Roland JX-3P / -8P / -10P - alles nur Chorus oder was ?

microbug schrieb:
Bei JX-10 und MKS-70 muß man differenzieren.

Wenn Marko sagt, daß der MKS bei ihm schlecht klang, so kann ich das absolut nachvollziehen, denn ich hatte lange einen JX-10 und diesen dummerweise durch einen MKS-70 ersetzt.
Technisch sind beide im Prinzip identisch, also gleiche Voiceboards und gleiches Assignerboard, bei dem nur der Tastaturcontroller nicht bestückt wurde, aber das Assigner-OS ist unterschiedlich und es gab an den Voiceboards Änderungen, die sich im Klang niederschlagen, wenn diese neueren Voiceboards verbaut sind. Mein JX-10 war ein Recht altes Modell, aber es gibt leider auch in den Servicemanuals keinerlei Anhalt dazu, ab wann die neueren Voiceboards verbaut wurden.
Anhand einer Kompatibilitätstabelle kann man aber ersehen, daß neuere Voiceboards nicht im JX-10 eingesetzt werden können, insofern muß man wohl, wenn man den doppelten Sound des JX-8P haben will, sich einen JX-10 hinstellen, dann aber das neue OS einbauen, welches jemand gemacht hat - findet sich im Netz. Nicht das von Colin Fraser, sondern der komplette Rewrite.

Ich möchte allerdings an dieser Stelle vor der Tastatur des JX-10 warnen. Diese spielt sich zwar sehr gut, wehe aber, eine Taste geht nicht, dann muß man sie fast komplett zerlegen, um an die Kontakte zu kommen, die im Gegensatz zu anderen Tastaturen im Rahmen verbaut wurden. Der JX-8P hat mechanische Kontakte, die man von der Unterseite erreichen kann, der JX-10 dagegen die üblichen Gummi-Kohle-Kontakte.

So ist es.
Mein abgerockter JX10 drückt, schwebt und "eiert" sagenhaft, für mich der (auf Klischee-Analogsounds bezogen) "oberheimigste" unter den Roländern, während der MKS70 zu brav in der Reihe tanzt und eher steril daherkommt.
 
microbug schrieb:
Bei JX-10 und MKS-70 muß man differenzieren.

Wenn Marko sagt, daß der MKS bei ihm schlecht klang, so kann ich das absolut nachvollziehen, denn ich hatte lange einen JX-10 und diesen dummerweise durch einen MKS-70 ersetzt.
Technisch sind beide im Prinzip identisch, also gleiche Voiceboards und gleiches Assignerboard, bei dem nur der Tastaturcontroller nicht bestückt wurde, aber das Assigner-OS ist unterschiedlich und es gab an den Voiceboards Änderungen, die sich im Klang niederschlagen, wenn diese neueren Voiceboards verbaut sind. Mein JX-10 war ein Recht altes Modell, aber es gibt leider auch in den Servicemanuals keinerlei Anhalt dazu, ab wann die neueren Voiceboards verbaut wurden.
Anhand einer Kompatibilitätstabelle kann man aber ersehen, daß neuere Voiceboards nicht im JX-10 eingesetzt werden können, insofern muß man wohl, wenn man den doppelten Sound des JX-8P haben will, sich einen JX-10 hinstellen, dann aber das neue OS einbauen, welches jemand gemacht hat - findet sich im Netz. Nicht das von Colin Fraser, sondern der komplette Rewrite.

Ich möchte allerdings an dieser Stelle vor der Tastatur des JX-10 warnen. Diese spielt sich zwar sehr gut, wehe aber, eine Taste geht nicht, dann muß man sie fast komplett zerlegen, um an die Kontakte zu kommen, die im Gegensatz zu anderen Tastaturen im Rahmen verbaut wurden. Der JX-8P hat mechanische Kontakte, die man von der Unterseite erreichen kann, der JX-10 dagegen die üblichen Gummi-Kohle-Kontakte.

Diese und ähliche Aussagen stehen ja schon länger im Raum und in den Foren und Mailinglisten. Gibt es denn irgendwo was konkretes? Wie kann man ein "schlechtes" von einem "guten" Voiceboard unterscheiden und was genau sind die Unterschiede? Sachdienliche Hinweise erbeten. Wobei ich wohl eher nicht den MKS70 im Rack durch einen JX-10 oder JX8p ersetzen würde. Klang ist nicht alles und ich bin mit meinem MKS70 sehr zufrieden :mrgreen:
 
Eine ähnliche Diskussion hab ich auch schon zu Oberheim Matrix 6-R versus Matrix-1000 gelesen. Fraglich ist ja, was solche (von mir nicht angezweifelten) Klangunterschiede bei einem DCO-Synth überhaupt auslösen kann.

Im Oberheim-Lager gings damals um die verschiedene Ansteuerung der DCOs, beim Matrix-6R sind es, glaub ich, drei Master-Oszillatoren (quarzstabilisiert) und beim Matrix-1000 nur einer.

Das konnte ich nachvollziehen, denn die DCO-Frequenzen werden per PLL (phase locked loop) Schaltung aus der Quarzfrequenz abgeleitet. Ist nur ein Quarz vorhanden statt z.B. je einer für zwei Stimmen, könnte das Klangergebnis wegen der starren Phasenlage der einzelnen DCOs zueinander durchaus "steriler" klingen.

Sobald ein zweiter Matrix-1000 dazukommt (offenbar eine beliebte Methode), kommen pro Stimme zwei DCOs mit anderer Phasenlage dazu, und schon sind alle begeistert vom Sound. Leider hab ich aber nur einen :sad:
 
Der Oszillator ist ja nicht alles, schon beim Filter kannst Du durch externe Beschaltung einiges an Klangunterschieden ausrichten, selbst bei CEM-Chips. Denk doch nur dran, daß Prophet 5 ab Rev3 und OB-Xa/OB-8 die gleichen CEM-Filterchips nutzen, aber trotzdem unterschiedlich klingen. Auch kannst Du bei den Ausgangsverstärkerstufen noch was reißen.

Was JX-10 und MKS-70 angeht, so muß man reingucken, welche Voiceboards verbaut sind, das kann man von außen nicht sehen. Auf den alten Boards steht meines Wissens sogar JX-10 drauf, bei den Neueren dann JX-10/MKS70. Müßte ich nochmal genauer in meinen Unterlagen nachsehen, das war aber hier schon öfter Thema und ist über die Forensuche zu finden, dort stehen auch Details drin.
 
Tonerzeuger schrieb:
Eine ähnliche Diskussion hab ich auch schon zu Oberheim Matrix 6-R versus Matrix-1000 gelesen. Fraglich ist ja, was solche (von mir nicht angezweifelten) Klangunterschiede bei einem DCO-Synth überhaupt auslösen kann.

Im Oberheim-Lager gings damals um die verschiedene Ansteuerung der DCOs, beim Matrix-6R sind es, glaub ich, drei Master-Oszillatoren (quarzstabilisiert) und beim Matrix-1000 nur einer.

Das konnte ich nachvollziehen, denn die DCO-Frequenzen werden per PLL (phase locked loop) Schaltung aus der Quarzfrequenz abgeleitet. Ist nur ein Quarz vorhanden statt z.B. je einer für zwei Stimmen, könnte das Klangergebnis wegen der starren Phasenlage der einzelnen DCOs zueinander durchaus "steriler" klingen.

Sobald ein zweiter Matrix-1000 dazukommt (offenbar eine beliebte Methode), kommen pro Stimme zwei DCOs mit anderer Phasenlage dazu, und schon sind alle begeistert vom Sound. Leider hab ich aber nur einen :sad:

Ob man es glaubt oder nicht, Modellreihen innerhalb des JX10 klingen wirklich leicht aber entscheidend unterschiedlich. Die frühe Version (da steht auf den Voiceboards nur JX10, bei späteren JX10/MKS70) klingt einfach besser.
Hatte Zeitgleich mal drei Stück, ein "alter" und zwei "jüngere" JX. Der "Alte" klang/klingt am besten. Evtl. ein Grund warum der JX10/MKS70 (vom MIDI-Murx abgesehen) so stark polarisiert.
Sehr viele mögen den überhaupt nicht, weil sie evtl. nur die "steriler" klingende Version kennen.
 
Also für mich sieht der JX10 nicht nur aus wie ne Workstation, der klingt für mich auch so.Ich habe mir eben mal mehrere Beispiele bei Youtube angehört.Für mich wäre der überhaupt nichts.
Der Jx8p klingt dagegen Mega,Megagut.Den 8p hätte ich auch gerne gehabt.Ist einer der besten Polys für mich.Ich hatte mich dann aber für den 3p entschieden weil ich den auch Mega,Megagut finde
und zusätzl. Erinnerungen der späten Jugend dranhängen.
 
JX8P = Mega Gut
JX10 = ist nix

Das versteh, wer will... :|

Also, dir ist schon klar, das der 8P nichts kann, was der JX10 nicht auch könnte.
Weil JX10 = 2 x JX8P
 
Oh :shock: ..äh..ich fand die ganzen Beispiele nicht so toll bei YT im Gegensatz zu denen vom 8P.Du hast wohl Recht.Ich finde den
8P trotz allem charmanter gerade wegen der Schlichtheit und auch dem Design.Aber darum ging es hier ja gar nicht.Also weitermachen :oops:
 
Das Problem beim JX10 ist nicht, das er schlechter als der JX-8P klänge, sondern dass die wenigsten sich in der weisen Beschränkung üben, nicht die Doppelungsmöglichkeit zu verwenden. Ein 8P klingt ja auch sofort prägnanter, wenn man nur ein DCO verwendet. Dann kann der ziemlich Juno-106-mäßig tun.
In den Presets ist man halt bei Roland voll auf die Doppelung abgegangen, teils verständlich (man wollte sich klanglich von den anderen abheben), teils unvernünftig, weil die Sounds halt schwammiger werden mussten.
 
Ich hab selten Dualsounds verwendet sondern ihn vielmehr als zwei Synthis, also im Splitmodus, betrieben, das machte die meiste Laune.
 
Dem kann ich nur zustimmen: Beide Kanäle auf zwei Mischpult-Kanäle legen, schön links und rechts im Panorama verteilen, und der Sound beginnt wunderbar zu schweben!
 
Ich finde meinen 8P auch nicht so krass vom Sound her.
Da gibts andere die deutlich besser klingen. Beim Juno 60 macht der Chorus sicher viel aus.

lg
Michael
 
Der Chorus macht sehr viel aus.
Im Juno-60 klingt er einfach viel tiefer als bei den JX synths oder auch beim Juno-106

 
Ich weiß nicht ob es an den programmierten Sounds liegt aber der 106er klingt hier meiner Meinung nach in allen Belangen poppiger, runder, eingängiger.
Im direkten Vergleich scheint mir der 60er dazu ein recht rauer Geselle zu sein. Das ist mir vorher nie aufgefallen :roll:
Mein Juno-60 klingt da irgendwie gefälliger, oder sollte ich mir das nur einbilden?

In deinem Videovergleich ist aber eindeutig, wer in welchen Angelegenheiten die Nase vorn hat:
Der 106er ist ein erstklassiger Flächenleger, DAS ist der wohl meistgehörte Flächensound der Popmusik.
Der 60er hingegen macht satte Bässe und ist PWM-mäßig spitze. Ich mag es, wenn die Hüllkurve die Pulsewidth moduliert.

Achso, es ging um den Chorus, darauf hab ich jetzt gar nicht geachtet :selfhammer:
 
Beide haben bei bestimmten Sounds Vorteile.
Der 106er klingt bei bei Flächen ohne Resonanz super voll und der Soundcharakter geht schon fast Richtung JX-8P aber viel bassiger. Der 106 Sub-Bass ist fantastisch.
Der 60er hingegen klingt rauher, ungezähmter und auch organischer, eher schon Richtung JP-8. Den Filterklang mag ich lieber und der Sound verliert nicht so an Bass Fundament wenn man die Resonanz hochzieht wie beim 106er.

Beide klingen toll, aber unterschiedlich.
 
Der Synthbass bei Spliff "das Blech" stammte vom Juno 6/60, bei Anne Clarks Sleeper in Metropolis war auch ein Juno 60 im Einsatz, die Sequenz wurde mit dem Arpeggiator gemacht. Der knallt schon ziemlich rein, den 106er fand ich dagegen weniger direkt, wie Marko das schon sagte.
 
Ich greife den Thread nochmal auf bezüglich der hitzigen DM12-Diskussion,
in welcher immer wieder ein Bezug zu den Junos genommen wird (von Behringer ursprünglich
so gedacht, misst sich die Hörerschaft doch immer wieder doll an hiesigen Oldies von Roland).
Von "Grandios" bis "Aldi-Synth" reichen die krassen, vielleicht zu frühen Empfindungen über den DM-12.
Was mir Magengrummeln beschert, ist dass die Junos und JX-Synthies so gehypt werden.
Roland wollte sich 1983 von Mitstreitern deutlich abheben und hat einer der ersten einen FX (den Chorus)
mit eingepflanzt, um besser zu klingen, als die anderen.
Der Chorus ist ein nicht unerheblicher Teil dieser Synthies und man darf nicht vergessen, dass der Chorus immer "gleich" klingt, und mit diesem über die Hälfte aller Sounds "überzogen" sind. Der Chorus klingt gut, keine Frage, aber vielleicht hat mal jemand nachgedacht und den Spieß bei allen JX und Junos umgedreht:
Diese Synthesizer sind Chorus-FX-Geräte. Und davor geschaltet: ein analoger unspektakulärer Mittelklasse-Synthesizer
ohne überragende Eigenschaften.
Habe meinen letzten DCO-Synthesizer nun verkauft. Drei MKS-70 (einer davon Neukauf), ein MKS-30 und ein JX-3P.
Ich war so verliebt in den Chorus. Mal abgesehen, dass alle Geräte technische Probleme hatten, auch das Neugerät
von Anfang an, aber das ist eine andere Geschichte.
Dass der DM12 nun über Rolands Plug Outs gelobt wird, wundert mich kaum. Die Boutiques sind eine Verkackeierung,
und die Designs der größeren Synthies eine Zumutung (obwohl ich den DJ-XA sonst toll finde).
Ich mag Roland, aber die Kundschaft erwartet vielleicht andere Produkte.
Und da kommt der DM12 wieder ins Spiel, soetwas könnte Roland auch bauen, und aber bitte nicht wieder
an die Chorus-Synthies orientieren.
 
Sebastian R. schrieb:
Diese Synthesizer sind Chorus-FX-Geräte. Und davor geschaltet: ein analoger unspektakulärer Mittelklasse-Synthesizer
Wenn Du das sagst, dann hast Du dich aber nie über die Preset-Ebene hinausbegeben. Ich habe hier mit OB-Xa, Jupiter 6 und Chroma Polaris drei Synths, die sicher in der Mittel bis Oberliga mitspielen - und mein Juno 6 und der JX-3P klingen ohne Chorus(!) sehr sehr eigenständig und durchsetzungsfähig. Der Juno6 ist für meinen Geschmack in meiner kleinen Sammlung der Polysynth mit dem prägnantesten Sound. Der OB-Xa ist da der einzige der mithalten kann.

Der JX-3p hat zwar sicher gewisse Grenzen, aber es gibt Bereiche, da kann ihm keiner das Wasser reichen.
 
Sebastian R. schrieb:
Roland wollte sich 1983 von Mitstreitern deutlich abheben und hat einer der ersten einen FX (den Chorus) mit eingepflanzt, um besser zu klingen, als die anderen.


Der Polysix hatte den schon ein Jährchen früher...
 


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