Ohne es zu wissen, vermute ich daß dahinter die Idee des Voice Component Modelling VCM steht. Die hat CreativeSpiral für den REV2 entwickelt und im Sequential-Forum darüber geschrieben.
Die Grundidee ist, daß jede Stimme leicht von den anderen Stimmen eines Vintage-Synthesizers abweicht. Der REV2 hat einen Sequenzer, in dem sich das nachbilden läßt, indem man auf jeden Step sehr leichte Veränderungen in Pitch, Hüllkurve etc. legt. Die Anzahl der Steps entspricht dabei der Stimmenzahl, womit 5, 6, 8, ... stimmige Polyphonie nachgebildet wird.
Genaueres hier:
http://www.voicecomponentmodeling.com/vcm.aspx
Als Klangbeispiel: Vangelis - Blade Runner auf dem REV2.
PS: das ist natürlich geraten. Vielleicht weiß Paul Dither genaueres ...
Jap, das sieht mir exact danach aus. Eine Tabelle in der für jeden CV eine Abweichung (je nach Knob Position steht). Ich hatte das hier glaube ich schon mal geschrieben.
Im Grunde ist das eine Erweiterung des Tunings (Tuning steht hier für die Anpassung der CV individuell je Komponente/Chip).
Jeder Chip der eine CV erhält hat durch die angeschlossenen Komponenten und den internen Aufbau eine Abweichung zum Soll. Dadurch hat jeder Chip dann eine Abweichung in der Reaktion auf eine immer gleiche CV.
Wenn wir uns also z.B. zwei Filter Chips vorstellen, wo der cutoff per CV geregelt wird, dann könnte ein CV von 1.5V eine Frequenz von 2350Hz im Design entsprechen. Tatsächlich kann man die beiden Filter aber nicht gleich hinbekommen. Die Widerstände und die Kondensatoren und auch die Filter Chips selber haben alle Abweichungen und führen so dazu, daß er eine Filterchip zu einer Cutofffrequenz von 2341 und der zweite vielleicht zu 2430 führt.
Das Tuning stellt nun fest, wie hoch diese Abweichung für jeden einzelnen Filter ist (in unserem Beispiel jetzt also die zwei) und kompensiert diesen Fehler, indem die CV von 1.5V mit einem individuellen Delta je Chip versehen wird, der dann dazu führt, das beide Chips so genau wie möglich bei 2350hz liegen.
Diese besagte Tabelle die je nach Stellung des Vintage Knopfes Abweichungen hinterlegt hat, stellt also eine "classische" Abweichung der Chips und der ganzen Komponente "Filter" wieder so her, wie es damals in den Geräten möglich war. Dazu wird z.B. der 1. Filter auf 2340Hz gezogen und der 2. auf 2357Hz. (Bei 10 Filtern bekommt jeder einzelne eine Abweichung definiert). Diese Abweichung springt aber dann nicht, sondern Filter 1 bekommt immer diese gleiche Abweichung hinzugefügt.
Mathematisch kann man sich das so vorstellen.
CVdef+CVPartVar+CVVintagePerPart=CVIndividualPart
Das Tuning macht grundsätzlich CVdev+CVPartVar .. es muß also im gleichen Algorythmuss einfach nur noch die CVVintagePerPart hinzugefügt werden. Das ist eine sehr einfache und sehr schnelle Operation.
/EDIT: Das ganze passiert Digital im Prozessor, bevor dann die CVIndividualPart final via DAC an den Chip geliefert wird.
So im Prinzip funktioniert es und das ganze eben jetzt nicht nur für die Oscillator tunings, sondern eben für jede CV, also auch die CVs für die Envelopes. Selbst wenn die Envelopes in Software berechnet werden, so werden auch hier die Abweichungen simuliert und dann eben auch in CVs für die Filter wieder umgesetzt.
Clevere Idee und wie es aussieht toll umgesetzt...
DHL hat gesagt - morgen soll mein P10 geliefert werden. Ich bin ja mal gespannt, wie mein Holz so aussieht. Mir wäre heller lieber ... aber das ist eben geschmackssache. Ich werde Ihn aber auch mit dunklerem Holz lieb haben