Sollten deutsche Synthesizer Anleitungen englische Begriffe wie Cutoff, Envelopes, etc übernehmen?

Sollten deutsche Synthesizer Anleitungen englische Begriffe wie Cutoff, Envelopes, etc übernehmen?


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qwave

qwave

KnopfVerDreher
Wie sollte eine Synthesizer-Anleitung mit den englischen Begriffen wie Cutoff, Envelopes, Display, Velocity etc. umgehen?
Sollte stattdessen z.B. Filtereckfrequenz, Hüllkurven, Anzeige und Anschlagsstärke verwendet werden?
Oder sind die allgemein für alle, auch Anfänger als englische Worte kein Problem?
Erzeugen Übersetzte Begriffe vielleicht eher für Verwirrung, weil es auf dem Synthesizer anders drauf steht? Aber das könnte man ja mit einem Glossar in dem die englischen Wörter alle übersetzt sind ggf. ausgleichen.

Ich frage für einen Freund ;-)
 
Sprachlich wäre es eleganter von Filtereckfrequenz, Hüllkurven, Bildschirm und Anschlagsdynamik zu sprechen. Das Problem ist nur, dass diese Dinge auf den Geräten selbst in der Regel mit den englischen Begriffen bezeichnet sind, sodass eine Übersetzung ins Deutsche wohl viele Anwender verwirren würde. Es gibt meiner Meinung nach keinen Königsweg, sondern alle Lösungen müssen zwangsläufig Kompromisse sein.
 
@Horn Ist eine LCD-Anzeige, die fast nur Buchstaben, Ziffern und Satzzeichen nutzt (wie z.B. bei den original Waldorf microWave), schon ein Bildschirm oder nur eine Anzeige?
Ich würde das von der Grafikfähigkeit abhängig machen. Nur als Detail am Rande.
 
Klar klingen die deutschen Bezeichnungen toll, aber
ich persönlich bin dafür daß bei Tech-Kram ausschließlich die englischen Fachbegriffe zu nutzen sind. Aber ich bin auch dafür daß es für jede Maschine die in Deutschland verkauft wird
die Firma per Gesetz dazu verpflichtet wird eine Deutsche Bedienungsanleitung zu Verfügung zu stellen (mit Fachbegriffen auf Englisch). Die Firmen würden das schon machen denn der Deutsche Markt ist groß.
 
@Horn Ist eine LCD-Anzeige, die fast nur Buchstaben, Ziffern und Satzzeichen nutzt (wie z.B. bei den original Waldorf microWave), schon ein Bildschirm oder nur eine Anzeige?
Ich würde das von der Grafikfähigkeit abhängig machen. Nur als Detail am Rande.
So etwas wäre dann wohl eher eine "Anzeige", während ich grafikfähige OLED-Displays auf Deutsch eher mit "Bildschirm" übersetzen würde. Aber an dem Beispiel sieht man schon gut, wie schwer das mit der Übersetzung im Einzelfall werden kann. (Und "Organischer Leuchtdioden-Bildschirm" wird sicher auch niemand schreiben oder lesen wollen ...)

Man darf auch nicht vergessen, dass unsere "deutschen" Begriffe oft wiederum lateinische oder alt-griechische Entlehnungen enthalten, die wir inzwischen für "Deutsch" halten.
 
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Ich konnte mich noch nie damit anfreunden, wenn Fachbegriffe und technische Bezeichnungen krampfhaft und umständlich eingedeutscht werden.

Was dabei für schlimme und künstliche Wortgebilde herauskommen sieht man z.B. im Französischen. Ich brauche das wirklich nicht.
 
Klar klingen die deutschen Bezeichnungen toll, aber
ich persönlich bin dafür daß bei Tech-Kram ausschließlich die englischen Fachbegriffe zu nutzen sind. Aber ich bin auch dafür daß es für jede Maschine die in Deutschland verkauft wird
die Firma per Gesetz dazu verpflichtet wird eine Deutsche Bedienungsanleitung zu Verfügung zu stellen (mit Fachbegriffen auf Englisch). Die Firmen würden das schon machen denn der Deutsche Markt ist groß.
Ich meine von genau so einer Verordnung (natürlich nicht nur für Synthesizer) im Rahmen des Verbraucherschutzes gelesen zu haben. Aber vielleicht war das nur ein Vorschlag und noch keine Verordnung. Ist schon Jahre her. Aber wo kein Kläger…
 
Vor 30-40 Jahren wurde in den Synthanleitungen oft wortwörtlich ALLES übersetzt (und das dazu noch schlecht; hallo Yamaha! ;-) ). Da habe ich die Anleitungen lieber auf englisch gelesen.

Sie wollen Tanzflur Handel mitmengen? Erst pressen Kraftschalter ein!
 
Ich meine von genau so einer Verordnung (natürlich nicht nur für Synthesizer) im Rahmen des Verbraucherschutzes gelesen zu haben. Aber vielleicht war das nur ein Vorschlag und noch keine Verordnung. Ist schon Jahre her. Aber wo kein Kläger…
das wär mal interessant zu recherchieren, aber ich vermute auch daß da was war und sich einfach nicht durchgesetzt hat um wohl auch nicht die Firmen zu vergraulen, wobei wie gesagt die wohl
eh auf unseren Markt angewiesen sind.
Anderseits hat's ja auch was positives. Ich habe die Anleitung vom Rev2 komplett auf englisch gelesen und dabei nicht wenig gelernt und aufgefrischt. Ich hätte zwar auch an die Deutsche Übersetzung rankommen
können, aber ich wollte halt ganz klassisch das Buch aus Papier und wollte den ganzen Kram auch nicht drucken, also von daher doch ganz gut bezüglich lerneffekt:cool:
 
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Vor 30-40 Jahren wurde in den Synthanleitungen oft wortwörtlich ALLES übersetzt (und das dazu noch schlecht; hallo Yamaha! ;-) ). Da habe ich die Anleitungen lieber auf englisch gelesen.

Sie wollen Tanzflur Handel mitmengen? Erst pressen Kraftschalter ein!
Ja ,ich hab hier auch von meinem TG33 und TQ5 die Anleitungen. Find die köstlich :cool:

ich freu mich aber auch über jede Deutsche Anleitung als Buch die ich habe wie z.B. für meinen Jv2080.
 
Heutzutage, wo man nur noch sein Handy auf einen fremdsprachigen Text halten muss und auf Knopfdruck die deutsche Übersetzung bekommt, ist die gute alte Arbeit der Übersetzer ohnehin gefährdet.
 
Heutzutage, wo man nur noch sein Handy auf einen fremdsprachigen Text halten muss und auf Knopfdruck die deutsche Übersetzung bekommt, ist die gute alte Arbeit der Übersetzer ohnehin gefährdet.
Auf den ersten Blick vielleicht. Was aber noch keine Technik kann, ist den Sinn und einen Zusammenhang herzustellen.
 
Auf den ersten Blick vielleicht. Was aber noch keine Technik kann, ist den Sinn und einen Zusammenhang herzustellen.
Oh, doch, da werden die KIs gerade rasant besser. Mir fällt regelmäßig die Kinnlade runter, wenn ich die Ergebnisse dieser Übersetzungs-Algorithmen sehe. Und das schon Stand heute.
 
Heutzutage, wo man nur noch sein Handy auf einen fremdsprachigen Text halten muss und auf Knopfdruck die deutsche Übersetzung bekommt, ist die gute alte Arbeit der Übersetzer ohnehin gefährdet.

Google translate:
time flies like an arrow, fruit flies like a banana
=>
Die Zeit vergeht wie ein Pfeil, die Frucht vergeht wie eine Banane
the old man the boat
=>
der alte Mann das Boot
('man' ist ein Verb hier)

Aber sonst ...

Grüße
Omega Minus
 
Heutzutage, wo man nur noch sein Handy auf einen fremdsprachigen Text halten muss und auf Knopfdruck die deutsche Übersetzung bekommt, ist die gute alte Arbeit der Übersetzer ohnehin gefährdet.
Ich denke bei Behördlichen oder Rechtlichen Dingen werden die Übersetzer die Texte zumindest noch ausbessern und beglaubigen müssen. Und letztendlich sind das ja alles die Fälle in denen das Übersetzerwesen
tätig ist denke ich. Ich hatte aber mal einen kleinen Pizzaofen bestellt da hatten die einen Übersetzer eingesetzt da wußte ich nicht ob ich lachen oder weinen soll. Sowas wirds dank der neuen Technik dann wohl nicht mehr geben
 
Bedienungsanleitungen für Synthesizer enthalten selten Ironie oder Idiome - außer die alten von Waldorf. Sachtexte können die KIs jetzt schon sehr gut.

Ich habe letztens mal einen meiner eigenen deutschsprachigen Artikel von ChatGPT und Word ins Englische übersetzen lassen. Und was soll ich sagen? Ich musste nur sehr wenig korrigieren. Und vermutlich waren bei vielen Formulierungen beide Programme besser, als ich es gewesen wäre, wenn ich in alter Weise "von Hand" übersetzt hätte. Nur manchmal haben die KIs den Sinnzusammenhang "nicht verstanden". Es ging um modulare Synthesizer, es war also ein sehr stark spezialisierter Sachtext.
 
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Mir fällt ständig das deutsche Wort für balanced / unbalanced cables nicht ein. Echt wahr.
Auf Krampf Begriffe einzudeutschen, die üblicherweise im englischen benutzt werden ist meiner Meinung nach Quatsch.
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass für manch anderen die für mich typisch in Englisch benutzten Begriffe eher in Deutsch gebräuchlich sind. Also gerade bei Envelope / Hüllkurve z.B.
Ich glaube man kann es hier nicht allen recht machen.
Im Zweifel einfach machen.
Und so ganz grundsätzlich gilt ja immer: Wenn Scheiße, dann Scheiße mit Schwung ;-)
 
Mir fällt ständig das deutsche Wort für balanced / unbalanced cables nicht ein. Echt wahr.
Zumal die deutschen Worte dafür mit "symmetrisch" und "unsymmetrisch" äußerst griechisch-lateinisch sind. Die Römer haben das Wort "symmetrisch" vor ca. 2000 Jahren von den Griechen entlehnt und die Deutschen im 18. Jahrhundert aus dem Lateinischen.

Das englische Wort "balanced" dagegen stammt aus dem Französischen, wo es von dem lateinischen "bi" (für "zwei") und "lanx" (für "Waagschale") abstammt.
 
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viele ,schöne Wörter kommen aus dem griechischem ist mir aufgefallen. Besonders in der Astronomie. Das ist schon ne dolle Bereicherung u.a.
 
Aus beruflichen Gründen bin ich aufgefordert technische Fachübersetzungen aus dem Englischen im Deutschen für verschiedene deutschsprachige Zielgruppen/Leser im um-, aus-, neu- oder anders so zu formulieren, damit es gut lesbar wird, leicht verständlich ist und trotzdem dem Original entsprechend "richtig" beim Empfänger ankommt (Transkreation). zB. für Geräte der Fa. Zeiss oder der Fa. Grohe.

Ich würde es so sehen:

Begriffe, wie Velocity, Cutoff, Envelope und fast alle anderen englischsprachigen, e-musikalischen und oder synthesizer-spezifischen Fachbegriffe, werden dann zu deutschsprachigen Fachbegriffen, wenn sie im deutschsprachigen, technischen Fachdialog oder in deutschen Fachtexten und beim Beschreiben von Fachinhalten täglich oder fast täglich benutzt werden. Dann ist der Austausch von englischen Begriffen üblich: Gewohnheit im Fachkontext also.

Wenn Fachleute mit Nicht-Fachleuten reden oder für Laien schreiben ist die Verwendung der deutschsprachigen Begriffe je nach Situation durchaus überlegenswert oder angebracht, zB. in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung über Klang-Synthesetechnologien oder wenn ein Synthesizerhersteller keine Synthesizer-Fachleute ansprechen möchte – beispielsweise, wenn es um Anschlagsdynamik bei Home-E-Pianos geht. Ich kann mir auch Personen vorstellen, die Töne, Obertöne und Einschwingzeiten von Testoszillatoren aus musikfernen Gründen bedienen müssen, zB. MTAs in HNO-Praxen. Dann ist die Synthesizer-Fachsprache unüblich: Also keine Gewohnheit – und möglicherweise nicht angebracht.

Hier im Forum und in Synthesizer-Bedienungsanleitungen für Synthesizer-Spieler würde ich generell englische, also fachübliche Termini verwenden. Außer, der Hersteller hat (marketingrelevante?) Gründe, um die deutschen Begriffe zu verwenden. Was dann aber im Einzelfall nicht präzise genug sein kann: Der Begriff "Anschlagsstärke" zB. bildet den Begriff "Velocity" unzureichend ab, weil nicht die Anschlagsstärke (Druck) gemessen wird, sondern das Spieltempo. Hersteller, die zB. komplexe, contentreiche Synth-Software-Manuals, wie DAWs, in mehrere Sprachen übersetzen müssen, haben sowieso in der Regel eine Terminologie-Datenbank (und nutzen CAT-Tools), die eine unternehmensspezifische, markenkonforme, konsistente Sprachregelung vorschreibt bzw. möglich macht – gerade, wenn nur Teile neu geschrieben werden und übersetzt werden müssen.

Zum Glück gibt es "da draußen" noch keine Denglisch-Polizei. Solange darf das jeder so machen, wie er es für richtig hält. Gesunder Menschenverstand (nicht KI-Verstand) rules. Man redet ja mit Menschen.

Wenn ein kleiner Hersteller Wert auf deutschsprachige Manuals legt und englische Begriffe im Deutschen 1:1 abbilden will, kann er diese ja in Klammern dahinter setzen.
Aber das ist nur meine Meinung aus der Erfahrung in anderen Branchen, die auch englischsprachige Fachbegriffe nutzen. Ein Deutschlehrer hat möglicherweise eine andere Sicht der Dinge.
 
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Ein Deutschleherer hat möglicherweise eine andere Sicht der Dinge.
Irgendein anderer Deutschlehrer vielleicht, aber ich nicht. Ich finde das sehr plausibel, wie Du es erläuterst. Und wie gesagt: Das Deutsche hat immer schon sehr bereitwillig Begriffe aus anderen Sprachen übernommen.

Das lustigste Beispiel ist ja das allseits gebräuchliche Wort "Handy", das im Englischen eine vollkommen andere Bedeutung hat, im Gegensatz zu den Worten "cellphone", "mobile phone" oder "Mobiltelefon" aber tatsächlich einen germanischen Wortstamm besitzt, während die anderen Begriffe alle auf Griechisch und Lateinisch zurückgehen. Da ist der Anglizismus dann eigentlich "deutscher" als die korrekte "deutsche" Bezeichnung.
 
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Für mich macht Englisch oder Deutsch bei 'ner Anleitung keinen sonderlichen Unterschied und wenn es mit der Übersetzung der Fachbegriffe in der deutschen Version "übertrieben" (im Extremfall z.B. Envelope = Umschlag ) wurde und beim durchsuchen der PDFs die Fachbegriffe einfach nicht mehr auffindbar sind, greif ich auch schon mal zur englischen Version, um meine Checkliste schneller abarbeiten zu können. Generell sollte man die Begriffe wie sie im Synth verwendet werden der Einfachheit halber auch so im Manual finden.
Ob man in Zeiten von Suchmaschinen ein Glossar oder besser noch sowas wie eine kleine Einführung in die Begriffe braucht hängt von der Zielgruppe ab, ob man es dem User zumuten kann sich in Foren und mit Videos schlau zu machen oder ob die Internet Fähigkeiten der Zielgruppe maximal zum Download der neusten Firmware reichen ;-)
 
wie übersetzt man Hamburger ins Deutsche?

Schinkenbemme?
 


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