Naja, wie soll ich es sagen, es muß erstens nicht real klingen sondern nur überzeugend, gerne auch künstlich. Dann typisch bei Yamaha Reverbs, hier tut sich ein Raum auch hinter den Lautsprechern auf, viel Tiefe nach vorne auch die richtige Balance an gegenphasigen Anteilen, welche man ja als Beispiel bei Lexicon auch einstellen kann. Bei Yamaha merkt man aber das die Algos das direkt mit drinhaben irgendwie, kann das schlecht erklären. Auch stimmen hier die ERs und wirken sehr "Echt". Ich sage es mal so, einmal wichtig die Raumsimulation ansich und dann wie diese umgesetzt wird im "Stereoraum" zwischen den 2 Lautsprechern, hier versagen viel Plugins oder klingen Langweilig.
Ich versuchs nochmal aus meiner Sicht zu erklären. Als Beispiel bei Lexicon oder Yamaha, auch diversen Rolandreverbs. Man merkt einmal über Kopfhörer wie sich hier, ich sags mal mehrere ""Hallfahnen" ausbreiten oder Reflexionen im Stereoraum. Mal übertrieben gesagt, ich erkenne erste ERs so im vorderen Bereich, wenn jetzt über Boxen abgehört, diese fangen in der Tiefe an und breiten sich dann mit viel "Abwechslung" weiter nach Außen oder Richtung außerhalb der Boxen aus oder klingen im Linken oder Rechten Bereich mit etwas mehr Volumen aus usw. Dies umgedreht klingt aber auch geil! Das meine ich mit Abwechslung. Viele Plugins machen nur Bloob und hauen mir ne langweile, wenn auch halbwegs reale Hallfahne oder ERs hin, aber ohne "Bewegung" oder andere Abwechslung. Einfach ne Hallblase und das wars. Dann wie besprochen und auch schonmal in diversen Tests zu lesen bei einem Vergleich zw. einem Lexicon 480 Hardware gegen Softwareversion von denen bzw. die im Plugin enthalten. Das hier nicht der Hall irgendwie nur aufgesetzt wirkt und dazugemischt wird, z.B. wenn ich eine Monoquelle als Direkt Signal nutze, sondern diese irgendwie richtig umschließt und mit "reinrechnet" und alles aus einem Guß erscheint. Das ist auch das was ich bei dem EMU8000 DSP meinte, ist hier genauso. Woran das liegt keine Ahnung, aber so kann man das Beschreiben.
Um das jetzt noch auf die Spitze zu treiben mit meinen langjährigen Beobachtungen und Höhrerfahrungen. Wenn man diese typischen 80/90s Reverbs in Stereomischungen, über eine Surroundanlage in Prologic oder Neo6 abhört, also decodiert. Fällt einen das erst recht auf, das man manchmal merkt, wie sich der Raum und Hall erst im vorderen Bereich schön mit viel Bewegung und Abwechslung ausbreitet oder startet und dann Richtung Surround LSP weiter bewegt oder zuletzt aufhört dahingehend den Raum über die Zeit des Abklingens erweitert. Auch das fehlt bei vielen oder allen Softwareplugins die ich kenne, hier hängt die "Hallblase" irgendwie statisch ohne viel Bewegung in der Raumabbildung der 5 Lautsprecher und das wars. Wenn man das versuchen will zu umgehen, dann muß man sich als Beispiel dies selber bauen aus mehreren Plugins mit leicht unterschiedlichen Werten oder per Submix/Filtern usw. mache ich manchmal, weil klingt ja auch in der Stereoabhöre besser.
So und das meinte ich mit guten Hall, also viele Faktoren, wobei mir eben diese genannten fast wichtiger sind als die evtl. reale Abbildung eines Raumes, sei es durch Impulsantworten oder andere Dinge, das kann schön sein und echt, muß aber nicht überzeugen oder kann trotzdem langweilig und ohne Wiedererkennungswert sein.
Vielleicht halbe Esoterik aber das höre und "sehe" ich bei Abmischungen egal welcher Art!
Und als Abschluß, keine Ahnung ob es ein Plugin auch macht. Bei Rolands damaligen High End Reverb, gab es einen Seperations Algo, der dynamisch anhand der "Anschlagsdynamik" vom Eingangssignal und auch glaube ich nutzbar mit anderen Werten, den Hall oder bestimmte Parameter wie Volume, Halllänge usw.ändern kann, um somit eine extrem Abwechslungsreiche Raumabbildung zu schaffen. Sowas finde ich voll genial und bringt viel Lebendigkeit rein. Könnte man sich sicherlich mit einigen Aufwand auch selber bauen in einer DAW im Roting und mit Effekten.
Ein anderer "Trick" den ich oft verwende und ihr hoffentlich auch, in den Reverb Sendeweg zum Plugin ein Noisegate je nach Bedarf einschleifen um hier nicht das komplette Signal zu verhallen sondern nur Spitzen oder bestimmte Anteile, bringt auch viel Abwechslung!