia (http://www.audiotalaia.net/) kennste bestimmt, ne? da gibts ja auch solche field rec. sachen zu kaufen, da habe ich das vor kurzem mitbekommen.

"ein kontaktmikrofon kann auch in der studioarbeit oder auf der bühne sehr sinnvoll sein."

richtig!

da mal kleines beispiel video dazu:



mit nem hydro habe ich auch schon geliebäugelt, aber ich wohne in braunschweig, was soll ich hier denn in der oker aufnehmen? nichts was sich lohnen würde, eins azuschaffen.
 
übrigens noch eine Schallquelle die ganz deutliche Geräusche macht: Ein dickeres Blech oder eine Stange aus Zinn nehmen und die langsam verbiegen. Dabei kommt es zu dem sogenannten "Zinnschrei"
Mit einem Kontaktmikro wird das richtig Lärm machen
 
Vielleicht etwas offtopic, aber ein dynamisches Mikrofon lässt sich vortrefflich direkt als Hydrophon nutzen. Wenn möglich nicht das teuerste Studiomic dafür nehmen (wegen Schmutz im Wasser, Kalk & Co). Mit einem Billigmikro habe ich so mal Unterwassergeräusche in einem Bächlein aufgenommen für eine Atmo im Film. Hat gut funktioniert. Nach dem Trocknen hat das Billigmikro nicht merkbar schlechter geklungen als vorhet ;-)
 
Keine Ahnung, ob ich´s hier schonmal irgendwo gepostet habe!? In meine Eigenbau Kalimbas hatte ich Anfangs auch immer nen Piezo verbaut. Irgendwie bin ich da wieder von weg gegangen, weil die Dinger sehr oft einen ganz bestimmten, von Instrument zu Instrument, unterschiedlich festen Druck brauchten, der erst im nachhinen zu ermitteln war. Auf alle Fälle, wenn man die günstigen von Thomann nimmt, und was anderes war mir zu teuer. Ist natürlich doof, wenn das Instrument so klein ist, daß man da im Nachhinein nicht mehr drankommt. Wenn sie richtig funktionieren, sind sie echt cool. Hier ein Video, wo´s funktioniert hat ;-)
 
keymilan schrieb:
Hat das schon jemand von euch ausprobiert?
Yo! Fun pur.

BiNcyJ5CIAAf-O2.jpg

Mic-Bastelei aus 'nem ollen Kopfhörer. Kannste drauf rumkloppen (is ja nicht schade drum). Gibt tolle Beats.

CWTmxmcWoAATmPy.jpg


Am besten den ganzen Vorgang recorden. Also das Aufschlitzen der Dose :twisted:

CWTmxqPWcAIWm9I.jpg
 
80erSynth schrieb:
Vielleicht etwas offtopic, aber ein dynamisches Mikrofon lässt sich vortrefflich direkt als Hydrophon nutzen. Wenn möglich nicht das teuerste Studiomic dafür nehmen (wegen Schmutz im Wasser, Kalk & Co). Mit einem Billigmikro habe ich so mal Unterwassergeräusche in einem Bächlein aufgenommen für eine Atmo im Film. Hat gut funktioniert. Nach dem Trocknen hat das Billigmikro nicht merkbar schlechter geklungen als vorhet ;-)

Wie jetzt, das Mikro direkt ins Wasser schmeissen? Das meinst du doch nicht ernst.
 
Wie jetzt, das Mikro direkt ins Wasser schmeissen? Das meinst du doch nicht ernst.
Doch! Siehe Bild.
Es gibt auch Tipps, das Mikro mit einem Kondom gegen Wassereintritt zu schützen, aber ich wollte das Wasser direkt an der Membran. Deshalb hier bei "Kontaktmikrofonie" ;-)
 

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k-stone schrieb:
Keine Ahnung, ob ich´s hier schonmal irgendwo gepostet habe!? In meine Eigenbau Kalimbas hatte ich Anfangs auch immer nen Piezo verbaut. Irgendwie bin ich da wieder von weg gegangen, weil die Dinger sehr oft einen ganz bestimmten, von Instrument zu Instrument, unterschiedlich festen Druck brauchten, der erst im nachhinen zu ermitteln war. Auf alle Fälle, wenn man die günstigen von Thomann nimmt, und was anderes war mir zu teuer. Ist natürlich doof, wenn das Instrument so klein ist, daß man da im Nachhinein nicht mehr drankommt. Wenn sie richtig funktionieren, sind sie echt cool. Hier ein Video, wo´s funktioniert hat ;-)

Das ist überraschend schön :supi: .

Stephen
 
Interessant. Was ist bei dem Aufnahmen im Wasser rausgekommen? Funtz das echt?
Da Fällt mir noch ein, dass Öl eine Möglichkeit wäre, bei der es zu keinem Kurzschluss kommen sollte, zumindest bei Mikros.
 
Das mit den Kontaktmikrofonen gefällt mir sehr gut.

Genau was ich für mein Projekt brauche. Werde mir in diesem Fall wohl auch gleich n Kontakmicrofon bestellen.
 
Mikrofon in Wasser ist ja cool...

Ich hab mal was ähnliches versucht, aber das war ein Debakel... Irgendwo hier im Forum hab ich mal von Leuten gelesen, die ihren Field Recorder in Kondome gepackt und dann unter Wasser eingesetzt haben. Das hab ich im letzten Sommer am Mittelmeer auch probiert, ich hoffte dabei auf Schiffe und Wellen und Badegäste... dabei habe ich gelernt, dass Kondome zwar angeblich hohe Qualitätsanforderungen erfüllen sollen und ja auch dazu gedacht sind, harte Dinge aufzunehmen, aber eben nicht so kantige Dinge wie ein Zoom H2. Als dann ziemlich fix Blasen aufsteigen, war klar, dass das nur geht, wenn im Gegenzug Salzwasser eindringt. Folge: Gerät kaputt. Und das schon am ersten Tag. Die 3 bis dahin gewonnenen Aufnahmen waren nicht erhebend, ich habe sie bisher auch noch nirgendwo eingebaut. Und das war's dann... keine Versuche mit verschiedenen Pegeln und so, da wär vielleicht im Lauf der Zeit noch was verwertbares bei rausgekommen, aber nun ja, ging eben nicht mehr.

Also: prinzipiell tauglich, aber im Zweifel lieber ein neues Gummi nehmen, das ist weitaus billiger als ein neuer Field Recorder. Und nicht vermuten, dass die Gummis, die morgens noch OK waren auch am Abend noch heile sind. Sind sie nämlich nicht. Und auf keinen Fall nur eines, 2 sind sinnvoll, denn doppelt hält wirklich besser.

Aber ich hab mir vorhin erstmal so ein KORG Kontaktmikro bestellt. Das sieht mir arg vielversprechend aus. Insbesondere wegen der Klemme. Ich hab schon eines, aber das ist zum Ankleben an eine Gitarre gedacht, das ist für Drähte, Zäune etc. eher ungeeignet.
 


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