sehr unschlüssig OB6

Das kann man doch ganz ruhig hier besprechen ohne gleich ins feindliche ueberzuwelchseln. RetroSound mag den vintage Sound halt, der fuer mich im Charakter etwas muffelig aber warm zu beschreiben ist. Der Oberheim OB-6 ist ein DSI Synth und ich habe das ja auch mehrfach hier angesprochen das Dave gerne dem User alle Moeglichkeiten gibt, die technisch moeglich sind.

Wie bei allem seiner Produkte sind die Regelwerte immens breit und damit auch die Modulationstiefen. Nur zum Vergleich, kann die ENV eines Jupiter-8 dann mal gerade den halben Cutoff Bereich abdecken, wenn es um Modulationstiefe geht. Kawai Synths sind auch meistens so ausgelegt und das kling einfach schoener, wenn die Modulation sanfter eingesetzt wird. Beim Prophet oder OB sind die Modulationstiefen halt groesser ausgelegt. Aber nicht nur das, auch der Filter kann in hoeheren Frequenzbereichen oeffnen. Das erweitert das Soundspektrum aber gibt den Synth auch eine moderne Kante mit. Man muss aber nicht gleich immer auf die vollen hauen und ich habe das oben beim Mixer angesprochen, dass mittlere Werte viel sinnvoller sind, wenn man einen warmen und unverzerten Sound haben moechte. Das kann man auch auf den Filter anwenden. Er kann schon muffiger, wobei ein 12db Filter nie richtig muffig klingen kann, meiner Meinung nach.

Zu sagen ich mag diesen Synth besser oder jenen, das haengt auch sicher damit zusammen, dass RetroSound den Synth schon etliche Jahre rumstehen hat und ihn besser versteht als einer der mal schnell fuer 30 Minuten im Laden rumfummelt. Wie haeufig passiert es da, dass man gerne die Extremen einstellt. Erst im Studio, wenn man Zeit hat und das Geraet verstehen lernt, dann lernt man auch die Staerken und Schwaechen. So ist das bei jedem Synth. Am Ende mag man den einen oder den anderen auch nicht, das ist ja verständlich.

Aber im Grunde hat Kumpel recht, alles was alt ist muss besser sein, wenn es nach RS geht. Effekte sind mist, ausser man setzt sie in seinen eigenen Demos ein. Da muss man hier die Diskussion nicht ins laecherliche ziehen, denn so wirst Du hier wahrgenommen, auf dem Forum. Voreingenommen! Das mag jetzt nicht schoen sein zu hoeren, aber glaube mir, wir haben unser Fett auch abbekommen!
 
genau das:

Cord schrieb:
Wie bei allem seiner Produkte sind die Regelwerte immens breit und damit auch die Modulationstiefen. Nur zum Vergleich, kann die ENV eines Jupiter-8 dann mal gerade den halben Cutoff Bereich abdecken, wenn es um Modulationstiefe geht. Kawai Synths sind auch meistens so ausgelegt und das kling einfach schoener, wenn die Modulation sanfter eingesetzt wird. Beim Prophet oder OB sind die Modulationstiefen halt groesser ausgelegt. Aber nicht nur das, auch der Filter kann in hoeheren Frequenzbereichen oeffnen. Das erweitert das Soundspektrum aber gibt den Synth auch eine moderne Kante mit. Man muss aber nicht gleich immer auf die vollen hauen.....


meinte ich damit :floet: :)
RealRider schrieb:
die Range ist einfach eine Grössere
 
auf jeden Fall :)

der Prophet ist ein absolut genialer Synthesizer , der OB6 mit sicherheit auch
mann muss nur genug Zeit damit verbringen , dann kann er dich Umhauen

es gibt aber Bereiche wo ich lieber meinen Juno nehme, weil diese Begrenztheit einfach manchmal auch toll ist
wenn es automatisch klingt , wie man es gewohnt ist
ich layer auch gerne P und J

man hat je nie nur einen Synth, das geht ja gar nicht :agent:

also als Tipp an Rolo:
P6 oder OB6 kaufen und JX3P trotzdem behalten , ist nicht verkehrt
die ergänzen sich gut
 
Allroundlaie schrieb:
Andererseits sind mir die VCOs im OB-6 einfach zu starr, selbst die NCOs im 002 phasen mehr (beidesmal ohne Detune). Soll heißen die Klangfarbe stimmt, klingt aber noch nicht wirklich lebendig. Und wenn man dann Slop benutzt, klingts schnell verstimmt und nicht "lebendiger" bzw. "fetter". Das hält mich unter anderem davon ab, den OB-6 zu kaufen.
Würde gerade jetzt erstmal die NAMM abwarten ;-)

Also das funktionierte bei meinem OB-6 über den "Detune"(ist das Slop beim OB-6)sehr gut!?
Auch nicht zu "eierig", aber, genau wie Du schreibst, sehr feinfühlig muß man da sein.
 
Man muss den Slop am OB-6 recht feinfühlig einstellen, ich geh auch nie über 9 Uhr Position. Pan Spread ist toll und macht viel fürs Klangbild. Das Gain-Staging im OB-6 ist ziemlich heiss, d.h. wenn man die VCO voll aufdreht dann werden die Filter übersteuert und das klingt nach Verzerrung (aber keine digitale). Dagegen den Verzerrer in der Effektsektion finde ich z.B. komplett unbrauchbar, Werte über 10 führen schnell zu völliger Verzerrung. Alles in allem, das wurde mit den Regelbereichen bereits angesprochen, ist der Sweetspot vieler Parameter nicht so breit wie zB bei alten Synths oder bei Moog, das kann ich nachvollziehen. Man muss also etwas feinfühliger an die Parameter rangehen. Ich denke, dass dies grundsätzlich bei den meisten modernen Synths so ist. Vielleicht ist das auch eine DSI Eigenschaft (hab sonst keinen).

Bass: Den OB-6 mit einem Pro-One Vergleichen ist aber echt etwas unfair. ;-) Fürs Klangbild im Mix ist meiner Ansicht nach etwas weniger Bass bei Polyklängen durchaus sinnvoll.
 
Das weinerliche bei Pads und Strings im OB Xa ist halt dessen Fingerprint, er ist halt einer DER organischten Breitwandsynths.
Dafür halt eben nur ein "10 Trick Pony" mit Varianten derer:
- Jump Brass
- Klischee Polysynthsounds
- Unisono Drones (Erdbebensichere Umgebung notwendig)
- Poly Portamento Glides (da gibt es fast nix was im das Wasser reicht)
- Killing Joke Pads
- Synthstrings vom Feinsten
- Fettbässe
- Square Leads
...

Ein Obi hat IMMER ein gewisses leiern im Sound und wie schon festgestellt, kann das auch mal auf den Sack gehen :mrgreen:
 
Danke für alle Antworten :nihao: :supi:

RealRider schrieb:
beim P6 kann das richtig Arbeit seinm aber wenn man es hat, dann wow!
ich glaube darin sind sich beide sehr ähnlich
die Range ist einfach eine Grössere

das ist interessant, wusste ich noch nicht. Habe es heute nicht mehr nacgh Offenbach geschafft aber beim nächsten Test-Trip werde ich es beherzigen.

Allroundlaie schrieb:
Andererseits sind mir die VCOs im OB-6 einfach zu starr,


Das die Vco's beim OB6 "starrer" sind als die vom Prophet-6 gibt mir zu denken. Ich hatte auch den Eindruck das der Prophet irgendwie besser klingt beim letzten mal.

Also m,an sieht wie wichtig es ist ein Gerät öfter zu testen bis mal zuschlägt denn

optisch gefällt mir mitlerweile der Prophet-6 besser. Und wenn ich ehrlich bin wollte ich schon immer einen Propheten haben und keinen OB irgendwas. Nur leider war/istmir ein Prophet5

zu klobig und ein Prophet 600 kann mir zu wenig, ist unverschämt teuer geworden und ausserdem will ich etwas neues und nicht schon wieder einen Oldtimer.

Der Prophet-6 sieht optisch genauso aus als käme er aus den frühen 80er Jahren..ein Traum :supi:
 
Man muss sich bei 2k das Ding nicht noch schönreden. Wenn ich soviel Geld ausgebe, dann muss mich das Teil vom Hocker hauen, im positiven Sinne. Wenn ich erst die Sweetspots suchen muss, dann ist das Schrott.
 
Ping schrieb:
Man muss sich bei 2k das Ding nicht noch schönreden. Wenn ich soviel Geld ausgebe, dann muss mich das Teil vom Hocker hauen, im positiven Sinne. Wenn ich erst die Sweetspots suchen muss, dann ist das Schrott.

so denke ich nicht daß man solch edele Geräte erst schönreden muss. Sie können einfach mehr als die alten Möhren. Also ich möchte mir keinen Prophet5 oder 800 für einen haufen Geld anschaffen wo
ich dauernd Angst haben muss daß er mir unter dem Arsch zusammenbricht und ich einen Haufen Geld und Nerven in reparaturarbeiten stecken muss.
Ich sage nur : Danke Dave für diese tollen Synths.
Und es sagte oben schon jemand. Man kann diese Geräte glaube ich auch wirklich nicht beurteilen wenn man sie im Laden antestet. Man muss sich damit erstmal warmarbeiten und dann da rausholen was man
braucht. Also für mich steht fast schon fest daß ich den Prophet -6 kaufe. Ich warte aber noch bis der Preis etwas runter geht. Dann tauche ich auf und schnappe zu. Bis dahin trinke ich Tee, schreibe hier etwas Blödsinn
und experrimentiere an meinem Modularsystem herum 8)
 
Ping schrieb:
Man muss sich bei 2k das Ding nicht noch schönreden. Wenn ich soviel Geld ausgebe, dann muss mich das Teil vom Hocker hauen, im positiven Sinne. Wenn ich erst die Sweetspots suchen muss, dann ist das Schrott.
Da hast Du recht, wenn es denn so wäre.
Andererseits haut einen ne Korg Wavestation beim erstenmal hören vom Hocker, und dann?

Die Oszillatoren im OB-6 sind dem SEM-Modul nachempfunden und haben weniger Obertöne als die im Prophet, vielleicht ist das was hier als Eindruck beschrieben wird.
 
Ist ja richtig, aber ein Gerät für soviel Geld sollte einem wirklich sehr sehr gut gefallen, ansonsten ist es nicht das richtige Instrument für einen. Ein Anderer findet den OB6 vielleicht von Anfang an total toll und dann hat er richtig gekauft.

Ich habe so etwas in der Art oft bei meinen Käufen erlebt, wo ich mir ein Produkt wirklich schön geredet habe. Am Ende war ich dann doch froh es zurück geschickt zu haben.
 
Jörg schrieb:
Um vielleicht zum Ausgangspost zurückzukommen...
Die Begriffe "Wucht" und "JX-3P" in einem Satz finde ich überraschend. Wenn der OB6 den JX in dieser Hinsicht nicht locker übertrifft, dann fände ich das seltsam.
Gib ihm noch mal eine Chance. :)

Ich geb ihm ne Chance..dem Prophet 6 8)

Wenn ich dann auf beide direkten Zugriff habe werde ich hier nochmal konkret darstellen was ich meine. Ich muss mir jetzt nur überlegen wie ich hier Platz schaffe. :?
 
Ich finde, dass beim OB6 die zwar Marketingtechnisch genial suggerierte Verwandschaft zu den Großvätern eine gewisse Erwartungshaltung erzeugt, die aber klanglich nicht vollumfänglich befriedigt wird.

Mir wäre es lieber gewesen, das Ding hieße zB von mir aus "DSI Tom Obi Sweet twentysixteen" mit grünen Nadelstreifen.

der ginge dann als super Neoanaloger Synth durch und keiner erwartet die Klangfülle der Urahnen.


Aber diese Spielchen kennen wir ja schon seit JP8 vs MKS80 vs JP8000 vs JP80 vs JP08
 
Hat Dave Smith nicht von Anfang an "marketingtechnisch" auf der NAMM erzählt das es sich um SEM-Oszillatoren und SEM-Filter handelt?

Aber Du hast recht, beim OB-Xa und OB-8 wird ja in ein ähnliches Horn gestoßen und gesagt das der OB-8 Scheisse ist und der seltenere OB-Xa viel besser.
Ergo sind die blauen Streifen schuld das einige in die Irre geleitet werden.
Hätt er die mal lieber weggelassen und wie vorgeschlagen grün gemacht...
 
:dunno: war leider nicht dort, von daher weiß ich nicht was er sagte :mrgreen: die Nadelstreifen und Namensgebung lassen halt was anders erwarten...auch wenn das Gebotene ja kein schlechter Synth ist.

Der Tamponname OB suggeriert halt was anderes als SEM, oder halt OB-Y...Bzw. "sixvoice" oder so.
 
Ich glaube mich zu erinnern, das es eins der ersten Videos über den OB-6 in "den sozialen Netzwerken" :mrgreen: war(jedenfalls hier im Forum glaube ich), Nick Batt interviewt Dave Smith auf der 16er Namm.
Bei Minute 1:10 sagt er es quasi als allererstes, was bei dem Gerät "under the hood" ist.


Soviel „Köpfchen“ kann man doch von den vermeintlichen(vielleicht selbsternanten) „Profis“ erwarten, die ja auch soviel „Leidenschaft" für diese Art von Geräten mitbringen, das sie technisch und vor allen Dingen klangtechnisch verstehen können was so eine Aussage von Dave Smith bedeutet.
Und selbst wenn dieser Informationsweg die "Profis" nicht erreicht hat, dann doch sicherlich wenn das Testgerät an der Tür geklingelt hat?

Den OB-6 immer wieder mit den OB-Xn irgendwie in Zusammenhang zu bringen ist imho reine Polemik wenn man es doch besser weiß,um sich selbst und seine alten Geräte in besserem Licht darzustellen.
 
Also zum Thema An1x:

Wirklich n richtig toller Synth. Hab den jetzt schon n paar Jahre und die Programmierung ist kein Hexending. Wenn es nur um die Soundserstellung geht, kommste mit dem schon sehr gut zurecht. Nicht ganz, aber ähnlich zum Blofeld.
Klar, die Bedienung vom OB 6 ist kurz vor Traumhaft. Da kann der OB nicht mithalten.

Er hat aber einen richtig schönen weichen Sound. Das stimmt. Ausserdem ist er auch sehr sweetspottig, finde ich.
Der Sound ist eher weich und hypnotisch, als hart und zackig.
Sogar die Effekte finde ich gut. Nicht der Weisheit letzter Schluss, aber sehr brauchbar. Den Hall mag ich sehr gerne.

Vielleicht ein An1x und einen P6 Desktop?
:denk:


Ich hab den für 250 gekauft, in Top Zustand. Und das Geld ist er immer noch mehr als Wert. :opa:
 
Ping schrieb:
Ist ja richtig, aber ein Gerät für soviel Geld sollte einem wirklich sehr sehr gut gefallen, ansonsten ist es nicht das richtige Instrument für einen. Ein Anderer findet den OB6 vielleicht von Anfang an total toll und dann hat er richtig gekauft.

Das finde ich total lustig und ich nehme an, dass Du der Millennium Generation entspringst. Also, ich bin einer Zeit gross geworden, wo DCO basierende Polys mit 6 Stimmen um die 2-3k DM gekostet haben. Ein Jupiter-6 war damals knapp 7k DM wert. Wenn ich das heute sehe, dann sind die Preise fuer mich sicher ok! War auch damals schon teurer VCOs zu kaufen!


micromoog schrieb:
Ich finde, dass beim OB6 die zwar Marketingtechnisch genial suggerierte Verwandschaft zu den Großvätern eine gewisse Erwartungshaltung erzeugt, die aber klanglich nicht vollumfänglich befriedigt wird.

Mir wäre es lieber gewesen, das Ding hieße zB von mir aus "DSI Tom Obi Sweet twentysixteen" mit grünen Nadelstreifen.

der ginge dann als super Neoanaloger Synth durch und keiner erwartet die Klangfülle der Urahnen.


Aber diese Spielchen kennen wir ja schon seit JP8 vs MKS80 vs JP8000 vs JP80 vs JP08

Der Prophet-6 ist optisch basierend auf dem Prophet-5 obwohl DSI immer gesagt hat, dass es keine Kopie sein sollte oder ist. Beim OB-6 hat man nun mal den SEM in portablen, polyphonen Packet zusammengestellt und es optisch auf die spaeteren Oberheims getrimmt. Man muss es jetzt nicht mit einem OB-8, Xa, oder X vergleichen, die ja alle keinen Multimode Filter hatten, sondern sollte es als polyphone Version der neuen SEM ansehen, mit zusaetzlichen Funktionen. Klanglich sollte man es denn auch nur gegen einem SEM basierenden System vergleichen.

Nichtsdestotrotz, die Toleranzen bei analogen Bausteinen sind einfach besser geworden, und die CPU hat ja auch mehr Puste um alles schoen im Tune zu halten. Wer jetzt alles auf totale Kontrolle stellt und dann erwartet, dass es driftet, der irrt sich. Ist ja nicht, dass man die Sicherheitssysteme beim Auto einschaltet und dann erwartet, dass man durch die Kurven driften kann. So, sollte man das hier auch sehen und die Funktionen einsetzen, die einen ermoeglichen, ein Klangbild zu erzeugen, dass von einem vintage Synth her stammen kann. Also durchaus mal den Detune benutzen oder vielleicht Velocity um jeden Sound etwas unterschiedliche Filterstellung zu ermoeglichen, so wie wir es von den alten Dingern gewohnt sind.

Und wenn man vorsichtig mit den Effekten umgeht (z.B. Chorus), dann kann man auch dort das Ding eiern lassen, so wie es die alten Junos auch getan haben. Der Vorteil gegenueber den alten Dingern ist, dass man die nie voll im Tune spielen konnte, selbst wenn man wollte. Wobei die modernen Geraete einen beides ermöglichen. Und nebenbei bekommt man Velocity und remote Kontrolle via CC noch dazu. Muss nicht alles schlecht sein, was neu ist.
 
Xpander-Kumpel schrieb:
Den OB-6 immer wieder mit den OB-Xn irgendwie in Zusammenhang zu bringen ist imho reine Polemik wenn man es doch besser weiß,um sich selbst und seine alten Geräte in besserem Licht darzustellen.
VCO und Filter von SEM, OB-1 und OB-X sind mit diskreten Schaltungen realisiert, die Envelopes bei SEM und OB-1 auch, beim OB-X sind es Curtis CEM 3310.
OB-Xa und OB-8 sind Curtis-Gräber, mit VCO, VCF, VCA und EG als Curtis-Chips.
Der OB-6 ist wieder mit diskreten Schaltungen realisiert, die Envelopes sind nun digital.

Wie stark nun VCO und VCF sich zwischen den diskreten Vertretern SEM, OB-1, OB-X und OB-6 ähneln, das darf jeder selber nachsehen.
 
Was macht es für einen Unterschied ob was diskret oder als IC realisiert ist?
 
Ping schrieb:
Was macht es für einen Unterschied ob was diskret oder als IC realisiert ist?

Theoretisch wenig, praktisch eine ganze Menge:
* diskret sind Widerstände genau und billig
* integriert sind genau gepaarte Transistoren in großer Zahl billig.
* man kann Kondensatoren nur schlecht und recht klein integrieren.
* integrierte Widerstände sind ungenau und verbrauchen vergleichsweise viel Chipfläche.

Daraus ergeben sich unterschiedliche Schaltungen, je nachdem ob man etwas diskret oder integriert entwirft.

Ein CEM3340 (VCO) kann man so nicht wirklich diskret aufbauen, eine diskrete Lösung, die vergleichbar stabil ist, ist schon ein ganz schöner Aufwand. Die alten, diskreten VCO-Schaltungen stammten noch aus monophonen Zeiten und sind für polyphone Synths im Grunde nicht stabil genug.

Bei den Filtern wird es noch etwas wirrer, aber da ich mich mit der speziellen Problematik der CEM-Semi-Custom Technik nicht weiter auskenne müsste ich da eine Menge raten....
 
Ping schrieb:
Ok und warum wird diskret als besser angesehen?

Das darfst du mich nicht fragen, ich kann "besser" nur, wenn mir jemand sagt, was besser sein soll.

Und "der Klang als ganzheitliches Erlebnis beim Befingern des Synths" ist für "besser" nichts, wo ich eine plausible immer gültige Kausalkette zu diskret vs. integriert kennen würde.

Ich halte es aber für sehr unwahrscheinlich das eine solche existiert, da ich sowohl "diskret ist besser", "integriert ist besser" und vor allem "der Klang wird wo anders gemacht" kenne.
 
Cord schrieb:
Nichtsdestotrotz, die Toleranzen bei analogen Bausteinen sind einfach besser geworden, und die CPU hat ja auch mehr Puste um alles schoen im Tune zu halten. Wer jetzt alles auf totale Kontrolle stellt und dann erwartet, dass es driftet, der irrt sich. Ist ja nicht, dass man die Sicherheitssysteme beim Auto einschaltet und dann erwartet, dass man durch die Kurven driften kann. So, sollte man das hier auch sehen und die Funktionen einsetzen, die einen ermoeglichen, ein Klangbild zu erzeugen, dass von einem vintage Synth her stammen kann. Also durchaus mal den Detune benutzen oder vielleicht Velocity um jeden Sound etwas unterschiedliche Filterstellung zu ermoeglichen, so wie wir es von den alten Dingern gewohnt sind.

Und wenn man vorsichtig mit den Effekten umgeht (z.B. Chorus), dann kann man auch dort das Ding eiern lassen, so wie es die alten Junos auch getan haben. Der Vorteil gegenueber den alten Dingern ist, dass man die nie voll im Tune spielen konnte, selbst wenn man wollte. Wobei die modernen Geraete einen beides ermöglichen. Und nebenbei bekommt man Velocity und remote Kontrolle via CC noch dazu. Muss nicht alles schlecht sein, was neu ist.
:supi: :nihao:
 
Daran erkennt man Esoterik, umso konkrete man wird umso mehr wird sich wie eine Schlange gewunden und alles läuft auf den Glauben hinaus oder man hat im Audio-bereich die falschen Ohren, Kopfhörer, Boxen, komprimierte Audiodateien und so weiter. Immer das gleiche Spiel. Der Musikmarkt ist vollgestopft von oben bis unten mit Humbug und die Leute glauben und kaufen wie die Blöden. Sorry aber das ist :selfhammer:

Aber wenn es den Käufer glücklich macht ist das Geld gut angelegt auch wenn es technisch kaum bis rein gar nichts bringt.
 
Rolo schrieb:
sorry daß ich mich einmische , für mich sieht es so aus daß es nicht als besser gesehen wird oder?
swissdoc schrieb:
Der OB-6 ist wieder mit diskreten Schaltungen realisiert, die Envelopes sind nun digital.

Es ist schlichtweg die Lösung, die sich heute ergibt, wenn man für die Aufgabe eine Schaltung entwickeln soll und es keine fachlich unqualifizierten Vorgaben gibt.
Für den Klang spielt das keine prinzipielle Rolle.

Allerdings muss man dann natürlich die Klangeffekte, die bei den anders aufgebauten Vintage-Geräten auftraten identifizieren und "mit einbauen", wenn es denn wie so ein Vintage-Gerät klingen soll.

Bei den Hüllkurven ist das übrigens sehr einfach: die waren in analog nie gleich über die Stimmen, mit CEM-ICs war es schon etwas besser, und Generationen von VAs klingen da völlig langweilig, weil sie *exakt* gleich sind, was auch Murks ist.
 


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