Zustand nach ein paar Tagen mit dem E5000 Ultra
Mal ein kleines Feedback meinerseits, auch wenn ich nicht der Threadstarter bin.
Habe seit Sonntag nun einen Emu E5000 Ultra hier, und nach den diversen Sampler-Versuchen in den letzten Jahren (Prophet 2000, Akai S2000, ASR-X) sieht es so aus, als würde dieser Versuch gelingen (oder ich war damals noch nicht bereit für einen Sampler). Zuerstmal wurde das Ding aufgeschraubt (wer mich kennt, weiß, daß das fast normal ist *g*) und eine Festplatte eingebaut. Dies gestaltet sich durch einen kleinen, aber fiesen Fallstrick von Emu etwas schwieriger als Anstöpseln, denn der Anschluß für die Stromversorgung der Festplatte auf dem Mainboard kann zwar einen Stomstecker für eine 3,5" Floppy aufnehmen, aber die Spannungen +5V und +12V sind vertauscht. Solche Stromstecker hats an Adaptern und PC-Netzteilen dran, praktischerweise gleich mit dem für die Festplatte benötigten Molex-Stecker. Die darf man nur so nicht einfach dranstecken, sonst liegen 12V am 5V-Anschluß der Platte - ein einmaliges Vergnügen.
Die einfachste Methode besteht darin, am kleinen Stecker die Pins zu tauschen. Dazu muß man mit einem spitzen Gegenstand (kleiner Schraubenzieher) einfach die Pins am Stecker entriegeln (es hat auf der Vorderseite da so kleine Löcher, nicht zu fest drücken!) und rausziehen, dann Kabel rot und gelb vertauschen und wieder in den Stecker einführen und einrasten lassen. Die Kabelfarben sind ja standardisiert, also rot meint da 5V und gelb 12V. Auf der Platine des Emu stehen die Voltzahlen auch dran. also baut man den Stecker so zusammen, daß Gelb auf 12V und rot auf 5V liegt - fertig. Nun paßt der Flachstecker nicht so 100% auf den Mainboardstecker, besser gehts, wenn man auf der Hinterseite die kleine Nase etwas abträgt bzw abfeilt (also auf der glatten Seite, nicht da wo wie Pins entriegelt werden). Nächste Hürde ist die Platte selbst - die darf nicht zu alt sein, sondern muß ATA3 erfüllen. Meine beiden zuerst probierten kleinen Laptop-Platten (mit Adapter), eine 3,5GB und eine 10GB erfüllten nicht die Anforderungen und wurden zwar erkannt, aber Speichern oder Lesen war nicht möglich. Also die noch hier liegende 3,5" Maxtor 60GB von ca. 2004/2005 genommen, die mochte er dann, allerdings nicht mit der Formatierung vom Rechner. Einfach am Sampler selbst nochmal neu formatiert und dann ging das.
Die Platte habe ich dann mal an den Rechner geklemmt und mit Samples befüllt, um damit gleich auf die Nase zu fallen - man sollt vielleicht vorher das Handbuch mal lesen. Verschachtelte Ordner kann EOS 4.7 nicht, sondern nur eine Ebene. Also wieder umsortiert, und nun geht alles. Für erste Versuche schonmal ganz nett, und die Bedienung ist wirklich einfach. Man sollte trotzdem das Handbuch lesen, um das Grundkonzept zu verstehen, das macht das Leben einfacher. Inzwischen ist auch das SCSI-CDROM eingetroffen und zuerst wird mal per Backup/Restorefunktion die mitgelieferte CD-Library auf die Platte kopiert (weswegen diese CD auch Backup heißt *g*), das verkürzt die Zugriffszeiten. Dann bissl rumgespielt und einige Sounds ausprobiert, die sich Presets nennen. Bei einigen bleibe ich direkt hängen und bekomme Freude am Spielen, andere fliegen gleich aus der Bank und von der Platte. Einer der "Keeper" ist zB das SuperWurli, ein Anderer das Yamaha CP-80 - diese beiden wollte ich schon sehr lange haben. Aber auch bei den anderen Presets fällt mir der warme und druckvolle Klang auf, den ich schon bei Ensoniq sehr mochte, und der mir schon bissl fehlte - weswegen ich ja auch wieder einen "Ami" in meinem Setup haben wollte
Die Demos sind Emu-typisch und auch sehr nett.
Stelle mir momentan so meine Banks mit Lieblingssounds zusammen. Heute mal den Rechner angeworfen und SoundDiver probiert - das EOS-Modul erkennt den E5000 Ultra als E6400 und spricht ihn ohne zu Murren an, Presets anfordern geht ohne Probleme. Prima. Die beiden gesetzten Optionen "SFX" und "Flash" kann ich allerdings nicht abhaken (obwohl der 5000 ja keins von Beidem hat), die ganzen Speichergrößen im Feld Spezialparameter stimmen dagegen, ebenso die EOS-Version. Prima. Nur die Beta von ZoeOS für Mac will auf meinem Rechner nicht, der wg Classic-Umgebung noch auf Tiger läuft - mal die Tage mit dem MacBookPro probieren ...
Fazit: das Ding macht Spaß und klingt gut, habe den Kauf jedenfalls nicht bereut. Das einzige was etwas nervt ist der laute Lüfter, aber da gibts ja anderswo schon Austauschvorschläge, sodaß das Ding nicht mehr lange rumnervt. Selbst gesamplet habe ich bisher noch nicht, aber das kommt noch. Habe schon sehr lange hier 2 nette Sample-CDs liegen (Minimoog Classics und Silver Pieces) und beim Emu waren auch noch welche dabei, Futter also reichlich vorhanden
Mit den Synthesefeatures lohnt es sich auch zu beschäftigen, aber das kommt nach und nach.
Jetzt verstehe ich auch alle, die bei Samplern EMU und EOS favorisieren - noch einer mehr im Fanclub. Hätte ich schon viel eher machen sollen, wäre aber dann teurer gewesen als jetzt.
Achja: manche WAV-Dateien scheint er nicht zu mögen und hängt sich beim Ladeversuch regelrecht weg. Hab noch nicht raus, was genau bei denen falsch ist.
Gibts eigentlich eine Software, die eine Art Browser mit Preview ist, um Samples ohne Laden in einen Player vorhören zu können (so ähnlich wie Thumbnails bei den Bildern)? Für Tips wäre ich dankbar. Bei MacOS X Leopard geht das ja mit Bordmitteln, ist aber etwas umständlich: bei jeder Datei Info aufrufen, Vorschau ausklappen und dort abspielen ... Kann auch für eine Windowskiste sein, habe ja beides hier.